• „Grizzlybären mögen’s nass“,

    July 11 in Canada ⋅ 🌧 13 °C

    meint unser Guide und fährt fort: „Warum sollen sie sonst auch hier im Küstenwald leben, bei über 250 Regentagen“. Macht Sinn. Hoffen wir mal, dass er recht behält. Wir sitzen derweilen im trockenen Boot und geniessen unsere heisse Schokolade. „Marshmallow“, sagt der Guide. Wir lehnen dankend ab. „Nein, so heisst der Jungbär“, er zeigt dabei auf den gerade gesichteten braunen Knäuel am Ufer. Gemütlich sitzt Marshmallow da und labt sich am feuchten Gras satt. Der Kapitän manövriert das Schiff langsam näher an den putzigen Kerl heran. Wir müssen mucksmäuschenstill sein, da der wilde Meister Petz ansonsten die Flucht ergreift. Danach sehen wir noch 5 weitere Bären entlang der Küste, darunter auch eine Mutti mit ihrem 6 Monate alten Jungen, welche seelenruhig damit beschäftigt ist Muscheln aufzubrechen, um an ihr proteinreiches Inneres zu kommen. Der drollige Nachwuchs versucht er ihr noch etwas ungeschickt gleichzutun (siehe Video). Sobald die Lachswanderung in den kommenden Wochen beginnt, werden die jetzt noch schlanken Pelzträger bis zu 50 % ihres Körpergewichtes anfressen, um sich für den langen Winterschlaf zu rüsten. Dieser Jo-Jo-Effekt wiederholt sich jährlich. Wir denken ebenfalls kurz darüber nach, ob wir dieses Jahr ein Winterschlaf halten sollen. An der nötigen Gewichtszunahme soll’s ja nicht liegen:).

    Das Khutzeymateen Grizzly Bear Sanctuary ist einer der grössten und wichtigsten Schutzgebiete für die majestätischen Braunbären in Nordamerika. Beinahe wäre dieses riesige und abgeschiedene Gebiet, welches nur via Seeweg zugänglich ist, der Holzindustrie zum Opfer gefallen. Die ansässigen First Nation Gemeinden und lokalen Umweltverbände ist es zu verdanken, dass dieses Land seit 1994 unter strengem Schutz steht. Gut so!

    PS: Auf der Rückfahrt gibts dann noch Buckelwale als Zugabe obendrauf.
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