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  • Day 54

    Milford Sound

    January 4 in New Zealand ⋅ 🌧 11 °C

    Am selben Tag hin und zurück jeweils knapp 300 Kilometer zu fahren, nur um einen atemberaubenden Fjord zu bestaunen, ist schon ein wenig unsinnig. In Transferstunden umgerechnet entsprach dies in meinem Fall rund neun Stunden im Bus und knapp zwei Stunden Rundfahrt mit dem Katamaran. Verrückt, oder? Hinzu kamen kurze Pinkelpausen und Fotostops. Dennoch hat sich die Reise zum Milford Sound mit den mächtigen, aus dem Meer ragenden Felsen, den Steilhängen und zahlreichen Wasserfällen gelohnt.

    Einzig die arme Busfahrerin tat mir leid. Ihre langen Arbeitstage sind in meinen Augen ziemlich unmenschlich. Zudem hatte sie eine Doppelrolle inne und fungierte auch noch als Guide. Wie sie uns bei diesem hohen Verkehrsaufkommen auch noch gekonnt durch den Tag führte, ist wirklich bemerkenswert. Vor allem wenn man bedenkt, dass die Gästeschar nicht ganz pflegeleicht war.

    Da ich zum ersten Abholpunkt "aufgeboten", musste ich bereits um sieben auf der Matte stehen. Erst um Viertel nach acht hatten wir dann alle Fahrgäste zusammen und konnten endlich Queenstown verlassen. Zunächst ging es dem Lake Wakatipu entlang, ehe wir kurz nach Kingston die Grenze zu Southland überquerten.

    Southland ist der südlichste und gleichzeitig grösste Distrikt der Südinsel. Mit 32'600 Quadratkilometer ist Southland etwa gleich gross wie die Schweiz ohne die Kantone Graubünden und Tessin. Im ganzen Distrikt leben nur gerade 33'000 Menschen. Gleichzeitig bevölkern aber 830'000 Milchkühe und Rinder, 160'000 in Gehegen gehaltene Hirsche sowie sage und schreibe 3.3 Millionen Schafe die weitläufigen Weiden.

    In Southland steuerte unsere Busfahrerin den regionalen Hauptort Te Anau an. Nach einer kurzen Kaffee- und Pinkelpause fuhren wir anschliessend über den Milford Highway bis zum gleichnamigen Hafen, wo der Katamaran bereits auf uns wartete. Je näher wir dem Milford Sound kamen, desto eindrücklicher wurde die Landschaft und spätestens nach der Fahrt aus dem Homer-Tunnel eröffnete sich uns ein spektakulärer Ausblick auf den Fjord.

    Die dunklen Felsen und moosbewachsenen Hänge mit den tobenden Wasserfällen wirkten bei Nebel und Regen mystisch und dramatisch zugleich. Obschon es kalt war und ich nach kurzer Zeit triefend nass war, genoss ich die Katamaranfahrt durch den Milford Sound. Auf der vierstündigen Rückfahrt hatte ich ja genügend Zeit zum trocknen😉
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