• Von Stalagmiten und Stalaktiten

    8 Eylül 2024, İtalya ⋅ ☁️ 32 °C

    Eigentlich wollten wir heute nichts machen. Dieses Vorhaben hielt genau zwei Stunden an. Dann überkam uns die Langeweile und wir zogen doch los. Am Pool wollten wir nicht verweilen, denn das taten auch 20 andere Leute und wir haben es ja gewöhnlich nicht so gern mit Anderen.

    Unser Ziel war eine Grotte. Dieses Ziel hatten wir den "Attraktionsempfehlungen" des Vermieters entnommen. Nach 40 Minuten Fahrzeit (natürlich wieder über eine enge, kurvenreichen Passstraße 🤢) waren wir am Ziel. Für die Grotte mussten wir 11 Euro Eintritt pro Person löhnen. Egal. Ist ja schließlich Urlaub. Wir bekamen einen Audioguide und dann ging es los in die Höhle. Wie wir erfuhren, waren die Römer auch schon hier und haben hier irgendwelche Götter verehrt. Diese Info war aber eher nebensächlich für uns.

    Innen war die Höhle echt krass. Und mit 16°C angenehm kühl (draußen vor der Höhle sind es 32°C und die Luft steht!). Also wir kennen ja alle die Baumannshöhlen aus dem Harz. Die sind ja schon irre, aber diese Höhle erstreckt sich auf drei Etagen. Es ging über viele Stufen ziemlich tief in die Höhle rein (hallo Ines 👋). Und überall diese Stalaktiten und Stalagmiten. Und so groß! Natürlich habe ich wieder vergessen, ob nun die Stalktiten von oben nach unten wachsen oder die Stalagmiten. Das habe ich mir in der 7. Klasse schon nicht merken können und fand schon damals, dass es unnützes Wissen ist. Und mit 29 sehe ich erst recht nicht ein, mir sowas Unnötiges zu merken. Reisen kann bilden, muss es aber nicht. Ich weiß nur noch, dass man einen Stalgnat hat, wenn die Tropfdinger sich treffen (immerhin 1 von 3 Punkten). In allen Formen und Größen waren diese Tropfdinger zu bestaunen. Angeblich soll mal ein Fluss diese Höhle geformt haben und als das Wasser zurückging, entstanden in vielen, vielen Jahren diese Formationen. Ich habe wieder Zweifel, dass dies einfach so und ganz natürlich entstanden sein soll.

    Wir blieben eine Stunde in der Höhle und es wurde uns tatsächlich etwas fröstelig 🥶⛄️. Waren ja auch nur 16°C und wir hatten Sommerzeugs an. Draußen dann aber der Hitzeschock 🥵.

    Da wir noch keine Lust hatten in das Haus zurück zu fahren, haben wir uns entschlossen, noch eine kleine Wanderung zu machen. Hier irgendwo soll es einen alten Römertempel geben. Das sollte unser Ziel sein. Anfangs habe ich mich noch gefreut, dass wir heute auf einem normalen Weg wandern können. Dies änderte sich aber bald und es wurde wieder steinig und steil. Ob wir hier jemals einen normalen Wanderweg finden werden? Ich habe Zweifel. Die sportliche Wiedereingliederung läuft auf Hochtouren und ich werde fitter. Ich freue mich jedes Mal, dass der Fuß das mitmacht und ich mir hier nicht aus Versehen den Anderen breche. Zu meiner Freude stellte ich fest, dass wir wieder auf dem Camino der heiligen Barbara waren.

    Den Tempel haben wir gefunden, aber nur vom Weiten bestaunt. Die wollten dafür tatsächlich Eintritt haben. Das haben wir nicht eingesehen.

    Etwas kaputt kamen wir heile und unversehrt am Auto an. Abends ging es dann noch in den Pool. 22 Bahnen. Es fing an zu regnen. Das störte uns aber nicht. Ist ja auch egal, ob man im Pool auf von oben nass wird. Ist ja schließlich warm hier. Aber das wird sich leider ändern. Über die Insel wird in den nächsten Tagen ein Sturm hinwegfegen und kalte Luft bringen. Wir kennen diese Stürme auf den Mittelmeerinseln bereits und die sind nicht ohne. Mal gucken, was wir bei den drohenden frostigen 20 °C hier machen können...
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