Pacific Crest Trail

marzo - agosto 2023
Taps taps taps für nen paar tausend Kilometer... Leggi altro

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Backpacking, Escursionismo, Natura
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  • Wiedersehen mit Blitzen

    23 maggio 2023, Stati Uniti ⋅ 🌙 16 °C

    Liebes Tagebuch. Heute morgen war alles ganz ruhig und während die Sonne sich noch hinter den Bergen versteckte machten wir uns auf die Suche nach Crispy und Propeller, die den Abend noch weiter gegangen waren. Also erstmal schön Bergauf. Auf dem Kamm fanden wir Spuren eines Lagerplatzes und Fußspuren. Mein Trapperinstinkt sagte mir "Keine zehn Minuten alt." Ind so war es dann auch. Ein paar Switchbacks weiter fanden wir sie. Für uns ging die Reise ins Tal und an einer der wenigen Wasserstellen bereitete Crispy einen Kaffee zu, während ich eine Zimtschnecke in vier Teile schnitt. Wohl gestärkt ging es dann an den finalen Anstieg des Tages. Mal gemäßigt und mal steil steinig ging es sechs Meilen dem Berg hoch. Dann war es Zeit für eine Mittagspause. Doch an der steil aufragenden Felswand, auf dessen anderer Seite nur die flache heiße Wüste lag, stauten sich wie am Vortag wieder die Wolken und verdichteten sich zu einer dunklen Masse. Für uns das Zeichen zum Aufbruch. Zum Glück drückte der Wind die Wolken in die Ebene, wo sich das Gewitter entlud. Wir waren wieder direkt auf der Grenze und während wir bei Sonne und Hitze den Hang heruntergingen, zuckten über der Wüste die Blitze. Der Trail bog in einen Canyon ab und wir wanderten dem blauen Himmel entgegen. Nach 18 anstrengenden Meilen erreichten wir den Chimney Creek Campground. Es ist schön Propeller und Crispy wieder bei uns zu haben, nachdem wir uns zwei Wochen nicht gesehen haben und jeder so unterschiedliche Dinge erlebt hat. Es wurde noch viel erzählt und gelacht.
    Mir ist außerdem aufgefallen, dass sich die Landschaft verändert. Andere Gesteine, schroffere Felsen. Mehr Bäume und Sträucher, auch anderer Arten als bisher. Weniger Kakteen. Nur die Eidechsen sitzen wie eh und je auf ihren Steinen und beobachten einen beim Latschen. Wir verlassen bald die Wüste. In zwei Tagen sind wir in Kennedy Meadows. Das Tor zu der fast komplett schneebedeckte Sierra.
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  • Goodbye desert

    24 maggio 2023, Stati Uniti ⋅ ☀️ 19 °C

    Ja, nun ist es soweit. Dies war der letzte Tag für uns in der Wüste. Morgen erreichen wir Kennedy Meadows und dann beginnt die Sierra. Seltsam, die Wüste hinter sich zu lassen. Die Landschaft ist zu unserem Zuhause geworden und so viel haben wir dort erlebt.
    Es ist ein wahnsinniges Gefühl, den ganzen Weg, hier her gelaufen zu sein. Es gab Tage da hätte ich das niemals für möglich gehalten.
    Aber jetzt stehen wir hier, freuen uns und sind ziemlich stolz!
    Die Landschaft hat sich heute schon stark verändert. Viel mehr Bäume, viel mehr Grün, anderes Gestein und in der Ferne sieht man die wahnsinnigen Schneeberge der High Sierra. Das ist nochmal eine ganz andere Nummer als die Schneeberge, die wir erklommen haben.
    Bei unserer abendlichen Ramen Bomb schauen wir in die Ferne, Richtung Norden. Es macht uns traurig, dass wir die Schönheit der Sierras erstmal nicht erleben werden. Ein paar Leute sind schon drinnen. Uns ist das jedoch zu riskant. Weshalb genau, erklären wir vielleicht in einem neuen Eintrag.
    Bei unserer heutigen Mittagspause, kam plötzlich ein langer schlanker Mann auf uns zu. Es war Martin! Ein Mitglied aus unserer ersten Trail Family. Wir haben ihn so lang nicht mehr gesehen und freuten uns sehr, ihn jetzt hier wieder zu treffen. Das ist ein verrücktes Gefühl, mitten in der Wildnis zu sein und völlig unerwartet, ein bekanntes Gesicht wieder zu treffen.
    Schlangen gab es heute auch wieder sehr viele, man muss so gut aufpassen, nicht auf sie drauf zu treten. Aber sie sind wunderschön.
    Jetzt liegen wir in unseren Zelten und sind gespannt was Kennedy Meadows für uns bereit hält.
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  • Kennedy Meadows

    25 maggio 2023, Stati Uniti ⋅ 🌙 10 °C

    Liebes Tagebuch. Heute war schon ein besonderer Tag. Wir haben Kennedy Meadows erreicht. Das Ende der Wüste. Das Tor zur Sierra. Es ist nichtmal ein Ort, aber für alle Hiker ist es sowas wie ein Meilenstein. 700 Meilen. Nach dem Ortsschild kommt erstmal nichts. Dann trifft man irgendwann auf den General Store und wird mit einem Applaus begrüßt. Auf der Veranda lungert der Hiker Trash und wartet auf neue alte Gesichter. Gerüchte über die Schneeverhältnisse und die Streitigkeiten im 200 Seelen "Ort" machen die Runde. Alle sind unschlüssig wie es weiter gehen soll und kann. In die Sierra, evtl nur bis Lone Pine oder weiter nach Norden flippen. Dort soll es 180 Meilen ohne Schnee geben. Bleiben trotzdem noch 1800 mit Schnee. Währenddessen kommen ein paar Hiker vom Gear Store (ein Container vollgestopft mit Ausrüstung und Essen) und haben anscheinend eine Expeditionsausrüstung gekauft. Es ist verrückt. Ich versuche erstmal einfach nur abzuschalten. Wir werden wohl ein paar Tage bleiben, um zu gucken was passiert. Zunächst gilt es einen Burger zu essen, ein Bier zu trinken, Lauren wieder zu sehen und uns darüber zu freuen, dass wir es bis hier her geschafft haben. Ganz besonders mit Menschen, die wir in den ersten Tagen kennen und schätzen gelernt haben: Propeller, Crispy, Martin und Alpine.
    Der General Store ist typisch Americana. Flagge, Blockhütte, Grill und eine große Veranda. Sehr gemütlich. Nach ein paar Stunden nehmen wir den kostenlosen Hiker Shuttle zu Grumpy Bears. Eine Bar drei Meilen die Straße runter. Nicht so viel Atmosphäre, aber angeblich bessere Duschen und Waschmaschinen. Außerdem gibt es ein schattiges Camp Areal. Alles gratis. Hier merkt man wie stark die Konkurrenz unter den zwei Läden ist. Nicht mein Problem. Wir lassen in beiden Locations trotzdem unser Geld. Bei ein paar Getränken lassen wir den Abend ausklingen, denn morgen früh können wir ausschlafen.
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  • Kennedy Meadows Tag 2

    26 maggio 2023, Stati Uniti ⋅ ⛅ 15 °C

    Liebes Tagebuch, ja was gibt's zu erzählen. Heute haben wir versucht zu entspannen, was dann aber doch immer nicht so gut klappt wie man das möchte. Duschen, Wäsche waschen, planen wie es weiter geht, neue Menschen kennen lernen. Für mich ist das schnell überfordernd. Aber da wir ja nun ein paar Tage hier bleiben, ist auch Zeit sich ein bisschen einzuleben.
    Erstmal gab es ein Frühstück mit einem Pancake, fast so groß wie der Mond. Während des Tages treffen immer wieder neue hiker ein, für die jedesmal heftig applaudiert wird. Wir trafen Popcorn wieder, einen älteren Herren, den wir damals um Big Bear kennen gelernt haben. Es war schön ihn wieder zu sehen. Bei Milkshakes und Bier tauschten wir uns über unsere Erlebnisse aus.
    Was mir sehr gut gefällt, ist die Musik, die an fast jedem Hiker Stopp läuft. Genau wie ich mir das vorgestellt habe. Creedance clearwater, Neil Young, Pink Floyd, Dire Straits und was da eben noch so zugehört.
    Abends machte ich mich daran, ein Lagerfeuer zu starten. Nach und nach kamen mehr Hiker dazu.
    Wir fingen an, uns in der Runde vorzustellen. Jeder und jede erzählte von ihren Höhen und Tiefen auf dem PCT. Es war ziemlich spannend die verschiedenen Menschen zu hören, mit ihren Erlebnissen. Lauren wurde von einer Black Widow (schwarzen Witwe) gebissen. Sie erzählte von heftigen Symptomen, weil sie jedoch nicht krankenversichert ist, entschied sie sich gegen ärztliche Versorgung. Zum Glück hat sie es auch ohne überstanden... sowas kann zu Organschäden führen..
    Ein Mann aus China erzählte seine ganze Lebens Geschichte und warum er hier ist, auf dem PCT und in den USA: Wegen der Freiheit zu denken und sich zu äußern, was er aus seinem Heimatland leider nicht kennt.
    Den Abschluss machte jemand, der noch mal verdeutlicht hat, wie privilegiert wir alle sind, überhaupt so eine Wanderung machen zu können. Da hat er absolut recht.
    Es war ein sehr besonderer Abend hier am Lagerfeuer, in Kennedy Meadows, am Ende der Wüste.
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  • Pläne schmieden

    27 maggio 2023, Stati Uniti ⋅ ⛅ 18 °C

    Liebes Tagebuch. Heute haben wir große Pläne gemacht. Aber vorher wurde ich um halb sieben in meinem Zelt von der Sonne gekocht. Die Nacht war angenehm kühl.
    Zum Frühstück gab es die Reste des Vortages - Pancakes. Danach holten wir unsere Box mit Essen, die Trailangel Jay netterweise mit seinem Cabrio hier abgeladen hatte, beim General Store ab. Gefolgt von einem wilden Sortieren und Verpacken der Nahrung für die nächsten fünf Tage. Berichten zur Folge von Leuten die vor uns in die Sierra gegangen sind wären die 50 Meilen bis Lone Pine zwar anstrengend und zu 80% im Schnee, aber ohne gefährlich Traversen und so. Das gucken wir uns mal an. Aber klar ist, nach Lone Pine wird es zu krass für uns. Trotzdem muss geplant werden und eine Gruppe gebildet werden. Treffen um kurz nach zwölf im Grumpy Bear. Naja, ihr kennt das. Zehn Leute an einem Tisch und jeder ist halt unterschiedlich. Irgendwann steht grob fest wie wir es angehen wollen und wo wir uns zum campen treffen. Logischerweise werden Pläne nochmal gekippt. Nach ein wenig hin und her hieß es nochmal treffen um 19 Uhr. Uff, wie auf der Arbeit. Am Ende haben wir zwei Gruppen mit je mind. 5 Leuten. Auch gut. Das heißt für uns: Montag geht es los. Nebenbei auch immer mal wieder die Wetterlage beobachten, letztendlich soll das Ganze ja noch irgendwie spass machen.
    Zwischendurch hatte ich das Glück die Toilette zu benutzen. Es gibt nämlich nur eine für die ca. 50 Personen... überraschenderweise ist sie blitzeblank. Was gibts noch zu erzählen? Das übliche. Burger essen. Beim Outfitter Geld lassen. Mich immer noch um den Garantiefall bei meinem Zelt kümmern. Bier trinken. Quatschen. Lagerfeuer machen. Sowas halt. Zum Abschluss des Tages gibt es Karaoke und dann gibt der Mitarbeiter vom General Store, welcher in einem Zelt im Garten wohnt, völlig bekifft und besoffen einen Cash Song zum Besten. Well done.
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  • Ein kleines Stück Sierra

    28 maggio 2023, Stati Uniti ⋅ ☀️ 18 °C

    Liebes Tagebuch, heute Abend haben wir uns auf den Weg in die Sierra gemacht. Es werden insgesamt nur 50 Meilen sein, die wir dort wandern. Bis Lone Pine. Ab dann müssen wir uns was neues überlegen.
    Aber jetzt erstmal die nächsten Tage genießen und wenigstens einen kleinen Einblick in die wundersame Welt der Sierras erhaschen.
    Heute Abend ging es nur 3 Meilen zum nächsten Campground. Morgen abend treffen wir uns mit unserer Gruppe an einem bereits verabredten Ort.
    Morgen wird der Weg noch Schnee frei sein. Ab übermorgen nicht mehr.
    Von nun an müssen wir unser Essen in die Bäume hängen. Ist so vorgeschrieben. Um das Camp bärensicher zu machen.
    Am besten 3 Meter hoch und 1 Meter vom Stamm entfernt. Die ersten Versuche, das Seil über einen Ast zu werfen sind kläglich gescheitert. Irgendwann hat es dann aber doch geklappt.
    Unsere Essens Säcke sind ganz schön schwer. Bleibt nur zu hoffen, dass sie morgen noch hängen..
    Niko hat sich heute endlich den Bart geschnitten. Das wollte er schon seit Wochen tun. Nach 10 Wochen konnte er sich nun endlich dazu aufraffen.
    Wir sind gespannt wie es uns die nächsten Tage ergehen wird und hoffen jetzt auf eine erholsame Nacht.
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  • Pläne ändern sich.

    29 maggio 2023, Stati Uniti ⋅ ⛅ 15 °C

    Liebes Tagebuch. Heute mussten wir unsere Pläne ändern. Aber erst ging es entlang des Kern River. Sonst ein gemütliches Flüsschen, aber durch die ganze Schneeschmelze nun ein reißender Strom. Dann ging es bergauf. Nachdem wir den steilen Anstieg gemeistert hatten, sahen wir sie: die Sierra in ihrer ganzen Schönheit. Vom Sattel aus hatten wir eine grandiose Aussicht auf eine wunderschöne und riesige "Meadow". Ein kleiner Bach schlängelte sich durch das saftige grün und verschwand in irgendwo in der Ferne, dort wo riesige schneebedeckte Berge in den Himmel ragten. Leider ging es der kleinen Phoenix schon beim raufgehen nicht so gut. Sie war ganz schlapp und dizzy. Vermutlich auch von der Höhe. Nachdem wir am Rande der Weide den Hang erklommen hatten machten wir eine Pause. Von drei Stunden. Es ging ihr leider nicht besser und ich machte mir ein bischen Sorgen. Auch die Aussicht auf um drei Uhr morgens aufzustehen und zwei Tage nur durch Schnee zu gehen machten es nicht besser. Wir entschlossen uns umzudrehen. Warum weitermachen, wenn es einem dabei garantiert nicht gut geht. Wir waren eh schon weiter gegangen, als wir es geplant hatten. Das hieß natürlich auch wieder Abschied nehmen von Crispy und Propeller. Schade, aber wir sind uns sicher, dass wir sie irgendwo auf dem PCT nochmal wieder treffen werden.
    Dann gingen wir zwei Meilen zurück, an einen Platz, der wie gemacht für ein gemütliches Camp war. Auch schön die Landschaft und den Trail mal von der anderen Seite zu sehen. Es war die Richtige Entscheidung. Wir genossen den Sonnenuntergang in dieser wunderhaften Natur.
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  • Der Sierra Haarsalon

    30 maggio 2023, Stati Uniti ⋅ ⛅ 14 °C

    Liebes Tagebuch, heute hatte Niko einen Termin beim Sierra Haarsalon. Ein Wurzelzwerg betreibt diesen zwischen Felsen und Kiefern. Mit der kleinsten Scheere der Gegend ging das Geschnippel los. Ungefähr 3 Stunden dauerte das Spektakel, während dessen redeten sie von ihren so verschiedenen Lebensweisen. Zeit spielte heute keine Rolle. Denn gewandert wird heute nicht. Wir haben noch genug Essen dabei um uns einen gemütlichen Tag in der Wildnis zu machen. Nach dem Haarsalon ging es ins Tatoo Studio, wo mir ein Bergriese ein lustiges Phoenix Gesicht aufs Bein malte.
    Mit unserem neuen Look versuchten wir Bären anzulocken. Wir stapften durch die Landschaft und hofften einen anzutreffen. Leider kein Erfolg. Die einzigen Tiere die wir zu Gesicht bekamen, waren Vögel und Ameisen. Ich versank für eine Zeit lang in die winzige Welt dieser kleinen Krabbler. Das ist faszinierend wenn man sich da hinein fühlt und seine eigene Welt plötzlich ganz vergisst.
    Wenn Zeit keine Rolle spielt fühlt sich das Leben plötzlich so anders an. Ziemlich ungewohnt aber ich glaube ich könnte mich gut daran gewöhnen. Ein bisschen verliert man aber auch den Verstand. Ohne Strom, Luxus und Ablenkung verändern sich die Gedanken.
    Ich bin jedenfalls froh die nächsten Tage nicht mehr groß zu wandern, für mich ist das nämlich ziemlich harte Arbeit. Den ganzen PCT schaffen wir dieses Jahr sowieso nicht mehr. Für mich ist das zum Glück nicht schlimm. Ich kann die Natur unter Stress und Erschöpfung eh nicht mehr genießen. Wenn der Druck weg ist, wächst auch wieder meine Begeisterung für die Natur.
    Und dafür bin ich hier her gekommen. Um die Wildnis zu bestaunen und zu genießen. Es war klar, dass es nicht leicht wird aber dass ich so sehr kämpfen muss, hätte ich dann doch nicht erwartet. Es sind viele Dinge, die zusammen kommen und es so schwer für mich machen.
    Wir werden sehen wie es weiter geht.
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  • Backtrack

    31 maggio 2023, Stati Uniti ⋅ 🌙 11 °C

    Liebes Tagebuch. Der vorherige Tag war ganz besonders und heute morgen habe ich tatsächlich mal ausgeschlafen. Wir haben auch keinen Zeitdruck. Die 12 Meilen zurück nach Kennedy Meadows kennen wir ja bereits und es geht nur bergab. Also erstmal gemütlich am Schmelzwasserbach frühstücken. Wenn man so da sitzt hat man immer die Hoffnung irgendwo am Waldrand einen Bären zu sichten. Oder, dass er plötzlich hinter einem auftaucht. Zweites muss nicht unbedingt sein. Dann gehts ans einpacken. Auch alles ganz gemütlich. Es ist vermutlich nach zehn, als wir losgehen. Wir steigen ins Tal ab. Dabei verunsichern wir uns entgegenkommende Hiker, wenn wir erzählen, dass wir zurück gehen. Wir werden von allen nach den "conditions" gefragt. Man merkt wie nervös alle sind. Wir treffen auch das ein oder andere bekannte Gesicht dabei. Und dann treffen wir Matt, während er eine Pinkelpause einlegt. Er ist ziemlich aufgeregt, nicht weil wir in überrascht haben, sondern weil er seinen Cousin vermisst. Sie hatten sich vor zwei Tagen auf dem Weg verloren und nun hatte er Angst, dass er Off Trail dahin wandert oder ihm was passiert ist. Natürlich hat er keinen GPS Sender dabei. Er zeigt uns ein Foto. Leider können wir ihm nicht direkt helfen, aber wir können eine Nachricht über unser GPS an Propeller und Crispy senden, die Richtung Lone Pine unterwegs sind. Dann zieht er weiter. An einem Bach machen wir Pause, als es im Gebüsch plötzlich mächtig raschelt. Es ist Sasquatch, der seinem Namen alle Ehre macht. Ihn hatten wir das letzten Mal mehrere hundert Meilen weiter südlich getroffen. Er meinte er hat versucht trockenen Fußes über den Bach zu kommen. Zwei Meter weiter liegen Baumstämme und Steine im Bachbett. Nevermind. Nebenbei kommt noch Impala vorbei. Dann zieht sie weiter. Wir auch. Es dauert nicht lange bis wir Martin treffen, der sich total erschreckt, weil er uns weiter nördlich vermutet hatte. Er hat uns für eine Erscheinung gehalten, da er kurz vorher seine Haschpfeife geraucht hatte. Es ist irgendwie auch bewundernswert wie er es schafft den ganzen Tag völlig breit zu wandern, während der Stereotype Kiffer schon längst eins mit der Couch geworden wäre. Wir können ihn überzeugen, dass wir echt sind. Erneutes Abschied nehmen von einem guten Menschen. Dann zieht er weiter. Links und rechts von uns bilden sich derweil dicke schwarze Wolken. Richtung Süden regnen sie sich bereits am Berg ab. Sie ziehen weiter. Bis wir den Campground erreichen, wo wir vor zwei Tagen geschlafen hatten. Es donnert. Aber nur kurz. Wir entschließen uns vom Campground die "Straße" zu nehmen, die parallel zum PCT verläuft bevor sie scharf links abbiegt und dann direkt zum General Store führt. Auf den Trail sehen wir eine Gruppe Hiker, die vermutlich gerade abwägt, ob es Sinn macht in die Regenfront, die sich nähert, hinein zu laufen. Sie ziehen nicht weiter und drehen um. Es fängt an zu tröpfeln, als wir unser Ziel erreichen. Komisch wieder hier zu sein. Ohne einen konkreten Plan wie es weiter gehen kann. Ich merke, dass diese Ungewissheit Phoenix ganz schön zu schaffen macht. Also Internet geiern. Wir wollen irgendwie über Ridgecrest, Mojave und Bakersfield Richtung Oregon und ein paar schöne Tage verbringen, während der Schnee dort und in Washington fröhlich vor sich hinschmilzt. Eine Fahrt nach Ridgecrest mit einem Trail Angel ist flott organisiert. Von da geht es wohl mit Bus und Bahn weiter. Ok. Erneut frag ich mich wann wir mal einfach wandern können wie in anderen Jahren auch. Dieses hin und her kostet einfach viel Nerven und sehr viel Geld. Es ist Zeit fürs Abendessen. Wir haben uns in eine Liste fürs Dinner eingetragen. Es gibt Lasagne und grüne Bohnen. Eine willkommene Abwechslung im Speiseplan. Leider entsprechen die Portionen nicht unserem Hunger. Ein Pott Ben & Jerrys gibts als Dessert.
    Plötzlich kommt Matt zu uns. Er hat Neuigkeiten von seinem Cousin. Er wurde wohl von ein paar Hikern gesehen. Er ist sichtlich erleichtert und fängt plötzlich an deutsch zu sprechen.
    Neben ganzen Neuankömmlingen sind auch viele Gesichter vor Ort, die schon hier waren, als wir das erste Mal hier gelandet sind. Vortex. Sie sind auch noch nicht weiter gezogen. Planlos.
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  • Auf nach Oregon

    1 giugno 2023, Stati Uniti ⋅ 🌙 23 °C

    Liebes Tagebuch, heute morgen sind wir im Zelt, weit oben in Kennedy Meadows, aufgewacht und nun gehen wir unten, Im Hotel in Bakersfield, ins Bett.
    Eine lange Reise steht uns bevor. Jedoch nicht zu Fuß, sondern diesmal per Bus und Bahn.
    Newport in Oregon heißt das Ziel.
    Eine Pause vom PCT machen, um den Schnee weiter schmelzen zu lassen und hoffen, dass ich Trailweh bekomme.
    In Newport habe ich mit meiner Familie, vor langer langer Zeit, mal gelebt. Ich bin aufgeregt, bald dort zu sein. Am wunderschönen Pazifik.
    Bis dahin ist aber noch eine nervige Zug und Bus Reise zu bewältigen. Bis Bakersfield sind wir schon mal gekommen. Dank einem Trailangel und ab Inyokern mit einem kleinen Bus. Sobald man wieder runter ist von den Bergen, steigt das Thermometer über die 30 Grad hinaus. Wüste wohin das Auge reicht. In Inyokern essen wir den besten Fastfood Burger zum Frühstück, den wir bisher hatten: Classic Burgers heißt der Laden.
    Mit dem Bus passieren wir viele uns so vertraute Orte wie Mojave und Tehachapi. Nun heißt es entgültig Abschied nehmen von ihnen. In Bakersfield angekommen nehme ich als aller erstes eine Dusche. Ich dachte ich hätte mich gründlich gewaschen aber nach dem Abtrocknen ist das Handtuch trotzdem nicht mehr weiß.
    Es ist wirklich erstaunlich wie schmutzig man auf dem Trail wird und was für Gerüche man entwickelt. 😅
    Socken und Kleidung kann man 5 mal waschen und das Wasser ist trotzdem noch Braun.
    Irgendwie gefällt mir das aber auch. Da sieht man das Leben drin.
    Später haben wir nochmal mexikanisch gegessen, das war wahnsinnig lecker! Tacos mit viel Koriander und salsa verde. Gibt nichts besseres. Werd ich sehr vermissen!
    In Bakersfield sollte man vermutlich nicht nach Sonnenuntergang rumlaufen. Wirkt nicht unbedingt sicher..
    Ähnlich wie in Mojave.
    Morgen geht es mit dem Zug weiter nach Sacramento. Da machen wir wieder Stopp. Stück für Stück nach Oregon. Haben ja Zeit.
    Ach ja Niko dreht wieder durch, denn der Schicksals Zug ist wieder da. Tuut tuut.
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