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- Kongsi
- Hari 68–69
- 6 Mei 2025 10:47 PG - 7 Mei 2025
- 1 malam
- ⛅ 11 °C
- Altitud: 378 m
JermanFürstenwald51°22’17” N 9°20’8” E
Peugeot 308

Die Sachen im Bus sind gepackt, die Freundin schreibt, sie sei in einer Stunde da, ich esse noch einen Ziegenfrischkäse, der schon warm ist, denn der Kühlschrank ist abgestellt und gereinigt. Sobald ich den nächsten Hunger habe, werde ich mich weiter durch den Karton, in dem die Lebensmittel sind, essen.
Hilde hat Frühstück gehabt und den Rest vom gestrigen Knochen, den ich ihr abgemopst hatte. Sie liegt mit ihrem Kopf auf meinem Bein und schläft. Der blaue Bus wartet, das kann er viel besser als ich. Blauer Himmel, weiße Wolken, angenehmer Sonnenschein, das richtige Reisewetter, sagt man.
Um halb zehn ist Mariska da, mittags sind wir in Aachen, wo ich den Leihwagen übernehme, einen braunen Peugeot 308, so einen habe ich vorher noch nicht gefahren. Bin ich zu schnell, bubbert es, wird es zu dunkel, geht's Licht an, ist die Windschutzscheibe voller Regentropfen, arbeitet der Wischer. Alles automatisch. Sie müssen nur fahren, sagt der junge Mann, der mich einweist, mit einem irritierten Blick auf den Gehstock.
Mariska lädt meine Sachen um, und hält Hilde fest, ich zieh das Laken über den Beifahrersitz. Umarmung und großen Dank, nach anderthalb Stunden Autobahn sind meine Füße eingeschlafen. Ich quäle mich bei Bauhaus aus dem niedrig gelegten Fahrersitz, beim Einsteigen musste ich erstmal den Sitz ganz nach hinten schieben, um überhaupt hinein zu kommen.
Nächster Halt am TalVital in Saalhausen, um ein wenig mit Hilde spazieren zu gehen. Es beginnt leicht zu regnen, ich habe ein bisschen Rücken und die Knie schmerzen. Der Sitz liegt zu tief, sodass die Gelenke abgewinkelt sind, was beim Fahren eben andere Muskeln beansprucht als vom blauen Bus gewohnt.
Hilde muss sich auch recken, um aus den Fenstern zu schauen, das ist deutlich ungewohnt. Wir brauchen einen Schlafplatz, bei dem wir nicht so offen stehen, und kommen in Ehlen vor einer hohen Hecke, zwischen zwei höheren Kastenwagen zum Stehen.
Ich muss umbauen für die Nacht. Medikamente, Hilde Futter, Fitline, Wassernapf. Es gibt kein Licht im Fahrzeug, wenn der Motor aus ist, kein Handyladen über zwölf Volt, die Außentemperatur fällt bis auf zwei Grad in der Nacht, auch im Peugeot.
Kann nicht schlafen, nicht sitzen noch liegen, während Hilde schon ausgiebig schnarcht. Die altersbedingte, nächtliche Erleichterung muss außerhalb vom Fahrzeug erfolgen, so sieht mich die Nacht mehrfach mit nackten Beinen den Asphalt betreten.
Bis ein Uhr morgens bin ich wach, dann mal eine Stunde Schlaf, und letztendlich sind es um sechs Uhr drei solche kurzen Episoden geworden. Der Tag erwacht, und ich fühle mich überraschend ausgeruht. Hilde ist voller Tatendrang, sie hat ihre volle Stundenzahl erreicht.
Hose anziehen, die Windschutzscheibe frei räumen, Motor starten. Hoch auf dem Parkplatz beim Dörnberg machen wir den Morgenspaziergang durchs nasse Gras, während der Tag erwacht, und mein ganzer Körper leise jammert. Ich bin aus dem Alter raus, in einem Pkw zu leben. Alles ist anstrengend, wenngleich es auch gelingt.
Futter vorbereiten, Frühstück, Zähne putzen, Getränk mixen, durchaus mit anderer Reihenfolge. Ich laufe ein halbes dutzend Mal um den Peugeot mit seinen vier Türen, um da was hinzustellen, Hilde's Futternapf festzuhalten, Essen aufzuräumen, den Zahnputzbecher suchen.
Es hat auch schöne Elemente, das muss ich zugeben, immer noch draußen leben zu können. Ich erinnere mich an ein sehr altes Ehepaar am Fluss bei Caput, da wo Einstein ein Sommerhaus gehabt hat. Nach der Wende sind sie überall herumgefahren, haben sich die Welt angeschaut, vor der sie so lange geschützt waren.
Jetzt sind sie fast neunzig, aber wenn der Körper es zulässt, dann packen sie das Mittagessen in den Kofferraum des alten Mercedes, wo die Gartenstühle immer schon warten, und sie fahren an den Fluß, wo sie mich treffen. Dann holen sie die Stühle raus, und setzen sich mit ihrem Essen an den Fluß. Es geht um die Bewegung, sagt er, einfach zu sehen, wie das Wasser an uns entlangfließt, wo wir jetzt eben uns nicht mehr so weit bewegen können.
An sie denke ich manches Mal, wenn ich merke, es wird schwerer, und ich denke, vielleicht wird es eines Tages irgendso so ein kleiner Japaner sein, mit dem ich im Sonnenschein sitze, und einen Tee trinke. Es ist windig, Hilde schläft mit vielen Träumen, eine geschlossene Wolkendecke zieht hinter den Hügeln über das Blau um mich herum.Baca lagi
PengembaraDas ist natürlich sehr anstrengend für dich, auf so engem und ungewohntem Raum für einige Tage leben zu müssen. Hoffentlich schläfst du nächste Nacht etwas mehr und besser. 🙏
Jan CuxMoin, habe heute Nacht in der Nähe vom Brocken geschlafen. Die geilste Nacht seit langen. Es war so um 2 Grad und war zeitweise durch den Mondschein hell erleuchtet, so dass, ich abdunkeln musste.