• Tag 7 - Angekommen. Erstmal La Maddalena

    September 4 in Italy ⋅ ☀️ 26 °C

    Es war eine wirklich herrliche Nacht. Klar können wir auch Pullman Sitze, haben wir ja schon gemacht, aber in der Suite haben wir wirklich erstklassig geschlafen.

    Ein klein bisschen ärgerlich war unsere Verspätung. Eigentlich sollten wir um 07:45 Uhr in Porto Torres anlegen, dementsprechend früh haben wir den Wecker gestellt. Dann legten wir, aus uns vollkommen unklaren Gründen, aber erst um kurz nach 9 Uhr an. Wir hätten viel länger schlafen können 🤷🏽

    Auf Sardinien war unser festes Ziel erst einmal auf die Insel La Maddalena zu kommen, mit dem Hintergrund, dass die Insel ein Traum ist, die Stadt ein Traum ist, die Strände ein Traum sind und die unbewohnte Nachbarinsel, Caprera, ebenso ein Traum, mit vielen Traumstränden, ist.
    Unseren favorisierten Campingplatz, auf dem wir auch 2024 waren, konnten wir online nicht buchen. Der Sache haben wir aber nicht getraut. Wollen wir doch mal sehen! Mit der Sicherheit, dass wir einen schlechter gelegenen Platz sicher buchen könnten, setzen wir also von der Wildschwein Stadt Palau (vergleiche die Sardinien Reise 2023 und Amélies Wildschwein Schock) nach La Maddalena über und fahren persönlich zu unserer Platzwahl Nr 1 hin.
    -> Eine Nacht auf einem Standardplatz ginge, danach Abfahrt, da am Wochenende ein Event stattfindet.
    Nach 5 Tagen auf der Straße, ist eine Nacht nicht das was wir nun dringend benötigen. Also fahren wir zu Platz Nr. 2

    Der hat zwei Vorteile und zwei Nachteile.
    V1 - er ist näher an Caprera und wir müssen nicht immer erst über den hohen Berg im Zentrum der Insel, um mit Fahrrad auf die Nachbarinsel zu kommen.
    V2 - mit Fahrrad sind wir in Null Komma Nichts in der Stadt La Maddalena
    N1 - er hat keinen Strandzugang
    N2 - er ist zwar kein hässliches Kind, aber sicher auch kein schönes

    Naja, wie in allen Footprints bleiben wir offen und ehrlich. Judiths Laune hat, durch das Campingplatz-Downgrade, einen kleinen Dämpfer erhalten. Denn "wer auf Sardinien nicht mit einem Vorderrad im Meer steht, hat etwas falsch gemacht." Und so war nicht der ganze Tag wirklich schön und ausgelassen und unbeschwert. Unterm Strich können wir den großen Mittelteil des Tages auch gerne ausschneiden und aussortieren.

    Aber da wir uns lieben und auch mit schlechter Laune lieber zusammen als auseinander sind, starten wir mit Rad auf die Nachbarinsel Caprera, die mit einem klapprigen Straßendamm mit La Maddalena verbunden ist.

    Dort kennen wir bisher nur den Strand an dem Lost Place Robinson Club “Spiaggia di Cala Garibaldi" (vergleiche Sardinien 2024) und heute starten wir unsere Strandtestungstour mit der Cala Degli Inglesi (Bucht der Engländer). Und sie ist wunderschön. Jetzt ist Sardinien,. herrlich! Direkt wird eine kleine Runde zusammen geschnorchelt und dann bin ich alleine weiter gezogen. Es gab viele schöne Fische zu sehen, scheinbar bin ich Atmungs- und Tiefentechnisch in ziemlich guter Form, aber von so wirklich geilen Küstenfischen habe ich keinen entdeckt. Keinen Rochen, keinen Kraken, keinen Hai (daran glaube ich aber auch eh nicht, vllt an der Südküste...?, aber wer nicht sucht findet auch nicht). Dennoch war es herrlich. Wenn das Wasser warm genug ist, könnte ich stundenlang Schnorcheln.

    Ach ja, morgen soll ich einen Helm tragen. Wir sind nämlich wieder knapp am Ersthelfer vorbei geschrammt. Bei der Selfie Aufnahme auf dem Sandweg auf dem Fahrrad, hören wir nämlich schon eine Frau stöhnen und jammern, die sich richtig die Schläfe aufgehauen hatte. Sie muss auf die Seite geknallt sein und hatte eine Sonnenbrille auf, deren Bügel sich dann satt in die Schläfe gerieben hatte. Die Sonnenbrillenreste lagen noch in einer beachtlichen Blutlache auf der Straße, die ab genau der Stelle wieder asphaltiert war. Naja, ich hätte morgen eh einen Helm aufgesetzt, denn wenn wir einen neuen Strand erkunden wollen, egal ob auf Maddalena oder Caprera, müssen wir über einen Berg. Besser ist das wohl. Mal schauen, ich will mich wegen der trotteligen Radfahrerin aber auch nicht zu schnell festnageln lassen. Ich sag immer: "auch Fallen muss gelernt sein!" und das habe ich schmerzhaft gelernt, mit BMX Rad in der Kieskuhle.

    Fastforward:
    Kochen (Reis mit Butterchicken Curry)
    Bier
    Wein
    Campingplatz Bar
    Bier
    Qwixx (mega versöhnlich mit einem super schwachen 88 zu 88 Unentschieden)
    Bier

    Ab ins Wohnmobil, in dem traumhaften Wissen "Morgen müssen(!) wir gar nichts und Brenda wird keinen Kilometer, nicht einmal einen Millimeter, bewegt."
    Keine Kirchglocken in der Nähe, aber Hunde, die das Verfassen dieses Footprints (22;30 Uhr bis 23:20 Uhr) durchgängig mit Hintergrund-Bellen untermalen. Maaaaal schauen. Aber kein Wecker, keine Tour, kein Termin, keine Fähre, kein Stau... was, außer Streit, sollte den Tag morgen gefährden? Und streiten tun wir nie. Stimmt doch, Amélie, oder?
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