Satellite
Show on map
  • Day 13

    Bergtour Teil 1

    February 19 in Egypt ⋅ ☀️ 18 °C

    Heute früh stehe ich um kurz vor sechs Uhr auf und gehe los hinauf auf die Berge die hinter unserer Anlage liegen.
    Ich genieße den herrlichen Sonnenaufgang um 6.22 Uhr neben einem Dornbusch, kurz danach rennt ein Fuchs an mir vorbei, nach 1,5 Std habe ich nach etwas Kletterei den Gipfel erreicht, zwei Raben kreisen um mich herum und die Aussicht auf das rote Meer und in das Sinai Gebirge, ist grandios. Ich beschließe auf der anderen Seite, in Richtung Oase Wadi Gnai abzusteigen, nach 1 Std. steilem, gerölligem Abstieg, komme ich an ein kleines Flußtal, von hier denke ich schnell in der Oase zu sein um von dort auf befestigter Straße in 30 Minuten wieder im Hotel anzukommen.
    Doch weit gefehlt, vor mir eröffnet sich plötzlich ein 40- 50 mtr senkrechter Abgrund mit glatten steilen Felswänden wo kein Weiterkommen mehr möglich ist. Leider entschließe ich mich dagegen nun den gleichen Weg von dem ich gekommen bin, wieder zurück zu gehen und gehe einfach das sehr schöne und absolut menschenleere Flußtal in die ander Richtung aufwärts.
    Ich denke das die Berge irgendwann etwas flacher werden um einfacher wieder auf die andere Seite zu kommen, falsch gedacht, die Berge werden immer höher. Ich klettere über ein Geröllfeld ganz nach oben auf den Grad, dieser ist hier oben extrem schmal und das Gestein brüchig. Ich klettere mit äußerster Vorsicht immer er am Grad entlang in südlicher Richtung, muss aber feststellen das hier alles zu steil für einen Abstieg ist. Also klettere ich wieder in entgegen gesetzter Richtung zurück bis ich glaube das an dieser Stelle ein Abstieg einigermaßen möglich sein sollte. Mittlerweile sind insgesamt 5 Std. vergangen seit dem ich los geklettert bin, das Wasser ist bald leer, ich habe keinerlei Handyverbindung mehr und die Kräfte sind auch so langsam aufgebraucht, Hände und Beine tun weh, ich muß jetzt einfach da runter.
    Nach einem Stoßgebet versuche ich langsam und mit aüßerster Vorsicht mein Glück. Es wird ein langer, anfangs sehr gefährlicher und anstrengender Abstieg, bei dem ich z.T. auf dem Hosenboden über Geröll nach unten steige.
    Aber ich habe auf dieser Seite des Berges endlich wieder Empfang mit Frank meinem Freund aus dem Hotel und die Sicht hinunter auf das Meer und unser Hotel, das gibt Hoffnung und neue Kraft. Nach der Hälfte des Abstiegs wird es schon leichter und ich komme an einem toten, stinkenden Dromedar vorbei und denke " so wäre es mir auch fast ergangen".
    Kurze Zeit später ist plötzlich ein Hund neben mir über den ich mich sehr freue und der mich bis zum Hotel begleitet. Nach insgesamt 6 Std. ohne große Pausen, kann ich mich kaum mehr bewegen, trinke erst mal ein großes Radler und lege mich glücklich, dankbar und überaus zufrieden auf die Strandliege.
    Read more