• Ostern in Antigua

    April 21 in Guatemala ⋅ ☀️ 25 °C

    Unsere Augen sind rot und die Tränen laufen uns in Strömen über die Wangen. Schuld dafür ist nicht das durchaus ergreifende Schauspiel, dass sich uns bietet, sondern die Hunderten rauchenden Weihrauchfässer, welche die Kulisse in dicken Qualm hüllen.

    Wir befinden uns in Antigua und beobachten andächtig eine der Osterprozessionen zur Karwoche. Auch als nicht gerade religiöse Menschen sind wir fasziniert von dem Treiben. Die Santa Semana in Antigua wird von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe geführt und ist in ganz Lateinamerika bekannt. Die Hingabe und Leidensfähigkeit der Hunderten Teilnehmer, welche tonnenschwere Plattformen mit Passionsmotiven über die alten Pflastersteinstrassen von Antigua tragen, ist beeindruckend. Man kann den Schmerz und die Erschöpfung in den Gesichtern lesen. Manche Träger taumeln nur noch unter der Last und sind knapp an der Ohnmacht, bevor ihr Platz von einem anderen eingenommen wird.
    Die theatralische Orchestermusik tut ihr Übriges, um den Eindruck der Kasteiung zu verstärken.

    Abgesehen von den Umzügen ist Antigua einfach eine wunderschöne Stadt mit viel Handwerk, Kunst, Kulinarik und Kultur.
    Ja, vielleicht sogar die schönste Stadt, welche wir bis anhin in Zentralamerika besucht haben.

    Wanderfreunde finden zudem ihren Spass an den drei nahegelegenen, fast 4000 m hohen Vulkanen. In den nächsten Tagen haben wir die 2-tägige Besteigung des Acatenango geplant, von dessen Gipfel man einen Blick auf den aktiven Volcán de Fuego hat. Mehr dazu hoffentlich im nächsten Post.
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