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- Dag 12–13
- 8. juli 2024 kl. 09.59 - 9. juli 2024
- 1 nat
- ☁️ 13 °C
- Højde: 317 m
NorgeKrokakjølen63°13’51” N 9°32’30” E
Wir sprechen Deutsch

DAY11 TOUR DE EUROPE
(Fahrtstrecke 222 km)
Als wir in Øksendal vor dem nächsten sechs Kilometer langen Tunnel stehen, der gleich einem dunklen Loch in den Felsen geschlagen wurde, verlässt mich schlagartig alle Energie. Ich versuche erst gar nicht durchzufahren, sondern drehe den Bus gleich.
Mission impossible. Ärgere mich über meine öffentliche Ankündigung und möchte am liebsten abtauchen. Zurückfahren ist immer unangenehm für mich, selbst auf den früher langen Spaziergängen mit Hilde wollte ich lieber einen Kreis gehen.
Zum Glück kann ich mich grade noch so beherrschen, stur zur E6 umzukehren, bis nach Dombås zurück zu fahren. Die einzige Möglichkeit, vorausschauend die Straßenführung abzutasten, ist, auf der Karte den Straßen zu folgen, ob irgendwo 'Tunnelen' steht.
Aber, ich kann und will nicht so leben, das nimmt mir jede Freude an der Reise.
Falls also jemand eine App kennt, bei der die Tunnel in die Navigation einfließen bzw herausgenommen werden können, bitte her damit.
Über die 666 und 665 kommen wir nach Torviktbukt am Fjord, der auf einer Seite in Batnfjordsøra endet, wo wir auf die E39 einbiegen. Sie startet in Dänemark und endet in Trondheim, und hier verwirklichen die Norweger ihre Phantasien von schwimmenden Unterwassertunneln und hängenden Brücken.
Zu meinem Glück wohl nur südlich von mir, denn eine nette Osnabrücker Familie erklärt mir, dass nach Norden keine längeren Tunnel mehr auf dem Weg sind. Das ist kurz nach der abenteuerlichen Überquerung des Fjords über die Gjemnessundbru.
Leider ist mir, wie schon im Video gesagt, das Tunnelgespenst ins Kreuz gesprungen, sodass ich meinen Kopf kaum nach links drehen kann. Unebene Straßen bereiten mir Ungemach, diese mistigen Verspannungen verfolgen mich in diesem Jahr gerne mal.
Von der Insel Bergsøya führt die E39 zur Fähre in Kanestraum, deren riesiger Bauch geöffnet auf uns wartet. Vermutlich ist die Überfahrt nicht kostenlos, aber da die meisten Reisenden mit einem "Pass" unterwegs sind, auf dem das Ticket automatisch abgebucht wird, kommt kein Kassierer vorbei.
Mir wird es dann wohl Monate später als Rechnung aus GB zugesandt, mit den anderen Mautkosten, die entstanden sind. Im Endeffekt ist das günstiger, da mir nicht die jeweiligen Gebühren mitberechnet werden, sondern lediglich eine Gesamtsumme gefordert wird.
In Halsa gibt es für 100 NOK einen Stellplatz direkt am Fährhafen, danach kommt lange nichts Adäquates. An der schönen Friedhofskirche von Halsa ist natürlich das Campen verboten, der letzte Zugang des Fjords zum Meer endet in Vineøra, wo es eine öffentliche Toilette mit Entsorgung gibt.
Lass es mich mal so sagen. Der Platz strömt soviel Unwohlsein aus, dass ich erst gar nicht auf die Idee komme, einen Trinkwasserhahn zu suchen. Bis Orkanger am nächsten Fjord, an dem auch Trondheim liegt, fahren wir durch Wald. Fjell, Mücken, einige Häuser am Wegesrand, ernüchternde Parkplätze, lieblose Asphaltflächen. Mitten drin ein Campingplatz.
Høgkjølen Fjellcamp mit kostenlosem Wlan, wo der Besitzer Deutsch spricht. Das klingt bei Norwegern gerne so, als hätten sie einen schweizer Akzent, aber für Reisende aus dem Mutterland des Camping ist das fast wie Knödel mit Schweinsbraten. Hier bin ich Zuhause, hier gehöre ich hin. Und so fühlt es sich auch an.
(Das ist keine Kritik an dem Verhalten anderer, reisender Menschen, das steht mir gar nicht zu. Jeder so, wie es ihm gefällt, es zu ihm passt. Aber ich möchte doch gerne mal fragen dürfen, was Menschen bewegt, wenn sie verreisen. Brauchen sie dann das heimatliche Feeling, das gemeinschaftlich Verbindende. Wenn ja, dann sollten Reisende auch gut verstehen können, wie sich Refugees bei uns fühlen)
Ob blond ob braun, im wattierten Oberkleid, langer Hose, Mütze mit Ohrenklappen. Die Sonne scheint mit 16°C, ein angenehmer Sommertag, zu dem beim Abendspaziergang ein launiger Wind weht, der die Mücken vertreibt.
Gehen Sie dort hinten in die Ecke, da haben Sie Ruhe, ist die liebevoll, freundliche Umschreibung des Besitzers, um mich aus dem lustigen Treiben auf dem Platz herauszuhalten. Knapp 17 Euro für die Nacht ist besser, als noch lange herumzusuchen, zumal ich mit meinem Nacken Ruhe und Wärme brauche.
Hilde stimmt dem zu, und so hört der blaue Bus schon früh am Abend unsere ruhigen Atemgeräusche.Læs mere