Satélite
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  • Dia 69

    Ngā mihi nui Aotearoa!

    19 de janeiro, Nova Zelândia ⋅ 🌬 31 °C

    Einmal mit dem Velo und Zelt quer durch Neuseeland lautete mein Plan, als ich Mitte November in Auckland ankam. Um ein gewisses Gefühl für die Distanzen und die Landestopografie zu erhalten, hatte ich mir im Vorfeld mithilfe von Reiseforen und Reiseberichten anderer Bikepacker eine Strecke zusammengestellt. So bekam ich eine ungefähre Idee davon, was mich in etwa erwarten würde.

    Bekanntlich muss man beim Reisen immer auch flexibel bleiben, insbesondere wenn man wie in meinem Fall mit dem Velo unterwegs ist. Wettereskapaden, Reparaturen oder gesundheitliche Beschwerden können die Reiseroute gehörig durchschütteln. Bis auf das Wetter blieb ich glücklicherweise von allem verschont.

    Der viele Regen auf der Nordinsel führte dazu, dass ich gewisse Etappen auf der Coromandel Peninsula bleiben liess und den Taranaki-Loop komplett stricht. Stattdessen baute ich meine Strecke rund um die Schönwettertage herum, damit ich das Tongariro Crossing bei Sonnenschein und blauem Himmel absolvieren konnte. Die Rechnung ging auf und ich durfte einen unvergesslichen Wandertag erleben.

    Auch die frühere Fähre auf die Südinsel lohnte sich. Im Abel Tasman Nationalpark genoss ich das tropische Klima und das tolle Wetter, ehe ich an der Westküste nochmals ein paar Regentage "einzog". Alles in allem hatte ich jedoch Wetterglück auf der Südinsel. Auch der gefürchtete Gegenwind an der Westküste blieb aus (dafür hatte ich andernorts mit Gegenwind zu kämpfen).

    Auf der ganzen Reise hatte ich keinen einzigen platten Reifen. Die Schaltung liess ich zweimal kontrollieren und in Greymouth musste ich ein neues Hinterrad montieren lassen. Die Schlaglöcher und das viele Gepäck waren wohl zu viel des Guten.

    Glück im Unglück - denn der einzige Velomech im Ort hatte tatsächlich ein passendes Hinterrad griffbereit. Einen Tag vor Weihnachten konnte ich meine Fahrt praktisch ohne Verzögerung fortsetzen. Andernfalls wäre ich in Greymouth mindestens bis zum 28. Dezember festgesessen. Und bis ins mehr als 450 Kilometer entfernte Wanaka lag kein Bikeshop mehr an der Strecke...

    Ich durfte in Neuseeland durch atemberaubende Landschaften radeln, den Sternenhimmel bewundern und die Naturgewalten in allen Facetten erleben. Strömender Regen, bitterkalte Nächte, schweisstreibende Anstiege, staubtrockene Luft und Gluthitze, Windböen und Sandstürme. Es war intensiv, herausfordernd und bereichernd zugleich.

    Die einmalige Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft der Kiwis erleichterte mir das Reisen ungemein. Nirgends wird man stehen gelassen und für alles gibt es eine Lösung. Die Neuseeländer:innen scheinen nie um einen Spruch verlegen zu sein. Ein fröhliches Kia Ora, ein gut gemeinter Ratschlag oder ein herzliches 'how are ya going' versüssten mir so manchen Velotag.

    Knapp 3'000 Kilometer und 27'000 Höhenmeter sind es letztlich geworden. Die längste Etappe zählte etwas mehr als 125 Kilometer und an insgesamt vier Tagen standen mindestens 1'000 Höhenmeter auf dem Programm. Aufs Velo zwingen musste ich mich nie. Im Gegenteil: nach einem Ruhetag freute ich mich, wieder weiterzuziehen. Ausserdem spürte ich, wie ich täglich fitter wurde. Auch nach Monsteretappen hatte ich kaum Muskelbeschwerden und auf dem Sattel sass ich so bequem wie eh und je. So wie ich Neuseeland im Slow Motion Modus zu bereisen, kann ich wirklich nur empfehlen 😉

    Nun geht es auf dem zweiten Teil meiner Reise weiter nach Südostasien. In Vietnam, Kambodscha und Thailand erwarten mich ganz andere Herausforderungen. Ich bin gespannt und freue mich auf das Eintauchen in die asiatische Kultur und erneute Gaumenfreuden.

    Auch für Südostasien gibt es einen Reisebericht auf Find Penguins. Feel free to follow 😃🚴‍♀️🌏 https://findpenguins.com/9stuxy8jgeszt/trip/652…
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