Pacific Crest Trail

mars - août 2023
Taps taps taps für nen paar tausend Kilometer... En savoir plus

Liste des pays

  • États Unis
  • Allemagne
Catégories
Randonnée, Randonnée, Nature
  • 33,1kkilomètres parcourus
Moyens de transport
  • Vol5 603kilomètres
  • Bus1 039kilomètres
  • Train423kilomètres
  • Voiture152kilomètres
  • Marcher-kilomètres
  • Randonnée-kilomètres
  • Bicyclette-kilomètres
  • Motocyclette-kilomètres
  • Tuk Tuk-kilomètres
  • Campeur-kilomètres
  • Caravane-kilomètres
  • 4x4-kilomètres
  • Nager-kilomètres
  • Pagayer/Ramer-kilomètres
  • Bateau à moteur-kilomètres
  • Voile-kilomètres
  • Péniche-kilomètres
  • Ferry-kilomètres
  • Bateau de croisière-kilomètres
  • Cheval-kilomètres
  • Ski-kilomètres
  • Auto-stop-kilomètres
  • Cable car-kilomètres
  • Hélicoptère-kilomètres
  • Pieds nus-kilomètres
  • 132empreintes
  • 145jours
  • 1,2kphotos
  • 1,1kj’aime
  • Das Abenteuer geht weiter

    13 juin 2023, États Unis ⋅ ☁️ 14 °C

    Liebes Tagebuch, heute haben wir den Pct wieder betreten. Sicherheit, Gemütlichkeit, gutes Essen und tolle Gesellschaft, die wir bei Stefanie und Steve hatten, mussten wir nun hinter uns lassen. Die beiden waren so lieb und haben uns zum Mount Hood an die Timberline Lodge gebracht. Gleich daneben führt der Pct entlang. Wir wollen nach Norden weiter gehen. Oben angekommen war es deutlich kühler. Gestern waren 30 Grad in Corvallis, jetzt stehen wir wieder im Schnee. Es ist bewölkt und die Timberline Lodge kommt somit besonders gut zur Geltung. Wir gehen hinein. Aber nur zum angucken. Ein Zimmer kostet um die 300 Dollar.
    Es ist ein wahnsinnig beeindruckendes Gebäude. Riesige Hallen, naja man kennt es ja aus Shining. Ich möchte hier am liebsten bleiben. Mir gefällt die dunkle Atmosphäre und gleichzeitig die gemütlichen Räume mit riesigen Kaminen.
    Doch wir haben andere Pläne.
    Nachdem wir uns von unseren Gastgebern verabschiedet haben, stapfen wir los. Es geht fast durchgängig durch den Schnee. Niemand ist unterwegs. Nur wir und die tiefen Wälder, steile Felsen und der gigantische Mt Hood in unserem Blickfeld. Hier ist noch kein einziger Pct Hiker. Die meisten sind noch in Nordkalifornien.
    Wir kommen an großen Wasserfällen vorbei und müssen ab und zu einen Fluss überqueren. Auch Microspikes und Eisaxt müssen wieder ausgepackt werden.
    Wir haben beide keine Lust mehr darauf und die Stimmung ist schnell wieder gedrückt.
    Trotzdem: die Natur ist wunderschön hier! So viel grün, so viel Wald und Wasser und Wildnis. Ab und zu rufen wir, damit die Bären frühzeitig vor uns gewarnt sind. Viele umgefallene Bäume müssen wir heute auch überqueren.. das nervt und kostet Zeit.
    Unser heutiger Zeltplatz ist in einer Wolke und wir sehnen uns nach der Sonne. Wie schnell sich Gefühle wieder ändern können. Wir hoffen auf gutes Wetter morgen und dass der Schnee bald ein wenig nachlässt..
    En savoir plus

  • Der Lohn

    14 juin 2023, États Unis ⋅ ⛅ 8 °C

    Liebes Tagebuch, nach einer nicht sehr erholsamen Nacht, ich war ständig von den Windböen, einem abbrechenden Ast, Tierbesuch und Hass auf Schnee wachgehalten worden, packten wir mühsam unsere Zelte ein. Die Wolke war nicht mehr ganz so dicht und es sah so aus, als wenn es ein schöner Tag werden konnte. Der Schnee war zum Glück über Nacht gefroren und bis auf ein paar wenige ultra nervige Stellen halbwegs passierbar. Der Schnee macht einen so langsam. Immer gucken wo man hintritt und nebenbei navigieren, weil der Trail unter einem irgendwo zwischen Bäumen vergraben ist. Es ist kalt und unsere Schuhe noch nass von gestern Nacht.
    Wir erreichen ein Schneefeld. Zur linken Seite kann man den durch die Sonne gold glänzenden saftig grünen Wald sehen. Zur rechten geht der Schnee in mächtige steinerne Hänge über und über allem ein spitzer schneebedeckter Gipfel. Wow. Eine Meile weiter erreichen wir einen Hang. Unten rauscht der Sandy River, der von mehreren Wasserfällen gespeist wird. Ich bin baff von dieser gewaltigen Natur. Den Schnee hasse ich weiterhin. Eben dieser wird aber langsam weicher und auch weniger bis er ganz verschwindet. Der Trail folgt dem Hang bergab und taucht in einen Urwald ein. Mächtige bemooste Bäume und blühende Rotodendren zieren den Weg. Am Ende des Abstiegs stehen wir am steinigen Ufer des Sandy River. Er macht seinem Namen alle Ehre. Das Wasser ist grau vom Sand. Blöd, weil man dann nicht sieht wo steine liegen oder es tief ist. Wir sind extra früh los, weil morgens noch nicht so viel Schmelzwasser den Berg runter kommt. Trotzdem hat er schon ordentlich Druck. Wir finden irgendwann eine geeignete Stelle und kommen sicher auf die andere Seite. Das Wasser ist eiskalt. Wir wechseln unsere Socken und essen einen Happen. Dann verlassen wir den PCT für einen kleinen Abstecher zu den Ramona Falls. Wieder bin ich einfach nur sprachlos. Vor unserer Füße klatscht ein breiter und mächtiger Wasserfall. Die "detour" mündet später wieder auf den PCT, aber erstmal geht es an steilen Felswänden entlang. Neben uns ein glasklarer rauschender Bach. Wir erreichen den Murky River und können über einen fetten Baumstamm zum anderen Ufer balancieren. Ab da geht es wieder bergauf. Weit und breit kein Schnee. Das schmeckt. Genauso wie die grandiose Landschaft.
    Der Tag war ganz schön anstrengend und als wir einen Camp Spot mit Picknicktisch finden schlagen wir unser Lager auf. Ich bin erleichtert dem Schnee vorerst entkommen zu sein. Mal sehen was die nächsten Tage bringen.
    En savoir plus

  • Lost Lake

    15 juin 2023, États Unis ⋅ ☀️ 16 °C

    Liebes Tagebuch, heute ging es nur ein paar Meilen bis zum Lost Lake. Dort wollten wir einen entspannten Tag in der Sonne, am See, machen und auf dem zugehörigen Campingplatz übernachten. Doch dort angekommen, erfuhren wir, dass der 46 Dollar pro Platz kosten sollte. Unverschämt! Kurz habe ich überlegt aus dem dazugehörigen Laden, was mit gehen zu lassen. Einfach aus Trotz. Habe dann aber doch entschieden es einfach sein zu lassen..
    Zum Glück haben wir vorher im Wald schon einen Campspot ausgeguckt und entschieden uns, am Abend wieder dorthin zurück zu gehen. Vorher holten wir uns aber erstmal ein paar Bier und machten es uns am See bequem. Der See lag direkt vor dem gigantischen Mt Hood. Es tat so gut einfach dort zu liegen und für den Rest des Tages nichts anderes zu tun als auf das bewegte Wasser zu starren und über verschiedene Dinge zu reden. Schöne und traurige Dinge.
    En savoir plus

  • Das Räumkommando

    16 juin 2023, États Unis ⋅ ☁️ 15 °C

    Liebes Tagebuch. Heute musste mal ordentlich klar Schiff gemacht werden. Der PCT hatte ein paar Leckerbissen für uns auf der Karte. Blowdowns, vom Sturm umgepustet oder aus Altersgründen zusammengekrachte über den Weg liegende Bäume. Da wir kaum noch Schnee vorfanden musste ja mal was anderes her. Der Weg wäre auch viel zu einfach gewesen, verlief er doch meilenweit und recht eben über einen Kamm, mal durch den Wald, mal über Geröllfelder. In unserem Rücken immer wieder zu sehen: der mächtige Mt. Hood. Aber wer will schon Fernsichten, wenn sich kleine Puzzleaufgaben direkt auf dem Weg befinden? Zu allererst. Umgefallener Baum ist nicht gleich umgefallener Baum. Aber alle müssen überwunden werden.
    Stufe eins: kleinere Stämme oder schon entastete. Durchmesser max. 30cm.
    Stufe zwei: frisch umgefallen, mind. 80% der Äste ist noch dran. Durchmesser max. 50cm.
    Stufe drei: Durchmesser >50 cm.
    Spezialangriff: zwei oder drei oben genannter zusammengewürfelt.
    Spezialangriff 2: plus Schnee.
    Die Lösung ist meist mit klettern, kriechen, Rucksack ab- und aufsetzen verbunden.
    Klar, kann auch Spaß machen, aber macht auch langsam. Hier sei kurz mal angemerkt, dass der Trail von Freiwilligen gepflegt wird. Die haben wohl letztes Jahr schon viele beseitigt. Ansonsten wären es wohl über hundert heute gewesen... gefühlt waren es über hundert.
    Zu den ganzen Blowdowns gesellte sich noch genug anderer Baumschrott. Welch eine Unordnung. Ich fasste den Entschluss auch etwas Gutes zu tun. Ich räumte auf. Kleine Äste wurden mit den Trekkingstöcken weggehebelt. Links und Rechts flog der Unrat. Ein paar kleine Baumstämme und große Zweige wurden mit den Händen vom Weg geschafft. Zwischendurch kurze Pausen beim Queren der Geröllfelder. Mit den Steinen wollte ich nicht auch noch anfangen... So gingen die Meilen dahin. Hinter uns ein sauberer Weg.
    Leider konnte ich die Nagelneuen Schneeschuhe, die am Wegesrand lagen, nicht an meinem Rucksack festmachen. Ich hätte sie entsorgt. Hat wohl irgendwer einfach zurückgelassen. Dumm. Einfach nur dumm. Ansonsten habe ich nur drei Teile Müll eingesammelt. Ziemlich wenig, wenn ich mal an unsere Wälder denke. Jeglicher Ärger über Müll und Blowdowns aller Stufen mit Spezialangriff war verflogen, als wir plötzlich an eine größere freie Fläche kamen. Ich bin mir nicht sicher, ob man es ein Plateau nennen kann.
    Neben der Aussicht auf den Rest des Tages, ein Canyon und ein riesiges "burn area", konnte man plötzlich Mt. St. Helens und Mt. Adams sehen. Wir setzten uns für eine Weile.
    Dann hieß es Abstieg. Wir hatten uns für eine Alternativroute des PCT entschieden. Es sollte durch den Eagle Creek Canyon gehen. Der Trail fiel steil über einen Kamm ab. Als wir den verbrannten Wald betraten waren sie wieder da, die Blowdowns. Ich konnte leider nicht aufräumen. Wir wollten ja auch noch ein bischen Strecke machen. Also bahnten wir uns unsere Weg durch diese traurig verbrannte Landschaft. Der Boden war staubig und wir rutschten mehrmals aus. Irgendwann erreichten wir den Eagle Creek Trail. Dieser verlief entlang einer Felswand hinab ins Tal und war sehr gut gepflegt. Und so stiefelten wir hinab an den Fluss. Alles war plötzlich grün und zugewachsen. Am Ufer des Flusses bauten wir unsere Zelte auf.
    Liebes Tagebuch. Das war irgendwie ein besonderer Tag.

    Ps: Ich habe Gerüchte gehört, dass neben dem Campingplatz für morgen der Schicksalszug rollen soll. Das wäre mir eine Freude.
    En savoir plus

  • Waterfalls and bears

    17 juin 2023, États Unis ⋅ ⛅ 11 °C

    Liebes Tagebuch, heute ist ein Wunsch von mir in Erfüllung gegangen. Wir haben unseren ersten Bären gesehen.
    Aber erstmal von Anfang an. Wir wachten im Urwald auf. Der heutige Trail ging im Canyon entlang. Neben dem Eagle creek, der sich immer wieder in gewaltigen Wasserfällen in die Tiefe hinabstürzte. Der Weg führte an schmale Pfaden und steilen Hängen entlang. An einer Stelle konnten wir unseren Augen kaum glauben. Wir bogen um eine Ecke und sahen einen riesigen Wasserfall, der sich in die Tiefe stürzte, ein Tunnel führte direkt unter ihm hindurch (siehe Video). Sowas habe ich mir als Kind immer gewünscht und Geschichten drüber geschrieben.
    Natürlich waren hier, an einem so beeindruckendem Ort wie diesem, viele Menschen unterwegs. Das gefällt mir ja immer nicht so. Doch eine gute Sache hatte es. Eine Frau schaute auf die andere Seite des Eagle Creeks und teilte uns mit, dass dort zwei Bären sind. Wir schauten rüber und tatsächlich: Zwei Schwarz Bären machten es sich am Hang gemütlich. So wie es aussah, eine Mutter mit ihrem Jungen. Lange schauten wir ihnen zu. Ich war so glücklich, dass dieser Traum wirklich in Erfüllung ging. Ich versuchte ein Foto zu machen. Gut ist es nicht geworden aber man kann wenigstens erahnen, dass es Bären sind.
    Auf dem restlichen Weg kamen immer mehr Menschen, unter anderem viele Trailrunner. Ist wohl so ein Ding hier, in Canyons Trailrunning zu gehen. Wir waren froh als wir in Cascade Locks, an der Bridge of gods, angekommen waren. Erschöpft von den letzten Tagen, gönnten wir uns einen GUTEN Kaffee und buchten ein viel zu teures Hotel. Wir versuchten Pläne zu machen, wie es weiter gehen soll. Wieder mal..Die nächsten Tage soll es regnen. Also erstmal nach Portland auf ein Death Metal Konzert und dann vermutlich in Oregon southbound weiter wandern. Immer wieder dasselbe.. Schnee Schnee Schnee. Wir sind beide sehr frustriert von diesem hin und her. Ich so sehr, dass ich bald Nachhause kommen werde. Es gibt noch viele andere Gründe dafür.. Aber das in einem späteren Eintrag.
    Die letzten Tage gilt es jetzt zu genießen.
    En savoir plus

  • Happy Valley Station

    18 juin 2023, États Unis ⋅ 🌧 12 °C

    Ach liebes Tagebuch. Manchmal denke ich das kann doch alles nicht sein. Gibt es so viele Zufälle? Was ist passiert? Also Lauren aka Alpine (unsere Wege kreuzen sich seit Tag 7 immer mal wieder) hat wohl bei Insta gesehen, dass wir in Cascade Locks sind. Sie macht auch gerade eine Pause vom Trail und besucht Leute in Portland, wo wir zufällig hin wollen, denn die nächste Schlechtwetterfront zieht für die nächsten Tage durchs Land. Also schreibt sie uns, dass sie uns mit ihrem Mietwagen abholen kommt. Super. Der Bus kostet zwar nur 8$ aber natürlich wollen wir sie auch wiedersehen. Bevor es losgeht machen wir noch ein paar Fotos an der legendären Bridge of the Gods am Columbia River.
    Wir treffen uns an der Brauerei und sobald wir auf dem Highway sind fängt es an zu Schütten. Gutes Timing. Die Fahrt nach Portland dauert 45 Minuten und wir erzählen uns von unseren verschiedenen Erlebnissen, während sich draußen der Regen in Hagel verwandelt. Wir haben Angst, dass es die Scheiben zerfetzt. Der Verkehr kommt kurz zum erliegen, weil der Highway geflutet und voller Eis ist. Ich bin einfach nur froh gerade nicht draußen zu sein. Dann machen wir kurz einen Stop bei REI. Mariam braucht neue Schuhe und ich einen neuen Stuffsack für meinen Schlafsack. Das Ding ist nach drei Monaten einfach gerissen. Shoppen macht hungrig und somit geht es zur Happy Valley Station, einer Halle mit Food Trucks drum herum. Es gibt ALLES und ich kann mich nicht entscheiden. Mariam auch nicht. Auf dem Tisch stehen dann irgendwann ein peruanisches Sandwich, indisches Curry, Tacos und Cheesecakes am Stiel. Und es ist alles unglaublich lecker, aber irgendwann ist die Plauze halt voll. Lauren fährt uns dann noch zu unserem Schlafplatz. Auch wieder so ein Zufall. Stefanie und Steve aus Corvallis haben mitbekommen, dass wir nach Portland wollen und vermitteln uns sofort an ihren Sohn Quentin und dessen Freundin Molly. Ohne uns bzw mich zu kennen empfangen sie uns sehr herzlich und wir haben das beste Bett der ganzen Reise. Da Quentin gerade in Corvallis war hat Stefanie ihm gleich unsere Stadtbekleidung mitgegeben. Es ist toll wie an einen gedacht wird. Hier nochmal ein dickes DANKE an diese wundervolle Familie.
    En savoir plus

  • Portland: Death Metal Food Trucks

    19 juin 2023, États Unis ⋅ ☁️ 11 °C

    Liebes Tagebuch. Heute gabs einiges zu tun. Erstmal Kaffee trinken und nen Uber bestellen, denn Portland ist von der Fläche her ziemlich riesig und man kann mal nicht eben so wo hingehen. Es gibt kaum mehrstöckige Wohnhäuser und somit wirkt alles wie ein einziger Vorort - zumindest soweit wie ich es wahrgenommen habe. Die Fahrt ging Richtung Plattenladen Black Water Records. Eine Institution in Sachen Punk. Leider geschlossen. Heute war Juneteenth Feiertag. Ein Gedenktag an die Befreiung der Afroamerikaner aus der Sklaverei. Außer ein paar Geschlossenen Geschäften kriegte man davon aber kaum was mit. Komisch und Schade. Also streiften wir durch die Straßen in Richtung einer der vielen Food Truck Ports, wie wir ihn schon am Vortag kennengelernt hatten. Dieser war etwas kleiner und auch hier waren einige Wägen geschlossen. Zum Mittag gab es Tacos. Tacos sind toll. Klein und lecker, mit Koriander und Salsa. Nächster Stop waren ein paar kleine Lädchen für dies und das und der Belmont Boulevard. So viel laufen macht hungrig und auch hier gab es eine Ansammlung von kleinen Fressbuden. Also nochmal Tacos. Auf dem Belmont Blvd nochmal bei Jackpot Records und in nen Thrift Shop rein. Mittlerweile hatten wir schon eine gute Stadtwanderung gemacht und es war später Nachmittag, als es plötzlich anfing zu Regnen. Na zum Glück kein Schnee. Trotzdem suchten wir Unterschlupf in einer kleinen dunklen Kneipe und gönnten uns ein leckeres IPA. Am Abend sollte es endlich auf ein Konzert gehen. Death Metal stand auf dem Programm: Atheist und Cynic. Also latschten wir durch den Regen zum Bossanova Ballroom und reiten uns die recht kurze Schlange am Eingang ein. Ein Mitarbeiter checkte die IDs nach dem Alter und verteilte gelbe +21 Armbänder. Nur mit diesen konnte man in den Bar Bereich. Und nur im Barbereich durfte man Bier trinken. Zum Glück hatte man von dort eine gute Sicht auf die Bühne.
    Als Anheizer gingen Silver Talon auf die Bühne, die mit miesem Sound eine wirre Mischung aus Märchenmetal und Hammerfall darboten. Nach dem ersten Song stupste mich der Typ neben mir an und fragte für welche Band ich gekommen sei. Cynic natürlich. Er entpuppte sich dann als Vater vom Silver Talon Schlagzeuger und erzählte mir seine halbe Lebensgeschichte bis der nächste Song anfing. Ok.
    So richtig haben sie mich aber nicht begeistert. Zu viel Klischee, zu viel Gitarrengegniedel. Besser wurde es dann mit Atheist. Eine DER ersten Bands die den US Death Metal bekannt gemacht haben. Dabei haben sie immer wieder Einflüsse aus dem Jazz in ihrer Musik verarbeitet was das ganze live ganz spannend gemacht hat. Auf Platte haben sie mich tatsächlich nie so wirklich abgeholt. Liegt wohl aber auch an den durchgängig grausig schlechten Artworks. Komischerweise wurde der Konzertsaal irgendwie nicht voller. Hätte gedacht die Bude platzt aus allen Nähten. Besonders wegen Cynic, die meines Wissens nach, schon ewig keine Konzerte mehr gegeben haben, nachdem erst der Drummer und dann der Bassist verstorben waren. Wie auch immer, ihr Album "Focus" gilt es Meilenstein des technischen Death Metal und enthält ebenfalls Einflüsse aus Jazz, Fusion und Prog Rock. Dessen 30 jähriges Jubiläum wollten sie nun feiern. Und das taten sie. Schon heftig wie manche Menschen ihre Instrumente beherrschen und zusammen spielen können. Da kommt man kaum mit und schlackern einem die Ohren. Toll, das mal gesehen zu haben. Toll war auch mal wieder ein Pilsener Urquell (9$) trinken zu können.
    Nach dem Konzert machte sich ein kleiner Hunger breit und wir machten uns auf den Weg zu McDoof. Der war leider geschlossen. Also zu Dennys Diner. Drinnen erwarteten uns schon ein paar zwielichtige und fertige Gestalten, aber der Burger war doch ganz gut. Dann bestellten wir uns einen Uber für den Rückweg. Nur kam er einfach nicht. Dann rief uns der Fahrer an und bat uns die Fahrt zu stornieren, weil er angeblich technische Probleme hatte. Jo danke. Der nächste Fahrer kam zum Glück irgendwann. Allerdings war auch schon das einzig positive an ihm... wir mussten uns die Fahrt über fundamentalistische und frauenfeindliche christliche Reden im Radio anhören. Da wäre mir beinahe die Kotze hochgekommen. Wie kann man so in der Steinzeit leben? Frau gehört ins Haus, der Mann regelt alles. Von Gott so gewollt. Im Ernst? Es ist 2023!!! Hinzu kam, dass seine Fahrweise irgendwie nicht so wirkte, als wäre er nüchtern. Zum Glück fuhr er extrem langsam... und zum Glück kamen wir heile an - mal abgesehen von dem Jucken in der Großhirnrinde, hervorgerufen durch das unsägliche Geseier aus den Boxen. Wir haben ihn dann bei Uber gemeldet. Geht gar nicht. Mal wieder viel passiert heute. Gute Nacht.

    Ach, wer sich nach dem ganzen Gelaber über Musik ne Meinung machen möchte, hier mal nen Link zu nem Song:
    https://youtu.be/dSwmlthrB-I
    En savoir plus

  • Noch ein Tag in Portland

    20 juin 2023, États Unis ⋅ ☁️ 18 °C

    Liebes Tagebuch, heute war ich ein bisschen zerknittert vom letzten Abend. Mein Plan war eigentlich, den ganzen Tag ausnahmsweise, mal nichts zu machen. Natürlich hat das nicht funktioniert. Wir mussten schließlich neue Verpflegung einkaufen und planen wo es weiter geht. Wir haben uns dann letzendlich dafür entschieden wieder an die Küste zu fahren und ein paar Tage auf dem Oregon coast trail unterwegs zu sein. Wir haben Sehnsucht nach dem Meer, aber nicht nach dem Schnee. Also war die logische Schlussfolgerung dorthin zu gehen.
    Niko hatte sich schon einen Plan zurecht gelegt wie und wo wir heute einkaufen gehen. Mit dem Uber zu Wallmart (weil am billigsten) und dort sollen auch Foodtrucks herumstehen, von denen Niko nicht genug kriegen kann. Ich hatte gar keine Lust mehr auf Uber fahren (wegen letzter Nacht) aber ohne Auto kommt man da leider schlecht hin. Bei Wallmart angekommen mussten wir leider feststellen, dass dieser nicht mehr existiert. Ätzend. Foodtrucks waren aber zum Glück offen. Erstmal essen und dann zum nächsten Supermarkt laufen. Einkaufen kostet hier immer ganz schön Nerven. Für mich jedenfalls. Als wir endlich an der Kasse standen, wurde uns mitgeteilt, dass Kreditkarten in diesem Laden nicht funktionieren..Also erstmal Geld holen.. Später bei der Post hat dann auch nichts so funktioniert wie es sollte..
    Für meine Nerven war das mal wieder eine große Herausforderung.
    Wieder bei Quentin und Molly angekommen ging es dann ans Essen sortieren und packen.
    Als die beiden von einem Geburtstag zurück kamen nahmen sie uns noch zu einem kurzen Spaziergang mit. Sie wollten uns die peacocks (Pfauen) zeigen, die hier wohl in der Nachbarschaft leben. Und tatsächlich, von überall hörten wir ihr katzenähnliches Schreien. Sie saßen überall in den Bäumen. Beim Fliegen sahen sie aus wie Phoenixe. In der Dämmerung sah das alles sehr geheimnisvoll aus. Wenigstens war der Abend dann noch schön.
    En savoir plus

  • Zurück am Pazifik

    21 juin 2023, États Unis ⋅ ☀️ 16 °C

    Liebes Tagebuch, heute ging es früh los, mit dem Bus nach Warrington. Von dort mussten wir noch 5 Meilen zum Fort State Park an die Küste laufen. Die ganze Zeit am Highway lang. Das ist ziemlich nervig. Doch am Pazifik angekommen, war der ganze Ärger wieder verflogen. Sofort spüren wir, dass es die richtige Entscheidung war, hier her zu kommen. Der Ozean ist einfach so schön. Wir bauten unsere Zelte auf dem Campground auf und gingen ans Meer. Ich buchte meinen Flug und war froh, dass endlich erledigt zu haben. Schiebte ich es doch schon ewig mit mir rum.
    Irgendwann bekam Niko einen Anruf vom Ranger. Wir hatten wohl unsere Zelte am falschen Ort aufgebaut. Haben uns schon darüber gewundert, wie groß der Hiker biker spot ist. Der Ranger war so nett und hat unsere Zelte bereits umgesetzt. Wir gingen trotzdem zurück zum Camp um die Lage zu checken und uns bei den Leuten zu entschuldigen, deren Platz wir eingenommen hatten. Die Beiden waren total lieb und brachten uns später immer wieder leckere Sachen vorbei, wie Brownies und Bier. Wieder fragten wir uns warum die meisten Menschen so lieb zu uns sind..
    Da ich letzte Nacht zu wenig geschlafen habe, war ich so müde, dass ich um 20 Uhr müde ins Bett gefallen bin.
    En savoir plus

  • Mündungsfeuer im Sonnenuntergang

    22 juin 2023, États Unis ⋅ 🌙 13 °C

    Liebes Tagebuch. Oregon Coast Trail? Davon sehen wir nur den Trailhead. Hier im ziemlich riesigen Fort Stevenson State Park gibt es ziemlich viel zu entdecken. Als erstes ging es auf schmalen Trails zur Russel Battery. Eine Artillerie Anlage aus dem zweiten Weltkrieg, die zur Verteidigung der Columbia River Mündung diente und 1942 auf blauen Dunst von dem Flag Geschütz eines japanischen U-Bootes beschossen wurde. Ein anderer unausgeführter Plan der Japanischen Flotte war es durch Beschuss Waldbrände auszulösen. Zumindest stand es so im Besucherzentrum von Fort Steven, einer weiteren großflächigen Artilleriestellung, die ihren Ursprung bereits im amerikanischen Bürgerkrieg hatte. Neben dicken Kanonen gab es auch schöne Ausblicke auf die Mündung des Columbia River. Nach soviel Geschichte machten wir und auf zum Strand am anderen Ende der Landzunge. So kommen auch nen paar Meilen zusammen. Wir suchen uns ein halbwegs windschattiges Plätzchen und und braten in der Sonne. Nebenbei mache ich mir Gedanken wie die Reise weitergehen kann, denn die Mariam hat sich gestern ihren Flug gebucht. Weiter nach Norden oder wieder nach Nordkalifornien? Nobo oder Sobo? Die ganzen Optionen machen mich kirre. Der verbliebene Schnee auch. Ich hab keine Lust mehr auf 10 Std Busfahren oder so... ich möchte wandern. Immer noch. Zu einem Entschluss komme ich erstmal nicht. Das wird komisch werden, aber bis dahin genießen wir noch unsere gemeinsame Zeit. Nach ein paar Stunden setzt der kleine Hunger ein und wir machen uns auf den Weg zu einem See im Landesinneren, um uns unser Abendessen zu kochen. Dabei können wir dem Fischadler beim Jagen zugucken. Ein Kormoran schwimmt auch vorbei.
    Dann geht es wieder zurück zum Strand. Wir wollen den Sonnenuntergang beobachten. Doch aus der Ferne drücken schon dichte Wolken über das Meer und erzeugen eine ganz besondere Stimmung bis sie die Sonne ganz verschlucken bevor sie untergegangen ist.
    En savoir plus