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  • Day 61

    Oamaru und Steampunk Culture

    January 11 in New Zealand ⋅ ⛅ 29 °C

    An meinem "freien Tag" ging es auf Entdeckungstour durch Oamaru. Die heute etwas mehr als 20'000 Menschen zählende Stadt war einst ein blühender Wirtschaftsstandort und ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt für den Personen- und Güterverkehr zwischen Christchurch und Dunedin. Davon zeugen noch heute die vielen prächtigen viktorianischen Gebäude und Lagerhallen aus der Jahrhundertwende.

    Mit der Wirtschaftskrise und der Schliessung des Hafens musste sich die Stadt neu erfinden. Das alte Viertel mit den Kolonialbauten aus weissem Stein wurde neu belebt und für Touristen hergerichtet. Heute beherbergt es eine bunte Mischung aus Kleingewerbe, Ateliers, Kreativwirtschaft, Ökoläden und Gastrobetrieben.

    Dominiert wird Oamaru allerdings von der Steampunk-Bewegung, einer Szene, welche futuristische Elemente mit der viktorianische Zeit verknüpft. In Oamaru befindet sich das selbsternannte Headquarter mit angrenzendem Museum. Verschiedene Künsterinnen und Künstler haben altem Schrott, ausgemusterten Bahnwagen und vor sich hinrostenden Maschinen neues Leben eingehaucht und ein einzigartiges Universum erschaffen.

    Der Besuch des Headquarters war in der Tat ein einmaliges Erlebnis aller Sinne. Noch immer liegt in den alten Gemäuern der Geruch längst vergangener Eisenbahnertage. Beim Anblick einiger Monstrositäten wie der Lokomotive, dem Chopper-Motorrad oder der Rakete wähnte ich mich in einem Mad Max Film. Anderes, wie das Labor oder die Orgel könnten auch einem Buch Jules Vernes entstammen.

    In Oamaru hatte ich zudem Zeit, die verbleibenden Tage in Neuseeland zu organisieren und mein Material inklusive Fahrrad zu reinigen. Für die Strecke auf dem verkehrsreichen Highway 1 nach Christchurch kaufte ich mir ein Busticket. Ausserdem besorgte ich mir einen Wekstatttermin in einer Velobude. Ich möchte unbedingt noch alle Wartungsarbeiten in Neuseeland erledigen lassen, ehe meine Reise in Vietnam weitergeht.

    Zu guter letzt komme ich in Christchurch noch ein letztes Mal in den Genuss der grossartigen Gastfreundschaft der Kiwis. Von einer Campingbekanntschaft, welcher ich bei der Suche nach einem Zeltstandort aus der Patsche half, wurde ich vor einigen Wochen eingeladen im elterlichen Haus in Cristchurch zu wohnen. Nebst toller Gesellschaft und dem Einblick in das neuseeländische Familienleben, kann ich dank der Einladung in aller Ruhe mein Material sortieren. Das macht die Vorbereitung für Südostasien und das Zurücksenden meines Campingmaterials in die Schweiz wesentlich entspannter.
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