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  • Day 13

    Rauch über der Stadt

    April 22, 2019 in Sri Lanka ⋅ ⛅ 31 °C

    Was also tun in einem Krisengebiet? Auf jeden Fall den Kopf nicht hängen lassen. Wir haben versucht uns abzulenken um trotzdem die letzten Tage und die Sonne zu genießen. Da mich mein Handy durch die gesperrten sozialen Medien nicht wirklich gut unterhalten konnte, habe ich wieder angefangen spanisch zu lernen. Meine letzte Spanischstunde ist schon einige Jahre her. Ich hatte damals ein Auslandssemester in Barcelona geplant. Jetzt bereite ich mich eher auf die anstehenden Reisen bevor, denn ich will unbedingt einmal nach Mittelamerika fliegen. Außerdem freundeten wir uns mit sämtlichen Hotelhunden an, die uns jedes Mal winselnd begrüßten. Und das obwohl wir sie weder gefüttert noch gestreichelt haben. Die Angst vor Tollwut und Räude war einfach zu groß. Aber Hunde spüren anscheinend wer ein Herz für Tiere hat.

    Viel passiert ist an diesem Tag nicht. Doch als ich aus dem Hotelzimmer zurück an den Pool gelaufen bin, habe ich Dianas schockiertes Gesicht gesehen. Sie zeigte auf die Küste Richtung Colombo. Dort stiegen schwarze Rauchwolken auf. Wir versuchten cool zu bleiben, aber wenn die Gefahr so nahe ist und die Nachrichten vor weiteren Anschlägen in Touristengebieten warnt, bekommt man doch immer mal wieder Anfälle leichter Panik. Im 5 Minuten Takt checkten wir die Nachrichten. Das deutsche Pärchen neben uns machte es uns auch nicht viel leichter. Sie waren Fix und Fertig. Sie waren erst seit zwei Tagen auf Sri Lanka und haben ihren Flug umgebucht, um das Land so schnell wie möglich zu verlassen. Ich war bis dahin immer der Auffassung, dass es besser ist, wenn unser Flug erst ein paar Tage nach den Anschlägen geht, wenn sich die Lage beruhigt hat. Langsam war ich mir aber doch nicht mehr so sicher.
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