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  • Day 13

    Roadtrip aus dem Bilderbuch

    March 5, 2023 in Australia ⋅ ☀️ 22 °C

    Für Sonntag war schon seit ein paar Tagen ein Roadtrip geplant. Viele, die auch auf der Party waren, sollten mitkommen. Der Plan war zwei Autos zu mieten und dann zu einem National Park zu fahren.
    Um genug Zeit für den Trip zu haben, sollten wir nach dem anstrengenden Partyabend schon wieder um 9:30 Uhr aufstehen.
    Viele von den ursprünglichen Teilnehmern waren aber noch nicht wach oder nicht fit. Sodass am Ende dann noch eine Gruppe von 5 Leuten inklusive mir übrig war.
    Allerdings war es dann schon relativ spät, 11 Uhr und wir hatten weder ein Auto noch ein Ziel.
    Wir haben dann auf dem Weg zur Autovermietung uns ein Ziel ausgesucht. Es sollte Richtung Süden nach Brighton und Mornington gehen.
    Der Papierkram war schnell erledigt und wir durften mit unserem MG HS losfahren. Auf der Fahrt etablierte sich dann der Spitzname "Maschine Gun Melly" keine Ahnung wieso.
    Schon nach 5 min Fahrt in der Stadt, kamen schon die "Roadtripvibes" auf. Laut Musik hören, mitsingen und Fenster auf.
    Ziemlich schnell habe ich gemerkt, dass es echt komplett anders ist in Australien Auto zu fahren. Ich habe als Beifahrer versucht die Regeln durchzublicken, aber es ist nicht möglich. Zum Glück musste ich nicht fahren.😂
    Unser erster Stop war dann ganz spontan am Brighton Beach. Dort stehen krasse Häuser direkt am Strand und auf dem Strand kleine bunte Holzhütten. Man hatte eine tolle Aussicht auf die Skyline von Melbourne.
    Das Wasser war dann eine willkommene Abkühlung, weil es so an die 40°C hatte und die Sonne richtig brannte.
    Ohne eine Qualle oder ähnliches gesehen zu haben, sind wir nach ca. 45min wieder Richtung Auto.
    Auf der Küstenstraße war dann wahrscheinlich die beste Stimmung, die Musik war auf Anschlag auf gedreht und alle haben mitgesungen und die Aussicht genossen, einfach eine krasse Stimmung und ein Gefühl der Freiheit.
    Wir sind dann weiter Richtung Mornington gefahren. Das liegt nicht direkt an der Küste, sondern etwas innerhalb. Direkt eine komplett andere Landschaft. Viel Landwirtschaft, viele Hügel und gerade, unendlich lange Straßen. Eine Texanerin, die mit dabei war, verglich die Landschaft direkt mit Texas und fühlte sich wahrscheinlich fast schon Zuhause.
    Irgendwo im nirgendwo (unser Ziel) war eine Art Therme. Dort gab es in vielen verschiedenen Becken unterschiedlich warmes Wasser, welches aus einer Quelle unter dem Gelände entnommen wird. Am höchsten Punkt der Anlage, hatte man einen schönen Ausblick über die Landschaft. In einem begehbaren Kühlschrank haben wir uns noch etwas abgekühlt. Es war die Rede von -25°C, aber da ist jeder Herbsttag in Deutschland kälter. Ich glaube australische Thermometer sind nur bis 10°C skaliert, kälter wird es da net.

    Um ca. 17 Uhr war dann für alle aber Thema Essen im Vordergrund, also sind wir in den nächsten Supermarkt und haben uns anschließend am Strand gestärkt. Für mich gab es natürlich Humus, diesmal die XXL Version, ein 1 kg Eimer. Das brauchen wir in Deutschland auch dringend.
    Es fing dann anzuregnen und wir sind Richtung "Maschine Gun Melly" geflüchtet. Wir entschieden uns dann die Küste noch ein Stück weiterzufahren. Es ging zum "London Bridge Lookout" auch wenn es da keine Brücke gab, erinnerte wenigstens das trübe und regnerische Wetter an London.
    Von dort hatte man ein schönen Ausblick über den langen leeren Strand und einen riesigen von Erosionen verformten Felsbrocken. Dieser stand etwas im Wasser und man konnte in einen Hohlraum in den Felsen klettern und dann durch ein großes Loch auf das Meer schauen.
    Nachdem wir dann einige Zeit dort im Regen und bei deutlich kälterem Wetter rumgelaufen sind, haben wir uns auf dem Rückweg zum Auto gemacht. Auf dem Parkplatz stand nur unser Auto und ein etwas BMW. Zwei etwas verzweifelte Frauen stiegen dann aus und erklärten uns, dass das Auto nicht mehr angeht. Mein fotografisches Gedächtnis stellte sofort fest, dass das Auto schon dort stand, als wir ankamen. Es viel mir auf, weil das Licht vom Auto an war...
    Also habe ich auf Justus Jonas gemacht und mit Daumen und Zeigefinger meine Unterlippe geknetet und auf das Ergebnis gekommen, dass die Batterie leer sein muss. Nach einem Startversuch des Motor hörte man auch das berühmte Klacken des Anlassers.
    Glücklicherweise hatten die Frauen ein Starterkabel dabei, denn ein Hügel um das Auto dort runterzuschieben und es so zu starten gab es nicht wirklich.
    Dann mussten wir nur noch die Kontakte der Batterie beim BMW finden. Bei dem Mietwagen waren die bekannterweise an der Batterie, aber der BMW wollte eine extra Wurst. Irgendwo im Motorraum war eine Plastikkappe mit einem "+" gekennzeichnet, darunter ein Kontakt. Aus dem Handbuch konnten wir dann den sehr unscheinbaren Minuspol bzw. die Masse entnehmen. Der erste Startversuch missglückte, aber beim zweiten ein paar Minuten später, schnurrte der Motor wieder wie gewohnt.
    Die beiden Frauen waren sehr begeistert und wollten dann noch ein Foto mit den Hobbymechanikern machen.😂
    Die Aktion hat für uns alle irgendwie nochmal den Tag aufgewertet und uns noch mehr zusammengeschweißt.
    So ein bisschen Abenteuer, leere Batterie irgendwo im nirgendwo und keine Ahnung was man eigentlich macht.
    Auf dem Rückweg über die unglaublich schönen, geschwungenen und "achterbahnmäßigen" Straßen huschte noch ein schwarzes Känguru über die Straße. Das erste was ich in Australien gesehen habe. Also hat fast alles gepasst. Ein schöner Sonnenuntergang hätte allem noch eine Krone aufgesetzt. Aber die Erfahrung und Erlebnisse von dem Tag bleiben auch so für immer in Erinnerung.
    Im Hostel gab es dann Abendessen, natürlich Humus, der noch nicht ganz leer war.
    Anschließend habe ich noch etwas mit Engländern, Amerikanern und Franzosen über die Probleme der Welt philosophiert und bin dann schon wieder etwas angetrunken ins Bett. Hoffentlich ausschlafen.
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