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  • Day 1

    Schreckensminute und Abflug

    November 12, 2023 in Switzerland ⋅ 🌧 6 °C

    Eine mehrmonatige Radreise bringt einiges an Vorbereitungsarbeit mit sich: Einlesen in einschlägige Reiseliteratur, Studieren von Kartenmaterial, Reisebüro-Termine, Austausch in Veloreise-Foren, Klärung von Versicherungsfragen und natürlich das Zusammenstellen der richtigen Reiseausrüstung. Vieles ging mir flott von der Hand, auch wenn der Velotransport ans andere Ende der Welt ein echter "pain in the a..." war.

    Doch wie immer bei solchen Projekten, geht irgendwann etwas schief und auch der eine oder andere Aufreger kommt früher oder später. Bei mir fing es eine Woche vor der Abreise mit einem Spontanbesuch beim Velohändler meines Vertrauens an. Beim Flottmachen meines Reiserads ging tatsächlich der neue Satz Pneu vergessen und die Lieferfristen liessen eine zeitnahe Montage offenbar nicht mehr zu. Mit den aktuellen Reifen die geplanten 6'500 Kilometer zu radeln, wäre eine ziemliche Pokerpartie geworden... Zum Glück hatte der Quartier-Velomech um die Ecke just diese Reifen noch an Lager.

    Der nächste Schrecken liess allerdings nicht lange auf sich warten. Drei Tage vor der Abreise wollte ich noch von zuhause aus das Vietnam-Visa beantragen. Doch wo hatte ich schon wieder meinen Reisepass hingelegt? Panik machte sich breit. Während Martina die halbe Wohnung auf den Kopf stellte, klärte ich vorsichtshalber schon mal die Fristen für einen Notpass ab. Die eher zufällig geöffnete Scannerabdeckung beim Drucker liess uns beide kräftig durchatmen. Beim Scannen der Dokumente für die Versicherung blieb der Reisepass im Scanner liegen.

    Neuseeland konnte kommen und ich musste lediglich noch das Material airlinegerecht packen. Stolze 46 Kilogramm kamen letztlich zusammen, wobei alleine die Kartonschachtel für das Velo sechs Kilogramm wog. Weitere 17 Kilogramm entfielen auf das Velo und nochmals deren fünf auf die Sacochen und Schlösser. Hinzu kamen diverse Werkzeuge und Ersatzteile, Elektrozeugs (Falt-Solarpanel, Kamera, Ladestation usw.), Reiseapotheke, sämtliche Kleidung für alle möglichen Wetterlagen und die ganze Camping-Ausrüstung. Ja, da kommt ziemlich was zusammen...

    Zum Glück besitzen wir ein grosses Auto und Martina komnte mich pünktlich zum Abflug vor der Byebye-Bar verabschieden. Wir beide sehen uns erst Mitte Februar auf der Insel Ko Mak im Golf von Thailand wieder. Bis dann warten noch viele Velokilometer auf mich...
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