• Vinje

    2024年7月31日〜8月1日, ノルウェー ⋅ ⛅ 12 °C

    DAY 34 TOUR DE EUROPE (Fahrtstrecke 175 km)

    Weiter auf 40 - Rødberg - Baever - Abzweig 37 - Jondalen - Ormemyr - Gransherad - Mailand - Rjukan - Krossen - Vinje - Campingplatz Hyllandsfoss

    Im Tal von Rjukan blicke ich auf die schwarze Wand, die sich über die Berge senkt, und weiß, dass um 18 Uhr eigentlich die Zeit gekommen ist, meine Zelte aufzuschlagen. Leider findet keiner der Plätze das innere Gefühl der Zustimmung, und ich trauere schon den Hochebenen des Hardangervidda nach.

    Leider bin ich dort zu früh am Tage und eigentlich ja nur auf der Durchreise ans Meer, das immer noch über 400 Kilometer entfernt ist, was in Norwegen mindestens zwei Tage bedeutet. Die schönen Eindrücke des Tages enden in Rjukan mit den beiden Kirchen. Hier kann ich meine Wasserflaschen auffüllen, treffe einige Reisende, die in die Berge fahren wollen.

    Und treffe die Entscheidung, weiter ins waldreiche Telemark zu fahren. Glitzernde Seen in der Abendsonne, Baumspitzenspiegelungen auf stillen Wasserflächen, aber keine geeigneten Schlafplätze. Zuviel Bebauung bringt noch mehr private Wege und Plätze, die 37 streift zwischen flachen Hängen durchs Land.

    Es ist schon fast halb acht, der Regen fällt leicht aufs Land, als ich resigniert auf einen Campingplatz fahre. Nein, ich brauche keine Duschmarken und auch keine Toilette, keine Küche, geschweige denn einen Wickelraum. Wir machen einen Abendspaziergang in den begrenzten Möglichkeiten der Umgebung zwischen See und Ort im Tal, der Besitzer zieht uns 25 Euro von der Kreditkarte ab, und ich bitte einige deutsche Kinder nicht den Ball gegen den Bus zu schießen, weil Hilde sonst wütend reagiert.

    Vor dem Seitenfenster flanieren Camper im dunkler werdenden Abend zum Badehaus, und ich bin überrascht, welche Zeit sie dort damit verbringen, ihren Körper für die Nacht vorzubereiten. Keine zwölf Stunden später werden sie erneut vor dem Spiegel stehen.

    Die Sonne ist zwischen den Wolken untergegangen, hat sich aber für den Morgen den ungehinderten Blick in meinen Bus ausgesucht, und saugt die wenigen nächtlichen Grade sozusagen in einem Atemzug auf. Würde ich den Vorhang öffnen, hätte ich gleich 20 °C im Bus, während das Thermostat noch von acht bis neun Strichen über Null spricht.

    Kleiner Schwank am Rande, während der Stellplatz fünfundzwanzig Euro ohne Strom kostet, kann man eine Blockhütte mit Küche und Strom für 45 Euro mieten. Wenn man in Norwegen Urlaub macht, müsse man Geld mitbringen, sagt mir ein Nachbar, der einen 32 Jahre alten Volvo fährt, dem man, wie dem blauen Bus, die Lebensjahre ansieht.

    Dem stimmen vermutlich nicht mal ein Viertel der reisenden Norweger zu, die überall im Lande versuchen, möglichst kostenlos zu nächtigen. Mir reißt das jetzt kein tiefes Loch ins Budget, weil ich einige Bücher verkaufen konnte. Aber ich ärgere mich über die eigene Unflexibelität, nicht einfach irgendwo über Nacht zu parken. Dass ich hier für wenig Geld meine Wäsche hätte waschen können, sehe ich leider zu spät.

    Die ganze Zeit habe ich überlegt, mal mittags auf einem schönen Platz einzuchecken, um dann genügend Zeit fürs Wäsche waschen zu haben, sozusagen die hohen Kosten auch in 24 Stunden "abzuwohnen". Doch als ich gestern resigniert hier einchecke, verliere ich den Überblick komplett.

    Manchmal denke ich schon, dass ich fürs normale Leben nicht mehr geeignet bin. Die allgemein gültigen Selbstverständlichkeiten erweisen sich für mich gedanklich als größere Hürde. Airnb, Bookingcom. Mal eben für eine Nacht irgendwo günstig einzuchecken, dazu fehlt mir einfach das Wissen, die Umsetzung.

    Im blauen Bus ist halt alles einfacher, dort habe ich fast alles, was ich brauche. Und darüber hinaus bin ich es gewohnt, mich mit den Unwägbarkeiten zu arrangieren. Trotzdem denke ich schon manchmal darüber nach, dass ich es vielleicht auch anders, vielleicht sogar einfacher haben könnte, wenn ich flexibler wäre.
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