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  • Dia 34

    Bosrand Farm - Tag 2

    22 de janeiro, Namíbia ⋅ ☀️ 31 °C

    Da wir die letzte Nacht, aufgrund der Feier sehr spät ins Bett gekommen sind, haben wir heute mal länger geschlafen und uns zu einem späten Frühstück getroffen. 🍳

    Danach haben wir einen kleinen Spaziergang über das Gelände gemacht. Dabei sind wir an Pferden, Rindern und Ziegen vorbeigekommen. Wir sind aber aufgrund der Wärme nicht sehr weit gelaufen und früh wieder umgekehrt. Im Anschluss haben wir einen Mittagsschlaf eingelegt. 😴

    Am Nachmittag haben wir uns im Garten auf eine Tasse Kaffee ☕️, Obstsalat und einem Stück Milktart (Milchkuchen) getroffen. 🍴

    Danach ging es für eine Abkühlung in den Pool. 🏊🏽‍♂️ Der "Pool" ist dabei aber gar kein richtiger Pool, sondern ein großes Basseng, in welchem das Trinkwasser für die Tiere gespeichert wird (200.000 Liter Fassungsvermögen).
    Auch Bobby (einer der sechs Hunde auf der Farm 🐶) ist die Treppe hinaufgeklettert und mit uns ins Wasser gesprungen.

    Gegen 17:30 Uhr haben wir uns auf den Farm Pick-Up geschwungen und bis zum Sonnenuntergang eine Rundfahrt über Teile des riesigen Geländes der Farm gemacht, um vielleicht das ein oder andere Tier zu entdecken.
    Dabei saßen Hauke und Jürgen (Vater und Sohn) vorne und Andrea (Mutter) stand mit uns hinten auf der Ladefläche. Es ist zunächst ein komisches Gefühl, während der Fahrt über holprige Wege unangeschnallt auf der Ladefläche eines Fahrzeuges zu stehen. Wir haben uns aber ziemlich schnell dran gewöhnt und irgendwann hat es auch angefangen Spaß zu machen. 🛻
    Wir haben während der Fahrt natürlich viele Rinder gesehen, welche auf der ganzen Fläche verteilt grasen.

    An einer Wassertränke sind wir auf Lotte getroffen. Lotte ist ein ca. 14 Jahre altes Rind, welches seinerzeit durch Hauke und Andrea per Flasche aufgezogen wurde, da sie von ihrer Mutter verstoßen wurde. 🍼
    Als Lotte dann irgendwann alleine lebensfähig war, wurde sie einer Gruppe Rinder zugeordnet und auf dem riesigen Gelände „frei gelassen“. Die Rinder sind hier das ganze Jahr über draußen und können so viel grasen, wie sie wollen. Problem ist hier nur, dass das Gras aufgrund der Trockenperioden teilweise kaum nachwächst und somit nicht genug Gräser vorhanden sind, weshalb die Tiere teils sehr dürr sind.
    Normalerweise bleiben die Rinder, welche per Flasche aufgezogen wurden nicht ihr lebenlang ggü. Menschen zahm sondern wildern irgendwann von selbst quasi wieder aus, werden scheu und rennen weg, wenn ein Mensch ihnen zu nah kommt. Nicht aber Lotte. Wenn man ihren Namen ruft, kommt sie angelaufen und lässt sich streicheln.
    Das ist seinerzeit Anlass genug für Hauke und Andrea gewesen, Lotte lebenslanges Recht auf der Farm zu gewähren - Lotte wird also niemals geschlachtet und kann bis an ihr Lebensende auf der Farm verweilen.
    Somit hat sie von uns allen eine große Streicheleinheit bekommen. 🐮

    Darüber hinaus haben wir unterschiedliche Vögel, mehrere Warzenschweine und eine Schildkröte während der Fahrt entdeckt.

    Kurz bevor wir an unserem Sundowner-Spot angekommen sind, haben wir abermals Rinder am Wegesrand grasen sehen. Dabei saß ein kleines Kälbchen auf dem Weg und bewegte sich bei weiterer Annäherung nicht. Das ist ungewöhnlich. Hauke steigt also aus, um sich das Kälbchen anzuschauen. In dem Moment springt es auf und versucht wegzurennen. Das Kälbchen ist wahnsinnig abgemagert und kann kaum richtig laufen. Die Augen sind ganz vereitert. Hauke fängt es ein und bringt es zu uns auf die Ladefläche. „Wenn wir es hier zurücklassen, wird es in ein paar Tagen verhungert sein. Mal sehen, ob wir es retten können“, sagt Hauke zu uns. Es sieht aber im ersten Moment wohl nicht so gut für unseren kleinen Freund aus. ❤️‍🩹

    Also haben wir nun einen neuen Kameraden bei uns auf der Ladefläche. Langsam wird’s ziemlich eng da hinten. Da es sich um ein Männchen handelt, taufen wir es nach demokratischer Abstimmung auf den Namen „Herby“.
    Herby findet die holprige Fahrt und die vielen Menschen um sich herum aber alles andere als gut und zappelt ganz schön herum bzw. tritt um sich.
    Mit Herby zusammen fahren wir zu einem schönen Fleck auf dem Farmgelände, von welchem wir mit einem Kaltgetränk in der Hand und einer Tüte Chips den schönen Sonnenuntergang genießen. 🌅 🍺
    Nachdem die Sonne in der Ferne verschwunden ist, geht’s schnell zurück zur Farm, um den kleinen Herby versorgen zu können. 🍼

    Nachdem wir Herby in sein vorerst neues Zuhause - das Ziegengehege - gebracht haben, gab es für uns Abendessen. 🍝

    Im Anschluss haben Hauke und Andrea Molkepulver mit warmen Wasser angereichert und in eine Flasche umgefüllt. Damit ging es dann zu Herby, damit auch er sein Abendessen bzw. vielleicht sogar seine allererste Mahlzeit überhaupt bekommt?

    Ich (Jessi) habe immer gedacht, es wäre super einfach so ein Kälbchen mit der Flasche zu füttern. Einfach die Flasche an die Schnauze oder in das Maul halten und dann läuft das alles von alleine. Das Kälbchen trinkt aus der Flasche, in 5 Minuten ist die Flasche leer und alle sind glücklich.

    Herby belehrte mich, was das angeht, aber eines besseren.
    Herby will oder kann alleine nicht stehen, weshalb Hauke ihn aufstellt und festhält, damit er nicht wieder zusammensackt. Kälbchen müssen während des Trinkens stehen, damit nichts in die Luftröhre gelangt und das Tier erstickt.
    Währenddessen hält Andrea das Fläschchen vor die Schnauze und tröpfelt etwas Milch auf diese. 🍼 Das scheint Herby aber wenig zu beeindrucken. Von selbst beginnt er zumindest nicht an der Flasche zu saugen. Ihm wird die Flasche ins Maul gesteckt, in der Hoffnung, dass er nun weiß, was zutun ist. Leider Fehlanzeige. Es tut sich nichts. Scheinbar wurde Herby also von seiner Mutter verstoßen, da er nicht weiß, wie man richtig trinkt und auch nicht wie man schluckt. Mit viel Gegenwehr seitens Herby und viel Kraft seitens Hauke und Andrea kommen irgendwie 1/4 Inhalt der Flasche in das Tierchen hinein. Das ist nicht viel, aber besser als Nichts.
    Wir lassen ihn nach der für ihn sicherlich unangenehmen Prozedur und dem ganzen Stress erst einmal in Ruhe und schauen, ob er die Nacht übersteht. 🥺

    Für uns ging es danach mit einem unguten Gefühl aber mit viel Hoffnung ins Bett. 🍀

    Seit heut Nachmittag gibt es auch hier übrigens einen Internetausfall. 🛜🚫
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