Wedding World Trip

September 2022 - April 2024
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  • Day 1

    Frankfurt, Germany

    September 27, 2022 in Germany ⋅ 🌧 12 °C

    Unser Flug nach Havanna wurde gecancelt. Ein Hurrikan hat grade große Teile von Kuba zerstört. Die Airline hat uns zum Glück ein Hotel gestellt. Jetzt heißt es abwarten und auf Besserung hoffen. Wir haben das beste draus gemacht und Frankfurtcity unsicher gemacht.

    Am nächsten Morgen dann endlich gute Nachrichten. Der
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  • Day 2

    Havanna, Cuba

    September 28, 2022 in Cuba ⋅ ☁️ 29 °C

    Ausnahmezustand - Hurrikane „Ian“ hat ganz Kuba in ohne Strom und Internet hinterlassen. Wir sind mitten in der Nacht angekommen, keine Taxis, kein Internet, kein Geld 😅 Schließlich hat sich unter den Taxifahrern dann wohl rumgesprochen, dass der Flughafen wieder geöffnet hat und man mit der Hilflosigkeit der Touristen gut Geld machen kann. Nach einer Geisterfahrt durchs dunkle Havanna haben wir es dann sicher ins Hotel geschafft.

    1. Tag: Noch immer kein Strom auf Kuba. Auf der Suche nach trinkbaren Wasser und etwas zu essen haben wir uns zu Fuß auf dem Weg gemacht. Es ist verrückt, es war so schwierig ein geöffnetes Geschäft zu finden, als wir an einem Straßenmarkt vorbei gekommen sind, haben wir uns entschieden erstmal auf Nummer sicher zu gehen. Wir haben Reis, Tomaten und Zwiebeln gekauft und die im Hostel gekocht. Mittlerweile haben wir auch einen kleinen versteckten Shop gefunden an dem wir überteuert Wasser kaufen könnten. Wasser kostete tatsächlich mehr als ein Essen. Und auch das Wechseln der Währung war ganz anders als in anderen Ländern: Der offizielle Kurs über Bankautomaten (1:120) war schlechter für uns als der inoffizielle Kurs (1:185), und dieser wurde auf der Straße gehandelt.
    Auf der fast schon verzweifelten Suche nach Kaffee, haben wir dann kubanischen Zuckerkaffee von einer Dame bekommen, die uns diesen aus ihrer Wohnung im 2. Stock über einen Seilzug auf die Straße befördert hat.

    2. Tag: Am Morgen hatten wir zeitweise wieder Strom. Wir machten uns auf den Weg Havanna zu entdecken. Langsam kehrte auch wieder das Leben in die Stadt ein. Es öffneten weitere Geschäfte und mehr Menschen waren auf den Straßen unterwegs. Derya bemerkte plötzlich meterhohe Wellen am Stadtrand. Wir machten uns sofort auf dem Weg dahin. Der Hurrikan hatte das Meer aufgemischt und die Wellen schlugen gegen Stadtmauern und türmten sich zu riesigen Wänden aus Wasser, die dann auf die Hauptstraße schlugen. Ein Polizist rief uns mit seiner Pfeife zurück, da wir uns zu nahe am Rand der Promenade bewegten. Wir beobachten das Geschehen noch eine Weile und machten uns dann über den Plaza 13 de Marzo in die Altstadt. Da bemerkten wir zum ersten Mal die Schönheit von Havanna. Und wir haben endlich was leckeres gegessen. Und ja, Havanna Club Rum war natürlich auch am Start. #mojitomojito

    Auf dem Rückweg unterhielten wir uns stundenlang mit einem Einheimischen. Wir lernten viel über das Leben und die Probleme auf Kuba. Dieses Gespräch zeigte uns erneut wie
    privilegiert wir in Europa sind.

    3. Tag: Die Hostel-Leitung warnte uns, weitere Teile von Havanna zu erkunden. In vielen Orten hatten die Menschen seit mehreren Tage keinen Strom. Sie protestierten und schafften Menschen-Barrikaden. Mit dieser Aktion erreichten sie, das Internet in Havanna lahm zu legen.
    Auch viele Teile von Kuba konnten wir nicht entdecken, die Zigarren-Plantage war verwüstet vom Hurrikane und der berühmte Strand in Varadero war nicht lohnenswert, da dieser Ort noch immer keine Elektrizität hatte.

    Ursprünglich wollten wir dann zum 20 Minuten entfernten Strand von Havanna. Aber ratet mal was passiert ist? Es führen keine Busse und die Taxifahrer verlangten aufgrund dieser Situation mal wieder horrende Preise. Planänderung, es gingt mit der Fähre nach Casablanca. Dort besuchten wir die Statue „El Cristo de La Habana" und das Haus von Che Guevara - zumindest von außen, da dieses natürlich auch geschlossen hatte. Als wir wieder in der Altstadt ankommen sind, haben wir die berüchtigten Ernest Hemmungway Bars aufgesucht. Mit Mojitos lebt es sich definitiv besser auf Havanna.

    Marvins Flip Flops, die er natürlich extra für den Beach-Tag angezogen hatte, haben schließlich den Geist aufgeben. Wir haben uns dann mit einer Rikscha nachhause bringen lassen.

    4. Tag/Abflug: Wir machten uns morgens früh eine Stunde vergebens auf die Suche nach einem Fitnessstudio, dafür hatten wir dann aber bereits vor 12 Uhr schon 8000 Schritte auf unserem Fitness-Konto 💪🏾 Irgendwie müssen wir die Drinks ja wieder kompensieren.

    Nachmittags gingen wir nochmal in die Altstadt um uns von Havanna zu verabschieden und uns für die Reise mit dem mittlerweile verfügbaren Essen zu stärken.
    Schließlich wurden wir von einem blauen Oldtimer ala Havanna Art abgeholt und zum Flughafen gebracht. Auf der Fahrt erfuhren wir, dass das Flughafen System abgestürzt ist. Am Flughafen verlief alles allerdings ohne nennenswerte Komplikationen außer dass alles handschriftlich gemacht worden ist. Ja wirklich alles. Auch unsere BoardingCard wurde per Hand ausgefüllt und ausgestellt 😂 und es war egal wieviel Flüssigkeiten wir mit durch das checkin genommen haben 🤔 that’s Kuba.

    Zum Glück waren wir mit 4 deutschen Backpackern aus dem Hostel unterwegs, die auch nach Medellin wollten. So konnten wir uns gegenseitig etwas Mut zusprechen.

    #medellinherewecome
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  • Day 6

    Medellin, Kolumbien

    October 2, 2022 in Colombia ⋅ ☀️ 26 °C

    Nachdem wir es heil aus Cuba rausgeschafft haben (das Flugsystem ist ausgefallen und wir wurden per Hand schriftlich eingecheckt 😂) sind wir endlich in Medellin angekommen. Bereits auf der Taxifahrt in unser Hostel haben wir uns in die Stadt und den Anblick bei Nacht verliebt. Medellín ist umgeben von Bergen, auf denen sich die verschiedenen Viertel mit ihren Bewohnern erstrecken. Tausende Lichter funkelten bei Nacht wie Glühwürmchen.

    1. Tag: Essen, Essen und nochmal essen. Wir sind am Morgen ca. 1 Stunde von unserem relativ sicheren Viertel im Cetrum zum sehr sicheren Viertel El Poblado spaziert. Der Stadtteil ist einer der schönsten Städte die wir je gesehen haben. Medellin ist wie ein Riesiger Jungle-Garten mit modernen Gebäuden aus denen überall Pflanzen wachsen. Im Viertel angekommen, wurden wir als erstes mit einer Ampel-Akrobatik begrüßt.
    Alles was wir in Havanna nicht gegessen haben, haben wir hier an einem Tag nachgeholt. Die Auswahl von heimischen und internationalen Restaurants ist so überwältigend, dass wir überlegen für 1-3 Monate nach Medellin zu ziehen (no joke).

    Am Abend sind wir schnell mit der Metro nach Hause gefahren. Der Vibe im Zentrum war dann wieder ein ganz anderer als im schönen El Poblado. Marvin hat sich noch den Burger seines Lebens am Streetfood Stand gegönnt. Den Abend haben wir in der Hängematte ausklingen lassen. Neben uns haben sich andere Gäste tätowieren lassen, andere tranken, rauchten oder machten Musik.

    Quiz: Don’t say his name and I’m not Voldemort. Who am I ?

    Tag 2 heute haben wir eine free walking tour durch das Centrum von Medellín gemacht und dabei das echte Kolumbien kennengelernt. Der Tourguide hat uns zu interessanten Orten gebracht und dabei einiges über die Geschichte von Medellin erzählt. Angefangen von der conquista über Pablo Escobar. Seine Erzählungen über das Leben damals und heute, und wie er dem ganzen gegenübersteht waren auch sehr interessant. Heute ist der Cocainhandel nicht mehr in der Hand der Kartelle, sondern wird durch den Staat kontrolliert, was natürlich auch so seine Nachteile hat. Die von den Einnahmen profitieren sind natürlich nicht die Bürger.
    Während unserer Führung wurde uns auch die Kunst und die Skulpturen des kolumbianischen Künstlers Fernando Botero näher gebracht. Vom Stil konträr zu Picasso, mit vielen Rundungen und organischen Formen. Wir wurden zu einem Platz geführt, der als Mahnmal für die grausamen Konflikte der damaligen Zeit steht. In einer Vogel-Skulptur von Botero wurden Sprengsätze versteckt, 20 Menschen wurden durch die Metallsplitter in den Tod gerissen. Die zerstörte Skulptur steht noch heute dort, daneben wurde eine gleiche Skulptur platziert, die dafür steht, dass die Menschen sich nicht unterkriegen lassen.

    Nach der Tour haben wir exotische Früchte probiert. Marvin hat einen Tamarinden-Shake getrunken. War ihm zu bitter 😂
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  • Day 7

    Medellin - Comuna 13

    October 3, 2022 in Colombia ⋅ 🌧 26 °C

    Wir sind in ein neues Hostel in El Poblado gezogen. Bisher unser bester Treffer, sogar mit Internet auf dem Zimmer 😁

    Gestärkt mit einem gesunden Frühstück für Derya - Marvins kolumbianisches Essen war nicht fotogen - haben wir uns in die Comuna 13 begeben, eines der 16 Comunas in Medellin. Es war einst das gefährlichste Stadtteil der Welt unter der Kontrolle der Narcos. Selbst Taxifahrer haben sich zur damaligen Zeit geweigert dorthin zufahren. Auf dem Weg dahin schwebten wir in einer Gondel über den Favelas von Medellin. Das war nur was für schwindelfreie. Medellín hat ein sehr gut ausgebautes Bahnnetz, da sind sie uns auf jeden Fall um einiges voraus. Das Bahnsystem besteht aus Straßenbahnen, Metros und Cable Cabs. Der Staat hat sehr viel in den Ausbau der Infrastruktur und für den Imagewandel investiert. Dadurch wurde ermöglicht, dass alle Teile von Medellin, sogar die Viertel in den Bergen, sehr gut erreichbar sind.
    In der Comuna 13 angekommen, gab es so viel zu entdecken. Wir haben versucht es - so gut es ging - festzuhalten. Marvin fühlte sich in der Comuna 13 so wohl, dass er sich dazu entschieden hat, seine Haare bei dem wohl schönsten Ausblick machen zu lassen. Ganze 2 Stunden.
    Glücklich aber auch erschöpft von den ganzen Treppen durch die Favelas, (es gab auch Rolltreppen aber ihr kennt ja Derya. Rolltreppen nimmt man nur nach unten 😂) machten wir uns wieder zurück in unser sicheres Stadtviertel (man sollte weiterhin die Comuna 13 bei Nacht vermeiden).
    Am Abend gab es schließlich leckeres Essen und eine Rooftop Bar haben wir auch besucht.

    Derya wollte noch unbedingt ihr Zuckermäulchen mit einem Crêpe stillen. Grade als wir nach Hause gehen wollten, wurde wir von einem kräftigen Tropenregen überrascht, der uns zum sitzenbleiben zwang. Das war der perfekte Moment um den Tag zu verarbeiten und das Reisetagebuch zu aktualisieren.
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  • Day 9

    Guatape, Kolumbien

    October 5, 2022 in Colombia ⋅ 🌧 18 °C

    Heute ging es in das zwei Stunden entfernte Guatape, welches für seinen gigantischen Felsen bekannt ist. Wir mussten 659 Stufen und dünne Luft bewältigen, um einen im wahrsten Sinne atemberaubenden Ausblick auf den Stausee Peñol-Guatapé als Belohnung zu erhalten. Der Stausee wurde einst zur Stromerzeugung errichtet. Als wir endlich die Spitze erreicht hatten, waren die Schmerzen und das Brennen in den Beinen sofort vergessen. Auf einer Höhe von rund 2140m über dem Meeresspiegel hatten wir einen 360 grad Ausblick über die gesamte Region mitten in Kolumbien. Es hat nicht viel gefehlt und wir hätten die Wolken berühren können. Es war unbeschreiblich.
    Auf der Spitze haben wir eine neue kulinarische Entdeckung gemacht, eine sonderbare einheimische Gurkensorte haben wir verköstigt.

    Nach unten ging es dann ganz schnell. Nach einem Stück karamellisierten Kokos, wurden wir dann auf einer motorisierten Rikscha nach Guatape City kutschiert.

    Wenn man Gautape in einem Wort beschreiben müsste, dann wäre es: „Bunt“. Alles ist farbenfroh verziert. Die Fassaden, die Straßen und die Restaurants. Natürlich sind wir auch durch die touristische Regenschirm-Passage flaniert. Derya kam sich etwas vor wie im Phantasialand, fehlten nur noch das Riesenrad und die in Plüsch kostümierten Maskottchen.

    Zum Ende der Tour hatten wir schließlich noch ein leckeres veganes Menü, das Warten auf das Essen haben wir mit Dart spielen überbrückt.

    Wieder in Medellin angekommen, waren wir mal wieder vollkommen überwältigt von dem Anblick von Medellin bei Nacht.
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  • Day 10

    Jardín Botánico Medellin

    October 6, 2022 in Colombia ⋅ 🌧 23 °C

    Am letzten Tag in Medellin wollten wir es nochmal wissen. Am Morgen machten wir ein Workout unter freiem Himmel. Ein Outdoor gym für alle die nicht ohne können.

    Als Belohnung für das (ganz besonders für Marvin 😅😂) harte Workout gab es ein Frühstück in Deryas Lieblingslokal. French Toast - typisch kolumbianisch xD

    Anschließend verbrachten wir den Tag im botanischen Garten. Aus unerklärlichen Gründen wurden wir am Eingang von ganz fiesen Mücken angegriffen, die nur auf frische Ware gewartet haben. Davor und im Garten war wieder alles mückenfrei.

    Im Garten sahen wir Pflanzen wie von einem anderen Planeten. Vögel, Leguana und Schildkröten schwammen im See…und Tarzan schwang sich von Liane zu Liane, zumindest in der Vorstellung 😃.
    Beim Verlassen des Parks, lief uns noch eine Schildkröte über dem Weg.
    Im Anschluss schlenderten wir durch die Stadt und lernten noch ein anderes, eigenartiges Viertel kennen. Hier drehte sich bestimmt über 1 km alles um Reifen und Motorräder.
    Der Höhepunkt des Tages war eine Gondelfahrt bei Nacht über ganz Medellin. Wenn es einen sicheren Ort in Medellin bei Nacht gibt, dann ist es definitiv das Nahverkehrssystem und super modern ist es noch dazu. Eins ist außerdem sicher, wir kommen auf jeden Fall nochmal nach Medellin zurück.
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  • Day 11

    Bogotá, Kolumbien

    October 7, 2022 in Colombia ⋅ 🌙 17 °C

    Bogota war unser Zwischenstopp auf dem Flug nach La Paz. Knapp 8 Stunden hatten wir Zeit um die Hauptstadt Kolumbiens kennenzulernen. Es war der wohl kürzeste und komischste Flug. Da der Flughafen von Medellín schon nah an der Wolkendecke ist, waren wir nach einem kurzen Start auch schon über den Wolken und nach etwas mehr als 30 min dann in Bogota. Trotz der geringen Luftlinie war der Vibe in Bogota ein ganz anderer im Vergleich zu Medellin. Es war weder tropisch, noch so touristisch.
    Im Zentrum von Bogota angekommen, haben wir uns in Richtung La Candelaria begeben. Dieses Viertel besticht durch viele kleine bunt bemalte Häuser sowie imposante Architektur aus der Kolonialzeit.

    Leider war Marvin etwas erkältet und nicht sehr angetan von Deryas Zick-Zack-Erkundungstour. Blieb ihm aber nichts anderes übrig 😃 Eine kleine Erholung und Stärkung gab es dann in einem einheimischen Restaurant. Nur wegen des Essens hat sich der Ausflug bereits gelohnt.

    Dann ging es wieder hoch und runter durch die Straßen Bogotás. In einem kleinen Café mit nur vier Sitzplätzen gab es einen kolumbianischen Kaffee für noch mehr Energie.
    Eine weitere kolumbianische Spezialität, die wir uns nicht nehmen lassen wollten, war heißer Kakao mit Käse. Uns wurde erklärt, dass der Käse in den Kakao getunkt und geschmolzen genossen wir. Wir möchten es beide nicht 🤫

    Marvin hat gegen seine Erkältung mit einheimischen Tee von den Straßenständen angekämpft. Und wir haben ein Alpaka names Tony kennengelernt. Alpakas sind richtig drollige Tiere.

    Am Ende des Tages musste natürlich noch ein bisschen Action in den Tag gebracht werden: Wir haben fast unseren Flug verpasst. Wenn man keine Ahnung vom Bussystem hat, ist es ziemlich kompliziert vom Stadtzentrum zum Flughafen zu kommen.
    Aber wir haben es schließlich geschafft. Während des Fluges ging es Derya auch zunehmend schlechter. Lag es am Kakao mit Käse?
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  • Day 13

    La Paz

    October 9, 2022 in Bolivia ⋅ ⛅ 15 °C

    Buenos Dias Bolivia! Um 3 Uhr morgens sind wir in La Paz gelandet. Die Bolivianer meinen es sehr ernst mit ihrer Kontrolle am Airport, nach knapp 1,5 Stunden durften wir die Stadt im Gebirge der Anden betreten.

    Der Trip nach Bogotá mit Erkältung geplagt, hat Marvins Zustand verschlechtert. Und Derya hat sich angeschlossen, jedoch mehr mit Übelkeit und einem Unwohlsein. Wir wollten nur noch eins: Mit dem Taxi schnell und sicher ins Hostel kommen.

    Der erste Eindruck von La Paz: arschkalt!

    Der Taxifahrer raubte Marvin den letzten Nerv, während Derya sich auf der Rückbank im Sekundentakt zwischen Müdigkeit, Übelkeit und Erfrieren entscheiden musste. Dass der Taxifahrer keine Ahnung von seiner Stadt hatte und die Hoffnung auf eine Ankunft im Hostel mit jeder weiteren Planlosigkeit des Fahrers verschwindend gering wurde, kam einem schlechten Film gleich.

    Der zweite Eindruck: Der Ausblick über La Paz bei Nacht ist fast so schön wie in Medellin.

    Nach einer gefühlten Ewigkeit sind wir dann doch am Hostel angekommen. Wie sollte es auch anders kommen, wurde uns im Hostel mitgeteilt, dass ein Fehler gemacht wurde und keine Zimmer mehr verfügbar seien. Nach langen Diskussionen in der Kälte, wurden wir endlich zu einem Ersatzhotel gebracht. Dort angekommen sind wir sofort eingeschlafen. Derya wollte nie wieder aufwachen xD

    Gegen Mittag aufgewacht, haben wir uns mit etwas Frühstück aus dem Hotel gestärkt. Derya ging es noch immer richtig schlecht und hat sich direkt wieder bis zum frühen Abend in den Schlaf verabschiedet. Marvin fühlte sich zwar auch nicht besser, aber als Held der Geschichte hat er sich währenddessen um Wasser und Essen gekümmert. Ich (Derya) weiß nicht was ich ohne ihn gemacht hätte. Wahrscheinlich würde ich jetzt noch immer in La Paz vor mich hin vegetieren.

    Auf der Futtersuche durch die steilen Straßen von La Paz, wurde der Rückweg zur Tortur. Marvin hatte mit Atemnot zu kämpfen. Natürlich hatte er es auf seine Erkältung geschoben, aber aus dem Unterbewusstsein kam langsam die Erkenntnis zum Vorschein und rückblickend ergab alles Sinn. Derya war nicht übel wegen des Käsekakaos:
    Nachdem wir schon den Berg in Guatapé bestiegen sind, war uns auf dem Rückweg komplett übel. Wir haben es natürlich auf die Küche der fremden Länder geschoben. Auch das Workout in Medellin war extrem anstrengend für Marvin, obwohl wir vor der Weltreise sehr viel Sport gemacht haben. (Eigentlich liegt es an Marvins schlechter Ernährung in Medellin, aber pssst 🤫). Die Tour durch Bogotá war auch nicht ohne und wir machten viel häufiger Pausen als gewohnt. Und schließlich gab La Paz uns den Rest. Die Erklärung für die Symptome sind die für uns bis dahin unbekannte Höhenkrankheit.

    Hamburg liegt ca. 6m über dem Meeresspiegel, Medellin bei ca. 1500m, Guatapé ca. 2000m,
    Bogota ca. 2640m.
    Und La Paz ganze 3600m, wobei der Flughafen bei über 4000m liegt. Die Luft ist extrem dünn. Das Keuchen setzt sofort ein, die Symptome wie Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen und Appetitlosigkeit machen sich aber erst nach einigen Stunden bemerkbar. Dadurch konnten wir Ursache und Symptome nicht direkt miteinander in Verbindung bringen. Wir haben zwar von der Höhenkrankheit schonmal beiläufig gehört, aber keine Ahnung gehabt, wie und wann es sich auf den Körper auswirkt. Mit der Erkenntnis und Dr. Google wurden dann natürlich schlagartig alle Symptome bemerkbar 🫣😅

    Am Abend der Ankunft haben wir uns mit einem kleinen Spaziergang in unserem Viertel akklimatisieren wollen. Das Gefühl keine Luft zu bekommen war wirklich crazy und nah an einer Panikattacke. Derya hatte kein Bock mehr auf La Paz und wollte zurück nach Hause 🇩🇪 😂
    Da man in einer Ehe Kompromisse eingehen muss, gingen wir jedoch lediglich zurück ins Hotel und beschlossen nichts zu erzwingen.

    Der dritte Eindruck: Corona wird hier sehr ernst genommen, wirklich jeder trägt hier noch Maske! Beim der Vorstellung bekommen wir noch mehr Atemnot.

    Tag 2
    Am zweiten Tag wagten wir uns wieder raus. In der Sonne warm, im Schatten und bei Sonnenuntergang jedoch eiskalt, beschlossen wir uns warme Kleidung zu kaufen. Kleidung aus Baby Alpaka Wolle ist hier das must-have. Generell lieben die Bolivianer ihre Alpakas, als Kleidung, als Nahrung oder als lustige Wortspielereien.
    Außerdem lernten wir auch eine in Südamerika legendäre Pflanze auf eine andere Art und Weise kennen: Die Cocapflanze! Die Blätter der Coca wird einem in den Anden als Hilfsmittel gegen die Höhenkrankheit verkauft. Die Einheimischen benutzen die Pflanze wie Kautabak. Nach einigen Recherchen machten wir uns im Schneckentempo auf dem Weg zum Hexenmarkt, um die Coca-Blätter zu finden und die Höhenkrankheit zu bezwingen 🧙🏻‍♀️🧙🏽‍♂️

    Dort angekommen fanden wir Alpaka Tonys Verwandtschaft, ihr Zustand war schockierend.
    Es sind käuflich zu erwerbende Opfergaben - ein hier wohl ganz normaler Brauch. Es wird gemunkelt, dass auch noch Menschen für Bauprojekte geopfert werden. Mit Essen und Trinken angelockt werden sie einbetoniert 🫣

    Aber genug davon…

    …weiter auf unserer Mission kauften wir schließlich ein Paket Coca-Blätter und kauten mutig drauf rum. Der Geschmack ist vergleichbar mit grünem Tee mit einer leichten Minznote zu Beginn. Nach kurzem Kauen wird der Blätterballen in den Hamsterbacken verstaut, um dort kontinuierlich seine Wirkstoffe abzugeben. Bereits nach wenigen Minuten entstand ein Taubheitsgefühl im Mund und uns ging es schon viel besser (Placebo oder Wundermittel? 🤔)

    Mit neuer Lebensenergie legten wir uns einen warmen Poncho und Socken aus Alpakawolle zu (Beste Investition überhaupt). Fast so cool wie das traditionelle Outfit, wie wir es hier an vielen Frauen gesehen haben. Mollig eingepackt haben wir die Innenstadt von La Paz inspiziert und sahen aus der Stadt herraus den Berg „Huayna Potosí“. Generell ist die Aussicht atemberaubend, vom einen Ende der Stadt auf das andere Ende der Stadt schauen und dabei gefühlt ins Wohnzimmer der Häuser aus dem gegenüberliegenden Viertel blicken zu können, ist als Hamburger schon faszinierend.

    Nachmittags haben wir uns wieder im warmen Hotel eingeschlossen und entschieden uns La Paz am nächsten morgen zu verlassen. Es ist schade, dass wir La Paz nicht so genießen und entdecken konnten. Vielleicht ist das ein Grund für einen zweiten Besuch?

    Fazit: Urlaub in kalten und hohen Regionen bringt wenig fun 💩
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  • Day 13

    Road to Peru

    October 9, 2022 in Bolivia ⋅ ☀️ 13 °C

    Früh am Morgen, ging es zum Busbahnhof von La Paz. Nächstes Ziel: Peru, genauer gesagt die am Titicacasee gelegene Stadt Puno. Während Marvin die wohl schönste Busfahrt seines Lebens durch das Andengebirge genoss, hat Derya in Null Komma Nix ihren Schönheitsschlaf gefunden (#Diri3000). Wir beide also verträumt, wurden rausgerissen als es hieß, weiter gehts mit dem Boot. Die Passagiere auf dem einen Boot, der Bus auf dem anderen Boot, überquerten wir den Titicacasee. Die Fahrt auf dem kleinen Boot war ganz schön rasant und erinnerte an die Schiffschaukel aus dem Heidepark (shoutout an Perry&Latifa). Parallel beobachten wie unseren Bus aus weiter Entfernung langsam über den Titicacasee segeln. Als wir dann doch nicht untergegangen sind, konnten wir am anderen Ufer die Busfahrt fortführen. Derya konnte nun auch die schöne Aussicht aus dem Bus mitgenießen. Zwischenzeitlich machte sich kurz die Angst breit, weil der Bus eine kurvige steile Straße ohne Leitplanken mit Blick in den Abgrund entlang raste. Die vielen Kreuze für die Opfer entlang des Straßengrabens waren nicht unbedingt beruhigend. Doch der Anblick von Bergen mit der weißen Schneespitze zur Rechten und den Titicacasee zur Linken ließen die letzten Ängste doch verblassen (#RomantikerMarvin).

    Der nächste Stopp war Boliviens Copacabana für einen knapp 2 stündigen Aufenthalt. Der Name hört sich vielversprechender an, als der Ort an sich tatsächlich war. Nachdem wir etwas gegessen haben, wechselten wir unsere letzen Bolivianos in peruanische Sols. Denn der nächste Stopp auf unserer Busfahrt ist auch schon das Ziel in Peru 🇵🇪

    An der Landesgrenze mussten wir aber erst einmal wieder aussteigen, uns aus Bolivien abmelden und zu Fuß über die Grenze treten, um uns in Peru anzumelden. Wieder im Bus eingestiegen, nahmen wir für einen kurzen Abschnitt eine Gruppe von peruanischen Tänzer im Bus auf. Warum auch immer 😆

    Schließlich erreichten wir Puno. Es war dunkel und kalt. Und mit 3800 Meter über den Meeresspiegel sogar noch höher gelegen als La Paz. Wir waren bereit unseren Endgegner zu bezwingen.
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  • Day 15

    Puno, Peru

    October 11, 2022 in Peru ⋅ ☀️ 17 °C

    In Puno ist er berühmt und berüchtigt. Er hat schon viele in die Knie gezwungen.
    Der Condor Hill!
    Er ist der höchste Aussichtspunkt im sowieso schon hochgelegenen Puno, der von einem riesigen Condor aus Blech bewacht wird. Mit Coca-Blätter bewaffnet wagten wir uns langsamer als die Schildkröte, die wir im botanischen Garten gesehen haben, hoch zur Aussichtsplattform. Wir wissen nicht wie viele Treppenstufen es waren, aber sie waren gefühlt endlos. Keine normalen Treppenstufen - nein, Stufen mit einer Steigung in sich machten die Mission zu einer echten Herausforderung. Je näher wir dem Condor kamen, desto dünner wurde die Luft. Noch noch nicht mal einem Drittel der Strecke sagte Derya in Atemnot: ich warte hier, geh ohne mich weiter 🥵 (Fairerweise muss man sagen, dass Frauen viel häufiger und stärker von der Höhenkrankheit betroffen sind). Nach einer kurzen Motivationsrede von Trainer Marvin, wurde Deryas Ehrgeiz geweckt. Das Ende der Treppen war schon in Sicht. Oben angekommen, zeigte sich im Schatten der Condor-Flügel ein weiterer Treppenabschnitt. Wir hatten gerade mal 50 Prozent geschafft 😅 Treppen sind eigentlich unser Spezialgebiet, wir nehmen mindestens zwei Stufen auf einmal. Hat eine Stadt besonders viele Treppen, findet ihr uns für gewöhnlich dort 😂 (Lüttich, Barcelona, Guatape, Comuna 13). Doch mit wenig Sauerstoff und Übelkeit im Schlepptau haben wir unsere Grenzen erweitert. Siegessicher gingen wir die letzten Stufen hinauf.

    Als wir den Condor Hill endlich bezwungen hatten, waren alle Anstrengungen wortwörtlich wie vom Wind weggeblasen. Der Wind wehte die warme Sonne in unser Gesicht, der Ausblick auf den Titicacasee fesselte uns stundenlang (wir waren ca. 3-4 Stunden dort). Derya bekam einen Energieschub, den sie direkt für Yoga nutzte, während Marvin seine Gedanken schweifen ließ. Zwischenzeitlich wurde unsere Ruhe von Menschen gestört, die einfach mit dem Auto hochgefahren sind 🙄

    Wir versuchen erst garnicht das Gefühl dort oben in Worte zu fassen und Fotos können leider nur einen Bruchteil der Realität widerspiegeln.

    Mit neuem Selbstvertrauen (schließlich haben wir uns an den Sauerstoffgehalt in der Luft gewöhnt) ging es wieder bergab, um die Stadt zu erkunden. Unsere letzen Coca-Blätter gaben wir einer Frau, die völlig niedergeschlagen auf dem Boden hockte und mit sich zu kämpfen hatte. Derya fühlte sich zurückversetzt, auch sie hockte bei der Ankunft im Flughafen von La Paz vor den Behörden auf dem Boden und rang mit sich selbst. Die Verweigerung der Einreise durch Zoll und Gesundheitsamt waren ihr in dem Moment egal 😬 Jetzt stärker denn je und ausgestattet mit einer Superlunge waren wir voller Tatendrang.

    Puno ist eine kleine Stadt, in der wir schnell die schönsten Spots entdeckten (es gab nicht viel zu sehen). Das Highlight unserer Entdeckung war eine Frucht oder ein Gemüse welches die Konsistenz einer Kartoffel gepaart mit einer Avocado hatte. Sie hatte einen schwarzen Kern und hinterließ eine mehligen Film auf der Hand. Wer kennt den Namen?

    Auf dem Hauptplatz von Puno haben wir die letzten Sonnenstrahlen versucht in unserem Körper zu speichern. Marvin hat von eins der Strassenständen ein lokales Gebäck probiert, er machte die Rechnung aber nicht mit den gierigen Stadttauben. Egal wo man sich auf dieser Welt auch befindet, auf eines ist immer Verlass: furchtlose Tauben, die orientierungslos in Menschen reinfliegen. Derya stellte sich ihnen mutig in den Weg, stets bereit den Tauben in ihrer Flugbahn Richtung Marvin mit einem Karatekick ihre Grenzen aufzuzeigen. Schließlich teilte Marvin sein Gebäck freiwillig mit den Tauben.

    Die Sonne ging unter und das halb Alpaka/halb Mensch Wesen erwachte im eisigen Puno. Auf der Suche nach Futter für die Nacht, fand es einen warmen Unterschlupf im Einkaufszentrum.

    Wir überlegten uns wie wir die Zeit bis zur Nachtfahrt mit dem Bus zu unserem nächsten Stopp nach Arequipa totschlagen konnten.
    Im Einkaufszentrum entdeckten wir ein Kino. Motiviert durch unseren fast 2-wöchigen Aufenthalt in spanisch sprechenden Ländern, wählten wir eine Vorstellung. Jedoch nicht ganz so übermütig entschieden wir uns schließlich für einen animierten Kinderfilm (Tadeo 3), in der Hoffnung auf ein anspruchsloses Spanisch.
    Ehrlich gesagt verstanden wir überhaupt gar nichts. Die Handlung hat sich uns zwar erschlossen, aber die Lacher blieben aus.

    By the way, Marvin’s Spanisch ist mittlerweile richtig gut und für uns überlebenswichtig. Mit Englisch kommt man hier in Lateinamerika leider nicht so weit. Marvin kann sich überall gut verständigen und jeder weiß was er will. Er kann sich weltweit wie ein Chameleon seiner Umgebung anpassen, dass ist wirklich faszinierend zu beobachten.

    Gegen 22 Uhr fuhr der Bus endlich los. Eingemummelt in Alpaka machten wir es uns in den Liegesitzen des Busses bequem, schmissen eine Hoggar Night ein und Adios Amigos. Von nun an heißt es nie wieder frieren auf unserer Weltreise. Denn frieren können wir auch zuhause 😎

    Übrigens, in Peru und Bolivien ist wohl das Motto, je kälter der Ort, desto kälter muss die Dusche sein 😂 Zumindest waren das unsere Erfahrungen die wir im Hostel in La Paz und in Puno machen durften. #katzenwäsche
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