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  • Day 39

    Cusco - nicht nur "Tor zum Machu Picchu"

    May 13, 2017 in Peru ⋅ ☀️ 23 °C

    Nachdem uns vorab von diversen Quellen von einer Besichtigung der schwimmenden Inseln in Puno abgeraten wurde, entschieden wir uns diesen wohl recht touristischen Ort direkt zu überspringen und als ersten Ort in Peru Cusco, die ehemalige Hauptstadt der Inkas, zu besuchen. Die Fahrt von Copacabana aus dauerte elf Stunden und war leider recht unspektakulär. Auch wenn Peru deutlich entwickelter ist als Bolivien, so wurde dies entlang der Ortschaften, die wir passierten, bisweilen wenig deutlich. Die kleinen Dörfer hatten sehr viel mit der ländlichen Gegend Boliviens gemein. So sah man auch hier immer wieder unfertige Häuser, die trotz dessen bereits bewohnt wurden und Arbeiter, die mit sehr veralteten Werkzeugen landwirtschaftlicher Arbeit nachgingen. In Cusco angekommen, erwartete uns hingegen eine sehr lohnenswerte und wahrlich andersartige Stadt. Man sagt Cusco nach recht touristisch, aber dennoch architektonisch ausgesprochen schön zu sein und genau so lässt sich wohl auch unser – zumindest erster – Eindruck dieser Stadt zusammenfassen. Wir sollten uns hier drei Nächte Aufenthalt gewähren. Am ersten Tag bewegten wir uns klassisch entlang der „Prachtstraße“ Avenida del Sol zum Plaza de Armas, dem Hauptplatz der Stadt. Vorbei an einigen noch erhaltenen Mauern sowie Gebäuden der Inkas erreicht man den majestätisch anmutenden Platz, der aufgrund der Ähnlichkeit der Kirche mit dem Universitätsgebäude nahezu symmetrisch wirkt und die Ordnung des Stadtbildes unterstreicht. Unsere Restaurantwahl bestätigte ebenfalls, was uns zuvor übermittelt wurde. Es bedarf – im Gegensatz zu Bolivien – keiner großen Recherche, um gute Restaurants ausfindig zu machen. So war auch das erste Alpakasteak unserer Reise vorzüglich und es sollten in den nächsten Tagen einige weitere folgen. Nach der Erledigung einiger organisatorischer Erfordernisse und einem für Kathi erfreulichen Shopping-Erlebnis im seit Wochen ersten westlich anmutenden Bekleidungsgeschäft sollten wir am Abend noch ein Museum besuchen. Zweifelsohne gibt es einige interessante Museen über die Inka-Kultur etc. Wir entschieden uns aufgrund unserer Vorliebe für das Nationalgetränk Pisco Sour jedoch für das gleichnamige interaktive, wenn auch kulturhistorisch weniger relevante Museum, indem wir nach einer kurzen Anleitung auch gleich hinter die Bar gelassen wurden, um unseren ersten eigenen Pisco Sour zu mixen und ihn im Anschluss selbstverständlich zu verköstigen.
    Der nächste Tag sollte uns einige weniger touristische Einblicke in die Stadt Cusco gewähren. Wir starteten unseren Tag auf dem Plaza San Pedro, einem lokalen Markt auf dem es, ähnlich wie in Bolivien, einige skurrile Dinge gibt. Man findet hier unter anderem ganze Schweineköpfe, Kuhköpfe sowie tote, gehäutete Frösche. Letztere sind insbesondere Männern empfohlen, um die sexuelle Leistungsfähigkeit zu steigern. Kathi konnte dies aus medizinisch-urologischer Sicht hingegen nicht bestätigen. Wie wir später lernen sollten, sagt man dem Verzehr von Fröschen aber zahlreiche weitere nahezu geniale, kurierende Fähigkeiten nach. Da noch ein paar Standardattraktionen ausstanden, bewegten wir uns erneut zum Plaza de Armas, wo wir von unerwarteten Musik- und Tanzeinlagen empfangen wurden. Was zunächst aussah wie ein für Touristen inszeniertes Spektakel, entpuppte sich als ein sehr großes und bedeutendes peruanisches Fest. Verschiedene Gruppen, die unterschiedliche Ortschaften vertraten, sorgten für ganz unterschiedliche Aufführungen. Allesamt trugen bunte Kostüme, einige unter Ihnen auch verschiedenartige Masken. Eine Gruppe hatte sich tote kleine Lamas auf den Rücken gebunden. Kein Scherz! Durch die Bewegungen der Artisten schlugen die Köpfe der wohl extra für dieses Fest gegenüber der Pachamama geopferten Lamas immer wieder wild umher. Man kann sich vorstellen, welchen Aufschrei die Ausübung eines solchen Rituals in Deutschland wohl bewirken würde. Schließlich bauen wir an verschiedenen Stellen aus Steuergeldern ja sogar Krötentunnel, um liebenswerten Lurchen und Unken die Über- bzw. in diesem Fall ja eher „Unterquerung“ der Straße so angenehm wie möglich zu gestalten – sicherlich ein Extrem der anderen Art. Vorbei am „Piedra de los 12 Angulos“, dem mit 12 Ecken wohl bekanntesten Stein der zahlreichen Inkamauern, wollten wir uns noch einen Überblick über ganz Cusco verschaffen. Hierzu wanderten wir durch das Künstlerviertel San Blas rauf zu einem der Hausberge von Cusco. Oben angekommen, erwartet einen neben einem exzellenten Blick über Cusco eine Christo-Statue - ähnlich dem größeren Pendant in Rio de Janeiro - und in geringer Entfernung eine der zahlreichen Inka-Stätten. In den nächsten Tagen sollten davon noch einige folgen…
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