Tag 6 Rrrschschrrt
August 24, 2024 in France ⋅ ☀️ 18 °C
Hallo,
heute ist wieder der Boomer-Boy mit Schreiben dran.
Der Wecker klingelt um 7 und weckt mich für den letzten Fahrtag. Die Nacht war mit nur 10 Grad wieder kalt. Die Sonne lugt gerade eben noch nicht durch die magische Weide, aber taucht unser Lager schon in goldenes Licht. Alle Oberflächen sind tropfnass vom Tau. Der Fluss nimmt Nebelschwaden mit sich durch das Tal, die sich beim Aufsteigen auflösen. Aber das kennt ihr ja schon...
Der lange Marathon-Fahrtag von gestern steckt mir noch in den Knochen, aber die Schlafsack-und-Isomatten-Einpack-Gymnastik mobilisiert mich. Die morgentliche Routine mit Marie wecken, Wasser aufsetzen, Marie wecken, Oberflächen abtrocknen, Tisch decken , Marie wecken, "Espressokanne scharf machen", Marie wecken etc. geht fast schon automatisch von der Hand.
Die abendliche Recherche mit Google Maps und den möglichen Bahnverbindungen zurück nach Vichy hatte ergeben, dass wir morgen nur bis Apremont fahren werden. Immerhin 35 km! Das werden wir voraussichtlich in ca. 6 h schaffen, da keine Umtragestelle ansteht.
Der Fluss wird immer breiter und die Landschaft ähnelt, wie die Loire -da war ich 2018 mit Marie unterwegs- mehr und mehr einer Savanne. Man erwartet jeden Moment eine Giraffe oder wenigstens ein Flusspferd. Oder ein Krokodil. Das Wasser wird auch immer klarer. Der Fluß hat die großen Felsbrocken erst zu Kieselsteinen und inzwischen zu Sand zermahlen. Reinigt der Sand besser das Wasser? Vera und Marie enträtseln immer wieder den besten Weg durch die Sandbänke. Ich habe in dieser Beziehung vor 2 Tagen durch 2 -maliges Aufestzen mit der Möhre jegliches Mitspracherecht verwirkt. Platz frei für die nachfolgende Generation!
Wir sehen oft Eisvögel wie blaue Blitze übers Wasser fegen. Einmal aber sogar ein Pärchen beieinander auf einem Ast. Ersterlebnis! Drei Fischadler kreisen gemeinsam über uns; heute leider ohne Sturzflug.
Unser Ziel, das mittelalterliche Städtchen Apremont sur Allier, erreichen wir um 16 Uhr. Rrrschschrt rauschen die Boote gegenüber auf die große Sandbank. Nach einem Bad unter Aufsicht der Gäste des Cafés laden wir aus und sind schnell selbst Gäste des Cafés mit Hammeraussicht auf den Allier und unseren Biwakplatz bei einer Weide. Der Ort mit Burg, Museum und berühmter Gartenanlage ist wunderschön.
Der Abend endet wie immer mit einem Feuerchen,diesmal mit Blick auf ein mittelalterliches Dorf....Read more











