• Touristenfalle 2

    18. mai, Frankrike ⋅ ☁️ 17 °C

    Ich hab Mal etwas nachgeschaut was Grenoble so zu bieten hat, irgendwie klingelt da was bei mir.
    Also klar Museen, Regionalmetropole... Synchotron-frschungszentrum, Mal wieder ne super-duper Uni! War klar...

    Da dachte ich mir, hey wofür bist du Wissenschaftler. Immerhin ist das eine Berufung und kein beruf- deshalb ja auch diese Arbeitsmarktpolitik da.

    Aber wie schon am Verkehr bemerkt, es ist Sonntag, also bis morgen warten?

    Entsprechend mach ich mich auf ins grüne, um einen Rastplatz zu finden.
    Auf dem Weg wird es immer voller. Es ist nicht nur Sonntag, sondern ich komme Grenoble immer näher.
    Und das hat Konsequenzen.

    Die straßen sind zwar etwas ausgebauter und grader, aber dieses Level an entspanung wird schnell gefressen.
    Auf grader Strecke hinter eine kuppe werde ich Teil der Fahrzeugnahrungskette.
    Im gegenverkehr strampelt ein radfahrer hinauf, hinter ihm drei motorräder. Ich bremse schonmal. Ich finde auf so kurze sicht reicht das für eins, zwei wenn man Unruhe mag, aber drei... Der dritte muss natürlich mit. Wir fahren beide so 60, das macht 120 kmh in meinem, sowie seinem Bezugssystem.
    Ich bremse soviel ich für ausbruchssicher halte, fahre nach rechs. Das Ding hat Extrabreite mit diesen alukisten.

    Passt alles. Nur dass ich auf einmal Recht 7cm tiefer und auf graß fahre. Hallo Bodenfreiheit und Differenzial!
    Vorsichtig bremsen, versuchen die Schwelle wieder rauf zu kommen ohne mich dann um 180 Grad zu drehen..
    Es hüpft gut, und schlenkert. Aber nichts bricht aus. Easypeasy. Black Sabbath dudelt unberührt weiter.

    Und ich nehme es eben so. Kein Adrenalin, kein ärger, keine entnervtheit. Es ist vlt noch nicht wurstigkeit, aber abgebrühtheit, ob jetzt aus abstumpfung oder weil ich so urlaubsentspannt bin.

    Ich überhole vorsichtig eine Wandererin Mitte 60, sie hält den Daumen raus. Als ich fragend gucke lacht sie und winkt mich weiter. Hätte mich auch gewundert.

    Weiter geht es wie gehabt. Ich fahre den Hang hoch l, es kommen viele runter.
    Und auf einmal finde ich mich auf einem Rappel vollen Parkplatz vor einem restaurant wieder.
    Toll, voll ins Naherholungsgebiet geguckt.

    Hier ist ein hübscher See, da sitze ich Grade. Mit einem alkoholfreien Bier für 5.50, das mir erst für 50 Euro angeboten wurde. Ich zähl ernsthaft mein Geld, das ist limitiert und immer schneller weg als man erwarten würde.

    Beim herum schauen überkommt mich ein ähnliches gefühl wie damals als ich anfing alleine in Kneipen und Clubs abzuhängen. Familien mit kleinen Kinder, pärchen die noch keine Kinder haben, und die die ihre schon wieder los sind. Freundegrüppchen sitzen im graß und lachen. Ich werde beäugt. Ich fühlich fehl am Platz. Immerhin kenne ich das ja schon und weiß, dass sich das mit der übung ändert.

    Aber hier nen standplatz nehmen? Eher nicht... Hier gibs viele Menschen und kein Netz. Ich hab Grade wenig Lust weiter hier Rum zu fahren und Nen Standplatz zu finden, wahrscheinlich muss ich erstmal weg von Grenoble, schnelstraße und dann nochmal Berg auf.
    Les mer