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  • Day 57

    Twizel and Clay Cliffs

    January 7 in New Zealand ⋅ ☁️ 26 °C

    Ab Omarama erwartete mich eine relativ kurze Etappe ins bereits im Mackenzie District gelegene Twizel. Vor der Abfahrt tauschte ich noch ein paar letzte Radreisenden-Weisheiten mit einem holländischen Paar aus, welches dieselbe Strecke in umgekehrter Richtung reist.

    Die beiden hatten auf den teilweise verblockten Wanderwegen auf dem Alps 2 Ocean Trail einige Probleme mit ihren weitaus weniger robusten Velos und den meiner Meinung nach falschen Reifen. Jedenfalls verbrachte der Mann den Vorabend damit, gleich drei kaputte Veloschläuche zu flicken, eine Notspeiche zu montieren und die Schaltung beim Rad seiner Frau wieder herzurichten. Mir blieben solche Arbeiten bisher glücklicherweise erspart🤞

    Wie schon am Vortag setzte mir die Hitze in dieser trockenen Gegend. Ich konnte förmlich spüren, wie mir die Sonne den letzten Tropfen Feuchtigkeit aus dem Körper sog - quasi ein Vorgeschmack auf die Bedingungen, welche mich ab dem 20. Januar in Vietnam erwarten werden. In solchen Situationen nutze ich jeweils jede Gelegenheit, um an ein kühlendes Getränk zu kommen. So kam mir der ausgeschilderte Kiosk gerade recht, auch wenn dieser einen fast acht Kilometer langen Umweg bedeutete. Der Gedanke an eine eiskalte Coke war einfach zu verlockend.

    Und wie so oft im Leben, eröffnen solche spontane Richtungswechsel oder Unwege plötzlich neue Möglichkeiten. In meinem Fall waren dies die Clay Cliffs, welche sich auf dem Grundstück eines Grossgrundbesitzers befinden. Das erste Hinweisschild an der Hauptstrasse hatte ich wohl übersehen und erst am Kiosk realisiert, dass sich die ikonischen und von tiefen Schluchten durchzogenen Felsnadeln ganz in der Nähe befinden.

    Also beschloss ich kurzerhand, weitere fünfzehn Kilometer Staubpiste auf mich zu nehmen und zu den Cliffs zu radeln. Ironischerweise schien ich mit meinem Velo besser für die ausgewaschene Kiesstrasse gerüstet zu sein, als die zahlreichen Touri-Camper. Jedenfalls kam ich flott voran und genoss den tollen Ausblick auf die weitläufige Ebene von Omarama.

    Die Cliffs waren jeden Schweisstropfen wert und boten nochmals ein ganz anderes Landschaftsbild. Irgendwie erinnerten mich die Felsformationen an ähnliche Landschaften, welche ich zwei Jahre zuvor mit Martina in der nordargentinischen Provinz Jujuy bestaunen durfte.

    Da ich auf dem Rückweg nochmals am Kiosk vorbeikam, gab es nach der Coke nun auch noch ein Glace. Schliesslich erwarteten mich noch knapp 40 Highway-Kilometer in dieser Gluthitze. Diese letzte Teiletappe hatte es in sich und nicht nur meine beiden Bidons, sondern auch die "Notflasche" waren schneller leer, als es mir lieb war. Durstig und hungrig schaffte ich es dann doch noch nach Twizel.

    Die leeren Flaschen waren mir definitiv eine Lehre für die anstehenden Etappen auf dem Alps 2 Ocean Trail. Einkaufsmöglichkeiten und Brunnen gibt es in dieser Einöde nämlich kaum. Ein ordentliches Wasser-Management ist deshalb Trumpf!
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