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- Dag 43
- mandag 15. juli 2024 19:38
- ☀️ 23 °C
- Høyde: 1 580 m
Nord-MakedoniaBaba40°57’15” N 20°48’49” E
Tag 43: Wuff Wuff

Heute gefahren: 77km
Bisher gefahren gesamt: 2.506,5km
Heute Höhenmeter im Anstieg: 1.773hm
Höhenmeter im Anstieg bisher: 21.924hm
Pausentage gesamt: 10
Fahrtage gesamt: 33
Zurückblickend, hatten wir heute gute Beine. Wir sind am Tagesende mehr als 1.700 Höhenmeter auf 77 Kilometer gefahren. Am Morgen bin ich noch ein wenig zickig. Meine Beine sind noch schwer. Das Fahrrad kommt mir schwerer vor. Der Gegenwind nervt. Der quirlige Autoverkehr in und um Bitola ist anstrengend. Wir müssen in den Stadtkern und dann weiter. Kristina baut mich mit Börek wieder auf.
Gegen 12:00 Uhr sind wir aus der Stadt raus und auf einer alten Landstraße (gut ausgebaut, kein Autoverkehr) neben der neuen Landstraße (viel Autoverkehr) unterwegs bergauf zum Prespasee. Der See liegt auf einer Hochebene. Irgendwann kommen wir an verbranntem Waldabschnitt vorbei. Die Kamera im Handy kann das glaube ich nicht wirklich einfangen. Es sieht einfach nur schlimm aus.
Meine Beine bessern sich und der Weg bietet viel Schatten. Bergauf fahren macht wieder Spaß und wir strampeln munter weiter. Irgendwann wird aus der alten Landstraße ein zugewachsener Kopfsteinpflasterweg. Um uns herum ist dann auch mittlerweile nur noch dichter grüner Wald. Die Sichtweite ins Gestrüpp hinein beiträgt ca. 2 m. Die neue Straße führt einen anderen Weg entlang. Im Umkreis von mindestens 5km sind keine Ortschaften vorhanden. Wir sind allein und strampeln im Schritttempo den Weg hoch. Das hat schon etwas meditatives, finde ich. Wenn die Beine und der Kopf mitmachen ist das herrlich.
Irgendwann taucht eine Wasserstelle am Wegesrand auf. Wir stoppen, trinken, cremen uns mit Sonnencreme nach. Kurzer check: "ah gleich haben wir den Anstieg bewältigt und sind auf der Hochebene angekommen." Während wir da also stehen und kurz rasten, mitten im Nationalpark "Pelister" (inkl. Bären-Hinweisschilder), raschelt gegenüber das Gebüsch und ein Hund purzelt aus dem Gestrüpp. Das Tier hat Schlagseite, hinkt und steuert uns wankend an. Wir sind alarmiert, da normalerweise keine Straßenhunde außerhalb von Müllquellen (Ortschaften, Vororten, befahrenen Landstraßen) unterwegs sind. Je näher der Hund kommt, je mehr erkennen wir: Das Tier, eine große braun-weiß gefleckte Dogge, sieht schrecklich aus. Der Hund kommt immer näher und steht nun laut und schwer atmend, zitternd, wankend ca. 2 Meter vor uns und guckt uns an. Das Gesicht ist linksseitig angeschwollen aus den Augen tritt Flüssigkeit. Das Fell an der linken Hüfte ist feucht-schwarz, voller Fliegen und Maden, der Bauch scheint offen zu sein, denn irgendetwas wulstiges hängt nach unten hin weg. Wir pfeifen, sind laut und versuchen das Tier zu vertreiben. Wie viel davon durchdringt ist unklar. Schnell wegfahren ist nicht möglich, da der Weg steil und noch Sachen von mir an der Wasserstelle sind. Also schieben wir. Das Wesen folgt uns einige Meter, bleibt stehen, kommt erneut hinterher und verschwindet dann im dichten Gestrüpp.
Diese Begegnung lässt mich den restlichen Tag über nicht mehr los: Ein leidendes und dahinsichenes Tier kreuzt unseren Weg. Ich vermute der Hund wurde von einem Auto angefahren und irrte anschließend im Todeswahn durch den Wald. Ich beschließe, das Konzept "Straßentiere" doof zu finden und geben der Gesellschaft und der Politik die Schuld dafür. Die Quelle der Straßentiere ist meiner Ansicht nach ausschliesslich bei Besitzertieren zu finden, die sich unkontrolliert fortpflanzen. Überflüssiger Nachwuchs gelangt, (ich unterstelle) vorsätzlich oder fahrlässig in die Straßentierpopulation. Der allseits vorhandene Zivilisationsmüll und das anfüttern der Tiere (schon oft gesehen) hält den Kreislauf am Leben.
Zurück zur Tour: Wir machen im Schatten auf einem Friedhof unsere Mittagspause. Frischer Tomaten-Gurken-Salat mit Käse. Lecker, gesund und im Anschluss fühlen wir uns so gut, dass wir kurzerhand beschließen den weiteren Berg der vor uns liegt auch noch zu erklimmen. Zwischen Prespasee (kein Tourismus) und Ohridsee (Tourismus und Grenze zwischen Albanien und Nordmazedonien) liegt ein bewaldeter Berg. Die Sonne steht tief, der Weg ist schattig bedingt durch den Wald, kein Auto ist unterwegs. D.h. unter bestens Bedingungen strampeln wir (nun zum zweiten Mal) an diesem Tag einen Berg hoch. Gegen 19:40 Uhr kommen wir oben am Berg an und erleben noch einen herrlichen Sonnenuntergang. Wir schlagen unser Nachtlager auf und müssen uns warm anziehen. Auf 1.600 Meter über dem Meer inkl. Wind ist es dann doch einigermaßen frisch.
Wenn wir doch nur jeden Tag so abgelende und großartige Schlafplätze hätten. Wir sind auch mittlerweile im nächsten Nationalpark angekommen, dem Galicica-Nationalpark. Hier haben wir keine Bären-Warnschilder gesehen und auch das Internet beruhigt uns: Keine Bären! (d.h. vermutlich alles gut).Les mer
Reisende
Super Bild!! 🧡💛
Reisende
schönes Foto! ☺️
ReisendeSuper Aufnahmen 💞