• Lautenhausen

    6 april, Tyskland ⋅ ☀️ 6 °C

    3.206 TAGE AUF UNSERER
    LEBENSREISE IM BLAUEN BUS

    Parkplatz oberhalb
    des kleinen Ortes
    Lautenhausen
    Deutschland

    Die Sonne scheint und bringt das Innere des blauen Bus zum Schwitzen, während draußen ein heftiger Wind über die ungeschützten Höhen fegt, der die Kälte der letzten Nacht noch im Gefolge hat. Minus drei Grad hat es am Morgen auf dem Stellplatz in Weimar und die Windschutzscheibe ist gefroren, als ich die Vorhänge öffne, um frühzeitig abfahren zu können.

    Ich bin ein wenig nervös, weil der Bus gestern abend überhaupt nicht die Berge hochgekpmmen ist, und wir in einem ansteigenden, drei Kilometer langen Tunnel zum Verkehrshindernis wurden, da die Lkws nicht überholen durften. Wer meine Situation mit den Tunneln kennt, kann sich vorstellen, wie ich mich gefühlt habe, und wie glücklich ich war, als wir endlich ins Dunkel der Nacht hinausgefahren sind.

    Heute morgen will ich wissen, ob sich die Situation verändert hat, oder wir größere Probleme bekommen, eine Reparatur fällig wird. Als wir am späten Mittag in Leipzig aufbrechen, läuft der Motor ohne Probleme, bis nach Schmölln, wo wir verabredet sind, ist es nicht so weit, sodass wir viel zu früh ankommen, noch ein wenig über kleine Straßen fahren, um uns die Gegend anzuschauen, ein wenig spazieren gehen.

    So kommen wir auch zu einer Abzweigung, wo wir vor vier Jahren - auch irgendwann im April - den Lars getroffen haben, der ein Video über uns gedreht hat. Drei Jahre nach dem Video von Katja, und fünf Jahre nach unserem Aufbruch, gibt es also einen weiteren Statusbericht zu uns und den Veränderungen, die so ein Leben mit sich bringt.

    Hier ist der Link, schau rein und lass dich ein Stück mitnehmen.

    https://youtu.be/6vPWYS0cQVs?si=M2wHFEAjvMqSy1Cb

    Pünktlich sind wir zurück zu unserer Verabredung am Schwimmbad, haben gute Gespräche und einen schönen Spaziergang um den kleinen See herum, in dem sich die Sonne spiegelt und der Reiher zwischen den Baumstämmen gar nicht auffällt.

    Eine Nacht in Weimar, draußen raucht einer so oft seine Zigaretten, dass ich meine, den Rauch im Bus zu haben. Und der andere Nachbar flaniert früh vor dem Bus mit Kaffee und Zigarre, dass selbst der Ginster sich dunkelgelb verfärbt.

    In Eisenach ist es noch keine neun Uhr, während wir durch stille Straßen, und den Burgberg hinauf, fahren, der sich fotogen aufgrund der wenigen Menschen mir zur Verfügung stellt.

    Von dort fahren wir zum Abzweig nach Lautenhausen, um eine alte Kirche uns anzuschauen. Doch der Parkplatz am Feld, unterhalb der Kreuzung, lächelt uns so fröhlich an, dass wir dort bleiben.
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