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  • Day 29

    Rio de Janeiro, Brasilien - Part 2

    October 25, 2022 in Brazil ⋅ ⛅ 26 °C

    Tag 5:
    Special-Tourguide Derya hat wieder das Zepter in die Hand genommen und einen Alternativplan aus dem Hut gezaubert. Der bewölkte Himmel machte uns auch heute einen Strich durch die Rechnung. Rios Jesusstatue versteckte sich seit 2 Tagen in den Wolken, sodass es wenig Sinn machte den Berg zu Jesus zu erklimmen. Derya führte uns stattdessen in eine für Touristen eher zugängliche Favela - Favela Santa Marta. Man sollte sie zwar nur in einer geführten Gruppe sehen, aber nach gestern Abend fühlten wir uns etwas brasilianischer.
    Direkt am Anfang noch am Fuß der Favela kam ein Mann auf uns zu der kein Wort Englisch verstand und ständig Micheal Jackson zu Marvin sagte. Wir waren uns nicht sicher ob er ein Verrückter ist oder ob Marvin ihn an Michael Jackson erinnert.
    So oder so war beides irritierend.
    Wir hatten jetzt also unbeabsichtigt einen einheimischen Tourguide, dessen Absicht uns allerdings nicht so ganz klar war. Wir folgten ihm nach oben durch die Favela. Wollten wir eigensinnig nach rechts abbiegen, ermahnte er uns ihm zu folgen. Wir hatten aber auch keine andere Wahl. Die Favela war ein unübersichtliches Labyrinth mit vielen Sackgassen und Irrwegen. Der Weg nach oben verlief gefühlt durch Wohnungen und Toiletten.
    Oben angekommen lief die kaputte Schallplatte weiter aus ihm „Michael Jackson, Michael Jackson“. Und jetzt löste sich alles auf. Eine Statue von Micheal Jackson stand oben auf dem Platz und Wandbilder umgaben diesen Ort. Wahrscheinlich wurde dort „don’t care about us“ gedreht, recherchiert haben wir es noch nicht.
    Auf dem Platz hatten wir eine tolle Aussicht über die Favela und Rio. Die vielen Stufen aufwärts haben sich mal wieder gelohnt.
    Auf dem Platz fragten wir eine Gruppe, ob es hier sicher sei. Besser spät als nie 😃
    Es waren uniformierte Personen, die zuerst nach Security aussahen, aber offensichtlich auch nur Besucher waren, da sie uns plötzlich mit dem Mann alleine oben gelassen haben. „Bis hier hin ist es sicher, aber nicht weiter hoch gehen“ war das Letzte was sie sagten, bevor sie uns verließen.
    Jetzt tauchte ein weiterer Mann auf und sprach mit unserem Favela-Guide. Marvin bemerkte ein Stockwerk tiefer eine Pistole liegen, ein Mann stand daneben. Jetzt kam unser unfreiwilliger Guide auf uns zu und zeigte sein Handy. In der Übersetzter App stand „Touristen die hier her kommen müssen bezahlen“. Wahrscheinlich hatte die App nur schlecht übersetzt, uns war das egal. Rio, Favela, alleine, ein zweiter Mann dazu gekommen, Touristen, eine große blonde Frau und eine Pistole. Und die Dämmerung trat ein. Blitzschnell machten wir uns auf den Weg nach unten durch die dunklen Gassen. Der Mann folgte uns. Marvin blieb kurz stehen, um Derya etwas Vorsprung zu verschaffen und ging dann selbst weiter. Als wir die Security-Gruppe einholten, ließ der Mann ab, bog irgendwohin ab und wir sahen ihn nie wieder 🙏🏼

    Nächstes Ziel des Tages: der legendäre Zuckerhut. Auf dem Zuckerhut hatten wir eine unglaubliche Aussicht über ganz Rio, auf die Favelas, das Meer und auf die vielen Berge. Mit dem Sonnenuntergang erleuchtete vor uns Rio bei Nacht.
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