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  • Day 25

    Rio de Janeiro, Brasilien - Part 1

    October 21, 2022 in Brazil ⋅ ☁️ 28 °C

    Ola Brasil! Als wir in Rio ankamen war es bereits dunkel. Die höchste Priorität war die Sicherheit. Wir haben üble Geschichten von Reisenden gehört und alles was man zu Rio lesen kann hat es natürlich noch verschlimmert. Mit dem Uber sind wir ca. 1 h gefahren bis wir unser Hotel im Stadteil Botafogo erreicht haben. Es gibt nur drei Stadtteile im Süden von Rio die Touristen empfohlen werden und selbst dort ist in der Nacht Vorsicht geboten. Der Norden von Rio ist selbst für viele Einheimische eine Tabuzone.
    In der Unterkunft angekommen, spiegelte sich ein ganz anderes Bild ab. Wir waren in der Sternschnanze von Rio angekommen. Wir spazierten im Viertel und wollten uns natürlich typischerweise den ersten Caipirinha in Rio genehmigen und auf unser Abenteuer in Brasilien anstoßen. Wir fanden auch eine richtig gute Bar mit fantastischen Cocktails. Am Ende sind es ganz andere Cocktail geworden, Deryas Drink war aber immerhin mit Chachaça gemacht worden.
    Am Ende des Abends landeten wir schließlich auf Deryas Wunsch wieder in einem peruanischen Restaurant mit Ceviche. Ein absolutes no go für Marvin, der nur Gerichte aus dem Land isst 😄

    Erster Eindruck: sicherer als gedacht, aber ein mulmiges Gefühl schwingt oft mit.

    Tag 2:
    Am zweiten Tag entdeckten wir die schönen Seiten von Rio. Das Rio wofür man kennt und liebt. Viele Kulturen und Lebensphilosophien treffen hier aufeinander, es wird ausgelassen gelebt und leben gelassen. Eines der berühmtesten Strände der Welt, die Copacabana. Mit einer Açai Bowl und einem Caipirinha ausgestattet, schlenderten wir an der Promenade der Copacabana entlang. Es gab unzählige Caipirinha-Stände, Stände mit Açai-Bowls, alle Sportarten die am Strand möglich sind wurden gespielt, Beachvolleyball, Beach-Fußballtennis etc., es gab Strandabschnitte für Rastas, für Gays usw. Es war ein kunterbuntes Treiben.
    Am Ende der Copacabana, dort wo die Ipanema beginnt, befindet sich eine alte Festung. Von hier hatten wir einen wunderschönen Blick auf die gesamte Copacabana und den Zuckerhut. Rio ist einfach wunderschön. Die bewaldeten Berge, die einfach wie in einer Fabelwelt aus dem Meer herausragen und der Millionenstadt noch das Dschungel-Feeling geben, machen die Stadt sehr malerisch.

    Die Zeit ganz vergessen, sind wir noch kurz vor Sonnenuntergang entlang des Strandes der Ipanema dann etwas zügiger entlang geschlendert. Bei Dunkelheit sollte man sich nämlich nicht mehr am Strand aufhalten. Verrückt wie so ein fröhlicher Ort bei Dunkelheit in etwas gefährlichem umschlagen soll. Aber wir wollten es nicht genauer wissen.

    Ein weiteres Highlight des Tages war botanischer Natur. Die brasilianische tropische Caju-Frucht haben wir im Supermarkt entdeckt und musste natürlich auch probiert werden. Das Fruchtfleisch des sogenannten Caju-Apfels ist saftig süß, aber auch zäh und fest, kaum zu beschreiben. Die eigentliche Frucht der Caju ist allerdings die für uns bekannte Cashew-Nuss.

    Tag 3:
    Marvin wollte unbedingt zu den berühmten Treppen Rios, bekannt aus dem Musikvideo von Pharell Williams und Snoop Dogg. Er sang den ganzen Tag den Song Beautiful. Und tatsächlich waren die Treppen auch wunderschön. Und wir waren nicht die einzigen 😅
    Aus vielen kleinen und bunten Mosaiksteinen sind an den Treppen Geschichten festgehalten worden.
    Um ein Foto auf den Treppen machen zu können, mussten wir bestimmt 20 Minuten warten. Wir hoffen, dass diese Fotos hier besonders Beachtung finden 😂

    Von den Treppen war die Kirche im Maya inka Style nicht weit und wir sahen uns die Colonial Brücke an.

    Der Tag war natürlich auch durchzogen von Essen. Auf einem Markt probierten wir gefüllte Tapioka mit Gemüse und frittierte Teigtaschen mit Rohrzuckersaft a la brasil.
    Abends hatten wir im Viertel Santa Teresa wohl unser bestes brasilianisches Essenserlebnis: Wildreis mit Bohnen und Kochbanane und Wildreis mit Käse auf eine ganz außergewöhnliche Art gewürzt und zubereitet. Davor gab es aus der Küche gekochte Erdnüsse in ihrer Schale serviert. Und begleitet wurde unser Mahl mit einem Cocktail aus Cachaca und Jabuticaba, einer brasilianischen Frucht die vom Aussehen an unsere heimische Weintraube erinnert. Beim Schlemmern haben wir über eine Idee gesprochen, die wir beide unabhängig voneinander hatten: unsere Lieblingsgerichte aus der Weltreise in Deutschland für euch nachzukochen. Und wir fantasierten über ein Restaurant mit den besten Kombinationen.

    In Santa Teresa unterhielten wir uns mit Brasilianern über die anstehende Präsidentenwahl. Die Leute unterstützen leidenschaftlich und ganz öffentlich zu jeder Tages- und Nachtzeit ihren Kandidaten mit Stickern auf T-Shirt oder Taschen. Vor allem der linksgerichtete Herausforderer LULA war überall präsent, die Brasilianer wollten eine Veränderung für ihr Land. In Deutschland unvorstellbar. Und wie wir uns während des Schreibens ergooglet haben, ist LULA Präsident geworden. Wir haben tatsächlich etwas mitgefiebert 😃

    Tag 4:
    Nicht das Wahrzeichen Rios, aber trotzdem etwas was wir sehen wollten, war die Altstadt. Ganz unscheinbar neben einer großen Hauptstraße fanden wir die Altstadt mit ihren kleinen Seitenstraßen, bunten Geschäften und Märkten. Und während Derya sich auf Obst und Säfte spezialisierte, entwickelte Marvin eine Leidenschaft für gebrannte Erdnüsse, die es in den warmen Regionen von Südamerika überall an kleinen Straßenständen zu kaufen gibt. Etwas Winter-Nostalgie bei 30 Grad.
    Nach einem Abstecher im Café Colombo, welches im Stil eines Wiener Kaffeehauses errichtet wurde, machten wir uns auf die Suche nach einem Afroshop für Marvins Rastas. Es war Montags und viele Geschäfte hatten zu, also fragten wir uns durch, klopften an geschlossene Türen und landeten schließlich im 2. Stock eines verwinkelten Wohnhauses. Ein Mann machte uns die Tür auf und es entpuppte sich eine Gay Videothek. Wir waren ganz schnell draußen und beendeten die Suche 😃

    So ruhig wie die Montage vergleichsweise tagsüber in Rio sind, sind die Abende das genaue Gegenteil. Die Abende in Rio sind legendär und nicht zu verpassen, wenn man wissen will, was Samba in Rio bedeutet. Eine unscheinbare Wohnstraße verwandelt sich jeden Montag Abend zu einem Samba Festival und zu einer riesigen Party, auf der die Menschen auf der Straße tanzen und feiern. Mittlerweile mutiger beschlossen wir mit der Bahn zu fahren und das letzte Stück zu Fuß zu gehen. Die Straßen waren menschenleer, die vereinzelten Personen die uns auf den verlassenen Straßen entgegenkamen machten das Unbehagen nicht besser. Aber irgendwann sahen wir das Licht bzw. hörten die Musik am Ende des Tunnels. Wir stürzten uns ins Gewusel. Die Musik war richtig nice und die Stimmung war übertrieben. Wir verloren uns aus den Augen und suchten bestimmt eine Stunde bis wir uns wieder fanden 😅.
    Auf dem Weg nach Hause wollten wir wagemutig oder auch leichtsinnig den selben Weg zurück wie hin nehmen. Ein Mann hielt uns jedoch zurück, weil es zu gefährlich sei. Uns wurde der offizielle Eingang/Ausgang eindringlich empfohlen 🤣 Hinterher ist man immer schlauer 😂
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