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- Dag 1
- lördag 2 oktober 2021 23:00
- 🌙 26 °C
- Höjd över havet: 17 m
MexicoCancún21°9’30” N 86°49’31” W
Cancun

Nach einem entspannten Flug sind wir spätabends im Hotel Los Reyes del Caribe angekommen. Die ganze Pracht der schönen Hotelanlage konnten wir erst am nächsten Morgen bestaunen.
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- Dag 3
- måndag 4 oktober 2021
- ⛅ 30 °C
- Höjd över havet: 7 m
MexicoTulúm20°12’54” N 87°25’50” W
Tulum

An unserem zweiten Tag in Tulum machten wir uns schon frühmorgens auf den Weg, um die wunderschön am Meer gelegene Maya-Ruine zu besichtigen. Zu dieser Uhrzeit sind noch nicht so viele Touris unterwegs, was den Ausflug wesentlich entspannter machte. Weil das Wetter super gut mitspielte, entschlossen wir uns kurzerhand zu einem zusätzlichen Schnorcheltrip und besuchten am Nachmittag sogar noch zwei Cenotes (natürliche Badepools mitten im Dschungel). Das Schnorcheln war zwar cool, bis auf einen Mantarochen gab es aber nicht viel zu sehen. Da war das Spektakel über Wasser um einiges interessanter. Wir teilten unser Boot nämlich mit einer Gruppe mexikanischer Touris, wobei einige der Frauen untereinander wohl in einem Wettbewerb standen, was die Menge der aufgetragenen Schminke und die Länge der Fingernägel betraf. Jedenfalls kam es wie es kommen musste und beim krampfhaften Festhalten am Boot bei mässigem Wellengang verlor eine der Damen ihre schwarze und fast 5 Zentimeter lange "Kralle". Am Nachmittag entflohen wir wie vorab erwähnt der mexikanischen Mittagshitze und machten uns mit den Velos auf zu den nahegelegenen Cenoten. Die Abkühlung in den höhlenartigen Süsswassertümpeln war super. Dabei noch zahlreiche mexikanische "Wannabes" beim posen für Insta zu beobachten, sorgte bei uns für zusätzliche Unterhaltung. Auch wenn die Jungs und Mädels am Nachmittag viel weniger aufgetakelt waren, als unsere Begleiterinnenauf dem Schnorcheltrip.Läs mer
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- Dag 4
- tisdag 5 oktober 2021
- ⛅ 30 °C
- Höjd över havet: 24 m
MexicoLaguna Macanxoc20°29’32” N 87°43’28” W
Cobá

Heute sind wir mit dem Collectivo ins Landesinnere gereist, um die alte Maya-Stadt Cobá zu besichtigen. Die Stadt ist sehr weitläufig und bis heute wurde nur ein Bruchteil der Ruinen ausgegraben. Da sich die Ruinen mitten im Dschungel befinden, stellte sich bei uns auch echtes Indiana-Jones-Feeling ein. Einige der Bauten waren komplett überwuchert, andere bewirteren ganze Heerscharen von Fledermäusen und teilweise konnte man sogar noch die Reliefs auf den Steinplatten erkennen. Bei einer Ruine lief uns dann tatsächlich sogar eine Schlange über den Weg 🐍 Nach einer ausgiebigen Erkundungstour zu Fuss und mit dem Velo ging es am frühen Nachmittag zurück nach Tulum, wo wir uns ein Busticket für die Weiterfahrt nach Chetumal besorgten. Den restlichen Tag verbrachten wir wie die Mexikaner mit einer Siesta und frischgepressten Fruchtsäften.Läs mer
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- Dag 6
- torsdag 7 oktober 2021 10:15
- 🌧 28 °C
- Höjd över havet: 13 m
BelizeSanta Elena18°29’13” N 88°23’60” W
Grenzübertritt Mexiko-Belize

Was für ein Tag! Zunächst liess uns unser mexikanischer Taxifahrer "Bladimir" (ja, russische Namen scheinen in Lateinamerika beliebt zu sein 😀🇷🇺🚕) im Hostel sitzen, anschliessend kamen wir in den "Genuss" belizianischer Corona-Willkür. Aber alles der Reihe nach. Denn glücklicherweise gibt es in Chetumal gefühlt mehr Taxis als Privatautos und es war für uns ein leichtes, einen Fahrer zu einem anständigen Preis zu organisieren. Dieser schien aber zum ersten Mal seit Corona eine Fahrt an die Grenze zu unternehmen und entsprechend nervös zu sein. Er musste mehrmals drehen und nachfragen, damit wir den Ausreiseprozess korrekt durchlaufen konnnten. Am Grenzposten zu Belize 🇱🇦 fing dann das mühsame Prozedere erst so richtig an:
1. Anstehen, um zwei Formulare zu erhalten.
2. Vorweisen einer Bestätigung der vorgängig für mind. 3 Nächte gebuchten Unterkunft in einem von der Behörde autorisierten Hotel (golden standard).
3. Anstehen, um die ausgefüllten Formulare kontrollieren zu lassen.
4. Mit den Formularen bei einem anderen Schalter anstehen, damit ein Grenzbeamter die vorgängig gemessene Körpertemperatur eintragen kann.
Die Einreiseprozedur war damit aber noch lange nicht abgeschlossen und ehe wir uns zur nächsten Station aufmachen konnten, informierte uns der Herr im grünen Hemd, dass wir nur mit einem dazu befugten Taxi nach Belize City reisen durften. Und dies für sage und schreibe 180 USD 💵 (!!!). Nichts mit günstig und auch die vorgängig in Erfahrung gebrachten Infos zum Bustransfer nach Belize City waren für die Katz. Tja. Das war wohl definitiv Beamtenwillkür. Denn im offiziellen Webportal stand nichts dergleichen. Da aber auch die anderen Touris den selben Betrag berappen mussten, gab es keine andere Möglichkeit (u.a. ein Spanier, zwei britische Ex-Soldaten und eine mexikanische Oma mussten gleich viel bezahlen). Ach ja: Taxi-Sharing war verboten. Welcome to Belize and enjoy your stay. Ja genau - vielen Dank😡
Nun gut und weiter im Takt. An der nächsten Station mussten wir ebenfalls dreimal anstehen, um den Antigen-Test zu machen (obligatorisch auch für geimpfte Personen) . Dafür wurden 50 USD pro Person kassiert. Der anschliessende Test wurde unkompliziert im Freien durchgeführt🤧. Am dritten Schalter mussten wir schliesslich anstehen, damit ein Beamter nochmals verifizieren konnte (Stempel von Health-Care-Behörde), dass das Testergebnis negativ war (come on...). Die dritte und letzte Station war schliesslich die eigentliche "Migration". Sprich: Anstehen für Zertifikatskontrolle, dann an den nächsten Schalter zur Passkontrolle und danach weiter zur Gepäckkontrolle. Insgesamt benötigten wir fast 2.5 Stunden für die Ausreise aus Mexiko und die Einreise nach Belize. Und dies bei gerade mal knapp 15 Personen, welche vor resp. mit uns unterwegs waren. Wie lange ein solcher Übertritt in der Rush Hour dauert, wollten wir uns gar nicht ausmalen.
Anyway. Jetzt waren wir immerhin "drüben" und die Reise nach Belize City sowie die Bootsfahrt nach Caye Caulker waren sehr angenehm. Das Beste: auf dieser paradisischen Insel haben wir eine eigene, sehr liebevoll ausgestattete Holz-Cabaña direkt am Strand 😎🏝🦀.Läs mer
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- Dag 7
- fredag 8 oktober 2021
- ⛅ 29 °C
- Höjd över havet: Havsnivå
BelizeCay Corker17°44’30” N 88°1’28” W
Caye Caulker

Welcome to Paradise! Caye Caulker ist facettenreich, voller Leben und Lebenskünstler. In einigen Ecken, wie zum Beispiel unserer Cabana, fühlen wir uns wie im Paradies 🏝, in anderen wiederum wie nach einer abgefahrenen Reggae-Party auf Jamaika 🇯🇲, wo sich anderntags die Welt dreimal langsamer dreht und sogar die streunenden Hunde die omnipräsenten "Go-Slowly-Schilder" verinnerlicht zu haben scheinen🐕. Manchmal wähnen wir uns auch in einer Zeitkapsel, wenn uns ein paar Typen über den Weg laufen, die Johnny Depp bei der Besetzung der Hauptrolle in "Fluch der Karibik" wohl gehörig Konkurrenz gemacht hätten 🏴☠️🦜. Und manchmal müssen wir uns ein Lachen verkneiffen, wenn uns eine Gruppe US-Amerikaner im gemieteten Golf-Caddy überholt, um die 300 Meter vom Ferienapartment zur Strandbar zu "bewältigen". Das hauptsächliche Urlauberleben spielt sich nämlich auf einer Fläche von gerade mal 2 km auf 400 m ab und an gewissen Stellen ist die Insel so schmal, dass man von ein und demselben Punkt aus sowohl das Ost- als auch das Westufer sehen kann. Die ganze Insel ist natürlich noch etwas grösser (ca. 8 km lang).
Die Einheimischen hier sind äusserst freundlich, easy going und wirken ziemlich tiefenentspannt. Die unterschiedlichsten Hautfarben und kulturellen Erscheinungsbilder repräsentieren die spannende, vielseitig durchmischte, belizianische Bevölkerung. So leben geschichtlich bedingt verschiedene ethnische Bevölkerungsgruppen mit- und nebeneinander (Schwarze, Indios, Europäer, Chinesen, ...) und haben sich im Laufe der Zeit auch durchmischt. Ihre kulturellen Eigenheiten konnten sie dabei bewahren. Deutlich wird dies zum Beispiel bei der Sprache. Englisch ist zwar die offizielle Landessprache, aber auch spanisch, verschiedene Maya-Dialekte und kreolisch werden gesprochen. Letzteres bringt uns ab und zu zum "Stutzen", da zwar einzelne englische Begriffe verwendet werden, die anfänglich einem irrtümlicherweise erahnen lassen, dass es sich bloss um einen englischen "Slang" handelt, in der Tat ist die Sprache jedoch für uns nicht verständlich.
An jeder Ecke werden wir mit einem "Whats-up Man" oder "do you like Caye Caulker?" begrüsst. Das wirkt auch auf uns entschleunigend und inzwischen sind wir wahre Meister im "langsam Velofahren" 🚲 und wissen die Vorzüge der Hängematten auf dem hoteleigenen Schiffsteg und des lokalen Landshark-Biers zu schätzen 🍺.
So unterschiedlich die Inselbewohner sind, so unterschiedlich sind es auch die anwesenden Touris. Da gibt es die hartgesottenen Hobbyangler, die bereits frühmorgens für den "Catch of the Day" aufbrechen 🐡🐟🐠. Dann gibt es viele, die sich für das Leben unter Wasser interessieren 🤿🦈🐙 (das Riff zwischen der Yucatan-Halbinsel und Honduras ist nach dem Great-Barrier-Riff offenbar das zweitgrösste seiner Art). Und dann gibt es noch jene, die sich eher der guten Auswahl an exotischen Drinks und dem günstigen Kokosnuss-Rum widmen.
Wir begnügen uns mit Schnorcheln, Chillen, Lesen sowie Entdeckungstouren zu Fuss und mit dem Velo. PURA VIDA!Läs mer
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- Dag 9
- söndag 10 oktober 2021
- ⛅ 29 °C
- Höjd över havet: Havsnivå
Caribbean Sea17°50’25” N 87°59’11” W
Belize Barrier Reef

Heute war Schnorcheln angesagt 🤿. Schliesslich gehört die Unterwasserwelt von Caye Caulker zu den prächtigsten von ganz Zentralamerika. Zusammen mit einem jungen Pärchen aus Frankreich und einer Kanadierin ging es bereits früh am Morgen los. Begleitet bzw. "betreut" wurden wir von zwei unterhaltsamen Belizianern, denen der Ausflug sichtlich ebenso viel Spass bereitete, wie uns.
Zwar blieb die Suche nach den seltenen karibischen Seekühen 🐄🏝 erfolglos (gibt es "im Fall" wirklich, googelt bei Gelegenheit nach "Manatee"). Beim nächsten Stop wurden wir dafür bereits vom Boot aus belohnt - grosse Stachelrochen zogen im Wasser ihre Runden und auch eine Schilkröte 🐢 konnten wir sehen.
Unter Wasser erschloss sich uns dann eine ganz neue Welt mit unzähligen grossen und kleinen Fischen in allen möglichen Farben sowie weiteren Meeresbewohnern 🐟🐠🐡🐙🐚. Den ganzen Morgen über besuchten wir weitere Spots, liessen uns von den farbenprächtigen Korallen verzaubern und gleiteten mit grossen Meeresschildkröten durch das glasklare Wasser.
Am Nachmittag warteten nochmals ein paar Highlights auf uns. Ganz in der Nähe gab es nämlich ein gesunkenes Schiff ⛴, welches auch für Schnorchler zugänglich ist. Direkt im Anschluss durften wir sprichwörtlich ins Haifischbecken 🦈 springen und mit dutzenden von Ammenhaien schwimmen (diese sind ungefährlich, können aber dennoch eine stattliche Grösse von 2 bis 3 m erreichen). Auf der Fahrt zurück verwöhnten uns Salam und Raheem, die beiden belizianischen Guides, mit köstlichem Ceviche, welches sie aus den gemeinsam gesammelten Seeschnecken 🐌 zubereitet hatten (dabei wird das Fleisch mit Limettensaft "gegart" und zusammen mit Zwiebeln, Koriander und Chili serviert). Wenig später besuchten wir noch die Fütterungsstelle der lokalen Tarpunenzucht (ziemlich grosse und beisswütige Fische) sowie die Seepferdchen-Nursery. Das war für uns beide das bisher grossartigste Schnorchelerlebnis! What a Day 😃🤙😎Läs mer

Herzlichen Dank für den ausführlichen Bericht & weiterhin viel Freude Luzia & Alois [Luzia]

ResenärWow ! Das wäre was für dein Gotti und Gregor ! Manatees durfte ich dazumal mir Peter in Florida erleben :)) sie waren schon in 80er Jahren gefährdet ! In den Wasser Kanälen Floridas durch die großen privaten Boote / jachten , resp deren Propeller , die die langsamen trägen Tiere sehr böse verletzen konnten . Sehr cool was ihr alles erleben könnt :))
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- Dag 10
- måndag 11 oktober 2021
- ☀️ 28 °C
- Höjd över havet: 70 m
BelizeCotton Tree17°16’38” N 88°42’28” W
Belize City nach San Ignacio (Cayo)

Nach der Ankunft der Fähre🛳, die uns von Caye Caulker nach Belize City, ehemalige Hauptstadt von Belize und gefährlichsten Stadt des Landes, brachte, informierten wir uns über die verschiedenen Transportmöglichkeiten nach San Ignacio. Das geschah alles innerhalb des abgesperrten Hafenterminals, ausserhalb sollte man sich als Tourist nur mit dem Taxi 🚕 fortbewegen, da auch laut Lonely Planet nur zwei Strassen in der Stadt für Touristen als genügend sicher gelten. Entweder befindet sich man in dieser Stadt daher im Hafen-oder Busterminal oder dazwischen in einem Taxi. Entsprechend hilfsbereit sind jeweils auch die Taxifahrer, weil sie stets sicherstellen möchten, dass man sicher von A nach B kommt. Sie weisen auf die Gefahren hin und helfen Touristen meist auch gleich bei der Ankunft, wieder den richtigen Anschluss (Bus, Fähre) zu finden 🚌⛴🛺🚗.
Nun hatten wir die Wahl:
1.5 h Busfahrt, ohne Halt, mit AC (Air Conditioning) für 20 USD/Person oder mind. 2.5h authentische Busfahrt mit Halt auf Verlangen an jeder Ecke, ohne AC, mit Einheimischen, im engen und heissen "Chicken-Bus" für 9 BLZ (ca 4.50 sFr). Trotz Hitze und schwerem Gepäck wollten wir uns eine Fahrt im alten buntbemalten Schulbus aus den 70zigern nicht entgehen lassen und waren froh, dass wir unsere zwei grossen Rucksäcke bei der Notausgangstür am Heck des Busses von aussen in den Bus schieben und verstauen konnten. Denn im Bus gibt es sonst kaum Staumöglichkeiten für Gepäck 👜🎒! Die Busfahrt war angenehmer als erwartet und dank des Fahrtwindes durch die offenen, kleinen Fenster trotz tropischen Temperaturen gut aushaltbar ☀️🌡!
In der Provinz San Ignacio angekommen, fanden wir schnell unsere gemütliche Unterkunft, leckere Essmöglichkeiten und organisierten uns den morgigen Ausflug zu einer spektakulären Höhle in der Umgebung! Am Abend assen wir in einem einheimischen Restaurant superleckere Fajitas 🍲. Da es um ca 18.00 bereits stockdunkel ist, waren wir um 20.00 auch schon fast bettreif, obwohl man bei diesen Temperaturen fast vor sich hin schmilzt...!
Hier besteht sogar die Gefahr, dass man sich als "Nachtmensch" zum wahren "Morgenmensch" transformiert! 😉🤣
PS: Die beiden Busbilder stammen nicht von uns, sondern aus dem tollen Reiseblog "https://everywhereonce.com/2012/03/07/how-we-ro…; (Bild 1) und einer Reiseinformationsplattform für Zentralamerika (Bild 2, https://www.cuppatocopatravels.com/belize/safe-…).Läs mer
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- Dag 11
- tisdag 12 oktober 2021
- ⛅ 33 °C
- Höjd över havet: 68 m
BelizeCayo District17°8’6” N 88°50’50” W
Höhle von Actun Tunichil Muknal

Cave Spelunking? Genau: Cave Spelunking! Als wir frühmorgens in San Ignacio losfuhren, wussten wir eigentlich selber nicht ganz genau, was uns erwarten würde. Die nette Hostelbesitzerin hat uns zwar rudimentär über die Dauer der Tour und die dafür notwendige Ausrüstung aufgeklärt und auch im Internet hatten wir uns am Vorabend kurz schlau gemacht. Dennoch war uns zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst, welches Abenteuer uns an diesem Tag erwarten würde 🤠.
Die ersten Kilometer aus der Stadt San Ignacio führten dem George Price Highway entlang durch Streusiedlungen und Dörfer. Hie und da konnten wir Männer und Frauen in altertümlicher Kleidung beobachten: Die Männer mit langen Bärten und Hut, die Frauen mit Röcken und Kopftuch 🧔🎩. Einige von ihnen waren mit Pferd und Wagen unterwegs. Dabei handelte es sich um Mennoniten, welche vor einigen Jahren aus Mexiko übersiedelten, um in Belize neue Dorfgemeinschaften zu gründen und Landwirtschaft zu betreiben 🚜. Viele von ihnen haben ihre Wurzeln in Deutschland, den Niederlanden oder Russland, we uns unser Guide später verriet.
Nach ungefähr 45 Minuten verliessen wir die asphaltierte Strasse, um auf einer Schotterpiste zum Eingang der Höhle zu fahren. Die Strasse war aufgrund der Regenfälle und mangelnder Unterhaltsarbeiten in einem sehr schlechten Zustand. Immer wieder mussten wir Schlaglöchern ausweichen, durch 50 cm tiefe Pfützen fahren und sogar zweimal einen Fluss überqueren. Die Fahrt führte uns durch eine wunderschöne Landschaft mit Mahagoni- und Teak-Plantagen, grossen Feldern voller Obstbäumen und Beerenstauden sowie einigen abgelegenen Höfen 🏚.
Auf dem Weg erzählte uns unser Guide mehr über die Geschichte der Höhle, über deren Entdeckung und natürlich auch die frühere Bedeutung für die Mayas. Das Faszinierende an dieser Höhle sind nämlich nicht die beindruckende Lage und die jahrtausendealten Tropfsteine, sondern die uralten Maya-Artefakte und Skelette, welche sich bis zu 2 km in der Höhle drin verbergen. Actun Tunichil Muknal - so der Maya-Name der Höhle - wurde über Jahrhunderte hinweg als Kultstätte genutzt, um dem Regengott 🌧 "Chac" Opfergaben darzubringen. In der Regel waren dies normale Lebensmittel. Neben über 1'400 Tontöpfen, Scherben und anderen Gegenständen befinden sich in der Höhle aber auch die Überreste von vierzehn Menschen💀.
Nachdem die Höhle Ende der 80er Jahre dank der Hilfe von lokalen Jägern wiederentdeckt und über Jahre hinweg fein säuberlich dokumentiert wurde, ist sie seit 1998 in einem beschränktem Umfang zugänglich. Die zuständige Behörde veranlasste damals, dass keine Gegenstände entfernt werden dürfen, sodass sich die Höhle nach wie vor im selben Zustand präsentiert, wie bei ihrer Wiederentdeckung 1989.
Beim Parkplatz angekommen, erhielten wir alle einen Helm mit Taschenlampe und machten uns auf den Fussmarsch zum verborgenen Höhleneingang. Unsere Rucksäcke, Kameras und Handys mussten wir im Auto lassen. Dies einerseits, weil wir gewisse Passagen schwimmend oder kletternd zurücklegen mussten und andererseits zum Schutz der Höhle und der Artefakte. Leider kam es mehrfach vor, dass einzelne Artefakte durch fallengelassene Kameras und Trinkflaschen beschädigt wurden (die Bilder in der Galerie stammen deshalb nicht von uns).
Die kurze Wanderung zur Höhle war angenehm und unterwegs konnten wir Spuren von Tapiren entdecken sowie diverse Insekten und Pflanzen bestaunen. Das wahre Highlight war allerdings die Höhle. Um hineinzugelangen, mussten wir nämlich ins glasklare Wasser springen und die ersten Meter schwimmen. Dann ging es Meter für Meter weiter in die Höhle rein, teilweise kletternd und kriechend und an ganz engen Stellen mussten wir uns förmlich zwischen den Wänden hindurchzwängen. Wir durften eintauchen in eine uns völlig fremde Welt. Hin und wieder flogen Fledermäuse🦇 über unsere Köpfe hinweg und im Wasser konnten wir spüren, wie die zahlreichen kleinen Fische unsere Beine berührten. Es ist erstaunlich, wie es trotz dieser kompletten Dunkelheit Leben in der Höhle gibt. Ebenso erstaunlich ist es, wie sich die alten Mayapriester mit grossen Tontöpfen und Opfergaben beladen hunderte von Meter weit in diese Höhle hineinwagten. Dies ohne Taschenlampen, Feuerzeug und Leitern.
Nach und nach näherten wir uns den unterschiedlichen Zeremonienstellen. Von unserem Guide erfuhren wir, dass keine Stelle zweimal benutzt wurde und die Mayas für die Opfergaben immer je grössere Mühen auf sich nahmen, um dem Regengott ihre Ehrfurcht zu beweisen. Dabei ging es nicht immer human zu und her. Von vierzehn verschiedenen Menschen finden sich sterbliche Überreste in der Höhle. Aufgrund der Anordnung der Knochen sowie der Verletzungenhandelt es sich dabei sowohl um "freiwillige", als auch um unfreiwillige Opfer, darunter auch Kinder.
Die Skelette liegen heute noch immer so da, wie sie vor 1'000 Jahren zurückgelassen wurden. In Kombination mit der kühlen Atmosphäre, der Dunkelheit und dem Lichtspiel unserer Taschenlampen, war dies ein wirklich schaurig-grusliges Erlebnis. Wir konnten uns bildlich vorstellen, wie sich die Maya-Priester und ihre Bediensten damals gefühlt haben mussten: durch bewusstseinserweiternde Substanzen vernebelte Gedanken, Trommelgeräusche und Gesänge, vom Rauch geschwängerte Luft und flackerndes Licht - da konnten ja quasi nur Götter die Hände mit im Spiel haben.
Nachfolgend die Urheber/Innen der Bilder: Janna Rolfe (1), Larry Waight (2), Wade Lehmann (3 & 4), Jovan Pascascio (5), "the travel hacking life" (6).Läs mer

ResenärSehr interessant, danke! Höhlen wären nichts für mich. Lieber Gruss an euch beide, Hugo

ResenärWir schreiben heute den 27. Oktober; Martina, zu deinem Geburtstag wünschen wir dir alles Gute🎂🎈🎈🎵🎵☕️🍺🇨🇭🇨🇭Liebe Grüsse Anita&Hugo 🌹🌹🌹
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- Dag 12
- onsdag 13 oktober 2021
- ⛅ 33 °C
- Höjd över havet: 108 m
BelizeSan Ignacio17°9’15” N 89°4’8” W
Green Iguana Conservation Project

Wer von euch hat schon einmal "Palm Chicken" 🌴🐓 gegessen? Wir bisher noch nie und wir haben auch nicht vor, diese "Delikatesse" je zu kosten. Dies obschon wir (und vor allem Dani 😉) uns grundsätzlich gerne auf kulinarische Experimente einlassen.
Nachdem wir bereits rund um die Mayaruinen in Cobá sowie auf der Insel Caye Caulker einige anthrazitfarbene Leguane von ganz nah bestaunen durften, wollten wir unbedingt auch die zweite hier vorkommende Leguan-Art live sehen. Uns beide faszinieren diese gemütlichen "Mini-Dinosaurier" 🦖 und schon auf früheren Reisen durfte wir kleine und grosse Echsen aus nächster Nähe erleben (Martina in Australien und Dani in Südamerika und auf Komodo).
Als wir erfuhren, dass sich in San Ignacio eine der führenden Aufzuchtstationen für Leguane befindet, mussten wir nicht zweimal überlegen. Hier wollten wir unbedingt hinfahren und mehr über diese besonderen Lebewesen erfahren. Die Station existiert seit 1996 und zieht die Jungtiere dieser bedrohten Echsenart gross, bis sie schliesslich mit einer minimalen Gefährdung wieder in die Wildnis freigelassen werden können.
Obwohl wir etwas unter Zeitdruck waren und bis zur Ankunft bei der Aufzuchtstation nicht wussten, dass ein Besuch nur mit einem Führer gestattet ist, bekamen wir innert 30 Minuten in einem "Crash Course" äusserst viele Infos. Einmal mehr profitierten wir auch von der "Slow Season" und durften im Rahmen dieser "Privat-Führung" einzigartige Eindrücke sammeln.
Als Erstes wurde uns erklärt, dass sich in der Auffangstation ausschliesslich eine der beiden hier verbreiteten Arten befindet und zwar die knallig hellgrünen Leguane 🦎. Diese sind nämlich im Gegensatz zu den schwarzen Leguanen vom Aussterben bedroht, da ihr Fleisch sehr zart ist und ähnlich wie Poulet 🐔 schmecken soll (daher der Name "Palm Chicken"). Bei den Einheimischen sind sie als Grillade deshalb äusserst beliebt.
Beim ersten grossen Käfig in der wunderschönen Anlage, welche zum schickesten Hotel von San Ignacio gehört, begegneten wir dem dominanten Riesen-Männchen "Gomez". "Gomez" ist das einzige Tier, das schon seit mehreren Jahren in der Station lebt. Zusammen mit einem jüngeren, weniger dominanten Männchen ist er für die Nachwuchssicherung verantwortlich. Wenn sich die beiden Männchen zu nahe kommen, beginnen sie sofort kämpfen. Gemäss unserem Guide kann das soweit gehen, bis der Schwächere stirbt... Nach einer kurzen Demonstration trennte er die beiden deshalb wieder voneinander ☮.
Neben vielen spannenden Infos, durften wir anschliessend die Tiere in diesem Käfig füttern, berühren, tragen und auf uns rumklettern lassen - ein einzigartiges Gefühl! Die allerjüngsten Leguane im Käfig nebenan mussten noch unter der Wärmelampe bleiben. Die etwas älteren Jungtiere waren dafür umso übermütiger! Sie fühlten sich angezogen von unserer Körperwärme und sprangen daher meist freiwillig direkt vom Strauch auf uns. Da sie offenbar so weit wie möglich ab Boden sein möchten, kletterten sie auf unsere Köpfe und hüpften von da wieder, noch höher, an das nebenstehende Gitter.
Nachdem wir sicher sein konnten, dass sich tatsächlich kein Tier mehr auf unserem Körper oder in unseren Taschen befand, verabschiedeten wir uns und machten uns wieder den Hügel runter auf den Rückweg.
Nice to know:
Leguane oder auf englisch Iguanas bilden eine Familie innerhalb der Schuppenechsen (lizards). Neben weiteren Arten kommen in Zentralamerika vor allem der grüne und der schwarze Leguan vor. Während sich der erste ausschliesslich von Pflanzen ernährt, gehören beim schwarzen Leguan auch Mäuse und Vögel zum Speiseplan. Zu den näheren Verwandten der Leguane zählen unter anderem das Chamäleon oder Agamen.Läs mer
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- Dag 13
- torsdag 14 oktober 2021
- ⛅ 33 °C
- Höjd över havet: 305 m
GuatemalaTikal National Park17°13’21” N 89°37’13” W
Tikal

Wer vor hundertfünfzig Jahren nach Tikal reiste, muss sich wohl gefühlt haben, wie Indiana Jones höchstpersönlich 🤠. Damals war die einstmals bedeutende Mayastadt 🛕🌴🌳 noch komplett vom Dschungel bedeckt und lediglich die vielen Erhebungen und die herumliegenden Steinen deuteten auf diesen verborgenen Schatz hin. Tikal war zu dieser Zeit vor allem die Heimat für Brüllaffen, Jaguare, Schlangen, Tapire und etliche Vogelarten 🐒🐆🐍🦜. Nur in den Geschichten der Maya wurde überliefert, dass sich im Dschungel uralte Kultstätten und Städte verstecken.
Inzwischen hat sich vieles verändert. Dutzende von Reisegruppen aus der ganzen Welt besuchen täglich Tikal und die Pfade zwischen den Tempeln werden von Menschen und Tieren gleichermassen benutzt (pandemiebedingt halten sich die Touristenströme aktuell sehr in Grenzen - zeitweise sind wir sogar die einzigen Touristen, was wir in diesem Fall sehr zu schätzen wissen!). Bisher wurden lediglich die grossen Anlagen ausgegraben und für Besucherinnen zugänglich gemacht. Einige davon sind noch immer zur Hälfte von grossen Bäumen, Gestrüpp und Lianen überwuchert. Das erschlossene Gelände entspricht nur einem Bruchteil von Tikal, welches sich über rund 65 Quadratkikometer erstreckt und vor 1500 Jahren im Kerngebiet 200'000 Einwohner zählte.
Dieser Mix aus Dschungel und Ruinen verleiht dem Ort eine magische, fast mystische Atmosphäre und regt zu wilden Fantasien über vergangene Königreiche, längst vergessene Rituale und Bräuche an. Faszinierend sind zum Beispiel die astrologischen Kenntnisse der alten Maya. Oder auch deren Wissen über die Landwirtschaft. Beeindruckend sind auch ihre Fähigkeiten in Mathematik, Physik und Architektur. Die Könige liessen vor 2000 Jahren von ihren Baumeistern prächtige Anlagen und bis zu achtzig Meter hohe Pyramiden errichten. Dies ist umso erstaunlicher, als dass zu jener Zeit das Rad noch nicht bekannt war und es auch keine Pferde gab 🐎.
Um möglichst viel von Tikal zu sehen und darüber zu erfahren, schlossen wir uns einer geführten Tour an. Der Guide stammte aus einem Dorf in der Nähe und kannte Tikal wie seine Hosentasche. Bereits seit vierzig Jahren arbeitet er als Guide und weiss nicht nur viel über die Geschichte, sondern auch über die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt 🦎🦋🌱. Wir konnten viel erfahren und genossen diesen Ausflug in eine längst vergangene Zeit in vollen Zügen. Die Aussicht von den Pyramidenspitzen war fantastisch und entlang der Pfade konnten wir einige Male ganze Familien von Brüll- un Klammeraffen beobachten.Läs mer

ResenärSpannend, ist auch UNESCO Kulturerbe. Weiterhin viele Erlebnisse und Eindrücke. Wir schätzen eure Berichte sehr! Liebe Grüsse Anita&Hugo 😘🇨🇭

ResenärHeute vor 37 Jahren……🌹🌹🌹Dani, zum Geburtstag wünschen wir dir nur das Allerbeste! 🎂🎈🎈🎈🍺🎵. Ganz liebe Grüsse an euch beide! 🥰💐 Ma@Paps

Wow, Abenteuer pur🤗 vielen Dank für all die tollen Eindrücke und Fotos - freue mich auf mehr☺️ Geniesst es! Lg Nelly [Nelly]
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- Dag 16
- söndag 17 oktober 2021
- ⛅ 24 °C
- Höjd över havet: 1 539 m
GuatemalaParque Central Antigua Guatemala14°33’23” N 90°43’59” W
Kolonialstadt Antigua

Nach einer enorm heruntergekühlten Nachtbusfahrt von Flores nach Guatemala City, kamen wir am 17. Oktober in der heutigen Hauptstadt Guatemalas an. Von dort fuhr uns ein Taxi gleich 30 Kilometer weiter ins zentrale Hochland von Guatemala 🚕. Nach ca. 1.5 Stunden kamen wir auf 1'582 m.ü.M. in Antigua, der ehemaligen Hauptstadt Guatemalas an. Hier werden wir uns sicherlich zwei Wochen aufhalten. Wir sind froh, nach einer vierzehntägigen Reise inklusive drei Grenzübertritten nun etwas länger an einem Ort zu bleiben 😃.
Nicht ganz zufällig haben wir uns dabei für Antigua entschieden: Die Kolonialstadt Antigua lockt ihre Besucher mit einer tollen Mischung aus alter Mayakultur 🌽, kolonialem Erbe ⚜ sowie modernen Einflüssen. Die schmucken pastellfarbenen, niedrigen Häuser sorgen für ein stimmungsvolles Ambiente. Die schicken Kacheln an den Fassaden und die gepflasterten Gassen akzentuieren diesen Charakter. In der schachartig♟angelegten Innenstadt sind die einzelnen Häuser innerhalb eines "Blocks" (von einer Querstrasse zur nächsten) jeweils miteinander verbunden. Egal ob Wohnhaus, Lebensmittelgeschäft, Apotheke, Souvenirladen, Boutique oder Fastfood-Bude - fast alles ist in ein- bis zweigeschossigen, traditionellen Steinhäuser untergebracht, die im selben Baustil daher kommen 🏘. Dies zumindest bis man das Eingangstor passiert hat, um in den dahinter verborgenen Innenhof mit selten auch modernen Gebäuden zu gelangen. Dies trifft zum Beispiel auf das dreigeschossige Mietshaus unserer Gastfamilie zu, das sich hinter einer bescheidenen Steinmauer mit einem grossen Vorplatz und mehreren geparkten Autos befindet. Während es sich hierbei um ein für hiesige Verhältnisse stattliches Haus handelt, sieht man gleich gegenüber auf der anderen Strassenseite, dass sich hinter einer ähnlich erscheinenden Mauer ein deutlich bescheideneres Wohnhaus verbirgt.
Hinter den dicken Steinmauern gibt es für uns jeden Tag neue kulinarische Höhepunkte zu entdecken: Charmante Cafés, unterschiedlichste Restaurants mit lokalen und internationalen Gerichten oder veganer Küche, Bäckereien, Rooftop-Bars mit lokalem Bier - ein wahres kulinarisches Paradies ☕🌮🥂. So kommt es uns sogar gelegen, dass die Portionen in unserer Gastfamilie sehr spärlich ausfallen und zwischen dem Mittag- und Abendessen noch Platz für eine zusätzliche Mahlzeit bleibt 😋. Zudem sind die Innenhöfe der Cafés oft wahre Wohlfühloasen, wo wir uns nach einem intensiven Schultag gerne einen feinen Kaffee oder einen fruchtigen Jugo gönnen. Einmal gestanden wir uns sogar einen Besuch bei McDonalds ein 🍟. Mit einem wunderschönen, begrünten Innenhof inklusive Steinbrunnen, hat Antiguas McDonalds wohl von allen Filialen weltweit das schönste Ambiente.
Wenn neben Husi, Quatschen mit der Gastmutter, Käffele und Essen noch etwas Zeit bleibt, schlendern wir natürlich auch liebend gerne durch den lokalen Markt. Dabei erkundigen wir uns über die Namen der für uns unbekannten tropischen Früchte 🍈🥭, kaufen das Eine oder Andere und feilschen mit den Marktverkäuferinnen und -verkäufer über die Preise von lokalem Kunsthandwerk 🪅🎍.
Meistens haben wir dann am Abend einen guten Grund, uns mit dem TukTuk 🛺 über die holprigen Pflastersteine nach Hause fahren zu lassen, damit wir noch pünktlich zum Nachtessen zu Hause sind. Die prachtvoll verzierten, farbigen Chickenbusse beobachten wir jeweils, wenn sie durch die Gassen sausen und an jeder Ecke wieder Leute ein- oder aussteigen lassen.
Nebst der Kolonialarchitektur und dem attraktiven kulinarischen Angebot, punktet die Stadt auch mit einer Vielzahl von imposanten Ruinen 🧱. Wir staunen immer wieder, wenn wir von einer Rooftop-Bar feststellen können, wie viele Ruinen auf engstem Raum erkennbar sind und versuchen uns vorzustellen, wie die Stadt wohl in ihrer Blütezeit, Mitte des 18. Jahrhunderts, ausgesehen hat. Damals gab es in Antigua über 50 Kirchen und Kapellen 🕍⛪ sowie Krankenhäuser, Schulen, eine Druckerei und auch eine Hochschule. Die grosse Anzahl an Kirchen und Klöster führt auf das 16. Jahrhundert zurück, als verschiedene religiöse Orden in der Stadt um Einfluss und Ansehen wetteiferten. Zudem errichteten reiche Kaufleute dutzende Paläste 🏰. Während gut 200 Jahren (1543-1773) hielt die damalige Hauptstadt dank der robusten, niedrigen Bauweise diversen Erdbeben stand. Leider wurde im Jahr 1773 ein Grossteil der Gebäude zerstört, weshalb heute gerade von den Kirchen häufig "nur" noch Ruinen sichtbar sind. Das tektonisch aktive Gebiet ist auch der Grund, weshalb es damals viele Leute ins heutige Guatemala City zog und die Stadt Antigua, die einst über 50'000 Einwohner zählt, heutzutage nur noch von ca 35'000 Menschen bewohnt wird.
Einen guten Ausblick auf die Innenstadt, die Ruinen sowie die markanten Kirchen geniesst man auch vom Aussichtshügel "Cerro de la Cruz" ⛰. Wir bestiegen ihn mit unseren Spanischlehrerinnen an unserem letzten Schultag. Nachdem es während zwei Wochen oft etwas regnerisch und bedeckt war, hatten wir das Glück, bei schönstem Wetter von oben auf die Stadt zu gucken. Dabei präsentierten sich auch die drei die Stadt umgebenden Vulkane in vollster Pracht 🌋!
Für ein Foto des bekannten "Arco de Santa Catalina" mit dem Vulkan Agua im Hintergrund hatten wir nämlich weniger Glück. Dieser war immer bedeckt, wenn wir beim Bogen waren. Doch das bekannte, ikonische Fotomotiv ist vielleicht auch eine Illusion. Nur schon wenn man bedenkt, wie verkehrsreich die Innenstadt ist. Zu fast jeder Tageszeit ist die Altstadt voller (erstaunlich modernen, teuren) Autos 🚘.Läs mer
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- Dag 17
- måndag 18 oktober 2021
- ⛅ 23 °C
- Höjd över havet: 1 532 m
GuatemalaCerro de San Felipe14°33’49” N 90°44’16” W
Sprachschule in Antigua

Ab jetzt heisst es "Schulbank drücken"! Wir haben uns für einen zweiwöchigen Power-Spanischkurs bei der Sprachschule Probigua in Antigua angemeldet. Den Tramper-Rucksack stellen wir für diese Zeit in die Ecke und knien uns dafür hinter unsere Spanischhefte. Damit wir möglichst viel lernen (und auch sprechen müssen), haben wir uns für täglich fünf Einzellektionen eingeschrieben und beziehen vorübergehend ein Zimmer bei einer guatemaltekischen Gastfamilie 🇬🇹.
Bereits am Sonntag bezogen wir unser Zimmer bei Janet und ihren beiden erwachsenen Kindern Daniela und Martín. Janet ist selber Spanischlehrerin und wies uns gleich zu Beginn an, mit ihr ausschliesslich spanisch zu sprechen. Auch Daniela und Martín nehmen sich immer wieder Zeit, um mit uns zu plaudern. Neben uns wohnen noch zwei ältere Damen aus den USA bei der Familie. Pat und Panchita - so nennen sich die beiden - leisten einen Freiwilligeneinsatz bei der Hilfsorganisation God's Child und unterstützen die lokalen Mitarbeitenden bei der Pflege von unterernährten und verwahrlosten Kindern aus der Stadt sowie der weiteren Umgebung.
Der Unterrichtsstart am Montag hatte es bereits in sich. Unsere beiden Lehrerinnen Sandra und Marielos gaben sich die grösste Mühe, uns zu fördern und zu fordern 👩🏫. Sandra konfrontierte Martina bereits zu Beginn mit spanischen Fragesätzen und Dani durfte alle möglichen Konjugationen "durchexerzieren". Auch mit Hausaufgaben sind die beiden nicht gerade sparsam 😆 Nach fünf Stunden Intensivunterricht brummte uns regelrecht der Schädel 💀 und wir verbrachten den restlichen Tag mit Kaffee-Hopping und relaxen.
Die Sprachschule Probigua haben wir übrigens sehr sorgfältig ausgewählt. Ein Teil des Ertrages fliesst nämlich in Bildungsprogramme in ländlichen Gegenden 🏫. Zudem existiert mit dem Verein Probigua ein Schweizer "Ableger". Rigoberto Zamorra, der Direktor von Probigua Guatemala und sein Schweizer Kollege Max Umiker konnten in den letzten dreissig Jahren bereits 19 Schulen bauen, verschiedene Bibliotheken gründen und fahren zudem mit einem zu einer mobilen Bibliothek umgebauten Chickenbus in die abgelegendsten Winkel von Guatemala 📚. Schaut doch mal rein: Probigua Schweiz (https://www.probigua.ch/) und Probigua Guatemala (http://www.probigua.com/).Läs mer
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- Dag 21
- fredag 22 oktober 2021
- ⛅ 16 °C
- Höjd över havet: 2 234 m
GuatemalaColonia La Fe14°40’44” N 91°0’31” W
Schulbesuch in Patzún

Bescherung in Patzún. Heute durften wir einem ganz besonderen Ereignis beiwohnen: Zusammen mit unseren Lehrerinnen und Rigoberto, dem Direktor von Probigua, durften wir nach Patzún fahren, um der dortigen Primarschule 200 nigelnagelneue Schreibtische für die Kinder zu übergeben. Diese wurden vom Schweizer Verein Probigua gespendet, welcher die guatemaltekische Hilfsorganisation schon mehr als 25 Jahre lang unterstützt.
Bevor wir losfuhren, mussten wir jedoch alle kräftig zupacken und die Tische auf dem Dach des alten Chickenbus festzurren sowie den zusätzlichen Camion beladen. Dani wurde zusammen mit Konrad und Leo, dem Busfahrer, dazu auserkoren, die Tische auf dem Busdach geschickt zu stappeln und mehr oder weniger fachmännisch festzubinden 🙈🙉🙊. Im Nachhinein betrachtet muss das wohl ein ziemliches Spektakel gewesen sein, zwei ungelenke Gringos auf einem Chickenbus beim tetrismässigenTische stappeln zu beobachten. Vor allem auch, da sich die beiden die ganze Zeit über nicht sicher waren, ob die unmittelbar über ihren Köpfen schwebenden Kabel das Quartier mit Strom versorgten⚡☠ . In der Zwischenzeit bildeten die anwesenden Probigua-Lehrerinnen mit Martina eine Menschenkette, um die Tische vom Lagerraum zur Strasse zu tragen 🔗. Da Martina die anwesenden Lehrerinnen um mindestens zwei Kopflängen überragte, musste sie schon nach kurzer Zeit Rigoberto helfen, die Tische auf das Busdach zu stemmen. Nach knapp 1.5 Stunden, einer Extrarunde Entladen und neu Stappeln, konnten wir in Chimaltenango losfahren und uns auf die kurvenreiche Fahrt nach Patzún machen.
Die Fahrt war unterhaltsam und kurzweilig, was vor allem der guten Stimmung im Bus zu verdanken war 🥳. In Patzún angekommen, war erst mal unser Chaffeur Leo gefordert. Mit viel Geduld musste er den langen Bus durch die engen Gassen steuern und darauf achten, die nah an der Strasse aufgestellten Marktwaren nicht zu touchieren 🚍🏣. Offenbar wurden wir bereits sehnlichst erwartet. Nicht nur die Schuldirektion und die Lehrpersonen halfen beim Entladen mit, sondern auch einzelne Eltern und sogar Grosseltern. So ging das Ausladen recht flott voran und ruckzuck waren die Tische im Schulzimmer verstaut.
Solche Materialspenden werden in Guatemala gebührend verdankt und gefeiert - inklusive Ansprachen von Gemeindevertretern, Politikern, Nationalhymne und Gebeten. Für uns war das alles sehr ungewohnt. Alles läuft nach einem offiziellen Protokoll ab, wird immer wieder musikalisch umrahmt und ob der vielen Rednerinnen und Redner war uns dann irgendwann nicht mehr ganz klar, wer nun in welcher Funktion zu den anwesenden Gästen sprach. Auf jeden Fall war es aber spannend und sehr emotional, dies alles miterleben zu dürfen und auch zu sehen, wieviel Herzblut im Projekt Probigua steckt und wie dankbar die Menschen für solche Spenden sind 🙏😍.
Leider waren während unserem Besuch kaum Kinder vor Ort, da aufgrund der Pandemie auch die guatemaltekische Regierung strenge Vorschriften erlassen hat. Seit mehr als 1.5 Jahren sind landesweit sämtliche Schulen geschlossen und die Kinder werden seither mehr schlecht als recht online unterrichtet. Obschon sich die Lehrpersonen die grösste Mühe geben, ist es schwierig via WhatsApp und gedruckten Arbeitspaketen (z.T. für einen ganzen Monat), einen adäquaten Unterricht zu gewährleisten. Die Schulschliessungen sind vor allem in den ländlichen Gebieten ein sehr grosses Problem. Der Zugang zu Internet ist nicht überall vorhanden und in den Familien gibt es oftmals nur ein einziges Mobiltelefon. Zudem können sich die wenigsten einen Laptop oder ein Tablet leisten. Wie Martina von ihrer Lehrerin erfahren hat, plant die Regierung offenbar für Mitte Januar die Öffnung der Schulen. Ob dann alle Kinder wieder in die Schule dürfen oder es hier für bestimmte Altersgruppen oder Regionen unterschiedliche Vorschriften gibt, ist unklar. Tagtäglich erleben wir in Gesprächen mit unseren Lehrerinnen, der Gastfamilie sowie weiteren Personen, wie schwierig die aktuelle Situation für die Eltern und Kinder ist. Die drohende Perspektivlosigkeit, der Bildungsrückstand und die ohnehin schon grosse Armut in den abgelegenen Regionen stimmt uns sehr nachdenklich und macht uns traurig.Läs mer
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- Dag 22
- lördag 23 oktober 2021
- ⛅ 17 °C
- Höjd över havet: 3 485 m
GuatemalaVolcán de Acatenango14°29’38” N 90°52’21” W
Vulkanwanderung Acatenango und Fuego

In Guatemala gibt es 34 Vulkane 🌋. Vier befinden sich in unmittelbarer Nähe von Antigua und sind von der Stadt aus gut sichtbar. Fuego, der derzeit wohl aktivste Vulkan Guatemalas, ist einer davon. Bei schönem Wetter sieht er wie ein rauchender Kamin aus und bei Nacht ist bei grösseren Eruptionen sogar die rot leuchtende Lava erkennbar😮.
Für uns war von Anfang an klar, dass wir mindestens einen dieser Vulkane aus der Nähe bestaunen wollten. Ebenso wollten wir uns nicht mit der bequemen Touri-Variante auf den Picaya zufrieden geben. Kurzerhand buchten wir deshalb das "Gesamtpaket" mit einer anspruchsvollen Zweitagestour auf den Vulkan Acatenango und einem Halbtagesausflug zum etwas weiter entfernt gelegenen Vulkan Picaya. Letzterer war im Sommer letztmals richtig aktiv und in der noch immer warmen Lava können die Tagestouristen Marshmellows grillieren🤤.
Alle Wanderungen können nur geführt unternommen werden. Dies hat grundsätzlich nichts mit dem Schwierigkeitsgrad zu tun. Obschon die Trails teilweise bis auf 4'000 Meter über Meer führen, ist das Gelände nicht vergleichbar mit den Alpen🗻. Im Falle von Picaya kann man beim Wanderweg sogar schon fast von einer "Autobahn" sprechen. Problematisch sind eher die schlechte bzw. inexistente Signalisation und die sich hartnäckig am Leben haltenden Gerüchte über Wegelagerer und Raubüberfälle🔫 auf Individualwanderer. Inwiefern letzteres auch heute noch stimmt, konnten wir nicht in Erfahrung bringen. Aber sowohl die Gastmutter, als auch unsere Lehrerinnen rieten uns dringend von einem "Solotrip" ab. Zudem kommt man bei einer geführten zweitägigen Acatenango-Fuego-Wanderung in den Genuss von drei Mahlzeiten sowie diversem Equipment wie Schlafsäcke, Zelte⛺ , Winterjacken (Übernachtung auf ca. 3'700 Meter über Meer) usw.
Mit genügend Wasser, Snacks und voll geladenen Kameraakkus im Rucksack fuhren wir am Samstag mit unserer Gruppe zum Ausgangspunkt für den Acatenango auf 2'500 Meter über Meer. Neben uns gehörten Hillel aus Israel, Jad aus Kanada, Ludovic aus Belgien und Jaber aus den USA zu unserer internationalen Truppe 🇨🇭🇮🇱🇨🇦🇧🇪🇺🇲.
Schon auf den ersten hundert Metern kamen wir alle gehörig ins Schwitzen🥵. Denn Moishe, unser Guide, hatte vor, uns als erste Gruppe ins Basiscamp zu führen. Das musste er gewissen Mitwanderer nicht zweimal sagen. Denn sowohl Hillel als ehemaliger Fallschirmaufklärer der israelischen Armee, als auch der kanadische Freeclimber Jad verstanden die Ansage als Aufforderung. So kam es, dass wir im Schnelltempo unterwegs waren und dabei fast ein wenig die Umgebung um uns herum vergassen. Insgesamt "durchwanderten" wir drei verschiedene Vegetationszonen, wobei uns vor allem der sich auf mittlerer Höhe befindende Nebelwald verzauberte. In diesem Abschnitt säumten mächtige Bäume mit langen Bartflechten den Weg und zwischem dichten Gestrüpp und Lianen entdeckten wir immer wieder wunderschöne Orchideen🌳🌸🌿. Weiter oben wurde der Wald etwas lichter und wir konnten den Vulkan Fuego erstmals aus der Ferne bestaunen🤩. Graue Rauchsäulen stiegen von der Vulkanspitze in den Himmel und wir alle konnten es kaum erwarten, vom Camp aus den Vulkan bei Nacht zu beobachten🔭.
Nach knapp 4.5 Stunden erreichten wir unser vermeintliches Tagesziel, verstauten unsere Rucksäcke im Zelt und gönnten unseren Füssen🦶 etwas Erholung. Die Aussicht war fantastisch und reichte bis nach Guatemala City. Der heutige Trek war damit aber noch nicht zu Ende. Moishe bot uns nämlich an, uns für ein zusätzliches "Taschengeld" zu einem Hügel zu führen, welcher sich nur gerade 300 Meter vom feuerspuckenden Fuego befindet. Wir waren etwas hin- und hergerissen. Einerseits war der Ausblick auch vom Camp aus fantastisch und Martinas Kopfschmerzen nahmen zu. Andererseits wollten wir uns das Spektakel einer Vulkaneruption aus nächster Nähe nicht entgehen lassen. Also schnürten wir unsere Wanderschuhe ein zweites Mal und marschierten mit Taschenlampen🔦 bewaffnet der Dämmerung entgegen.
Die knapp 300 Höhenmeter Abstieg und der anschliessende Aufstieg im selben Umfang hatten es in sich. Wir spürten die etwas dünnere Luft in dieser Höhe und auch der Hunger machte sich langsam aber sicher bemerkbar. Trotzdem wanderten wir Schritt für Schritt unserem Ziel entgegen. Das Grollen und Zischen des Vulkans wurde immer lauter und mit Einbruch der Dunkelheit leuchtete die Lava in grellem orangerot. Irgendwie erinnerte die Atmosphäre an die Szene aus Herr der Ringe, als sich Frodo Mordor näherte 🔥💍🧙♂️. Diese mystische Stimmung wurde nur durch das laute Geschrei einer Art guatemaltekischer Alt-Pfader-Gruppe gestört😡.
Mittlerweile hatten sich mehr als fünfzig Personen auf dem kleinen Hügel eingefunden und schauten gebannt in Richtung Fuego. Die guatemaltekischen Alt-Pfader beschworen die nächste Eruption mit lauten Sprechchören richtiggehend herauf und der Vulkan liess sich nicht "lumpen". Mit einem lauten Knall💥 schleuderte er grosse Steine zig Meter hoch in die Luft und kurz darauf folgte mit lautem Zischen die Lava. Ein gewaltiger orangeroter Funkenregen übergoss sich über den Berg, ehe es wieder totenstill wurde. Das Spektakel wiederholte sich alle zehn bis fünfzehn Minuten und bevor wir im eisigen Wind erstarrten, machten wir uns wieder auf den Rückweg.
Vom Camp aus konnten wir weitere Eruptionen bestaunen während wir uns mit heisser Schoggi☕ am Lagerfeuer wärmten. Dieses natürliche Feuerwerk🎆 fesselte uns alle und bei jedem Donnergrollen schnellten unsere Blicke in Richtung Vulkan. Leider fühlte sich Martina nach der Rückkehr ins Camp nicht sehr wohl. Bei ihr machten sich der leere Magen gekoppelt mit der anhaltenden Appetitlosigkeit, die starken Kopfschmerzen sowie die heutige Anstrengung bemerkbar und auch Dani war erschöpft. Um den "Käfer" zu kurieren und unseren Muskeln Erholung zu gönnen, gingen wir früh schlafen. Den frühmorgendliche Hike liessen wir bleiben und genossen stattdessen den Sonnenaufgang🌄 mit Blick auf den benachbarten Vulkan Agua und den feuerspeienden Vulkan Fuego vom Camp aus.Läs mer
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- Dag 26
- onsdag 27 oktober 2021 15:00
- ⛅ 21 °C
- Höjd över havet: 1 539 m
GuatemalaCerro de San Felipe14°34’21” N 90°44’15” W
Zu Besuch beim Kinderhilfswerk

Unsere amerikanischen "Gastschwestern" Pat und Panchita engagieren sich seit Jahren für das Hilfswerk God's Child, welches in Jocotenango ein Zentrum mit dem Namen Asociación Nuestros Ahijados (ANA) betreibt. Neben zahlreichen weiteren Angeboten wie einer Grundschule oder einem Obdachlosenheim, werden dort in einem spezialisierten Spital unterernährte Kinder aufgenommen und von Pflegepersonal und Freiwilligen wieder aufgepäppelt🍼🤱👶.
Nachdem uns Pat und Panchita viel darüber berichtet hatten, luden sie uns ein, bei ihnen im Casa Jackson (Spital) vorbeizuschauen. Da wir nicht mit leeren Händen aufkreuzen wollten, besorgten wir jedoch vorgängig im Supermarkt einen Satz der dringend benötigten "Sabberlatzen". Der Einkauf im einzigen Supermarkt in Antigua war spannend: Neben den benötigten Latzen mit niedlichen Tiersujets entdeckten wir unerwartet skurrilen Krimskrams wie Teetassen mit aufgedruckten Sprüchen in deutscher Sprache🤔 sowie unsinnige Aktions-Packages wie die Kombo Mayonnaise und Hand-Desinfektionsmittel🧐.
Die Anreise nach Jogotenango gestaltete sich ebenso unterhaltsam. Weil wir zeitlich etwas knapp dran waren, winkten wir an der Strasse kurzerhand einen Tuk-Tuk-Fahrer zu uns hinüber. Leider besass der etwas zerstreut wirkende Guatemalteke wohl das "schrottigste" Tuk-Tuk🛺 von ganz Antigua und schien gleichzeitig auch nicht gerade ortskundig zu sein. Jedenfalls fuhren wir zuerst in die falsche Richtung und wenig später blieb das Tuk-Tuk ruckartig stehen. Der Fahrer versuchte auf Biegen und Brechen dem alten Schrotthaufen neues Leben einzuhauchen. Nichts half - weder das Ein- und Ausstecken sämtlicher Kabel und Schläuche, noch das verzweifelte Überprüfen der Benzinpumpe. Bis auf ein klägliches Keuchen und Röcheln konnte der Mann dem Motor kein weiteres Lebenszeichen mehr entlocken und wir mussten die letzten paar hundert Meter zu Fuss zurücklegen🚶♂️🚶♀️.
Beim Hilfswerk wurden wir bereits erwartet und Robbie, einer der Manager, führte uns durch die Anlage. Die Institution ist seit 25 Jahren in Antigua ansässig und errichtete auf dem Gelände der ehemals städtischen Mülldeponie ein wahres Paradies für Kinder aus schwierigen Verhältnissen. Das grosse Engagement der Freiwilligen, die fröhliche und aufgestellte Art der lokalen Mitarbeitenden und die herzliche Atmosphäre beeindruckten uns sehr. Obschon die knapp 25 anwesenden Kinder eine traurige Vorgeschichte haben, scheint es ihnen hier gut zu gehen. Viele werden während ihrem Spitalaufenthalt auch von ihren Angehörigen begleitet - meist sehr junge Mütter aus den ärmsten Regionen und Quartieren.
Viele der Kinder müssen zwei bis drei Monate im Spital bleiben, um wieder ein normales Gewicht zu erhalten und warten, bis gewisse Entzündungen verheilt sind. Anschliessend kehren sie in den meisten Fällen in ihre Familien zurück und werden in der Folge regelmässig von der Hilsorganisation besucht. Vereinzelt kümmert sich die Organisation zusammen mit dem guatemaltekischen Sozialdienst um die Suche nach Pflegefamilien oder einem Platz im Kinderheim. Die jüngsten Kinder sind noch Säuglinge, andere bereits vier Jahre alt. Einige Vierjährige sind aber aufgrund ihrer Mangelernährung von der Entwicklung her gerade mal auf dem Stand eines Zweijährigen. Das aktuell älteste Kind ist ein siebenjähriger Junge. Angel, wie der Junge heisst, wurde von seiner Mutter verstossen und kann nicht sprechen. Als er im Spital ankam, konnte er nur auf dem Boden krabbeln. Inzwischen hat er gelernt zu stehen und kann - wenn auch wackelig - laufen. Die bisher älteste Patientin war ein vierzehnjähriges Mädchen. Sie wurde von ihrer Mutter als moderne Sklavin "gehalten" und zur Prostitution gezwungen.
Es sind diese und weitere Geschichten, welche uns nachdenklich stimmen und traurig machen. In Guatemala sind das alles leider keine Einzelschicksale und viele engagierte Menschen geben hier täglich alles, um die Welt etwas besser zu machen. Leider spüren auch die ansässigen Hilfsorganisationen die einschneidenden pandemiebedingten Restriktionen. Nur wenige der Dienstleistungen dürfen derzeit angeboten werden. Die Schule ist seit 2020 geschlossen und das Angebot für Obdachlose musste aufgrund der Kapazitätseinschränkungen ebenfalls eingestellt werden. Uns wird einmal mehr vor Augen geführt, dass unsere Probleme in der Schweiz eigentlich gar keine richtigen Probleme sind. Vieles relativiert sich, vieles wird unwichtig.
PS: Das Gebäudebild und dasjenige mit dem kleinen Mädchen stammen von der Webseite von God's Child (https://godschild.org/services/guatemala/)
PS II: Pat und Panchita sind die beiden Damen links auf dem GruppenbildLäs mer
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- Dag 30
- söndag 31 oktober 2021
- ⛅ 20 °C
- Höjd över havet: 2 079 m
GuatemalaRío Molino14°56’34” N 91°6’35” W
Markttag in Chichicastenango

Bunt, laut, voller Gerüche und Leben soll er sein, der Markt in Chichicastenango (welch ein Zungenbrecher🤪). Wir wagten uns ins Getümmel und mischten uns für ein paar Stunden unter die Einheimischen.
Chichi, so der landläufige Name der Stadt, liegt nördlich von Guatemala City im Hochland. Die Fahrt von San Marcos la Laguna war kurvenreich und holprig🚌. Letzteres aber nicht etwa wegen schlechter Strassen, sondern wegen den zahlreichen "Túmulos". Gefühlt alle paar hundert Meter gab es solche Bremsschwellen〰️ auf der Strasse, die uns im Microbus von unseren Sitzen hüpfen liessen. Angesichts der Fahrkünste einiger Guatemalteken und den bedenklichen Zuständen ihrer fahrbaren Untersätze ist die Existenz dieser "Túmulos" sicher gerechtfertigt😬.
Beim Marktbummel schloss sich uns Leah, eine alleinreisende junge Amerikanerin an. Zusammen liefen wir kreuz und quer durch diesen kunterbunten🌈 Markt, der offenbar der grösste dieser Art in ganz Zentralamerika sein soll. Gleichzeitig ist er wohl auch der langlebigste. Schon die alten Maya boten hier ihre Marktware🧺🥙👗 an - Jahrhunderte bevor die ersten europäischen Seefahrer hier ankamen.
Der Markt ist in verschiedene Sektionen aufgeteilt, wobei sich uns diese Ordnung nicht ganz erschloss🙃. Etwas planlos irrten wir im Labyrinth der zahreichen Marktstände umher. Mal säumten dutzende von Stoffständen unseren Weg, mal streiften wir Früchte- und Gemüsestände mit einer üppigen Auslage. Die Comedores - einfache Strassengrills🍗 oder Suppenküchen🍲 - konnten wir jeweils von weitem riechen und ähnlich verhielt es sich auch mit den Fleischständen. Deren Auslage war jedoch wesentlich weniger appetitlich und für uns eher gewöhnungsbedürftig. Angeboten wurde so ziemlich alles: ganze Schweinehälften, Hühnerkeulen, Innereien, und was das Herz sonst noch so begehrt🤤.
Am betriebsamsten ging es auf dem Platz vor der Kirche zu und her. Das Sortiment der Stände wechselte zu Kerzen, Blumen und Räuchermaterialien🕯💐💨. Neben den Händlern, Marktfrauen, Besucher- und Besucherinnen tummelten sich hier auch ein paar Schamanen. Die guatemaltekische Bevölkerung ist zwar sehr christlich geprägt, daneben werden aber auch etliche Maya-Rituale zelebriert. Vor der Kirche wurden beispielsweise allerlei Kräuter verbrannt und am selben Tag fand eine Maya-Prozession statt. Wem die Huldigung galt, erfuhren wir leider nicht. Auf jeden Fall wurde die Prozession lautstark mit Silvester-Böllern🧨 angekündigt und von zahlreichen Musikanten begleitet.
Wer mehr über skurrile Maya-Kulte erfahren möchte, kann zum Beispiel nach San Simón oder Maximón googeln. Diesem Volksheiligen mit Schnauzbart, Hut, Sonnenbrille und Krawatte 🧔🕶👔 werden negative und positive Kräfte zugesprochen. Maximón werden in der Regel Schnaps, Zigaretten, Zigarren und Geldscheine geopfert, oftmals auch von etwas abergläubischen zwielichtigen Personen.
Den manchmal mehr, manchmal weniger verlockenden Angeboten der Marktfahrerinnen und Verkäufer konnten wir an diesem Markttag weitestgehend widerstehen. Wohlwissend, dass wir alles die nächsten Monate mit uns tragen müssen, hatte unsere Ausbeute dieses Mal in einem Stoffbeutel platz😁. Der Besuch von Chicastenango hat sich für uns auf jeden Fall gelohnt.
Hinweis: das Maximón-Bild stammt nicht von uns (Quelle: http://www.revuemag.com/2014/02/maximonmovie/).Läs mer
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- Dag 32
- tisdag 2 november 2021
- ⛅ 20 °C
- Höjd över havet: 1 571 m
GuatemalaSan Marcos La Laguna14°43’19” N 91°15’35” W
San Marcos und Lago Atitlán

Der Lago Atitlán gehört zu den "Must Sees" in Guatemala und ist sowohl wunderschön gelegen, als auch mit einer wahnsinnigen Vielfalt gesegnet. Letzteres bezieht sich auf die Flora und Fauna, die Dörfer und dessen Bewohner und das tolle gastronomische Angebot 🥑🌮🥘.
Schon vor hundert Jahren reisten Touristen an den Atitlánsee. Der britische Schriftsteller Aldous Huxley beschrieb den See einst als "Comersee mit Vulkanen" und auch der Schweizer Autor Martin Suter lebte zwischenzeitlich hier. Nun war es an uns, den Atitlánsee zu entdecken oder zumindest einen Teil davon zu "erleben".
Bereits die Anreise war spektakulär, da man quasi von einem Hochplateau an den See runterfährt (der See liegt aber immer noch auf 1'600 Meter über Meer). Die enge und steile Strasse forderte unseren Fahrer und den klapprigen Toyota-Bus gleichermassen und unsere Mägen wurden ab den zahlreichen Haarnadelkurven mehr als einmal auf die Probe gestellt. Belohnt wurden wir dafür mit einem tollen Ausblick auf den See und die umliegenden Vulkane Tolimán, San Pedro und Atitlán🌋. Wie Antigua ist auch die Atitlán-Region vulkanischen Ursprungs. Anstelle des Sees gab es früher einen Supervulkan. Nach dessen Explosion vor beinahe 100'000 Jahren bildete sich im Krater der Atitlánsee.
Die malerische Landschaft um den See herum ist sehr grün. Alles ist voller exotischer Pflanzen und Maya-Familien bauen an den steilen Hängen bis weit nach oben Mais🌽 und Obst an. An den Ufern befinden sich kleinere und grössere Siedlungen, welche zum Teil ihren ursprünglichen Charakter bewahren konnten. Einzelne Dörfer werden inzwischen vor allem von Touristen aus der ganzen Welt bevölkert, wobei gewissen Orten ihr Ruf vorauseilt. So ist San Pedro vor allem für wilde Partys bekannt und unter anderem bei jungen Israelis äusserst beliebt. Nach San Marcos verirren sich Ruhesuchende und Yoginis und San Juan oder Panachachel gelten gemäss Reiseführer als Mekka für Kunst und Handwerk.
Wir verbrachten unsere "Atitlán-Tage" bis auf einen Ausflug nach Chichicastenango und nach San Pedro ausschliesslich in San Marcos. Nach anstrengenden und fordernden Schultagen hofften wir hier auf etwas Entspannung, Ruhe und Sonnenschein. Obwohl uns der Ort mit seinen verwinkelten Gassen von Anfang an in seinen Bann zog, war es für uns eher "Liebe auf den zweiten Blick".
Unsere erste Unterkunft war ein kompletter Reinfall und wir liessen uns bei der Reservation tatsächlich von den vielen schönen (oder schöngemachten?) Bildern sowie guten Pre-Corona-Rezensionen fehlleiten. Selten hatten wir auf unseren früheren Reisen eine derart schäbige Unterkunft mit lustlosen Betreibern und kauzigen Gästen angetroffen. Im Zimmer lagen ganze Haarbüschel von unseren Vorgängern auf Fussboden, die Vorhänge waren übersäht mit grossen Spinnennestern🕷, die Klospülung versagte den Dienst und der Weg zu den Cabanas war gespickt von Hundehaufen💩. Das auf der Webseite angepriesene Restaurant war zudem seit Monaten geschlossen und der Aufenthaltsbereich mit Sonnendeck am See verwahrlost und zugemüllt. Nach zwei Nächten konnten wir glücklicherweise dislozieren und in einem Hotel ein traumhaftes Bungalow mitten in einem tropischen Garten beziehen, Maya-Sauna inklusive 😎.
Licht und Schatten liegen bekanntlich nahe beieinander und genau das trifft auch auf San Marcos zu. Läuft man durch die engen Gassen, ist der Ekel vor den vielen Hundehaufen ein ständiger Begleiter und auch der viele Müll am Seeufer stimmte uns nachdenklich. Abends ziehen herrenlose Hunde umher und kläffen bis weit in die Nacht hinein um die Wette. Auf der anderen Seite verbergen sich hinter den Hecken, Mauern und Zäunen wahre Paradiese mit schönen Gärten, schmucken Restaurants und gemütlichen Unterkünften. Die Restaurants laden zu kulinarischen Höheflügen ein und Vegetarier kommen hier voll auf ihre Kosten🤤.
Dieses Gegensätzliche beschränkte sich nicht nur auf die Einrichtungen und Strassen. Auch die ständigen oder vorübergehenden Bewohner scheinen aus unterschiedlichen Welten und für uns machmal sogar Galaxien zu stammen. In San Marcos treffen sich einfach alle: die ländliche Maya-Bevölkerung👩🌾, Reisende wie wir, Naturfreunde, Yogis und Yoginis🧘♂️, Party-Jugend, Sinnsuchende, Hippies, Insta-Sternchen, Gaukler und Künstler, Gurus👳♂️ und Scharlatane, New-Age-Jünger, Abgestürzte und "Hangengebliebene". Ein spannender Mix an einem magischen Ort.
Wir vermuteten, dass dieser Umstand nicht nur den weltoffenen Bewohnern mit Hang zur Esoterik zu verdanken war, sondern wohl eher auch dem einfachen Zugang zu bewusstseinserweiternden Substanzen aller Art. Eine kleine Kostprobe gefällig? An unserem ersten Tag trafen wir eine als Leopard geschminkte Frau, dann sass uns im Restaurant ein Zauberer gegenüber, tags darauf lief uns ein junger Amerikaner mit Erst-Weltkriegshelm und eingestecktem Buschmesser über den Weg und später ein weiterer Tourist im Tarzan-Kostüm, begleitet von einer Dame mit Ziegenhörnern. Daneben gab es Elfen, eine Frau im Ganzkörper-Katzenanzug und diesen einen Typen, der im Drogenrausch allen anwesenden Restaurantgästen von seinen toxischen Kräutertrunks erzählte und sich im Garten mit den buntesten Blumen für den nächsten Trip eindeckte. Irgendwie wie Fasnacht🥳 mit einer Prise Woodstock-Festival, Goa-Party, MadMax und Herr der Ringe.
Natürlich waren längst nicht alle Gäste so schräg unterwegs und die Mehrheit besuchte San Marcos wegen den guten Restaurants, den vielen Yoga-Angeboten, den Ashrams und Meditations-Camps oder schlicht und einfach wegen der schönen Lage mit Freizeitangeboten auf dem See und in den Bergen. Wir genossen ebenfalls die Multikulti-Küche, staunten über den ansässigen Unverpackt-Laden, stöberten in der Schmuckauslage der Kunsthandwerkerinnen und Händlern aus Uruguay, Kolumbien und Guatemala oder besuchten den nahegelegen, dehr sehenswerten Park mit Aussichtspunkten und mehreren Zeremonienstätten der Maya.
Was uns bis zuletzt irritierte, war der Umgang mit der Corona-Pandemie😷. Diese hat viele in- und ausländische Bewohner hart getroffen und ihrer Existenzgrundlage beraubt. Während unserem Aufenthalt spürten wir diesbezüglich mehrmals eine gewisse Ohnmacht oder Resignation. Auf der anderen Seite erlebten wir tagtäglich eine gewisse Gleichgültigkeit gegenüber der Maskentragpflicht: Die Polizisten und paar einzelne Toristen waren die Einzigen, die mit einer Maske anzutreffen waren.
Die Tage am Atitlánsee waren spannend und gespickt mit ein paar (kulinarischen) Hochs und (unterkunftstechnischen) Tiefs. Wechselhaft war auch das Wetter, weshalb wir die Regenphasen dazu nutzten, uns der Planung der nächsten Reiseetappe nach Costa Rica🇨🇷 und weiteren administrstieven Verpflichtungen zu widmen.Läs mer
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- Dag 36
- lördag 6 november 2021
- 🌧 26 °C
- Höjd över havet: 11 m
Costa RicaPapa Kilo9°9’12” N 83°44’13” W
Uvita und Marino Ballena Nationalpark

Feiner goldener Sand, türkisfarbenes Wasser, dichter Dschungel und prächtige Palmen - ungefähr so sehen Traumstrände in unserer persönlichen Fantasie aus und genau das fanden wir in Uvita vor 🌴🥥🏖. Wer am Strand nach einer Bar, einem Restaurant oder einem gezielten Schattenplätzchen Ausschau hält, sucht hier vergebens. Das macht diesen idyllischen Ort mit der intakten Natur definitiv zu einem wunderbaren Paradies, welches allerdings aufgrund dieser Umstände nicht mehr als paar Stunden am Stück intensiv genossen werden kann.
Die Strände in Uvita liegen inmitten des "Parque Nacional Marino Ballena", dessen Name sich zum einen von den Buckelwalen 🐋 ableitet, die sich hier fortpflanzen und je nach Saison mehr oder weniger oft blicken lassen. Zudem handelt es sich um eine Anspielung auf die markante Sandbank, die jeweils bei Ebbe an der Punta Uva zum Vorschein kommt, sich bis zu einem Felsriff erstreckt und an die Form einer riesigen Schwanzflosse erinnert.
Wir verbrachten insgesamt vier Nächte in Uvita. Während der Busfahrt von San José an die Pazifikküste konnten wir bei einer Brücke aus dem Busfenster einige Krokodile bestaunen 🐊. Zudem führte die Fahrt an etlichen Bananenplantagen und interessanten Landschaften vorbei. Der anschliessend ungefähr vier Kilometer lange Weg von der Bushaltestelle zu unserer Unterkunft war sehr schweisstreibend und ermüdend, obwohl es kaum eine Steigung zu bewältigen gab. Denn unser Hauptgepäck wog mittlerweile je um die 20 kg und das "Handgepäck" je rund 10 kg 🎒👜. Hinzu kamen die Lebensmitteleinkäufe sowie das Trinkwasser, welches wir extra anschleppen mussten.
Vielleicht fragt ihr euch nun, weshalb wir unterwegs auch noch Lebensmittel einkaufen mussten. Dieselbe Frage stellte sich auch Martina, als Dani kurzerhand im Minimarkt verschwand. Bei der Ankunft in der Unterkunft war sie dann umso erleichterter, dass Dani schon voraus gedacht und sich mit dem Entscheid, unterwegs einzukaufen, durchgesetzt hatte 😉👌. Kaum angekommen, schüttete es nämlich wie aus Kübeln, wurde es dunkel und zeichnete es sich ab, dass es in der näheren Umgebung der Ecocabanas kaum Essensmöglichkeiten gab. So schätzten wir unsere eher primitiv ausgestattete Outdoorküche mit halbgeschmolzenen Plastiktellern umso mehr und konnten uns vor unserem bescheidenen "Containerhäuschen" ein leckeres, vegetarisches Abendessen zubereiten - mmhhh...! 😋
Dass unsere Unterkunft direkt an Dschungel grenzt und nur wenige Meter vom Nationalpark entfernt liegt, war nicht nur an den Geräuschen der Brüllaffen 🐒 und Grillen 🦗 erkennbar, sondern auch am immer wiederkehrenden Besuch ganz spezieller, neugierigen Kreaturen. Als Martina vor der Containerhütte genüsslich auf der Bank lag, ein Brussier-ähnliches Gebäck verspiess 🍪 und dabei einige Krümmel hinterliess, beobachtete Dani plötzlich, wie sich unter der Bank eine kleine Pfote hervorstreckte. Es war das erste Mal, dass wir Waschbären von so nah bestaunen durften 🦝🤩. Dass sie hier regelmässig zu Besuch sind, wussten wir bereits von den Hostel-Besitzern und auf dem Kochfeld und den Fussplatten im Aussenbereich fanden wir diverse Pfotenabdrücke 🐾. Somit war auch klar, weshalb der Abfallkübel "waschbärensicher" in einer abgeschlossenen Gitterbox verstaut werden musste.
Während der Benützung der Outdoor-Dusche gab es für Martina weiteren Besuch🚿👻. Da es bereits dunkel war und nur Bewegungen sowie undefinierbare Geräusche wahrgenommen werden konnten, stellte sich erst beim Einschalten der Taschenlampe heraus, dass es sich wohl um einen harmlosen, jedoch fast faustgrossen Frosch handelte 🔦🐸. Nachdem uns noch mehr Waschbären besucht und einer davon Dani zünftig angeknurrt hatte, wechselten wir spätabends von der frischen Tropenluft in die muffig duftende, drückend heisse Containerhütte. Von dort aus konnten wir gut versteckt hinter dem Insektengitter die Waschbären weiter beobachten.
Am nächsten Tag erkundeten wir den Nationalpark mit der berühmten Sandbank, in der Form einer Walschwanzflosse. Auf dem Weg dorthin begegneten wir knallroten Papageien🦜, die hoch oben in den Baumkronen krächzten sowie bewundernswerten Blattschneiderameisen, welche nagelgrosse Blattstücke transportieren und innerhalb einer dutzende Meter langen Ameisenstrasse koordiniert zusammen arbeiteten 🌿🐜💪.
Die kilometerlangen, menschenleeren, sauberen Sandstrände waren wie aus dem Bilderbuch und luden vor allem zum Entlangschlendern ein. Zeit zum Chillen oder Schwimmen blieb leider nicht 🏊♂️🏖. Schliesslich wollten wir rechtzeitig und noch bei Ebbe bei der Sandbank ankommen. Zudem mussten wir uns gut vor der brennend heissen Sonne schützen. Einen Sonnenbrand wie in Belize wollten wir unbedingt verhindern.
Nach einem knapp dreistündigen Marsch genossen wir die besondere Aussicht von der Schwanzflosse aus: Geradeaus war das schroffe, glitschige Steinkliff zu erkennen, welches mit Flip-Flops allerdings nur mühsam begehbar war. Rechts und links davon tat sich ein Strand auf, an welchem das Meer auch etwas ruhiger zu sein schien und vereinzelt Leute am Baden waren. Trotz hungrigen Mägen, die uns zum Verlassen des wundervollen Naturparadieses zwangen, gönnten wir uns eine kurze, wohltuende Abkühlung im Pazifik 😎. In einem der Restaurants vor dem Nationalpark trafen wir zum zweiten Mal zufälligerweise auf Rosalie, eine ehemalige Studienkollegin von Martina aus einem CAS an der HSLU. Rosalie war zur selben Zeit wie wir mit einer Kollegin für drei Wochen in Costa Rica unterwegs - was für ein Zufall!!
Obschon die Umgebung von Uvita noch mehr zu bieten gehabt hätte, verzichteten wir die folgenden Tage bewusst auf weitere Aktivitäten. Wir benötigten die Zeit, um die drei Wochen Costa Rica zu planen, die wir mit Daniela (Martina's Schwester) verbringen werden. Zudem stellten wir fest, dass es pandemiebedingt Änderungen gab, was die Reisemöglichkeiten von Panama nach Kolumbien betrifft. So mussten wir uns schleunigst um ein Segelboot für die Weiterreise nach Südamerika bemühen ⛵🌎.Läs mer
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- Dag 43
- lördag 13 november 2021
- ⛅ 28 °C
- Höjd över havet: Havsnivå
Costa RicaBoca Río Tortuguero10°32’19” N 83°30’22” W
Wildlife in Tortuguero

Welcome to the Jungle! Im ehemaligen Holzfällerdorf Tortuguero bezogen wir für 4 Tage eine kleine Holz-Cabana 🏠. Tortuguero war für uns der Ausgangspunkt für unterschiedliche Exkursionen zu Fuss und zu Wasser in den gleichnamigen Nationalpark. Bekannt ist Tortuguero vor allem auch als Nistplatz für die grossen Meeresschildkröten 🐢 - dazu aber später mehr.
Bereits die Anreise nach Tortuguero war spektakulär. Denn nach mehreren Stunden im Minibus erwartete uns eine rasante Bootsfahrt 🛥 durch den Rio La Suerte und die Kanäle von Tortuguero. Die Fahrt führte mitten durch den Regenwald mit grossen Bäumen und Palmen deren Blätter und Äste oftmals weit ins Wasser ragten 🏞.
Kaum in Tortuguero angekommen, schrieben wir uns für die erste Regenwaldtour ein. Noch am selben Abend ging es auf einen zweistündigen Nightwalk mit einem Biologen. Dem Nightwalk folgten die nächsten Tage noch ein Kanuausflug 🛶, eine Kayaktour durch die kleineren Kanäle sowie zwei ausgiebige Dschungel-Hikes, davon einer auf den mittlerweile erloschenen Vulkan Cerro Tortuguero.
Bei den vielen Aktivitäten kamen wir voll auf unsere Kosten. Neben unterschiedlich grossen Fröschen in allen möglichen Farben, sahen wir Leguane, kleinere Echsen, Schlangen und viele Vögel 🐸🦎🐍🦜. Auch unsere nächsten Verwandten durften wir aus der Nähe beobachten. Während wir die Brüllaffen schon von weitem hören konnten, kündigten sich die Klammeraffen meistens durch das Rascheln der Baumwipfel an und die Kapuzineräffchen wagten sich manchmal auf der Futtersuche bis auf wenige Meter an uns heran 🐒🥰. Einmal konnte unser Guide mit dem Fernglas sogar ein Faultier erspähen, welches weit oben im Baum versteckt genüsslich Blätter und Mandelblüten kaute 🦥.
Vor allem die Affen faszinierten uns tagtäglich von neuem. Wir konnten ihnen stundenlang zusehen und hatten manchmal auch das Gefühl, dass nicht wir sie, sondern sie uns beobachteten 🔭. Einmal schwang sich eine Klammeraffen-Mama frischfröhlich den Telefonkabeln entlang durch das Dorf 🏘 und mehrere Male genossen neugierige Kapuzineräffchen direkt vor unserer Nase überreife Dschungelfrüchte 🍌🥭🍈.
Besonders spannend war es, bei kompletter Dunkelheit den Geräuschen des Dschungels zu lauschen oder mit der Taschenlampe ins Gebüsch zu leuchten und reflektierende Augenpaare zu entdecken 🕷🪳🦋. Aber auch das leise dahingleiten mit dem Kanu oder dem Kayak gefiel uns sehr gut. So konnten wir uns praktisch geräuschlos dem Ufer nähern, um Vögel und Echsen zu beobachten. Mit dem Kayak hatten wir sogar die Möglichkeit noch tiefer in den Regenwald einzudringen und mit unserem Guide enge und verwinkelte Kanäle und Buchten auszukundschaften. Dem strömenden Regen trotzten wir dabei gut geschützt unter einem dichten Blätterdach 🌿.
Der zunehmende Tourismus hat leider auch seine Schattenseiten. Da viele Menschen wegen den grossen Meeresschildkröten in diese abgelegene Ecke von Costa Rica reisen, gibt es während der "Saison" (dann wenn die Schildkröten die Eier legen und dann, wenn die Jungen schlüpfen) unzählige Touren. Unseriöse Anbieter halten sich dabei nicht immer an die Regeln und schaden mit ihrem Handeln diesen schönen Tieren.
So trafen wir bei einem Abendspaziergang am Strand einen Typen an, der die Nester manipulierte und so die Schildkrötenbabies frühzeitig zum Schlüpfen brachte. Er erhoffte sich möglicherweise damit ein Trinkgeld der Touristen. Zum Glück wurde der Mann von einer in Tortuguero wohnhaften Biologin auf frischer Tat ertappt und die Touristen aufgeklärt. Das Manipulieren der Nester durch Menschen führt dazu, dass die Jungtiere geschwächt und zu früh ins Wasser gehen und an Erschöpfung sterben können. Für die Aufrechterhaltung der Population ist dies eine weitere Gefahr 😡. Denn obschon die Schildkröten viele Eier legen, erreichen nur die wenigsten das Erwachsenenalter (1 von 1'000!). Die restlichen Tiere sterben viel früher durch Fressfeinde wie Geier, Waschbären oder Fische. Während unserem Aufenthalt in Tortuguero sahen wir wie ganze Gruppen von Geier die Schildkrötennester plünderten. Da braucht es nicht auch noch Menschen, welche dasselbe tun.Läs mer
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- Dag 48
- torsdag 18 november 2021
- ⛅ 29 °C
- Höjd över havet: 9 m
Costa RicaPunta Pirikiki9°39’31” N 82°44’59” W
Cahuita, Puerto Viejo & Manzanillo

"Don't worry about a thing
'Cause every little thing's
Gonna be all right
Singin' don't worry about a thing…"
***Bob Marley - Three Little Birds (1977 / Exodus)*** 🇯🇲
Die Karibikküste von Costa Rica unterscheidet sich sowohl landschaftlich, als auch kulturell von der Pazifikküste. Zwar grüssen viele Ticos auch hier mit einem "Pura Vida", aber vieles erinnert an die enge Verbundenheit mit Jamaika oder allgemein dem ganzen karibischen Kulturraum 🏝🦜🥥. Die Häuser sind bunt gestrichen, überall dröhnt aus den Boxen Reaggae-Musik 🎵 und in den traditionellen Restaurants werden, neben Gallo Pinto, Gerichte wie Rondón (karibischer Fischeintopf) oder Chicken Jerk serviert.
Historisch bedingt gibt es hier einen grossen Bevölkerungsanteil an Menschen mit afro-karibischer Herkunft. Vor 200 Jahren zogen viele Einwanderer aus Jamaika 🇯🇲 in die Dörfer und Siedlungen um Puerto Limón, Puerto Viejo oder Cahuita, um für die Eisenbahn oder auf den Bananenplantagen zu arbeiten. Ihre Kultur macht heute einen beträchtlichen Teil des spannenden und von viel Lebensfreude geprägten karibischen Vibes aus. Touristen aus allen möglichen Länder reisen aber natürlich nicht nur deswegen, sondern vor allem wegen den idyllischen Buchten mit türkisfarbenem Wasser 🏖 den Surfer-Stränden 🏄♀️ und den wunderschönen Nationalparks 🌴🐾 in diese Gegend.
Zusammen mit Daniela, Martinas ältester Schwester, besuchten wir während etwas mehr als einer Woche die Ortschaften Cahuita, Manzanillo und Puerto Viejo. Tagsüber unternahmen wir jeweils Ausflüge in die Nationalparks, machten es uns am Strand bequem oder kühlten uns im Meer ab 🧊.
Abends gönnten wir uns einen tropischen Drink 🍹 oder ein leckeres Essen in einem der zahlreichen Restaurants, wobei hier die Gastroszene von Puerto Viejo ganz klar heraus stach.
Wie schon in Uvita und in Tortuguero waren wir auch in dieser Region überwältigt von der grandiosen Flora und Fauna Costa Ricas. Dem Treiben der Äffchen 🐒 konnten wir beinahe stundenlang zusehen und am Abend schmerzte uns der Nacken vom ewigen "nach oben schauen" auf der Suche nach Faultieren 🦥. Aber nicht nur die "grossen" Tiere faszinierten uns. Auch die fleissigen Blattschneiderameisen 🐜, die prachtvollen Spinnennetze 🕸, die farbenfrohen Frösche und die flinken Kolibris liessen uns staunen. Selbstverständlich freuten wir uns nicht über alle unsere tierischen Freunde gleichermassen: die vielen Moskitos und Sandflöhe waren eher lästig und die Hauskatze in einer der Herbergen entpuppte sich als schnurrendes Raubtier mit scharfen Krallen.
Insbesondere der Nationalpark von Cahuita war ein wahres Affenparadies 🐵. Die schlauen Kapuzineräffchen mit ihren teilweise erst wenigen Tage alten Jungtieren liessen sich kaum von uns stören. Sie tollten einfach weiter auf den Bäumen rum, kauten Früchte und Blätter und versuchten dann und wann etwas aus den Taschen der Touristen zu stiebitzen. Daneben wagten sich aber auch Krabbenwaschbären 🦝 aus den Büschen, um sich über die für die Schnorchlergruppe bestimmte Ananas herzumachen. Der Pfad durch den Nationalpark führt mehrmals zu abgelegenen, paradiesischen Stränden mit feinem Sand und kristallklarem Wasser. Zur Feier des Tages hüpften wir ebenfalls in die Wellen 🌊 und genossen das kühle Nass.
In Manzanillo entdeckten wir tagsdarauf ein vollkommen mit Graffity bespraytes, altes Schiffswrack am Strand. Die Szenerie im goldenen Abendlicht war einfach fantastisch 🌅.
Im angrenzenden Nationalpark Gandoca-Manzanillo wurden wir ein paar Tage später auf einer geführten Kayaktour endlich fündig und durften vom Wasser aus ein Dreizehen-Faultier 🦥 beobachten. Am selben Tag folgten dank unserem Guide Juanito sogar noch zwei Zweizehen-Faultiere, welche es sich direkt an der Hauptstrasse auf einem Mandelbaum 🌳 gemütlich gemacht hatten. Mittlerweile sind wir schon richtige Faultier-Experten und kennen die Unterschiede der hier vorkommenden Arten. Juanito war es auch, der uns sicher durch das Dickicht der Mangroven führte und uns viel über seine Arbeit als Guide und sein Engagement für den Naturschutz erzählte. Dank ihm durften wir uns alle als Kokosnuss-Erntner/in betätigen und mit einem langen Bambusstock bewaffnet versuchen, eine der begehrten Nüsse von der Palme zu holen 🥥🌴. Die eigenhändig geerntete Kokosnuss zu trinken hat "zünftig gfägt" 😁.Läs mer
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- Dag 53
- tisdag 23 november 2021
- ⛅ 21 °C
- Höjd över havet: 1 616 m
Costa RicaSan Gerardo10°20’32” N 84°47’58” W
Santa Elena und Monteverde

Auf unserer Reise machten wir in Santa Elena für vier Tage halt und bezogen an zentraler Lage gleich ein ganzes Ferienhaus 😎. Die Bergregion ist für ihre urtümlichen Nebelwälder berühmt 🌳🌿🌴. Gleich drei solcher Cloud Forest Reserves existieren in den beiden Gemeinden und locken jedes Jahr tausende von Touristen, Naturfreunde und Biologen an. In Santa Elena trafen wir mit Barbara und Katrin zudem zwei Freundinnen aus der Schweiz 🥰. Zu fünft entdeckten wir den Nebelwald und flitzten auf Rollen durch die Baumwipfel.
Santa Elena liegt auf knapp 1'300 Metern über Meer direkt auf dem Continental Divide, welcher gleichzeitig auch die Wasserscheide ist ⛰. Das Wasser der östlichen Hänge fliesst früher oder später in das karibische Meer, dasjenige der westlichen Hänge in den Pazifik. Vom Dorf aus hat man eine wunderbare Aussicht auf die Halbinsel Nicoya und den gleichnamigen Golf 🏞. Die besondere Lage hat zur Folge, dass hier ein spezielles Klima herrscht. Walter, unser Guide, unterteilte die Wetterperioden scherzhaft in zwei Jahreszeiten: "Rainy Season" und "Very Wet Season"🌧⛈. Es ist hier also jahrein und jahraus nass oder sehr nass und extrem windig 💨.
"Unser" Haus lag auf jeden Fall an einer ziemlich exponierten Stelle. Jedenfalls fühlten wir uns im Haus wie in einem Spukschloss 👻🏚. Überall klapperte es, der Wind hob das Blechdach an, liess die Sträucher und Äste entlang der Fassade streifen und zog durch die Ritzen. Wir verbrachten die Nächte deshalb warm eingepackt unter Wolldecken und genossen vor dem zu Bett gehen einen warmen Tee 🍵. Die Dusche in einem der beiden Badezimmer liessen wir zudem unbenutzt - die fetten schwarzen Spinnen schienen sich hier nämlich besonders wohl zu fühlen und waren möglicherweise giftig 🕷🕸🙀.
An zwei Tagen erlebten wir die Natur von Santa Elena auf unterschiedliche Art und Weise. Zuerst genossen wir den Nebelwald aus der Vogelperspektive 🐦. Denn wer sich schon immer mal wie ein Vogel fühlen wollte, findet hier bei verschiedenen Zip-Lining-Anbietern ein zumindest teilweise adäquates Erlebnis 🦸♂️🚀. Ausgestattet mit Rollen und Klettergurten flitzten wir im Selvatura-Park über insgesamt 13 Stahlseile durch die Baumwipfel und liessen unseren Adrenalinspiegel in die Höhe schnellen. Das längste Seil mass sage und schreibe einen Kilometer. Martina entschied sich, diese letzte Etappe in in der Superman-Position zu absolvieren, also komplett liegend bzw. am Rücken angebunden am Seil hängend 🦸♀️💪.
Am zweiten Tag ging es etwas gemächlicher zu und her und wir buchten eine frühmorgendliche Tour mit einem Wildbiologen, ehe wir den Park im Anschluss auf eigene Faust etwas ausgiebiger erkundeten 🥾. Dass der Nebelwald seinen Namen durchaus verdient hat, konnten wir am eigenen Leib erfahren. Zuerst war es warm, dann wurde es immer feuchter und ziemlich kühl 😬. Obwohl es hier viel und regelmässig regnet, stammt der grösste Teil der Feuchtigkeit vom Nebel. Auch die Vegetation unterscheidet sich stark von einem Regenwald. Das Gebüsch ist dichter, die Bäume sind von Schlingpflanzen überwachsen und auf den Ästen machen sich Bromelien und Orchideen breit 🌿🌱🌳. Über 500 Orchideenarten kommen im Nebelwald von Santa Elena vor. Einige davon sind winzig klein, während andere zum Beispiel von weitem nach Vanille riechen. Die Vegetation ist derart üppig, dass auf einzelnen Bäumen bis zu 1'000 andere Pflanzen Platz finden. Auch Zombies sind im Nebelwald unterwegs 🧟♀️. Invasive Pilze befallen Käfer und andere Insekten und manipulieren deren Hirntätigkeit zu ihren Gunsten, sodass diese völlig "ferngesteuert" durch den Nebelwald irren, ehe sie komplett als Futter für den Pilz enden. Das tönt ziemlich brutal. Auf dem geführten Hike zeigte uns Walter gleich mehrere solcher Insekten-Zombies 🪳🪲🐛.
Leider macht der Klimawandel auch vor dem Nebelwald nicht halt. Seit einigen Jahren gibt es längere Warmwetterperioden. Dies hat dazu geführt, dass sich die Vegetation verändert hat und Pflanzen zu anderen Zeiten als gewöhnlich blühen. Seltenen Vögeln wie dem Quetzal fehlt es damit während der Nistzeit an Futter, weshalb die Population dieser schönen Vögel nun langsam zurückgeht. Das alles ist natürlich viel komplexer, zeigt aber, wie rasant dieser Wandel vor sich geht und welche dramatischen Folgen dies für die Natur hat 😔.Läs mer

ResenärJa, der Klimawandel macht sich überall bemerkbar. Wir Menschen haben zu lange weg geschaut. Schade um unser Naturparadies Erde. Wir wünschen euch weiterhin viele schöne Erlebnisse und Begegnungen! Lieber Gruss Anita&Hugo

ResenärWow Dani, was für ein toller und spannender Reisebericht - vielen Dank euch beiden - allerdings um die fetten Spinnen in einem der Badezimmer habe ich euch gar nicht beneidet 🙈 wie mutig von euch trotzdem in diesem Haus zu übernachten 😨 doch wer solch ein Abenteuer ‚geniesst‘ darf wohl auch das in Kauf nehmen 😉 Ich wünsche euch weiterhin ganz viele freuige Erlebnisse 😇 glg und bliibid gsond🍀🐞🎄. PS; Ein riesiges Dankeschön auch für all die tollen Bilder 🙏
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- Dag 56
- fredag 26 november 2021
- ⛅ 28 °C
- Höjd över havet: 254 m
Costa RicaLa Fortuna10°28’21” N 84°38’44” W
La Fortuna und Volcán Arenal

Was wäre eine Costa-Rica-Reise ohne einen Abstecher nach La Fortuna? La Fortuna ist quasi die Antwort der Ticos auf Interlaken und ein wichtiges Tourismuszentrum. Im meistbesuchten Ort von Costa Rica treffen sich Abenteuertouristen, Erholungssuchende und Familien. Das Angebot ist riesig und reicht von White Water Rafting über Vulkanwanderungen bis hin zu zahlreichen Thermalbädern 🌊🚣♂️.🏰🩳. Leider zeigt sich der nahegelegene Vulkan Arenal nur selten den Touristen und versteckt sich lieber hinter dichten Wolken 🌥.
Zu fünft buchten wir die Jeep-Boat-Jeep-Tour, welche eine Fahrt über Stock und Stein und durch verheissungsvolle Landschaften versprach. In Tat und Wahrheit enpuppte sich der Jeep als geländetauglicher Bus und die Strassen entsprachen vom Zustand her viel mehr einer Werkstrasse in einem Schweizer Wald, als einer beinahe unpassierbaren Schotterpiste 🤷♂️.
Dennoch genossen wir die Fahrt durch die wolkenverhangene Bergregion, welche uns mehr als einmal an Irland oder die Schweiz erinnerte 🇮🇪🇨🇭. Unterwegs fuhren wir an zahlreichen abgelegenen Bauernhöfen und grossen Wiesen mit Kühen vorbei 🐄🚜. Die anschliessende Bootsfahrt über den Arenalsee war eine willkommene Abwechslung und wir durften Bekanntschaft mit einer älteren Frau aus der Ostschweiz machen, welche für mehrere Wochen alleine in Costa Rica unterwegs ist 💪.
Den ersten Abend in La Fortuna liessen Martina und Daniela im wunderschön gestalteten Thermalbad "Ecotermales" ausklingen. Im warmen Wasser liess es sich super entspannen 🛀 . Das Bad wurde perfekt in die Umgebung eingebettet und viele natürliche Materialien verbaut. Nicht nur die Mauern sind aus Vulkanstein, auch der Boden besteht grössteinteils aus feinem, leicht knisternden Vulkansand. Dani zog es in der Zwischenzeit mit Barbara und Katrin ins "Feierabendbier" 🍻😄.
Am nächsten Morgen wartete bereits um 5:30 Uhr ein Taxi auf uns, um uns zu den Mistico-Hängebrücken zu fahren 🌁. Das sind mehrere Hängebrücken, die in die hügelige Landschaft gebaut wurden und einen herrlichen Blick auf den Dschungel und die Baumwipfel ermöglichen. Glücklicherweise gehörten wir an diesem Morgen zu den ersten Gästen - tagsüber sollte man diesen Ort wohl eher meiden. Sowohl der Wald hat dann seinen Zauber verloren, als auch die ganzen Tiere sind dann bereits in ihre Verstecke geflüchtet, um ihre Ruhe zu haben 🤫.
Frühmorgens durften wir aber noch eine Gruppe Nasenbären (Coatis) bei der Futtersuche beobachten und am Ende des Trails erspähten wir gleich mehrere Tukane. Andere Tiere gab es leider nicht zu sehen. Dafür entdeckten Daniela und Martina im Parkkiosk ein Faultier-Craft-Bier, welches wohl von einem Schweizer Auswanderer gebraut wurde 🇨🇭🍺.
Den Rückweg nach La Fortuna legten wir fast zur Hälfte zu Fuss zurück, um unterwegs noch in den heissen Quellen von Chollin baden gehen zu können. Diese heissen Quellen sind nichts anderes, als ein kleiner Fluss mit wohl gegen 35 Grad warmem Wasser. Die Badestellen sind idyllisch gelegen und laden zum Verweilen ein 🏞. Fast zwei Stunden relaxten wir im warmen Wasser und genossen es, einem einheimischen Pärchen beim Fotoshooting zuzuschauen. Ausgestattet mit einer grossen roten Fackelingwer-Knospe posierte die Frau nicht etwa an einem lauschigen Plätzchen zwischen Lianen und Büschen, sondern vor der einzigen Rohrleitung in der Umgebung. Nun ja - Geschmäcker und der Sinn für Esthetik sind bekanntermassen verschieden 🤷♀️.
Am Abend hiess es dann bereits wieder Abschied nehmen. Barbara und Katrin fuhren anderntags weiter nach Uvita, um dort ein paar Tage zu verbringen und den in der Nähe gelegenen Nationalpark von Manuel Antonio zu besuchen. Daniela brach am nächsten Tag ebenfalls nach Uvita auf, machte dort aber nur einem Zwischenstopp, um nachher in die Drake Bay und zum Corcovado-Nationalpark zu fahren.
Zur Feier des Tages verzichteten wir deshalb auf Gallo Pinto, Arroz con Camarones oder Pollo Frito und gönnten uns stattdessen eine leckere Pizza beim stilechten Italiener 🍕🍷.
Daniela, Barbara und Katrin: Die Zeit mit euch hat uns echt Spass gemacht! Herzlichen Dank🥰Läs mer
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- Dag 62
- torsdag 2 december 2021
- ⛅ 27 °C
- Höjd över havet: 5 m
PanamaLime Point9°24’50” N 82°19’48” W
Grenzübertritt und Bocas del Toro

It's raining in Paradise 🌧. Bereits in La Fortuna kündigte sich das schlechte Wetter an. Die mal kürzeren, mal längeren Schauer wechselten sich bis zur Grenze zwischen Costa Rica und Panama ab und wir waren froh, dass wir wenigstens die Brücke über den Grenzfluss trocken passieren konnten, ehe der Regen in Panama wieder einsetzte. Immerhin ist regnerisches Wetter in den Tropen nicht mit Regenwetter in der Schweiz vergleichbar und es bleibt hier auch so angenehm warm 🩳👕.
Als unsere erste Reisedestination in Panama hatten wir das karibische Inselparadies Bocas del Toro ausgewählt 🏝. Zum Archipel gehören sechs grössere und zahlreiche kleinere Inseln. Wir richteten uns in einem kleinen Hospedaje am westlichsten Zipfel der Hauptinsel Colón für die nächsten Tage häuslich ein. Boca del Drago, wie diese Ecke der Insel genannt wird, verfügt über einen schönen Strand, der vor allem für die zahlreichen Seesterne ⭐ im seichten Wasser bekannt ist. Wir haben uns bewusst für diesen abgelegenen Ort entschieden, da wir keine Lust auf Party und viele Touristen hatten, wofür Bocas Town eigentlich bekannt ist. Aktuell ist natürlich pandemiebedingt ohnehin weniger los und die Hochsaison beginnt ebenfalls erst gegen Ende Dezember.
Die kurze Schifffahrt zur Insel war bei Regen nicht ganz so spektakulär wie erhofft, dafür war die spätere, fast vierzigminütige Fahrt von Bocas Town zur Boca del Drago umso spannender. Zu sechst im gelben Taxi-Pickup eingequetscht, ging es über Stock und Stein und vom Regen ausgewaschene Strassen bis zur Unterkunft 🚕. Die Fahrtkosten teilten wir uns mit einem jungen Paar aus Frankreich, welches wir bereits an der Grenze trafen und das zufälligerweise im selben Hotel ein Zimmer gebucht hatte. Nach dem Abendessen sassen wir noch eine Weile zusammen und erzählten von unseren bisherigen Reiseerlebnissen.
Anderntags war der Himmel leider immer noch wolkenverhangen und wir nutzten die wenigen Sonnenstrahlen am frühen Nachmittag, um die Playa de Estrellas zu erkunden ⭐🏖. Der schöne Pfad zum Strand führte dem Meer entlang und teilweise durch den Dschungel. Einziger Wehrmutstropfen war der Müll im Unterholz 😠. Leider konnten wir im Wasser aufgrund der momentan vorherrschenden Strömungen und Wetterbedingungen keine Seesterne entdecken. Zudem schien ein grosser Teil der Strandinfrastruktur ziemlich verwahrlost zu sein. Wie es hier vor Corona zu und her ging, war nur zu erahnen. Denn dem ganzen Strand entlang reihte sich eine kleine farbige Imbissbude an die nächste. Einige davon waren bereits völlig verwahrlost, während andere an sonnigen Tagen wohl nach wie vor Gäste bewirten. In der Hochsaison würde man an diesem Strand die Karibikidylle wohl vergebens suchen. Stattdessen wird man aus zahlreichen Lautsprechern mit Reaggaeton, HipHop und Salsa 🎚🎵🔊 zugedröhnt (bereits die zwei offenen Bars während unserem Besuch reichten dafür vollends aus 🤪). Dass sich die Seesterne auch unter solchen Umständen wohl lieber verstecken, können wir absolut verstehen 😉.
Eine tolle Unterkunft an einem abgelegenen Ort zu haben bringt immer Vor- und Nachteile mit sich. Einerseits hat man so die Möglichkeit, den Strand oder eine Sehenswürdigkeit vor dem Ansturm der Tagesgäste zu besuchen und die Ruhe zu geniessen. Andererseits ist man dadurch aber auch abhängig vom Angebot vor Ort, was umso wichtiger wird, wenn es mal ein paar Tage durchregnet 🌧. In unserem Fall war letzteres aus zwei Gründen nicht unbedingt grandios. Erstens gab es in der Nähe nur ein Restaurant mit einem sehr eingeschränkten Angebot. Zweitens waren die angebotenen Speisen und Getränke auch für lokale Verhältnisse völlig überteuert. Und gutes Essen ist ja unsererseits schon die halbe Miete 😉.
Als sich die Sonne auch am nächsten Morgen nicht blicken liess, entschlossen wir uns deshalb für einen Ausflug nach Bocas Town. Den Schirm 🌂 unter den Arm geklemmt, suchten wir den Minibus auf und trafen dort den Fahrer bei einem Nickerchen in der Fahrerkabine an 😴. Brav setzten wir uns wie die anderen Fahrgäste auf zwei freie Sitze und warteten darauf, dass der gute Mann den Motor startete. Aber falsch gedacht: Der Chauffeur schlief seelenruhig weiter und liess uns Fahrgäste fast eine Viertelstunde warten. Auch das gehört zum Karibik-Feeling dazu 🌞💤.
Übrigens interpretierte dieselbe Bus-Company gleichentags den Fahrplan ein zweites Mal auf ihre eigene Art und Weise und fuhr einfach zehn Minuten vor der offiziellen Abfahrtszeit los 🕑. Wir nutzten die unerwartete "Verlängerung" für einen Spaziergang in Bocas Town, ehe wir uns mit dem Feierabendbus auf den Nachhauseweg begaben. Bocas Town hat einige schmucke Ecken mit tollen Restaurants, Shops und während der Hauptsaison wohl auch ein abwechslungsreiches Nachtleben zu bieten 🕺. Daneben gibt es aber auch viel Armut, heruntergekommene Quartiere und verlotterte Hotel- und Gastrobetriebe. Die Pandemie scheint die Insel mit voller Wucht getroffen zu haben 😓. Es stimmt uns immer wieder nachdenklich, wenn wir sehen, mit welchen Schwierigkeiten die Bevölkerung in Ländern wie Panama konfrontiert wird. Corona hat die wirtschaftliche Situation für viele sicherlich noch verschärft.
Da sich unsere geplante Weiterreise nach Panama City als unerwartet kompliziert herausstellte, verlängerten wir unseren Inselaufenthalt um eine Nacht in Bocas Town. Irgendwie konnten wir uns nicht mit dem Gedanken anfreunden, uns völlig auf den eigenwilligen Chauffeur zu verlassen, um mit dem ersten Bus rechtzeitig das Schiff und den anschliessenden Bus nach Panama City zu erwischen. Dieser Extratag kam uns nicht ungelegen. Einerseits hatte sich ziemlich viel Schmutzwäsche angesammelt und andererseits waren wir froh, nach mehrerenTagen Reis und verkochtem Fisch wieder mal gute hausgemachte Pasta beim Italiener essen zu können 🍝. Zudem schien auch Petrus wieder besser gelaunt zu sein und wir durften den letzten Abend bei einem schönen Sonnenuntergang und mit einem leckeren Cocktail in der Hand direkt am Meer ausklingen lassen 🍹😎.
Die frühmorgendliche Rückfahrt zum Festland genossen wir in vollen Zügen und schauten den Fischern zu, wie sie von ihren kleinen Booten aus die Netze auswarfen 🎣. In der Hafennähe änderte sich die Szenerie schlagartig. Nicht mehr Fischer und idyllische Mangrovenwälder säumten unseren Weg, sondern Schiffscontainer, ein Hafenkran und zwei grosse Frachtschiffe, welche mit Chiquita-Bananen beladen wurden 🍌.
Die Gegend ist bekannt für die grossen Bananen-Plantagen und Almirante scheint ein wichtiger Hafen für den Handel zu sein. Wir hätten gerne persönlich eine solche Plantage besucht, verpassten aber leider den Zeitpunkt, uns frühzeitig um entsprechende Angebote zu bemühen. Dennoch konnten wir vom Bus aus sehen, wie sich diese riesigen Plantagen über Kilometer hinwegziehen. Bei der Anreise sahen wir zudem, wie gerade ein Helikopter mit literweise Spritzmittel "vollgetankt" wurde.
Der exzessive Einsatz von Pestiziden und die riesigen Monokulturen hinterlassen überall Spuren. Die Plantagenarbeiter leben in einer völligen Abhängigkeit der grossen Produzenten wie Chiquita oder Del Monte, Wildtiere werden in ihrem Lebensraum beschnitten und die Böden vergiftet. Über das Wasser gelangen die Giftstoffe später ins Meer und zerstören dort die Korallenriffe. Die Bevölkerung ganzer Landstriche weist zudem eine Häufung von einer ganzen Reihe an Krankheiten auf, welche auf den Pestizideinsatz zurückzuführen sind und welche unbedacht durch Flugzeuge und Helikopter über Felder und in Siedlungsnähe versprüht werden.
Wer dazu mehr erfahren möchte, findet nachfolgend ein paar Artikel, die zum Nachdenken anregen:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/pestizid-skan…
https://www.slowfood.de/aktuelles/2017/das_leid…
https://orf.at/m/v2/stories/2360997/2360998/Läs mer

ResenärSchon verrückt, überall die Kehrseite unsere entwickelten Welt. Wir Menschen behandeln unsere Erde als ob wir die Letzten wären. Danke für den Bericht, lG Anita&Hugo

Ja, euer Bericht stimmt nebst den schönen Erlebnissen auch sehr nachdenklich. Ich bin jeweils beim Bananenkauf sehr dankbar für das Angebot der Bioqualität & hoffe, dass die Menschen auf diesen Plantagen bessere Bedingungen haben. Ein Tropfen auf den heißen Stein. Herzlichen Dank für die ausführlichen Berichte, die uns teilnehmen lassen an euren Erfahrungen. Glg Alois & Luzia [Luzia]
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- Dag 64
- lördag 4 december 2021
- ⛅ 30 °C
- Höjd över havet: 20 m
PanamaPuerto Panamá8°57’8” N 79°32’3” W
Panama City und Panama-Kanal

Ab in die Grossstadt! Nach einigen Inseltagen fuhren wir für das Wochenende nach Panama City. Die Hauptstadt ist das wirtschaftliche, kulturelle und touristische Zentrum von Panama und ein Ort voller Kontraste.
Die Wolkenkratzer des Bankenviertels sind bereits von weit her sichtbar. 22 Gebäude sind über 200 Meter hoch und ganze acht davon stehen auf der Liste der zehn höchsten Gebäude Lateinamerikas 🏙. Der wohl eindrucksvollste Wolkenkratzer heisst "El Tornillo" und misst stolze 242 Meter. Mit seiner gedrehten Form erinnert er an eine Schraube (Tornillo) 🔩. Wenn man mit dem Bus oder Taxi ins Zentrum fährt, sieht man aber auch die "andere" Seite der Stadt mit baufälligen Wohnblöcken, elenden Behausungen und vielen sozialen Spannungen. Und dann gibt es noch die Altstadt, Casco Viejo genannt, mit schönen Kolonialbauten, tollen Cafés, Restaurants und vielen Kirchen 🏤⛪☕.
Wir gönnten uns für die beiden Übernachtungen ein schickes Hotel in der Altstadt und in Gehdistanz zu den touristischen Highlights. Jedes Zimmer wurde von einem anderen Künstler gestaltet und individuell eingerichtet. "Nocturne", unser Zimmer, verfügte über ein ultragrosses Bett mit Matratzen, die diese Bezeichnung auch wirklich verdient haben. Zudem eine Dusche mit Warmwasser und einem Wasserstrahl, der mehr als ein kleines Rinnsal war 😊. Nach der fast zehnstündigen Busfahrt von Almirante in die Hauptstadt wussten wir diesen Luxus echt zu schätzen. Todmüde von der anstrengenden Fahrt und mit einer leckeren Pizza im Bauch verkriechten wir uns vor zehn Uhr unter die Bettdecke 🛌.
Am nächsten Morgen starteten wir gemächlich in den Tag und frühstückten ausgiebig 🥞🥑☕ ehe wir uns zu einem ausgedehnten Spaziergang durch die Altstadt aufmachten. Kreuz und quer liefen wir durch die Gassen, besichtigten historisch bedeutsame Bauten sowie Kunsthandwerkgeschäfte und schlenderten entlang der Promenade. Der Blick auf die Skyline mit den vielen Hochäusern war atemberaubend. Von der Paseo Esteban Huertas konnten wir zudem weit draussen im Meer grosse Containerschiffe und Tanker erkennen, welche auf die Durchfahrt durch den Panamakanal warteten.
Für den Nachmittag engagierten wir einen Taxichaffeur für eine "Kanalrundfahrt". Carlos, unser Chauffeur, nahm seinen Job sehr ernst und stoppte wo immer sich eine gute Möglichkeit anerbot und wir die riesigen Schiffe 🛳bestaunen konnten. Fast 14'000 Schiffe fahren jährlich durch den 82 Kilometer langen Kanal. Für ein durchschnittlich grosses Frachtschiff kostet die Durchfahrt satte 250'000 Franken 💰. Seit der Erweiterung 2016 können aber auch weitaus grössere Schiffe durch den Kanal fahren, welche teilweise bis zu 14'000 Schiffscontainer (!) mit sich führen. Auch kleineren Schiffen ist die Durchfahrt erlaubt, wie wir einige Tage später von einer niederländischen Seglerin erfahren durften. Bei solchen Schiffen dauert die Passage zwei Tage. Einige Segler lassen ihre Boote aber auch als normale Fracht von grösseren Schiffen durch den Kanal transportieren.
Carlos fuhr uns zu den beiden Schleusen in Stadtnähe. Bei den Miraflores-Schleusen machten wir nur kurz halt. Einerseits schreckte uns die Menschenschlange vor dem Eingang ab und andererseits war es uns der Eintrittspreis von 2x 25 Dollar nicht wert, da wir wussten, dass die Verweildauer auf dem Aussichtsdeck und im Museum auf eine Stunde begrenzt war. Stattdessen chauffierte Carlos uns zu den etwas oberhalb gelegenen Schleusen von Pedro Miguel. Dort konnten wir gleich mehrere Schiffe beobachten und dem Tanker "Jaguar" dabei zuschauen, wie er von vier Diesellocks und dicken Stahlseilen gesichert, durch die Schleuse manövriert wurde 🚢.
Diese wichtige Wasserstrasse und die grossen Schiffe mal mit eigenen Augen zu sehen, war für uns sehr beeindruckend. Beim letzten Stopp durften wir aus einiger Entfernung das wohl grösste Containerschiff des Tages bestaunen. Mit acht auf Deck übereinander gestappelten Containern überragte das Schiff so ziemlich alle Gebäude und Hügel in der Umgebung 😯.Läs mer

ResenärDer legendäre Panamakanal…..machte uns in der Firma auch schon Kopfschmerzen…Ist sicher imposant so grosse Schiffe zu sehen. Die Skyline wäre keine Wohnform für mich/uns. Und überall hat es eine Kehrseite, arm/reich. Danke für den Bericht, liebe Grüsse Anita&Hugo

Das muss gewaltig sein, dies selber zu sehen & nicht nur davon zu lesen. Glg Luzia & Alois 😀 [Luzia]
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- Dag 69
- torsdag 9 december 2021
- 🌧 28 °C
- Höjd över havet: 8 m
PanamaQuebrada Machete9°36’18” N 79°35’11” W
Puerto Lindo & Vorbereitungen Segeltörn

Auch in der Karibik gibt es Orte, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen 🦊🐰. Portobelo zum Beispiel. Oder Puerto Lindo. In Puerto Lindo verbrachten wir die letzten Tage vor unserem Segeltörn nach Kolumbien. In Portobelo lagen vor mehr als 500 Jahren die Schiffe von Christoph Kolumbus bei dessen vierten und letzten Entdeckungsreise vor Anker ⚓.
Die Anreise von Panama city in diese eher abgelegene und ärmliche Region war abenteuerlich und unterhaltsam. Den ersten Teil bestritten wir in einem alten Reisecar und den zweiten Teil in einem farbigen Chickenbus mit überdimensionierten Auspuffrohren und einer lauten Discoanlage, welche gleich die ganze Nachbarschaft beschallte 🔊. In Portobelo wechselten wir das Verkehrsmittel ein letztes Mal und kauften nochmals verschiedene Lebensmittel ein, ehe uns das Taxi nach Puerto Lindo brachte.
Puerto Lindo hätten wir als Aufenthaltsort wohl nicht ausgewählt, wenn wir nicht von hier aus lossegeln würden ⛵. Der Ort ist nämlich ziemlich verschlafen und mit dem ÖV nicht wirklich gut erschlossen. Aktuell finden nur wenige Rucksacktouristen den Weg hierher und auch die Segelsaison beginnt erst gerade. In der Hochsaison ab Mitte Dezember soll in der Gegend aber ziemlich was los sein, wie uns eine Nachbarin versicherte. Viel mehr als die gegenwärtig gut 200 Segelboote befinden sich dann in der Marina und den Buchten von Puerto Lindo und Portobelo 😲.
Während unserem Aufenthalt scheint jedoch vieles noch in einer Art Dornröschenschlaf zu stecken. Sowohl die Tauchschule ist geschlossen, als auch viele Bars, Unterkünfte und Restaurants 🏚. Viele Boote liegen zwar im Hafen vor Anker, ihre Besitzer sind aber noch nicht aus ihren Heimatländern angereist, um die Schiffe wieder flott zu machen. Ohnehin waren wir am ersten Tag etwas schockiert, so viele Wracks in den Buchten vorzufinden. Einige Boote scheinen bereits vor Jahren auf Grund gelaufen zu sein, während andere Schiffe erst Grünspan und Algen angesetzt haben. Solche "besitzerlosen" Boote fallen meist dem nächst grösseren Sturm zum Opfer und bleiben einfach in der Bucht liegen.
In Puerto Lindo gibt es neben unserer Herberge lediglich ein kleines Hotel, das gleichzeitig auch das einzige Restaurant des Ortes betreibt und einem älteren Holländer und dessen kolumbianischer Frau gehört. Wir waren deshalb froh, dass es in unserer Unterkunft eine kleine Küche gibt und wir am Abend jeweils selber kochen können 👨🍳👩🍳. Glücklicherweise sind wir in unserer Herberge nicht die einzigen Gäste und haben vor allem in Frank, einem deutschen Segler, einen interessanten Gesprächspartner gefunden, der uns in die uns unbekannte Welt der Seefahrer einführt. Überhaupt scheinen alle Ausländer hier eine Segelvergangenheit zu haben. Denn neben Frank gaben uns auch Hans und Edina, das nette Wirtepaar des einzigen Restaurants, ein paar Segeltipps mit auf den Weg. Als komplette Landratten sind wir nämlich ziemlich gespannt, was uns auf den knapp sechs Tagen auf See alles erwarten wird 😄.
Da das Wetter wieder etwas wechselhaft ist und es manchmal von einem auf den anderen Augenblick wie aus Kübeln giesst 🌧, verbrachten wir diese Tage viel Zeit in der Unterkunft. Schliesslich müssen ja auch die Blogbeiträge geschrieben und so einiges für die Weiterreise in Kolumbien geplant werden 😉. Und in der Hängematte liegend eine spannende Lektüre zu lesen ist ja auch nicht übel.
Den einzigen wirklich schönen Tag nutzten wir für einen Ausflug nach Portobelo. Dieser auf den ersten Blick eher unscheinbare Ort hat nämlich eine ruhmreiche Vergangenheit. Während Jahrhunderten war Portobelo der wichtigste Hafen der spanischen Silberflotte. Alles Edelmetall und andere Schätze aus der neuen Welt wurden hierher gebracht und auf die spanischen Galleonen verfrachtet. Gold und Silber aus Peru und Bolivien, Edelsteine aus Kolumbien und Guatemala usw. 💰💎📿. Sogar die Erzeugnisse aus den Phillipinen wurden über den Pazifik nach Portobelo gebracht, um von dort aus nach Spanien verschifft zu werden.
Portobelo war während dieser Zeit quasi die Schatzkammer des spanischen Königs 👑. Damit wurde der Ort zu einem beliebten Angriffsziel für andere Seefahrernationen wie Frankreich oder England sowie bekannte Freibeuter und Piraten. Der Freibeuter Francis Drake starb bei seinem Versuch Portobelo anzugreifen zwar nicht im Gefecht, dafür aber an Fieber. Erst 72 Jahre später gelang es dem Piraten Henry Morgan 🏴☠️ (ihr kennt ja sicher alle die gleichnamige Rum-Marke "Captain Morgan"), Portobelo zu erobern und reiche Beute zu machen. Die Stadtbefestigung wurde darauf nochmals ausgebaut und die Bewaffnung verstärkt. Erst als die Engländer den Hafen 1739 zerstörten, verlor Portobelo allmählich an Bedeutung. Die Ruinen der Wehranlagen und Forts 🏰 sowie das Zollhaus stehen heute auf der roten Liste der UNESCO für gefährdetes Weltkulturerbe. Denn Panama hat kaum Geld, um die Anlage zu konservieren. Wir genossen es, auf unserem Ausflug die alten Anlagen zu erkundigen, auf die alte Mauer zu klettern und die grossen Kanonen zu bestaunen.
Einen weiteren, eher kurzen Abstecher unternahmen wir zwei Tage später mit einem Motorboot auf die Isla Grande. Primär ging es uns hier aber darum, mal in einem anderen Restaurant als bei Hans und Edina essen zu können 🍲. Die anschliessende Abkühlung im Meer tat uns ebenfalls gut. Das Highlight des Tages war aber ganz klar die Bande Klammeraffen 🐒, welche uns frech von ihrem Baum aus beobachteten, während wir mit dem Motorboot vorbeituckerten.
Inzwischen laufen auch die Vorbereitungen für den Segeltörn auf Hochtouren. Die Tabletten gegen Seekrankheit 🤮 haben wir bereits in Panama City besorgt und arbeiten nun Punkt für Punkt die Liste ab, welche uns die Reiseagentur zukommen liess: Getränke und Snacks einkaufen, Akkus laden, den kleinen Rucksack mit allen notwendigen Kleidern umd Toilettenartikeln packen und alles restliche Material in Abfallsäcke stecken damit es an Board gegen Spritzwasser geschützt ist 📋.
Auch "unser" Segelschiff, die "Wild Card" konnten wir bereits in der Marina von Lynton Bay entdecken ⛵. Das Schiff ist ziemlich gross - das fand zumindest Frank (und der kennt sich bekanntlich mit solchen Schiffen aus). Charlie, unser südafrikanischer Captain geniesst zudem einen guten Ruf. Alle hier scheinen ihn zu kennen und zu mögen und versicherten uns, dass wir bei ihm gut aufgehoben seien. Wie uns Hans, der holländische Seefahrer erzählte, ist nun endlich auch der langersehnte Nordost-Passat-Wind eingetroffen, was der Eröffnung der Segelsaison gleichkommt. Unserem Abenteuer steht also nichts mehr im Weg 😃.Läs mer
ResenärAbenteuer pur. Wir sind gespannt wie es weiter geht.
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