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  • Dag 23

    Thailändisches Essen

    3 september 2022, Thailand ⋅ ☁️ 27 °C

    Samstag - der Tag, an welchem der große Wochenmarkt in unserem Dorf am Nachmittag seine Tore für allerlei köstliche Speisen und Getränke uns öffnet. Der heutige Footprint dreht sich rund ums Essen in Thailand.

    Wie auch schonmal im Footprint "Alltag in Ban Look" angesprochen, ist Essen ein wichtiger Bestandteil des Tages eines jeden Thailänders. Essen spielt in Thailand eine solch wichtige Rolle, dass man oft fragt, ob man schon gegessen hat. Das ist hier das Äquivalent für das deutsche "wie geht es dir?" Dabei sind die Thailänder jedoch, wie man nun veranmaßen könnte, keineswegs ein essgieriges Volk, im Gegenteil. Die thailändische Küche ist dafür bekannt sehr ausgewogen, gesund und vor allem köstlich zu sein. Speisen sind dabei rund um die Uhr und an fast jeder Ecke zu einem Spottpreis erhältlich. Einmal waren wir zu acht in einem sehr gutem Restaurant üppig mit Nachtisch essen - und das für umgerechnet *38* Euro.

    Große Sammelpunkte, an welche Speisen erhätlich sind, sind die Morgen- und Abendmärkte, welche täglich zu entsprechenden Uhrzeiten geöffnet haben und in welchen verschiedenste Leute ihre selbst gekochten, frischen Speisen oder auch Früchte und Obst anbieten. Dabei ist das Essen selbst für Einheimische so billig und (wenn man die richtigen Spots kennt) gut, dass man häufig außer Haus isst oder fertig zubereitete Speisen wie Suppen oder Nudeln von Straßenverkäufern oder auf den angesprochenen Märkten kauft. Allgemein gillt, dass es keine bzw. kaum feste Speisen gibt, welche explizit zu einer Hauptmahlzeit zuordbar sind, wie es in Deutschland z.B. der Fall ist. Das heißt, dass man hier auch zum Frühstück beispielsweise Reis oder Hühnerkeulen essen könnte. Ikonisch für Thailand sind die bereits angesprochenen Straßenverkäufer, welche von den Märkten abzugrenzen sind. Diese können entweder über einen kleinen Laden direkt an der Straße oder einem selbst gebauten Verkaufsroller/Karren verfügen, über welche sie ihre Speisen verkaufen. Die große Verfügbarkeit an Speisen ist letztendlich auf ebendiese Straßenverkäufer zurückzuführen. Die dutzenden Straßenverkäufer sind wiederum darauf zurückzuführen, dass Thailand ein sehr unbürokratischer Staat ist, und einfach jedermann (fast) ohne irgendeine Lizenz oder Genehmigung Essen bzw. Waren verkaufen darf. Der Vorteil der meist mobilen Straßenverkäufer ist, dass sie ihren Standort oft anpassen können und auch oft im Dorf rumfahren und hupen, um ihre Speisen anzupreisen und zu verkaufen. Es gibt so viele Straßenverkäufer die Essen anbieten, dass es uns an manchen Tagen schwer fiel zu entscheiden, wo wir nun essen gehen. Folgendes Sprichwort meines Vaters fasst diese Situation nochmal besser zusammen: "In Thailand verhungert man nicht, weil es kein Essen gibt, sondern weil man sich nicht entscheiden kann". Mit der Zeit haben wir uns jedoch durchprobiert und unsere Lieblingsläden gefunden, zu denen wir am Ende fast täglich zum Speisen hinfuhren.

    Dies war zum einen ein Nudelladen, welchen ich bereits in meinem letzten Urlaub durch eine Freundin für mich entdeckt und lieb gewonnen habe. Diesen Urlaub konnte ich auch Meggan für diesen Laden überzeugen. Er punktet mit außerordenrlich gutem Geschmack sowie natürlich auch günstigen Preisen. Eine große Schüssel Nudeln kostet hier umgerechnet ca. einen Euro. Rechnet man sich für Frühstück, Mittag und Abend die selbe Menge ein, kommt man also in Thailand mit ungefähr 3 Euro am Tag für Essen um die Runden, und das ohne zu hungern oder auf guten Geschmack zu verzichten. Was die Nudelsuppe erst so richtig lecker machte waren vor allem drei Hauptzutaten: Knoblauch, Koriander und nach eigenem Ermessen Chilli. Drei sehr typische Gewürze, die in vielen thailändischen Speisen vorkommen und welche zugleich Meggans Hassgeschmäcker sind. Dies ist jedoch kein Problem, da man in jedem Laden Extrawünsche äußern kann und solche Sachen abbestellen kann. Was wir an diesem Ort am häufigsten aßen (ich ausschließlich nur das) waren dicke Reisbandnudeln in einer würzigen Brühe mit Fleischbällchen. Dies schmeckte uns so gut, dass wir manchmal 3 Tage hintereinander dieses Gericht aßen.

    Ein weiterer uns sehr wichtiger Laden ist tatsächlich eine amerikanische Kette namens "7-11" (es wird also "seven eleven" und nicht sieben elf ausgesprochen :P). Neben der Konkurrenzkette "Tesco Lotus Express", welche sich übrigens auf der anderen Straßenseite befand, ist dieser Laden wie eine Art Minisupermarkt, in welchem man Sachen des täglichen Gebrauchs und Fertigspeisen und Getränke erwerben konnte. Wussten wir mal nicht was wir essen sollten oder wollten einfach mal nur was kleines für zwischendurch, landeten wir hier. Meist aßen wir dabei ein Fertigprodukt wie z.B. ein Sandwich oder Salapao, ein thailändisches Gericht, welches in etwa mit einem gefüllten Hefekloß vergleichbar ist. Das Essen wurde dabei umsonst vor Ort warm gemacht und auch wenn Fertigprodukte generell einen schlechten Ruf haben, hat uns alles was wir dort probiert haben gut geschmeckt - und das auch hier wieder für Preise um einen Euro. 7-11 ist ein westlicher Laden und unterscheidet sich eindeutig von einheimischen privaten Miniläden dahingehend, dass er moderner aufgebaut und gestaltet ist. Dadurch kommt er vor allem bei Jugendlichen gut an. Über die Klimaanlage in jedem 7-11 kann man sich bei dem extrem heißen Wetter auch eher weniger beschweren 🥴 Somit wird Kunden ein angenehmer aufenthalt ermöglicht. Uns hat der Laden auf jeden Fall für sich gewonnen.

    Da der 7-11 des Dorfes ein sehr beliebter Laden ist und so viele Leute anzieht, hat sich ein schlauer Straßenverkäufer mit seinem Wagen direkt davor positioniert. Hier verkauft er "Roti", ein thailändisches Dessert, welches mit einem knusprigen Pfannkuchen mit Zucker und süßer Kondensmilch vergleichbar ist. Neben dem Eiscreme-Sandwich, welches es leider nur Mittwochs gab, war dies unsere Lieblingssüßigkeit.

    Zu Abend haben wir fast immer bei unseren engsten Freunden selbst gekocht und gegessen und sind wir mal ehrlich, am besten schmeckt am Ende das Selbstgemachte. Hier gab es jeden Tag verschiedene Sachen von verschiedensten Seafood wie Tintenfisch, Garnelen und Fisch über Gemüsesuppen bis hin zu Fleisch oder einfach schlichten Obst und Gemüse. Hier war für jeden immer was dabei. Gegessen wird dabei mit der bloßen Hand oder mit Löffel und Stäbchen. Gabeln sind unüblich. Zum Verzehr mit der Hand gibt es sogar extra einen Reis, der klebrig ist und extra dafür gemacht ist ihn mit der Hand zu nehmen und zu essen. Dadurch, dass das Obst und Gemüse, welches wir aßen, in den meisten Fällen aus eigenem Anbau oder aus regionalem Anbau und kleinen Familienbetrieben kam, hat es dementsprechend sehr gut und frisch geschmeckt. Eine frische Mango hier ist so mit einer in Deutschland aus dem Supermarkt erhältlichen preislich als auch geschacklich unvergleichbar. Eine Frucht, die eine eigene kurze Erwähnung verdient, ist die Durian, im westlichen auch als Kotzfrucht bekannt. Sie gilt hier als absolute Delikatesse und ist auch für europäische Verhältnisse ziemlich teuer. Wir aßen sie leider nur einmal. Nicht aus dem Grund, dass sie teuer ist, sondern aus dem, dass momentan keine Durian Saison ist. Meggan hat diese Frucht als Europäerin probiert und nicht gekotzt, im Gegenteil, sie fand sie sehr lecker aber auch eigenartig vom Geschmack her.

    P.S. Auf dem Samstagsmarkt gibt es auch sehr ausgefallene Dinge wie z.B. gebratene Heuschrecken oder Larven. Wir haben uns jedoch nicht dazu überwunden diese zu probieren. Außerdem wurde in Thailand Marijuana legalisiert. Dieses wird als Gewürz genutzt ... und auch für andere Sachen 🌿

    Wir kratzen mit diesem Essens-Footprint nur an der Spitze des Eisberges. Es gibt so viele leckere thailändische Speisen, dass es den kompletten Rahmen sprengen würde, wenn wir alles aufführen was wir ausprobiert haben. In den Bildern sind also wirklich nur sehr ikonische Speisen bzw. unsere Lieblingsspeisen festgehalten.

    Morgen geht es für uns schließlich zum Abschluss unserer Thailandreise für zwei Tage nach Bangkok. Bis dahin 👋🏼

    Hut ab wer bis hier gelesen hat 🥲

    -Max
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