• Judith‘s view: Anreisetag

    20. december 2024, England ⋅ ☁️ 8 °C

    Ich startete mal wieder Dank ordentlichem Arbeitsstress Donnerstag erst um 20:30 Uhr in den Weihnachtsurlaub. Da ich nach dem Arbeitstag keinen Nerv mehr hatte zu packen, musste ich das am Abreisetag selber noch erledigen. Zum Glück mussten wir erst kurz nach 11 Uhr los, über Groß Wittensee (Amélie einsammeln), ins Schwentinentell (Marie einsammeln), auf nach Hamburg. Aber aufgrund restriktiver Gepäckpolitik von Ryanair mussten wir minimalistisch packen, Handgepäck ist ja nicht mehr Handgepäck, sondern Minitasche, war das nicht so aufwändig. Wir hatten noch ein normales Handgepäck dazu gebucht, aber der Koffer blieb sogar halb leer.
    Marie setze uns gegen 13:30Uhr am Flughafen ab, Kuss an dieser Stelle, geplanter Abflug 15:15 Uhr. Abgesehen von Michels eingefangener Ermahnung, keine Fotos im Securitybereich zu machen, kamen wir entspannt durch die Kontrollen. Gefühlt neu, aber wie der Flughafenmitarbeiter die Dame kurz vor uns in der Schlange anpampte, schon super lange,seit 5 Jahren, mussten wir zunächst noch durch die Grenzkontrolle. Wir waren bestens vorbereitet, auch wieder Danke an Marie, die uns im Oktober darauf hinwies, und hatten alle unsere Reisepässe am Start. Michel musste sich für diese Reise noch einen ausstellen lassen. Sehr zum Unmut der eifrigen Bürgeramt-Mitarbeiter, denn 3 Monate Beantragungszeit für einen Pass, Hallo?! Das ist nun wirklich viel zu knapp, um ihn garantiert zu bekommen. Er könnte auch eine Übergangslösung für 105€ beantragen. Aber „No Risk no fun. Das ist unser Motto“. Und siehe da, der Pass war schon Wochen vor Abreise fertig.

    Mein Fazit zum ersten Ryanair-Flug: man bezahlt für den günstigeren Preis mit Schweiß, es war einfach unglaublich heiß und wir drei hatten sofort einen knallroten Kopf, und erheblichen Komfortverlust.
    Wir kamen also durchgebraten in Stansted an. Dort wartete die nächste Passkontrolle auf uns. Eigentlich super easy mit den E-Pässen am Self-Scanner. Aber so richtig klar, dass und wann ein Foto gemacht wird, war uns nicht. Jetzt haben die Briten eine Foto von mir, auf dem ich total verwirrt mit halb offenem Mund nach unten gucke. Trotzdem hat die KI mich mit meinem Bild erfolgreich abgeglichen und ich durfte durch die Kontrolle. Leider funktionierte es bei Michel und Amélie nicht und sie mussten durch die assistierte Grenzkontrolle.
    Scheinbar ein sehr verstörender Prozess, denn alle die aus dieser Kontrolle auf die „anderer“ Seite kamen, wirkten wirklich sehr mitgenommen.
    Nach 45 min hatten Michel und Amélie es geschafft und wir brachen Richtung London mit dem Stansted Express auf. Die Tickets hatte Michel bereits in Deutschland gekauft und wir erwischten mit einem kurzen Sprint den 18 Uhr Zug. Michel hatte sich wirklich gut vorbereitet und in der Transport-App auch bereits unser Hotel markiert. Die empfohlene Route, die vom ursprünglichen Plan abwich, ließ uns bereits einen Bahnhof früher aussteigen. Und hier begann der Stress. Wir hatten uns entschieden, keine Oystercard zu kaufen, sondern stattdessen direkt immer mit den Kreditkarten zu bezahlen. Aber am ersten Ausgang gab es dann Verwirrung. Ich wollte das erste mal meine wallet auf dem Handy nutzen. Das klappte aber nicht. Die Mitarbeiterin erkundigte sich, ob wir ein Stansted-Ticket hätten, damit müssten wir auschecken. Zu spät für Michel und Amélie, die bereits durch die Schranke mit Kreditkarten waren. Laut der Dame war das ein teurer Fehler, der uns mindestens 25+£ kosten würde pro Person. Man könne einen refund beantragen. Dafür müssten wir nur den gezeigten Barcode scannen und den Schritten folgen. Das erwies sich aber als kompliziertes Unterfangen, dass wir genervt nach 15 min abbrachen. Das konnte mein Schwabenherz nur schwer verkraften, aber wir hatten einfach alle keine Energie mehr und riesigen Hunger.
    Wir kämpften uns weiter bis zu der Station, 1km vom Hotel entfernt, und entschieden uns die Strecke zu Fuß an der Themse zu gehen. Dafür wurden wir mit einem überraschenden Blick auf den BigBen, Westminster Abbey und das London eye belohnt. Das Hotel hat eine super Lage und ist auch sonst sehr posh. Kuss an Michel, der diese Reise mega geplant hat. Aktuell ist auch die Global Intelligence Association im Hotel zu Gast. Wir haben sie zwar noch nicht gesehen, aber das liegt wohl in der Natur ihres Berufes.
    Endlich im Hotel angekommen, stellte sich die Essensfrage. Auf dem Weg hatten wir schon einen hübschen, weihnachtlichen Pub entdeckt. Amélies Batterien waren aber für den Tag aufgebraucht und sie gönnte sich Roomservice, während Michel und ich uns auf den Weg zum Pub machten. Wir folgten zunächst einem Schild, das ebenfalls vielversprechend klang, mussten aber weiterziehen, da die Küche bereits geschlossen hatte. Der andere Pub empfing uns aber mit weihnachtlicher Popmusik, all-in christmas deko und warmer Küche.
    Ein schöner Abschluss eines langen Tages.

    Fotos gibt’s bei Michel und Amélie.
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