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  • Day 12

    Tempel und Geister

    August 23, 2022 in Thailand ⋅ ☁️ 31 °C

    In dem heutigen Footprint geht es um die in Thailand primär vertretene Religion Buddhismus.

    Am heutigen Tag besuchten wir einen angesehen Tempel. "Wat Doi Prachan" liegt nur eine ca. 15 minütige Motorradfahrt von unserem Dorf entfernt und ist für seine überaus besondere Lage, sowie seine große, blaue Buddhastatue bekannt, welche bereits aus einer Entfernung von rund 10km mit dem bloßen Auge erkennbar ist. Dies liegt natürlich nicht nur allein an der enormen Größe dieser Statue, sondern auch daran, dass die Tempelanlage auf einem relativ hohen Berg gelegen ist.

    Die 2km lange Strecke hoch auf den Gipfel des Berges geht es entweder mit dem Shuttle oder privat mit dem Motorrad/Auto. Alternativ gibt es für sehr wanderlustige Menschen auch die Möglichkeit über die 600 stufige Treppe den Tempel zu erreichen. Wir entschieden uns jedoch dafür mit dem Motorrad die Strecke zu bewältigen. Dies war, auch wenn die Maschine einem die Körperarbeit abnahm, aufgrund der teils sehr extremen Steigung der Straße ein kleiner Kraftakt. Das Wetter war perfekt, um den Tempel in voller Pracht zu besichtigen. So schauten wir uns zunächst die bereits erwähnte Buddhastatue an und besichtigten anschließend die kleine aber sehr prachtvolle Tempelanlage. Diese ist das Zuhause der Mönche. Sie leben und praktizieren ihre Religion an diesem Ort und sorgen dafür, dass die Anlage in Takt bleibt. Da diese Tempel religiöse Orte sind, gilt es diese mit Respekt zu betreten. Dazu gehört zum Beispiel das Abdecken des Körpers mit einem Tuch, falls aufgrund der Kleidung zu viel Haut gezeigt wird. Kurze Hosen und Tops, welche Mädchen bei diesen extremen Temperaturen tragen, sind hier unangemessen und müssen also demnach abgedeckt werden. Zum nötigen Respekt gehört auch, dass man nicht die ganze Zeit von allem möglichen Bilder macht. Nichtsdestotrotz konnten wir mit einigen Fotos und einem Video das Wunder dieses Tempels für euch festhalten.

    Da es in diesem Footprint um religiöse Inhalte Thailands geht, wollen wir dies gleichzeitig nutzen, um von einer weiteren Sache, die jedoch an einem anderen Tagen stattfand, kurz zu berichten, sowie zwei Besonderheiten Thailands aufzugreifen.

    An einem frühen Morgen eines anderen Tages ging es für uns zum ortseigenen Tempel. Mit uns brachten wir einige orangene Eimer mit, welche als Spende für die dort lebenden Mönche gedacht waren und mit verschiedenen Lebensmitteln und Hygieneartikel befüllt waren (Mönchen ist es nicht erlaubt über Geld zu verfügen, weswegen sie auf Spenden von Menschen angewiesen sind). Gleichzeitig galten diese als Dank für die Mönche, denn diese sprachen einen Segen über uns und unsere Familie aus. Um das Glück an unseren Körper zu binden und schlechte Einflüsse von unseren Seelen fernzuhalten, erhielten wir während der Sprechgebete, in welche man sehr leicht aufgrund der Rhythmik und des Klangs in eine leichte Trance verfallen kann, weiße Bänder, "Sai Sin" genannt, um jeweils unser linkes und rechtes Handgelenk gebunden.

    Eine der Besonderheiten, welche wir aufgreifen wollten, dreht sich dabei um die Häuser. Jedes Haus in Thailand verfügt in der Regel über ein eigenes Geisterhaus. Das sind kleine geschmückte Tempel in der Art und Größe eines Vogelhauses. Dies gilt jedoch nur für reguläre Häuser (Je größer das Gebäude, umso größer das dazugehörige Geisterhaus). Die Geisterhäuser wurden beim Bau des Grundstückes miterrichtet, da man mit dem Bau das Land der dort einst lebenden Erdgeister wegnahm und man den Geistern somit ein neues Zuhause bieten wollte, da sie als heilig gelten. Diese Erdgeister sind ebenfalls Teil des Buddhismus. Man glaubt, dass über jedes Haus, dabei sind jegliche From von Gebäuden (auch Polizei, große Kaufhäuser, Tankstellen usw.) mit inbegriffen, ein eigener Hausgeist wacht. Um diesen Geistern Respekt zu zollen, bietet man ihnen eine kleine oder auch große eigene Unterkunft. Vor den Geisterhäusern betet man regelmäßig und stellt Getränke und Essen zum Verzehr hin. Die Speisen werden natürlich nicht weggeschmissen sondern meist verzehrt, nachdem sie einige Zeit vor den Geisterhäusern standen und die Geister quasi Zeit hatten das Essen zu sich zu nehmen.

    Eine weitere Besonderheit Thailands ist, dass es in jedem Dorf mehrere Tempelanlagen gibt. In unserem Dorf und der unmittelbaren Umgebung gibt es allein 5. Sie sind alle prachtvoll golden geschmückt und verziert und besitzen oft auch große Statuen des Buddah. Wie schon erwähnt leben in den meisten Tempeln auch Mönche.

    ~Max
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