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  • Day 123

    La Paz

    February 1, 2022 in Bolivia ⋅ ☁️ 11 °C

    Herzlich willkommen auf 4'000 Meter über Meer - herzlich willkommen in La Paz! La Paz ist die höchstgelegene Millionenstadt der Erde. Und: La Paz ist entgegen der landläufigen Meinung nicht die konstitutionelle Hauptstadt Boliviens, sondern "lediglich" der Regierungssitz 😉.

    Nachdem wir diese Fakten geklärt hätten, folgen nun unsere Eindrücke dieser lebendigen Metropole, welche fast ein wenig an einen umgekehrten Ameisenhaufen erinnert 🐜🔻. Denn in Bolivien konzentriert sich alles auf La Paz. Von allen vier Himmelsrichtungen führen die Strassen über die Anden-Cordilleren in die Grosstadt. Zuerst über den auf über 4'000 Meter hoch gelegenen Altiplano nach El Alto und dann die dicht besiedelten, steilen Hänge hinunter in den Talkessel von La Paz. Überall herrscht Betrieb. Rauchende und die Luft verpestende Busse suchen den Weg zur nächsten Haltestelle, an einfachen Ständen verkaufen warm eingepackte Cholitas Maiskolben oder Salteñas und hunderte von Menschen bevölkern die Plätze, engen Gassen und Gehsteige 🚌🌽🥟.

    Bereits um 4 Uhr morgens, als wir mit dem Taxi vom Flughafen in die Altstadt fuhren, waren die Marktfahrerinnen damit beschäftigt, ihre Stände aufzubauen. An den Strassenkreuzungen warteten die Minibusse auf Fahrgäste und Strassenkehrer bereiteten die Stadt auf den neuen Tag vor. Hundemüde von der Anreise liessen wir uns in unserem Hotel aber erst einmal in die weichen Betten fallen 🛌😴. Entdecken konnten wir La Paz ja auch später noch.

    Die folgenden Tage in La Paz hätten kontrastreicher nicht sein können: Spaziergänge durch die Altstadt, Spitalbesuche im modernen Business-Bezirk und Shoppingtouren durch den Mercado de las Brujas sowie den Mercado des Artesanias wechselten sich nacheinander ab 🏘🏥🛍. Dazwischen gab es Essenspausen im immergleichen Restaurant und wir mussten die vielen Quartierapotheken auf der Suche nach den richtigen Medikamenten abklappern 💊.

    Der Grund hierfür war Dani. Bereits seit Ende Oktober klagte er über regelmässige Magendarmprobleme. In Guatemala waren dies zunächst heftige Brech-Durchfälle und später alle zwei Wochen wiederkehrender Durchfall, verbunden mit Appetitlosigkeit und Bauchweh🤢. In Costa Rica und Panama versuchte Dani den Problemen noch mit Bioflorin und Loperamid Herr zu werden. Als alles nichts mehr half, wagte Dani mangels qualifizierter Ärzte in der Abgeschiedenheit des Amazonas eine Selbstdiagnose und liess sich von einer Apothekerin Antibiotika gegen "Giardiasis" verschreiben. Nachdem dieselben Krankheitszeichen auch in Peru wieder auftauchten, war es nun in La Paz an der Zeit, dem "Käfer" endgültig den Garaus zu machen 🪲☠.

    Reisen kann manchmal ganz schön anstrengend sein - insbesondere mit einem mühsamen Parasiten im Körper. Glücklicherweise verfügt La Paz über eine Reihe guter Krankenhäuser. Auf Empfehlung der deutschen Botschaft suchten wir die Clinica Alemana auf. Leider sprach die anwesende Ärztin weder Deutsch noch Englisch, weshalb für die Amnese das Handy der Ärztin hin und her wanderte. Es lebe der Google-Übersetzungsdienst 😉.

    Nach zwei Tagen lag schliesslich die Diagnose vor: "Giardiasis". Wie von Dani vermutet, hatte er diesen lästigen Parasiten wohl über das Essen oder verseuchtes Wasser in Guatemala aufgenommen. Giardiasis ist eine der häufigsten Reisekrankheiten und nicht weiter schlimm. Dennoch waren wir froh, jetzt endlich schwarz auf weiss zu wissen, an was Dani litt. Nachdem die erste "Rosskur" im Amazonas nicht den erwünschten Effekt brachte, verschrieb die bolivianische Ärztin nach Danis Rücksprache mit der Schweizer Hausärztin ein stärkeres Medikament. Bye bye Käfer 🪲👋.

    Der krankheitsbedingte längere Aufenthalt in La Paz hatte auch seine guten Seiten. Gleich zweimal besuchten wir die von oben bis unten zugestellten Verkaufslokale im Mercado de las Brujas und bestaunten allerlei Kuriositäten. Im Mercado de las Brujas vermischen sich jahrtausendealtes Wissen über Heilpflanzen mit schamanischen Kulten und dem christlichen Glauben. Mumifizierte Schweine- und Alpaka-Embryos, ausgestopfte Lama-Babys, Kröten-Preparate, christliche Symbole und Schalen voller Heilkräuter zierten die Auslage. Die tüchtigen Ladeninhaberinnen haben für jede Lebenslage das richtige Produkt zur Hand 😉.

    Ebenfalls kümmerten wir uns in La Paz um unsere Reiseroute durch Bolivien und die Tour zur Salar de Uyuni. Bei dieser Gelegenheit buchten wir beim selben Anbieter gleich noch zwei Bikes für die Abfahrt auf dem legendären Camino de la Muerte 😎🚴‍♀️. Auch hinsichtlich verlässlicherer Informationen zur Grenze zwischen Villazon und La Quiaca tat sich etwas. Als beste Informationsquelle stellte sich dabei die Online-Plattform Couchsurfing heraus. Ein in der nächstgrösseren Ortschaft Tupiza wohnhafter Couchsurfer versicherte uns, dass die Grenze inwischen auch für Touristen offen sei. YAY - unserer Weiterreise nach Argentknien steht nichts mehr im Weg 🥳🥳🥳.
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