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- Dag 51–52
- 16 augustus 2024 om 14:09 - 17 augustus 2024
- 1 nacht
- ☁️ 21 °C
- Hoogte: 14 m
DuitslandMedelby54°48’20” N 9°10’38” E
Handewitt

DAY 50 A JOURNEY ALONG
THE COASTLINE OF EUROPE
(Fahrtstrecke 847 km)
Vimmerby - Oskarshamn - Växjo - Helsingborg Kopenhagen - Odense - Handewitt
Endlich sind wir auf den kleinen Straßen unterwegs, alleine. Kisa, Vimmerby, Tuna, Pferde und Kühe, versprengte Häuser, Felder und Wiesen. Ich genieße den Morgen, der aber an Temperatur zunimmt, desto weiter wir nach Süden fahren.
Hilde atmet schwer, und die Windstille schlägt mir aufs Gemüt. Ich bekomme eine Nachricht per WhatsApp, doch just als ich antworten will, gehen lediglich Notrufe noch raus. Erst denke ich noch, es liegt am Wald. Dann mache ich einen Neustart. Aber es ändert sich nichts.
Dafür steigt die Temperatur an, desto näher wir Oskarshamn kommen. Was sollen wir tun. Um wenigstens ab und zu im Internet zu planen, müssten wir auf Campingplätze gehen, eine Reiseroute am Meer wäre mit der Landkarte, die ich habe, möglich. Aber bei den Temperaturen geht eigentlich Reisen gar nicht, die einzige Möglichkeit wäre, eine Hütte zu mieten.
Faktisch muss ich aber in zwei Wochen in Deutschland sein, und mit einer Hütte wäre meine Küstenlinientour dann eigentlich auch hinfällig. Die Handysache kann ich allerdings hier wohl auch nicht lösen, und für einen Handyshop in eine Stadt zu fahren, Hilde in der Hitze mitschleppen, die vermutlich nicht mal in einen Laden hineingehen darf, fehlt mir schlichtweg die Lust.
Das klingt alles nicht so prickelnd, und weil es erst Mittag ist, wirken dreihundert Kilometer bis Helsingborg auch nicht problematisch. Dummerweise sind wir erst ganz in den Osten gefahren, um nach Westen abzubiegen. Aber dort ist ja erst die Entscheidung gefallen, die vorher wohl nicht möglich war.
Es ist schön zu sehen, wie alle Schweden sich an die Radarkontrollen halten, um gleich wieder richtig draufzutreten. Wie soll man auch sonst mit maximal 110 km/h die Fahrzeuge überholen, die fünf Kilometer langsamer fahren. Und ohne Fahrtwind verbrennt uns die Hitze die Köpfe, denn die Lüftung ist passend zur Jahreszeit ausgefallen.
Und bis auf ein merkwürdiges Klopfen im Motorraum während des Leerlaufs, läuft der blaue Bus einwandfrei. Aber es scheppert ja eh ne Menge beim Fahren, da ist ein Klopfen auch nur ein Geräusch. Viel mehr Sorgen macht mir Hilde. Und damit komme ich zu einem weiteren Knackpunkt in unserem Leben.
Schon seit einigen Jahren denke ich darüber nach, dass die Sommermonate unserer Form zu reisen nicht entgegen kommen. Faktisch ist es zu heiß im blauen Bus, und die Touristenströme an den Stränden, aber auch im Inland sind einfach zu viel geworden. Dabei werden wir älter und sind nicht mehr so flexibel, können allerdings kühlere Temperaturen und verregnete Tage gut wegstecken.
Ergo, es muss eine Lösung gefunden werden. Wir brauchen eine Sommerresidenz, eine kleine, schattige Unterkunft, wobei eine Wohnung eher wegfällt, weil wir nicht nachbarkompatibel sind. Also Schrebergarten oder Hütte am See könnten eine Lösung sein. Vielleicht auch ein großer Carport für den kleinen Bus.
Es geht erst auf 17 Uhr zu, als wir uns Helsingborg nähern. Ich hadere ein wenig mit den 350 km bis zur deutschen Grenze, also setze ich mir zum Limit, dass ich die Fähre nehme, wenn es keine Wartezeit gibt. Und so geschieht es. Bootswlan ermöglicht es mir, kurz meine Handysituation auf WhatsApp darzustellen, bevor jemand den Sehnotrettungsdienst -sprich das eigene Sorgenthermometer - einschaltet.
Dann verfahren wir uns in Kopenhagen und alle Deutschen sind weg. Denn natürlich braucht Hilde nach der Fähre erstmal reichlich Grün. Und da bekannterweise feierabendsüchtige Dänen keine Orientierungshilfe bieten, andererseits aber das Straßenschild nach Odense verloren gegangen ist, und meine Handymap nur noch aus wenigen Streifen besteht, die Autobahnen darstellen, auf denen ein hilfloser blauer Punkt herumirrt, kann ich mich nur an Rødby orientieren, auch wenn ich nicht nach Puttgarden fahren will.
Geschafft, auf der Brücke über den Großen Belt geht die Sonne überm Meer unter, wir queren Odense, und erreichen Kolding nach der Überquerung des Kleinen Belt im Dunklen. Noch 97 km nach Flensburg, um zwanzig vor zehn ist es also Nacht. Dann die Grense, ich muss grinse!
Total müde kommen wir in Handewitt an, ich baue den blauen Bus zur Nacht um, Hilde dreht sich nochmal neu ein, ich bin wach und das Handy funktioniert wieder. Warum? Weiß auch der Anbieter nicht. Egal. Es war eine interessante Erfahrung.
Was gibt es sonst noch? Ach ja, der Travel Tracker ist auf FindPenguins und Polarsteps trotzdem mitgelaufen. Für die nächsten zwei Monate ist keine Küste im Sicht. Ich werde trotzdem die Storys bis zu einem bestimmten Punkt weiterlaufen lassen, weil ich annehme, dass ich von dort aus im Oktober zum nächsten Küstenstreifen aufbreche. Und dieses Mal wird es besonders exotisch.
Natürlich gehen die Reisegeschichten auch weiter, während wir in Deutschland unterwegs sind, und dabei diverse interessante Begegnungen haben werden. Also, wenn du dabei bleiben möchtest, ergibt sich vielleicht ja mal die Möglichkeit, dass wir uns persönlich kennenlernen können. Würde uns sehr freuen!Meer informatie