• Bye bye Vietnam - It was a pleasure

    November 14, 2024 in Vietnam ⋅ 🌙 27 °C

    Nun geht nach dreieinhalb Wochen meine Zeit in Vietnam zu Ende. Mir hat dieses Land sehr gut gefallen. Zudem spüre ich bereits jetzt, dass die Reise mich positiv beeinflusst. Ich bin definitiv gelassener und offener geworden. Es gab in den ersten Wochen viele Hochs, aber selbstverständlich auch ein paar wenige Tiefs. Es läuft nicht immer alles rund auf Reisen und auf den Fotos zeigt man natürlich immer nur die schönen Sachen. Reisen ist sehr bereichernd, kann aber auch anstrengend sein. Die Distanzen und die langen Busfahrten habe ich definitiv unterschätzt. So bin ich ein bisschen länger als geplant hier gewesen. Meine Planung für Südostasien ist aber ohnehin sehr rudimentär und so werde ich einfach später etwas auslassen.

    In meinem Alter gehöre ich in den Hostels definitiv zu den «Oldies». Dies ist aber überhaupt nicht negativ. Die vielen netten Begegnungen und Gespräche mit Leuten welche an völlig unterschiedlichen Punkten ihres Lebens stehen, waren wirklich spannend. Die verschiedenen Sichtweisen zum Leben und generell die Offenheit der Backpacker hat mich sehr beeindruckt. Irgendwie (zufällig?) schaffe ich es auch oft mit Personen ins Gespräch zu kommen, welche als Englisch als Muttersprache haben. Die Kommunikation ist dann teilweise anspruchsvoll, aber sehr lehrreich. Es sind wirklich viele Leute aus UK oder Australien hier auf Reisen. Oder sonst Skandinavier, welche oft ebenfalls ausgezeichnetes Englisch sprechen. Mein Unterkunftsmix zwischen Hostels und Hotels ist, wie ich denke, eine gute Entscheidung.

    Abseits der Touristenmassen zeigen sich leider auch die Schattenseiten von Vietnam. So zum Beispiel Müllberge und abgemagerte Hunde, welche darin nach Essen suchen (siehe Foto). Dies sind Bilder, welche für uns Westeuropäer nicht so leicht zu verstehen sind. Auch sind die Kriegsfolgen immer noch zu sehen. In Can Tho zum Beispiel sind mir immer wieder Menschen mit fehlenden Gliedmassen aufgefallen. Bei den älteren wahrscheinlich unmittelbare Kriegsverletzungen, bei den jüngeren jedoch wohl eher folgen von «Agent Orange». (Pflanzenschutzmittel welches die US Army grossflächig einsetzte). Die Bevölkerung leidet immer noch an den Spätfolgen des chemischen Kampfstoffes. Im Kriegsmuseum in Saigon ist dem «Agent Orange» Kapitel ein ganzer Raum gewidmet. Vielleicht noch mein generelles Fazit zu Vietnam:

    Positiv:
    • Sehr vielseitiges Land
    • Wunderschöne Natur
    • Historisch spannend
    • Interessanter Mix zwischen alt und neu
    • Eine sensationelle Kaffeekultur
    • Gutes Essen
    • Hilfsbereite Menschen (teilweise auch das krasse Gegenteil – siehe unten)
    • Sicher
    • Sehr günstig zum Reisen

    Negativ:
    • Historisch bedingt sind die Vietnamesen ein Volk, welches immer kämpfen musste um zu überleben; dies wiederspiegelt sich m.E. im teilweise in sehr resolutem und unfreundlichem Verhalten
    • Oft hat man als Tourist das Gefühl, über den Tisch gezogen zu werden; dies ist in vielen Ländern so; hier ist es jedoch extrem ausgeprägt; es wird wirklich versucht aus allem ein Geschäft zu machen; teilweise mit wirklich sehr grenzwertigen Methoden, ein Nein wird oft nicht akzeptiert
    • Aggressive «Grab Motorbikefahrer» welche nicht akzeptieren können, dass man ein paar hundert Meter durch die Stadt laufen möchte und nicht mitfahren will
    • Katastrophales Umweltverhalten – überall wird Müll einfach an den Strassenrand geworfen
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