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- Jour 190–191
- 2 janvier 2025 à 13:51 - 3 janvier 2025
- 1 nuit
- ☁️ 11 °C
- Altitude: 7 m
FranceLe Castellas43°21’58” N 3°36’52” E
Sète

3.111 TAGE AUF UNSERER
LEBENSREISE IM BLAUEN BUS (Fahrtstrecke 125 km/ Gesamt 377.391 km / Ø121,30 km)
Wohnmobilstellplatz
34200 Sète
Frankreich
Es gäbe viel zu erzählen über diesen denkwürdigen Jahreswechsel, sodass ich nicht sicher bin, wo ich anfangen und aufhören könnte, ohne dass es für dich langweilig wird. So habe ich gedacht, ich skizziere das Wichtigste, und lass die Bilder für mich sprechen.
An Silvester ist uns das Wasser ausgegangen, aber weil ich nicht in den großen Supermarkt reingehen wollte, wo wir Wäsche gewaschen haben, weil ich Hilde mit den vielen Menschen nicht alleine lassen wollte, wuchs dieses Problem im Laufe des Tages an. Ich wollte den Ball flach halten und darauf vertrauen, dass ich schon eine Lösung finde.
Nochmal waren wir am Strand in Le Grau du Motte, das Wasser war ganz still und der Himmel voller Wolken. Aber Hilde hat es genießen können.
Auf dem Weg zu einem Schlafplatz bin ich von einem Telefonat "aufgehalten" worden, und vergaß, dass ich das doch eigentlich nach hinten hätte verlegen können. Das hat mich dann so gestresst, dass das Vorhofflimmern erneut eingesetzt hat. Mein Fehler, nicht die Umstände, das Telefonat, die große Aktivität um die liebe Freundin, die jetzt schon auf dem Weg nach Deutschland ist. Nein, einzig mein Fehler im falschen Setzen der Prioritäten.
Ein alt bekanntes Problem, das früher nicht so zum Tragen kam, weil ich da noch im Vollbesitz meiner körperlichen Kräfte war. Und wenn ich eins in meinem langen Leben begriffen habe, dann ist es, dass ich nicht über meinen Schatten springen kann. Ich kann lediglich Ausweichmanöver einleiten, um nicht in Gefahr zu geraten.
Also gehe ich am Silvesterabend früh ins Bett, wache erst um zwei Uhr auf, als die meisten Menschen schlafen gegangen sind. Am Morgen ist die Sinuskurve wieder da, und das Herz hat sich beruhigt. Dafür machen die Füße Probleme. Nicht gleich im Anschluss, aber bis zum Abend haben sie es geschafft.
Wir fahren an der Küste entlang. La Grande Motte mit seinem belebten Yachthafen. Palavas les Flots und seine Strandstrasse, die sich als Sackgasse erweist, sodass wir nochmal von Villeneuve les Maguelone den Anlauf nehmen zur gleichnamigen Kathedrale zu fahren.
Wikipedia sagt, "Saint-Pierre-et-Saint-Paul de Maguelone ist eine ehemalige Kathedrale und Abteikirche auf der Insel Maguelone im südfranzösischen Département Hérault in der Region Okzitanien.
Das imposante, im 12. und 13. Jahrhundert im Stil der Romanik als Bestandteil eines umfangreichen Klosters und Bischofssitzes errichtete ehemals wehrhafte Kirchengebäude war einst der Sitz einer der einflussreichsten Diözesen Frankreichs. Im Itinerarium Antonini (Anfang 3. Jahrhundert!) wurde Maguelone bereits als Civitas erwähnt.
Die Kathedrale wurde im Jahr 1840 als Monument historique klassifiziert und steht als solches unter Denkmalschutz.
Das Kulturdenkmal und der frühere Bischofssitz fanden als Schauplatz Eingang in den Roman „Die schöne Magelone“ aus dem 15. Jahrhundert."
Aber eine Wanderung auf die Insel erspare ich uns dann doch. Frontignon Plage versuchen wir zu erreichen, sind dann aber froh, dem Wirrwarr der kleinen Sackgassen mit einem Lächeln zu entkommen. Ein Schlenker ins Inland, um Frontignan und den Hafen von Sète herum, führt uns in die Innenstadt voller Bauten aus einem früheren Jahrhundert, zwischen denen ein großes Segelschiff festgebunden ist. Für immer, so wirkt es zumindest im Vorbeifahren.
Mitten auf dem langen Streifen Land zwischen Sète und Agde ist auf der einen Seite das Meer und zum Inland hin der Étang de Thau. Und mittendrin ein netter, kostenpflichtiger Wohnmobilstellplatz, in der Wintersaison mit acht Euro für Nacht und Wasser günstig, sowohl preislich als auch räumlich, denn das Meer ist keine hundert Meter entfernt.
Das nutzen wir abends noch mit schmerzenden Füßen und sind hellauf begeistert, wenngleich der Sand voller Muscheln, Stöcken und anderem Strandgut ist, sodass das Gehen nicht so leichtfüßig ist, was allerdings eh nicht meinen allgemeinen Fähigkeiten entspricht.
Und heute erst recht nicht, denn die Zehen sind umrundet mit schmerzenden Blasen. Und sie brennen ziemlich. Also wird das mein zweiter Abend, wo ich früh schlafen gehe, allerdings nicht einschlafen kann, denn der andere Fuß stimmt in den Gesang der Sirenen ein.
Mitten in der Nacht erwacht tue ich das, wovon man allgemein abrät, und befrage das Internet, das von entzündeten Nerven spricht. Fürs erwähnte, kalte Fußbad bin ich zu fertig, aber ich habe da eine "Nervencreme" im Gepäck, die ich benutze, wenn die Knie ihre Funktion stark einschränken.
Am Morgen ist der Spuk vorbei, wir haben einen tollen Spaziergang am Meer, von dem ich auch Bilder aufgenommen haben, und genießen einen ruhigen Vormittag im Bus. So gegen Mittag überlege ich ernsthaft, ob wir noch eine Nacht hierbleiben, oder doch ein Stück weiterfahren. Was dabei rausbekommen ist, wirst du in der nächsten Geschichte erfahren.
Nur noch eins. Das Beste kommt wie immer zum Schluß, so sagt man. In der Silvesternacht stehen wir nochmal in Montcalm an den Weinfeldern. Mit uns übernachtet ein deutsches Ehepaar. Als ich sie frage, ob sie eine Flasche Wasser für uns haben, kommt der Mann raus, und lädt meine Arme voll mit drei Flaschen Wasser. Wir teilen uns das einfach, was wir haben, sind die letzten Worte des alten Jahres, die jemand zu mir sagt.En savoir plus