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- Hari 160–161
- 3 Desember 2024 09.53 - 4 Desember 2024
- 1 malam
- 🌧 5 °C
- Ketinggian: 50 mi
JermanAhrensbök53°59’58” N 10°34’22” E
Ahrensbök

3.081 TAGE AUF UNSERER
LEBENSREISE IM BLAUEN BUS (Fahrtstrecke 139 km/ Gesamt 372.781 km / Ø120,99 km)
Landvergnügenhof
23623 Ahrensbök
Deutschland
Wenn man lange mit sich selber unterwegs ist, kündigen sich gravierende Änderungen gerne schon vorher an. Ich spüre Fehmarn nicht. Natürlich müsste ich nicht dorthin fahren, weil es kein Festland mehr ist, sondern vom Wasser abgespalten bleibt. Aber gefühlsmäßig gehört es doch dazu. Nur leider fühle ich es nicht mehr.
Ich habe genügend Zeit, also was ist los. In der Nacht kann ich nicht schlafen. Sie zieht und zieht sich, Stunde für Stunde liege ich wach. Erst am Morgen schlafe ich ein bisschen. Die Sterne, die ich lange und hell am dunklen Himmel gesehen habe, sind weg. Dafür hängt eine graue Himmelsdecke so dicht über uns, dass ich in der Gallierhaut große Angst kriegen könnte.
Mir schwant eher eine depressive Stimmung und aus einem Impuls heraus, frage ich meine Fußpflegerin, ob sie den Termin vorverlegen könnte, weil ich wieder starke Schmerzen habe. Sie ist krank, sehr krank, wird vermutlich nicht mehr arbeiten können.
Das ist jetzt keine gute Nachricht. Ich erinnere mich, vor drei vier Jahren brauchte ich auch im Winter einen Termin, in meiner Praxis sagte man mir, dass die Frau langfristig krank geworden sei, da ich nur ein ab und an Patient sei, können sie mich nicht unterbringen. Und jetzt schon wieder, es trifft mich viel persönlicher als nur meine Zehen, viel menschlicher, viel herzlicher, was ja eigentlich eine andere Bedeutung hat.
Ein guter Freund hilft mir auch dieses Mal. Auf meine Bitten würde er für mich anrufen, ich könne am Freitag morgen einen Termin bekommen. Ich bin sehr glücklich, eigentlich viel mehr als nur über diesen Anruf, denn Julia, die mich zum Tee besucht und leckeren Kuchen mitgebracht hat, rettete mir vor kurzem das Leben.
Wir haben uns an der "Alten Liebe" getroffen, das kommt bei uns sinnbildlich irgendwie schon hin. Ein Steinstrand mit einem Streifen Sand zum Wasser hin, der nach unten abfällt. Die Hunde rennen schon voraus, ich lehne ihren Arm ab, falsche Einschätzung, aber wer will denn gleich sich wieder anhängen.
Kaum betrete ich den Hang schon rutscht der linke Fuß weg, ich greife nach ihr, sie greift nach mir, und hält mich fest, begleitet mich. Ich wäre furchtbar gestürzt, krankenhausreif zerschlagen gewesen, obwohl sie doch auf dem Weg zum Krankenhaus ist, um ihre Hand operieren zu lassen.
Wir haben einen schönen Spaziergang. Ihr Fietje bombardiert meine Hilde mit seinen Liebesschwüren, und so spielen sie sich den ganzen Weg über den "Ball" zu, dass Hilde am Nachmittag tiefschlafbedürftig ist. Unterwegs treffen wir ein junges Paar beim Picknick, die beiden Hunden durchschauen schnell, wie unsicher die Beiden sind, belagern sie ums Käsebrot, bis wir ankommen, und sie wegnehmen.
Das Paar ist sehr nett, und später, als Julia gefahren ist, haben wir noch ein gutes Gespräch über Reisen, Minimalismus, das Leben aus den Geschenken der Natur heraus. Ich verlasse die "Alte Liebe", nicht dass ich sie auffrischen konnte, ganz im Gegenteil sind wir eigentlich froh, dass wir immer die Freundschaft gepflegt haben, über die vielen Jahren hinweg ein gutes Gefühl füreinander haben.
Mein Reiseplan ändert sich mit dem neuen Termin kurzfristig. Nur kurz verabschiede ich mich von der vielbefahrenen, anscheinend reparaturbedürftigen Brücke mit der einseitigen Baustelle, über den Fehmarnsund mit einer ungewollten Hinundrückfahrt. Dann regnet es zeitweise, während wir Heringsdorf durchqueren, ich in Grube einkaufe, wir Cismar links liegen lassen.
Ich habe uns auf einem Landvergnügenhof angemeldet, der auch abseits des Ortes liegt, an einem lehmigen Durchgangsweg, der in die Felder führt. Gerade eben können wir noch im letzten Licht austreten, dann wird es dunkel um den Bus herum. Die Nacht bricht an, und im blauen Bus ist heimelig schön.
Nach den hellen Bildern der letzten Tage stimmen die dunklen Aufnahmen melancholisch. So ist es halt im Winter, aber viel wichtiger ist, wie es in unseren Seelen ausschaut, die licht und fröhlich sind.Baca selengkapnya
PelancongAlles Gute für deine Füße! ❤️