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  • Day 12

    Green Iguana Conservation Project

    October 13, 2021 in Belize ⋅ ⛅ 33 °C

    Wer von euch hat schon einmal "Palm Chicken" 🌴🐓 gegessen? Wir bisher noch nie und wir haben auch nicht vor, diese "Delikatesse" je zu kosten. Dies obschon wir (und vor allem Dani 😉) uns grundsätzlich gerne auf kulinarische Experimente einlassen.

    Nachdem wir bereits rund um die Mayaruinen in Cobá sowie auf der Insel Caye Caulker einige anthrazitfarbene Leguane von ganz nah bestaunen durften, wollten wir unbedingt auch die zweite hier vorkommende Leguan-Art live sehen. Uns beide faszinieren diese gemütlichen "Mini-Dinosaurier" 🦖 und schon auf früheren Reisen durfte wir kleine und grosse Echsen aus nächster Nähe erleben (Martina in Australien und Dani in Südamerika und auf Komodo).

    Als wir erfuhren, dass sich in San Ignacio eine der führenden Aufzuchtstationen für Leguane befindet, mussten wir nicht zweimal überlegen. Hier wollten wir unbedingt hinfahren und mehr über diese besonderen Lebewesen erfahren. Die Station existiert seit 1996 und zieht die Jungtiere dieser bedrohten Echsenart gross, bis sie schliesslich mit einer minimalen Gefährdung wieder in die Wildnis freigelassen werden können.

    Obwohl wir etwas unter Zeitdruck waren und bis zur Ankunft bei der Aufzuchtstation nicht wussten, dass ein Besuch nur mit einem Führer gestattet ist, bekamen wir innert 30 Minuten in einem "Crash Course" äusserst viele Infos. Einmal mehr profitierten wir auch von der "Slow Season" und durften im Rahmen dieser "Privat-Führung" einzigartige Eindrücke sammeln.

    Als Erstes wurde uns erklärt, dass sich in der Auffangstation ausschliesslich eine der beiden hier verbreiteten Arten befindet und zwar die knallig hellgrünen Leguane 🦎. Diese sind nämlich im Gegensatz zu den schwarzen Leguanen vom Aussterben bedroht, da ihr Fleisch sehr zart ist und ähnlich wie Poulet 🐔 schmecken soll (daher der Name "Palm Chicken"). Bei den Einheimischen sind sie als Grillade deshalb äusserst beliebt.

    Beim ersten grossen Käfig in der wunderschönen Anlage, welche zum schickesten Hotel von San Ignacio gehört, begegneten wir dem dominanten Riesen-Männchen "Gomez". "Gomez" ist das einzige Tier, das schon seit mehreren Jahren in der Station lebt. Zusammen mit einem jüngeren, weniger dominanten Männchen ist er für die Nachwuchssicherung verantwortlich. Wenn sich die beiden Männchen zu nahe kommen, beginnen sie sofort kämpfen. Gemäss unserem Guide kann das soweit gehen, bis der Schwächere stirbt... Nach einer kurzen Demonstration trennte er die beiden deshalb wieder voneinander ☮.

    Neben vielen spannenden Infos, durften wir anschliessend die Tiere in diesem Käfig füttern, berühren, tragen und auf uns rumklettern lassen - ein einzigartiges Gefühl! Die allerjüngsten Leguane im Käfig nebenan mussten noch unter der Wärmelampe bleiben. Die etwas älteren Jungtiere waren dafür umso übermütiger! Sie fühlten sich angezogen von unserer Körperwärme und sprangen daher meist freiwillig direkt vom Strauch auf uns. Da sie offenbar so weit wie möglich ab Boden sein möchten, kletterten sie auf unsere Köpfe und hüpften von da wieder, noch höher, an das nebenstehende Gitter.

    Nachdem wir sicher sein konnten, dass sich tatsächlich kein Tier mehr auf unserem Körper oder in unseren Taschen befand, verabschiedeten wir uns und machten uns wieder den Hügel runter auf den Rückweg.

    Nice to know:
    Leguane oder auf englisch Iguanas bilden eine Familie innerhalb der Schuppenechsen (lizards). Neben weiteren Arten kommen in Zentralamerika vor allem der grüne und der schwarze Leguan vor. Während sich der erste ausschliesslich von Pflanzen ernährt, gehören beim schwarzen Leguan auch Mäuse und Vögel zum Speiseplan. Zu den näheren Verwandten der Leguane zählen unter anderem das Chamäleon oder Agamen.
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