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  • Day 18

    Rückkehr

    April 20, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 10 °C

    Ich bin ein grundsätzlich naiver und
    gutgläubiger Mensch
    Der Camino ist nicht mein Weg
    Ich fliege nach Hause.
    Erkenntnisgewinne nach 20 Tagen:
    Das Laufen ist mir mehr gelungen
    als ich dachte. Ich scheiterte an den
    Dingen, die ich tatsãchlich völig
    unterschätzt habe, bzw. von denen ich
    dachte, das sei einfach: die tägliche
    Suche, ja beinahe Jagd, nach Wasser,
    Nahrung, Schlafplatz und sauberer
    Wäsche. Das Leben als Rucksack
    Nomade ist einfach nix, wo ich Ruhe,
    Sinn oder gar sportliche Fitness
    erlangen kann. Es stresst mich mental
    so sehr, diese einfachen Dinge jeden
    Tag aufs Neue finden zu müssen, dass
    ich keine Gelegenheit habe, mich auf
    mein Ziel der Reise, das fitter werden,
    zu konzentrieren. Ich schaffe 15km am Tag. Das ist für meine Verhältnisse unglaublich gut, darauf bin ich sehr stolz! Leider sind die Herbergen noch weiter auseinander, so dass ich auf Taxi, Bus oder Bahn oder gar teures Hotel angewiesen bin, was gleichzeitig bedeutet, dass ich keinen Anschluss an andere Pilger gefunden habe. Die wenigen, die ich traf, waren schneller unterwegs und ich war wieder alleine.
    20 Tage mit mir alleine zeigten mir
    auch, wo ich hin gehöre, nämlich nach
    Hause! Vielleicht komme ich irgendwann mit einer organisierten Tour zurück oder mit Freunden, die einen unterstützen. In den letzten drei Tagen war ich zudem krank und bin nun erst recht nicht mehr in der Lage, diesem Camino noch eine Chance zu geben. Für mich heißt es, ab nach Hause zu meinen Liebsten.
    An alle, die den Camino geschafft
    haben: Respekt!
    Und an alle, die den noch gehen wollen: lasst euch nicht von den romantischen Geschichten blenden und seid euch sicher, dass ihr mindestens 20km / besser 25km sicher laufen könnt!!
    Buen Camino- ich bin dann mal weg 🙈🫡
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