- Mostrar viaje
- Añadir a la lista de deseosEliminar de la lista de deseos
- Compartir
- Día 113–114
- 17 de octubre de 2024, 10:27 - 18 de octubre de 2024
- 1 noche
- ☁️ 14 °C
- Altitud: 6 m
AlemaniaHohenkirchen53°39’54” N 7°55’37” E
Wangerland

3.034 TAGE AUF UNSERER
LEBENSREISE IM BLAUEN BUS (Fahrtstrecke 71 km/ Gesamt 368.085 km / Ø121,32 km)
Wohnmobilstellplatz
26434 Wangerland
Deutschland
Es ist mir wie immer ein Rätsel, dass sich Menschen dort ansammeln, wo auch viele andere sind. Die Nordseelandschaft bietet ja mehr als Hafengebiet und Dorfsightseeing an, da sind die langen Deiche und die sandigen Strände, und die Luft dürfte vermutlich dort auch besser sein, als an den riesigen Parkplätzen und den Ablegeufern der Schiffe. Aber genau da tobt der Bär.
Wir beginnen in Neßmersiel, und ich staune erstmal, wie nah die Insel Baltrum ist. Dann sehe ich im Grün der Landschaft ein helles Geviert von Gebäuden, Fahrzeugen und Schiffen, auf das jede Art von Fortbewegungsmittel zustrebt. Also Pärchen, Roller, Räder und natürlich Autos. Rechts und links biegen die Deiche mit Hundeverbot ab, die ignoriert die Menschheit komplett. Zäune schrecken halt ab.
Am Hafen ein Menschengewusel mit Hundeelend, die Fähre von Baltrum ist wohl gerade angekommen. Ein Fischerboot wird entladen, ich schau kurz zu, nachdem ich es geschafft habe, heil aus dem Fahrzeuggewirr mit Menschen rauszukommen.
Jeder drängt sich auf kleinem Fleck und kommt uns schnell nahe, sodass Hilde sie wegbellt. Aus einem Abstand heraus schauen wir nochmal zurück. Fassungslos. Wieso tun sich Menschen das an. Also nicht wie wir rein und raus oder wie die Inselreisenden gezwungenermaßen, sondern einfach als Sightseeing.
Du musst aufpassen überfahren zu werden, der Lärmpegel ist immens, und freie Sicht aufs Wasser kaum gegeben. Und, man mag es nicht glauben, hier brummt der Umsatz, denn jeder freie Platz muss bezahlt werden, und wenn ich schon mal den Weg hier rausgegangen bin, dann muss auch ein Fisch oder Kuchen wenigstens drin sein.
Hast du einen Hafen gesehen, kennst du alle. Das stimmt natürlich nicht, denn jeder hat was anderes zu bieten. In Dornumersiel kostet der Parkplatz für Wohnmobile 27 Euro für eine Nacht, der Sandstrand ist kaum besucht, aber die Strandkörbe aus Asphalt vor dem Eisladen sind gut frequentiert.
In Neuharlingersiel wird das Parkgelände elektronisch überwacht. Wenn du länger als 30 Minuten kostenlos parkst, zahlst du 40 Euro Strafe plusplusplus. Um den Hundestrand zu besuchen ist nicht nur eine Parkgebühr fällig, nein der Hund muss Eintritt bezahlen, der Besitzer natürlich auch.
Ich fahre hier zum dritten Mal entlang. 2016 oder 17 war kaum was im Winter los, die meisten Parkplätze und Hundestrände außerhalb der Zentren frei zu besuchen. Deichverbote gibt es wohl schon länger. Als Niedersachsen in der Coronazeit im Mai 2020 das Reisen erlaubt hat, war hier eine Menge los, und ich habe mir damals schon gesagt, dass ich nicht für Natur bezahlen werde.
Camping, Ferienwohnung, Kurtaxe, alles okay, aber das Meer, der Strand kann nicht zu einem Besitz gemacht werden, nur weil sich jemand daran bereichern will. Für Hilde ist es letztendlich egal, ob wir im Landesinneren einen Feldweg an den Rüben vorbei spazieren oder an einem See flanieren. Sie interessieren Gerüche, und wenn Strand, dann aber bitte ohne Leinenzwang.
Ich möchte auf keinen Fall negativ und wertend rüberkommen, sodass ich bitte, meinen Text eher als nachdenklichen Beitrag zu bewerten. Jeder Mensch ist frei nach seinem Gutdünken zu leben, sofern er nicht die Freiheit eines anderen Menschen begrenzt.
Für mich gehört auch dieser Küstenabschnitt zu meiner Rundreise, also versuche ich das Gesehene zu dokumentieren. Und wenn du die Bilder anschaust, findet sich auch durchaus Sehenswertes von diesem Tag, den wir am "Wangermeer", einem Badesee in Wangerland, auf einem kostengünstigen Stellplatz beschließen.
Im See liegen zwölf neugebaute Hausboote mit modernem Standard und einem eigenen Seezugang. Tausend Euro für eine Woche sind eine Menge Geld, aber die beiden jüngeren Frauen aus Kassel wollten mal so einen Urlaub ausprobieren. Den Sonnenaufgang haben sie zwar nur schräg von rechts, während die Sonne hinter den Booten untergeht, aber die Dachterrasse bietet einen Rundblick, auch über die Wohnmobile hinweg. Und Zugvogelflug gibt's gratis dazu.
Wir kommen schon vor 16 Uhr an, haben einen schönen Spaziergang und einen ruhigen Abend im Bus, liegen allerdings an der Schneise der morgendlichen Hundespaziergänger, was Hilde entsprechend kommentiert.
Die Himmel kommt heute nur zaghaft in den Tag hinein. Nach den Kondensstreifen zu urteilen, wird über uns reichlich geflogen, der Wind hält die Bäume bewegt, und im Westen graut es ein wenig. Wir werden den Tag langsam begrüßen und schauen, welche Überraschungen er für uns bereithält. Die Stimmung im blauen Bus ist auf jeden Fall gut.Leer más
Jan Cux
Legger Pitstop!
ViajeroSo schön es sein mag, wir meiden die ganze Region mittlerweile konsequent. Mit dem Wohnmobil sowieso und wenn, stehen wir weit weg vom Wasser.
ViajeroWir sehen es auch überhaupt nicht ein, für einen Strandzugang zu bezahlen. Das Meer, der Strand und die Natur „gehören“ schließlich allen bzw. niemandem! Die deutsche Ostseeküste meiden wir ebenfalls.
ViajeroEs sind halt auch gerade Herbstferien in Deutschland und ganz vielen Ländern Europas. Deswegen ist es sicherlich auch sehr voll.