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  • Day 32

    Ende des 90 Mile Beach Highway

    July 17, 2017 in New Zealand ⋅ ☀️ 15 °C

    Wir folgen dem sandigen Highway bis es plötzlich nicht mehr weiter geht. Ein kurzer Blick auf die Karte verrät uns, dass wir ein kleines Stück zu weit gefahren sind und die Abfahrt nur knapp verpasst haben. Das erzählen wir auch dem spanischen Pärchen, welches kurz nach uns das Ende erreicht und uns nach dem Weg fragt.

    Gemeinsam fahren wir zurück und nehmen die Ausfahrt, die wesentlich sandiger als der Strand ist. Am Horizont sind riesige, goldene, wüstenähnliche Sandberge zu sehen. Trotz des Sandes bleibt uns nichts anderes übrig, als diese Ausfahrt zu nehmen, da es insgesamt nur 3 Zu- und Ausfahrten gibt und die nächste liegt mindestens eine Stunde Fahrtzeit zurück und lässt sich mit Sicherheit gar nicht mehr erreichen, da die kritische Stelle aufgrund der Flut jetzt nicht mehr passierbar sein wird. Augen zu und durch!

    Die Spanier fahren vor, dann Julia, dann ich. Der Sand wird immer tiefer und die sehr weit links fahrenden Spanier werden immer langsamer. Egal was passiert, bloß nicht anhalten, Julia, denke ich. Die Spanier ziehen nach rechts rüber und drohen Julias Fahrtrichtung zu kreuzen, bleiben jedoch im selben Moment stecken in dem sich Julia überlegt anzuhalten, um eine drohende Kollision zu verhindern und ich kann weder links noch rechts vorbei und bin ebenfalls gezwungen anzuhalten. Hervorragend! Das hat ja richtig gut geklappt!

    Alle Versuche den Minibus der Spanier anzuschieben bleiben vergebens. Auch das Unterlegen von bambusähnlichen Stämmen für mehr Grip hilft leider nicht weiter. Nur kurze Zeit später taucht ein SUV auf. Gott sei Dank, denken wir. Doch die erhoffte Hilfe fährt einfach an uns vorbei. Na toll! Arschlöcher, assholes, pendejos, schreie ich voller Enttäuschung und Wut, als das Fahrzeug 50 Meter weiter dann doch anhält und die ganze Familie aussteigt und samt Hund zu uns kommt um beim Schieben zu helfen. Trotzdem bleibt der erste Versuch erfolglos. Plötzlich kommt ein weiteres Fahrzeug aus Richtung Strand mit einem Affenzahn angerast und brettert an uns vorbei um ebenfalls 50 Meter weiter anzuhalten.

    Der Fahrer, Todd, kommt zu uns, verschafft sich einen Überblick und zieht, ohne viel Gerede und ganz routiniert, einen nach dem anderen von uns mit seinem Jeep Grand Charokee V8 aus dem Sand. Seine einzige, scherzhafte Bemerkung: "Everytime I drive to the beach I have to tow some bloody tourists!" Er will keine Gegenleistung haben und meint nur, dass das Wichtigste ist, dass wir hier eine schöne Zeit in Neuseeland haben. Tolle Sache und ein großer Pluspunkt für die Kiwis.

    Anschließend fahren wir in Kolonne dem Jeep hinterher und schaffen es trotz Sand und Wasser ohne stecken zu bleiben bis zur nächsten befestigten Straße.

    Weiter geht's zum Cape Reinga.
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