• Amélies Anreise 🗿

    20. december 2024, Tyskland ⋅ ☁️ 5 °C

    Junge junge junge… Also was auch immer Michael gesagt hat, vergiss alles, was du jemals gelernt hast. Wir sind in viel zu früher Frühe nach Hamburg. Aufm Weg haben wir noch Marie abgeholt. Ich weiß jetzt nicht warum, aber ich glaube, weil sie auf unser Auto aufpassen sollte. Die Erwachsenen haben sich über alles mögliche unterhalten und ich hab Musik gehört. Weil ich halt anders bin als wie die anderen. Am Flughafen angekommen hat es nicht lange gedauert, da hat Vater schon Anschiss bekommen. Hoffentlich gefällt dir das Foto von der Sicherheitsschleuse, denn das ist nicht erlaubt. (Was auch reichlich ausgeschildert war)

    Als wir dann tatsächlich ohne einen Zwischenfall, außer Toilettengänge und das Verlieren des Verstands beim Kreuzworträtseln, im Flugzeug saßen, fingen bei mir die Knie an zu schlottern. Bei meinem mehr oder weniger primären Instinkt den Fensterplatz für mich zu gewinnen, habe ich einen Fehler begangen. Ich habe mich tatsächlich ans Fenster gesetzt. Ich habe bei weitem noch keine Flugangst, aber wenn ich eine hätte, dann würde aus dem Fenster gucken alles schlimmer machen denke ich. Denn, ob man‘s glaubt oder nicht, aber der Anblick eines flatternden Flügels und dem sich auf und ab bewegenden Horizonts, beruhigt nicht bei allen die Nerven. Und dann kam auch noch dazu, dass ich wohl wirklich nicht zum Fliegen geschaffen bin, denn kaum sind wir zehn Minuten geflogen wurde mein Kopf hochrot. Wo ich das herhabe wurde allerdings auch sehr schnell klar, angesichts der bärtigen Tomate neben mir.

    Der Flug verging aber relativ reibungslos, außer eine Warnung, dass wir sitzen bleiben mussten und nicht mehr auf die Toilette durften, wegen Turbulenzen oder so. Davon hat man aber nichts gemerkt. Ich jedenfalls nicht. In England angekommen verließ ich beim Verlassen des Flugzeuges netterweise die Sicherheitszone. Ups… Aber weil ich so sneaky bin, hat das niemand gesehen. Bei der Reisepasskontrolle ging dann wieder etwas schief. Die Kontrolle lief per Computer ab. Es wurde also ein Bild von einem gemacht, welches mit dem Passbild verglichen wird. Mein Vater war so aufmerksam und hat seine Brille nicht abgenommen und ich nun ja… Ich bin eben zwei Jahre gealtert. Judith kam natürlich reibungslos durch und hat hinter der manuellen Kontrolle auf uns gewartet. Nach einer kurzen Klopause sind auch schon zum Zug gegangen.

    Als wir aus dem Zug namens Stan, sehr angenehmer Mann, ausstiegen, kam uns ein weiteres Problem entgegen. Das Problem hatte irgendetwas mit Geld und refund zutun, aber ich war ein wenig abgelenkt, denn ein gewisser Clown hat mir über seine Beziehung mit einem Geist und seinem Zirkusgeschäft ins Ohr geschrien. Weiter zum Underground hatten wir alle vor allem eins: Hunger wie die Sau. Ich Genie habe diese 9.5 Stündige Anreise auf einer Packung Fertignudeln, ein paar Schlücken Fritz-Kola und Wasser, Luft und Gebeten durchgehalten. Ein wahres Erlebnis, alter Finne.

    Woher weiß ich nicht, aber irgendwoher bekamen Judith und mein liebes Väterlein noch die Energie, herumzulaufen und in einem Pub-Restaurant zu essen. Ich habe mir allerdings von meinem Vater einen Burger und Pommes aufs Zimmer bestellen lassen. Ich bin nicht sicher, ob es daran lag, dass ich schon Gottes Hand geschüttelt habe vor Hunger, oder weil die Küche in unserem Hotel mega ist, aber die Pommes waren die besten Pommes, die ich je hatte. Mit ein bisschen FutureCanoe und gestilltem Magen ging es für mich auch schon ins Bett, bevor Judith und der andere zurückkamen. Eigentlich war die Anreise schon ganz geil.
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