• Wo die Mosel am schönsten ist: Calmont

    August 21 in Germany ⋅ ☀️ 23 °C

    Von Beilstein nach Bremm (ca. 20 Kilometer).

    Heute habe ich mich wieder für den Moselsteig entschieden. Um 7.00 Uhr starte ich in Bonn, fahre nach Koblenz, weiter nach Cochem und schließlich mit dem Bus nach Beilstein, dem kleinen „Rothenburg an der Mosel“, der ÖPNV war pünktlich, was man mal loben muss. Gegen 9.30 Uhr komme ich in Beilstein an. Noch liegt Stille über dem Ort, wenige Touristen sitzen beim Frühstück in den hübschen Herbergen und wünschen mir einen guten Weg.

    Und so steige hinauf zur Burg Metternich, die jedoch erst um 10.00 Uhr öffnet und wandere weiter direkt weiter. Besonders schön ist der Pfad durch die „Biedener Schweiz“, wo zahlreiche kleine Eidechsen meinen Weg im Wald kreuzen. Ab Briedern geht es dann durch die Weinberge, die Trauben hängen schon prall, doch die Lese beginnt erst im kommenden Monat. Entlang der Moselschleife erreiche ich Mesenich, später das malerische Senheim mit seinen Fachwerkhäusern und Weinlokalen, die noch geschlossen sind, dennoch nutze ich die Zeit und schaue mir Senheim an.

    Über die Moselbrücke wechsle ich sodann ans andere Ufer. Hier treffe ich viele Radfahrer, meist aus Luxemburg und Holland. Der Weg führt weiter nach Ediger-Eller, vorbei an den hochgelegenen Römergräbern, die ich diesmal auslasse. Die Sonne wird kräftiger, Schmetterlinge tanzen durch die Luft, und immer wieder huschen kleine Eidechsen über den Weg.

    In Eller besuche ich die schattige Kirche, bevor ich den Einstieg in den berühmten Calmont erreiche – den steilsten Weinberg Europas. Hier treffe ich mehr Wanderer, vor allem aus Holland. Trotz der Wärme entscheide ich mich für den berühmten Klettersteig. Über Leitern, Eisenstufen und Drahtseile geht es steil bergauf. Einige Mitwanderer kämpfen, und man spürt, wie fordernd dieser Weg ist. Mit kleinen Kindern sollte man ihn nicht gehen, zumal es hier in der Vergangenheit leider auch tödliche Unfälle gab. Man sollte den Calmont nicht unterschätzen. Doch die Mühe wird belohnt: Oben eröffnet sich der Blick auf die berühmte Moselschleife – ein Panorama, das sprachlos macht. Deutschland ist einfach schön; manchmal braucht es keine Fernreise.

    Auf den Abstecher zum Gipfelkreuz verzichte ich und steige nach Bremm ab. Am Moselufer stille ich Hunger und Durst, lehne mich zurück und gönne mir eine kleine Rast am Wasser und nicke sogar kurz ein. Den Rest bis Neef spare ich mir dann doch und nehme stattdessen den Bus nach Bullay, von wo aus es mit dem Zug zurück nach Koblenz und Bonn geht.

    Fazit: Ein erlebnisreicher Tag mit atemberaubenden Ausblicken – auch wenn der Weg größtenteils über Asphalt und Schotter führte. Wandern ist schön! 🙂
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