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  • Day 5

    Hello Chiang Mai!

    April 8, 2015 in Thailand ⋅ ⛅ 26 °C

    Standort: Chiang Mai

    Wetter: 35 °C, Wind aus S mit 11 km/h, 38 % Luftfeuchtigkeit

    Nickerchen des Mini-Manns: bisher 2 (sehr gut, denn gestern hatte er definitiv zu wenig)

    Pad-Thai-frei seit: ca 52 Stunden

    * Früher Nachmittag *

    Raus aus Bangkok, auf in den Norden. Und obgleich wir Europäer den Norden mit Kälte verbinden, wartet das Wetter hier für Gewöhnlich mit weitaus höheren Temperaturen auf. Nur in den Bergen wird es etwas kühler, allerdings können wir die Berge vor hier aus nur sehnsüchtig betrachten und nicht ihr Klima fühlen. Was sich als Glückfall herausstellt, ist der heftige Regen, der heute Nacht alles kühl und sauber gewaschen hat. Trotzdem schwitzen wir. Aber nur ein bisschen. Und die Klimaanlage lassen wir aus, denn dank präziser Ursache-Wirkungs-Forschung haben wir herausgefunden, dass die Klimaanlage unsere Nasen verstopft. Unsere Erkältung schleppen wir nämlich noch etwas mit uns herum. Läuft die Klimaanlage, verstopft die Nase, stoppt sie, läuft die Nase einwandfrei. Quasi ununterbrochen produziere ich Schleim, der zu hundert Prozent aus Wasser zu bestehen scheint. Vielleicht ist es auch einfach nur Kondenswasser. Jedenfalls kann ich damit leben und die Klimaanlage bleibt aus.
    Heute ist ein lazy day. Ein Tag, an dem wir und Erik ein bisschen Pause machen, den Transfer von gestern ein bisschen ausschwitzen und die Vorzüge unserer Unterkunft genießen. Und da wir es wirklich geschafft haben, die Umgebung bis auf die Taxifahrt vom Flughafen absolut gar nicht zu erkunden, gibt auch nur die Unterkunft Stoff für einen Eintrag ins Reisetagebuch.

    Die Unterkunft ist ein kleines Guesthaus am Rande der Altstadt in Chiang Mai (dank Google Maps muss man ja nicht einmal mehr das Grundstück verlassen, um das herauszufinden, hurra, es lebe das schnelle WLan). Es kann bis zu sieben Gästeparteien beherbergen, zu dritt ist es schönsten dort im Pool und die halbe Umgebung kommt zum Essen vorbei. Zurecht, wie wir finden. Und nicht nur von good food und pool pleasure lebt diese kleine Anlage. George, dem das alles hier gehört, oder der irgendwie alles am Laufen hält, gut verständliches Englisch mit südländischem Akzent spricht. George, der immer irgendwo zu finden ist, wenn man Hunger hat oder etwas wissen will, sorgt für das Instant-Zu-Hause-Gefühl.

    * Zeitpunkt, zu dem Erik endlich den Nachtschlaf angetreten hat *

    Für Erik ist der Tag jetzt zu Ende. Er hat sich mit allen Mitteln dagegen gewehrt. Irgendwie scheint das Baby herausgefunden zu haben, dass wir – und zwar nachdem er zum Schlafen geschickt wurde – immer noch aufbleiben, um irgendwelche coolen Sachen zu machen. Cool ist für das Baby alles, was nicht mit Schlafanzug anziehen und schlafen zu tun hat. Auf dem Bett fläzen und ein Buch lesen. Wahnsinnig spannend. Das will das Baby auf GAR KEINEN FALL verpassen. Und deshalb wird bis zur letzten Kraftreserve gegen das abendliche Einschlafen gekämpft. Eine geschickte Mischung aus DER Schlafmelodie (abendliche Besucher im Hause Asmuth haben inzwischen schon Tinitus, sobald sie an die ersten Noten dieser Melodie denken) und rhythmischen Auf-dem-Arm-wiegen-bis-normale-Babys-seekrank-würden, macht es möglich, dass wir jetzt – mit der allgegenwärtigen Schlafmelodie in Ohr und Hirn – unseren ach so coolen Abendbeschäftigungen nachgehen können. Leider gehört dazu inzwischen der fast drogenartige Konsum von „House of Cards“. Aber genug davon.

    Unser Tag, unsere Unterkunft. Dass George wahnsinnig nett und angenehm ist, wisst ihr ja bereits. Doch auch die Unterkunft birgt einige Finessen.

    ** der Pool: Großartig, wenn man sich abkühlen will. Ein Geschwader von Gummienten (sehr witzige Geräusche können die machen, findet zumindest das Baby), ein bunter Ball und herrlich kühles Wasser mit nur ein paar Ameisen drin lassen den Pool zum absoluten Lieblingsort werden. Da baden auch nur wir drin. Wir müssen es wissen. Wir waren den ganzen Tag da. Und nein, das macht uns nicht misstrauisch. Doch es gibt noch andere Highlights, es folgt Nummer zwei.

    ** das Duschklo: So mancher Bewertungsschreiber bei booking.com neigt hier zu schreiben, die Unterkunft sei primitiv oder spartanisch. Und meint das nicht wohlwollend. Wir aber erkennen die Großartigkeit dieser Unterkunft. Ich finde es wunderbar pragmatisch und ressourcenschonend, ein Duschklo einzubauen. Was ein Duschklo ist? Man stelle sich eine kleine Gästetoilette vor, ohne Waschbecken. Steht man in der Mitte, kann man ohne einen Schritt zu tun alle vier Wände berühren. Mit der Nase. Aber: An der einen Wand befindet sich ein Duschschlauch mitsamt Kopf und Wasser-Warmmach-Anlage. Richtig – Man kann auf dem Klo sitzen und tun, was man tut und GLEICHZEITIG duschen. Nur, wer das mal gemacht hat, darf darüber urteilen. Man braucht dann nicht einmal Klopapier. Es gibt trotzdem welches. Man muss aber aufpassen, dass man es nicht nass duscht.

    ** Unser Bett, genauer, unsere Matratze: (Mir ist erst jetzt bewusst geworden, dass das Wort „Matratze“ zwei T einhält.) Wir könnten auch auf dem Fußboden schlafen, das wäre vielleicht sogar etwas kühler. Vielleicht haben die Thais deshalb so steinharte MatraTzen. Dann macht es nichts, wenn man sich dann doch mal auch den kühlen Fußboden legt. Ich habe allerdings noch eine andere Theorie. Wieso gehen so viele Leute hier zur Thaimassage (die ohne Happy End), obwohl es doch im Warmen ziemlich eklig sein muss, sich so durchkneten zu lassen. Na? Ich bin mir nur noch nicht sicher, was zuerst da war, die MatraTzen oder die Knetbuden.

    ** Eriks Matraze: Der kleine Mann hat ein Bett, sondern eine große Matratze auf dem Boden. George hat dieses orthopädische Teil vor einer Weile gekauft, als ein spanischer Gast unter so großen Rückenschmerzen litt, dass nicht einmal mehr die kräftigste, knochenknackendste Massage Abhilfe schaffen konnte. Ja, diese wahnsinnig bequeme Matratze gehört dem Baby. Die Hälfte der Nacht schlafe ich beim Baby. Natürlich nur, damit das Baby nicht so lange allein sein muss.

    Oh es gibt noch so viele tolle Sachen in dieser Unterkunft: Geckos, Boxen im Essbereich so groß wie Kühlschränke, wunderschöne blühende Bäume und eine riesige Palme, überall Ventilatoren und noch so viel mehr. Aber wir gucken jetzt noch eine Folge „House of Cards“.

    Bis morgen! Da geht es in einen Nationalpark, ich bin aber zu faul, um nochmal den Reiseführer rauszuholen und zu schauen, wie er heißt.
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