• Schweidnitz

    September 18, 2024 in Poland ⋅ ⛅ 23 °C

    Unweit des Schloß Fürstenstein liegt der Ort Schweidnitz. Hier ist die größte Fachwerkkirche Europas zu bestaunen.

    Im Zuge der Rekatholisierung der schlesischen Fürstentümer nach dem Dreißigjährigen Krieg mussten laut Friedensvertrag alle bisher von den Protestanten genutzten Kirchen den Katholiken zurückgegeben werden, jedoch gestatte man den schlesischen Proteestanten die Errichtung je einer Friedenskirche in den drei Erbherzogtümern Glogau, Jauer und Schweidnitz.

    Um es den Protestanten so ungemütlich wie möglich zu machen, legte die Staatskanzlei in Prag fest, dass als Baumaterialien lediglich Holz, Sand, Lehm und Stroh verwendet werden durfte. Die Kirchen durften keine Türme haben, mussten ausserhalb der Stadtmauern errichtet werden und mussten innerhalb eines Jahres fertig gestellt werden.

    1656 fand die Grundsteinlegung der Friedenskirche statt, am 24. Juni 1657 feierten die Protestanten hier die erste Messe,

    Auf insgesamt 4 Ebenen finden bis zu 7.500 Gläubige Platz, davon 3.000 auf (durchnummerierten) Sitzplätzen.
    Die Sitzplätze in der Kirche konnten nur vererbt oder verschenkt werden, jedoch nur an Personen gleichen Geschlechts und gleichen (oder höheren) Standes.

    1707 erhielt man die Erlaubnis, Türme und Glocken den Friedenskirchen hinzuzufügen, so erhielt die Kirche einen Glockenturm, ebenfalls im Fachwerkstil etwas 50 Meter vom Kirchengebäude entfernt.

    Im Laufe der Jahre bauten die Adelsfamilien ihre eigenen Logen an die Kirche an, jeweils versehen mit einem eigenen Zugang. So besitzt die Kirche heute knapp 20 Türen.
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