• Arre

    2. desember, Frankrike ⋅ ☁️ 6 °C

    (English Version Below)

    Wenn sie heute schon Geburtstag gehabt hätte, dann wäre die Route, auf die wir Brigitte geführt haben, mein Geburtstagsgeschenk gewesen. So ist sie nur eine von vielen spannenden Wegen, auf denen wir im Süden Frankreichs unterwegs sind.

    Schmal, mit vielen engen Kurven, und abenteuerlichem Gegenverkehr, bei strahlend blauem Himmel, und einer Fernsicht, die nur von den Bergen begrenzt wird. Häuser in luftiger Höhe, Vögel mit Pirouetten unterm Blau. Als Zugabe ein großer Schwarm Felsenschwalben, die einen viereckigen Turm umfliegen, als sei er der schönste Ort.

    Die Farben um uns herum zwischen Herbst und Frühling, die Häuser in jedem Zustand zwischen gestern und morgen. Immer wieder Menschen, die die Sonne genießen, überraschend junge Leute, die in der Einsamkeit von Häusern leben, die sich nur aus Ferne sehen können.

    Kleine Orte mit schmalen Straßen, die Gegenverkehr nur als Phantasiegebilde erhoffen lassen, sonst wird es eng. Ich liebe Laternen, und sie bringen mich immer wieder zum Staunen, war doch Lilli Marleen die Fee meiner Kindheit. Ein Traumtrauma, das ich mittlerweile in vollen Zügen und auch auf einsamen Wegen genießen kann.

    Mit fallen dann immer mal die Geschichten ein, wie wir hoch auf die Laternen als Kinder klettern, um sie in einer dunklen Winternacht zu löschen. Elf, zwölf Jahre alt, eine Sackgasse im Herzen von Solingen, mit einer Horde guter Freunde.

    In zwei Stunden, auf vielleicht zwanzig Kilometern, sind fünfzig Bilder entstanden, von denen es mir richtig schwer gefallen ist, sie auszusortieren. Zwischen Lassalle und Suméne, mit dem fotografischen Mittelpunkt in Colognac, und dem kleinen Abstecher nach Saint-Romain-de- Codières mit Kirche, Schwalben und Turm.

    Später sind wir am Ganges, wo wir einkaufen, und ich meine Buswäsche in die Revolution Laundry stecke. Die Stadt liegt am Zusammenfluss von Vis, l'Herault und Rieutord. Von dort folgen wir einer gut befahrenen Straße in die Berge im dichten Feierabendverkehr, bis zu einem kostenlosen Stellplatz zwischen Straße und Häusern mit leuchtender Weihnachtsdekoration in Arre, wo ich versuche, die noch feuchten Wäschestücke per Standheizung zu trocknen.

    Letzter Spaziergang, der Platz ist beleuchtet, jetzt schläft Hilde schon tief und fest. Denn auch für die Hunde war der Tag sehr aufregend, zumal sie unsere euphorische Stimmung sehr gut mitbekommen. Und ja, vielleicht verweilst du bei den Bildern ein bisschen länger heute, um dem Genuß deiner Sinne ein Fest zu machen.
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    If it had been her birthday today, the route we took Brigitte on would have been my birthday present. As it is, it's just one of many exciting routes we're exploring in the south of France.

    Narrow, with many tight curves and adventurous oncoming traffic, under a brilliant blue sky, and a view limited only by the mountains. Houses perched high above, birds pirouette beneath the blue. As an added bonus, a large flock of crag martins circles a square tower as if it were the most beautiful place.

    The colors around us oscillate between autumn and spring, the houses in every state between yesterday and tomorrow. Again and again, people enjoying the sun, surprisingly young people living in the solitude of houses that can only see each other from afar.

    Small towns with narrow streets where oncoming traffic seems like a mere fantasy; otherwise, it gets tight. I love streetlights, and they always fill me with wonder, since Lilli Marleen was the fairy of my childhood. A dreamlike trauma that I can now fully enjoy, even on lonely roads.

    Then I always remember the stories of how, as children, we used to climb high onto the streetlights to extinguish them on a dark winter night. Eleven, twelve years old, a dead-end street in the heart of Solingen, with a horde of good friends.

    In two hours, over perhaps twenty kilometers, fifty photos were taken, and it was really hard to choose which ones to include. Between Lassalle and Sumène, with the photographic center in Colognac, and the short detour to Saint-Romain-de-Codières with its church, swallows, and tower.

    Later, we reached the Ganges, where we did some shopping, and I put my campervan laundry in the Revolution Laundry. The town lies at the confluence of the Vis, Hérault, and Rieutord rivers. From there, we followed a busy road into the mountains in heavy rush-hour traffic to a free parking spot between the road and houses with bright Christmas decorations in Arre, where I tried to dry the still-damp laundry using the campervan heater.

    A final stroll; the parking area was lit up, and Hilde was already fast asleep. The day was very exciting for the dogs too, especially since they picked up on our euphoric mood. And yes, perhaps you'll linger a little longer over the pictures today to truly indulge your senses.
    Les mer