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  • Day 28

    Koh Kong Island

    February 15 in Cambodia ⋅ ☀️ 30 °C

    Koh Kong ist die grösste und gleichzeitig auch am schwersten zugängliche Insel Kambodschas. Die kambodschanische Armee betrieb hier lange Zeit einen strategisch wichtigen Stützpunkt, weshalb die gesamte Insel als militärisches Sperrgebiet galt. Heute sind die meisten militärischen Einrichtungen Ruinen. Der Zugang zur Insel ist aber nach wie vor beschränkt und nur über ausgewählte Touranbieter möglich.

    Dadurch blieb die heimische Flora und Fauna weitestgehend intakt. Ranger berichten regelmässig über Sichtungen des vom Aussterben bedrohten Nebelparders und in den Baumwipfeln tummeln sich grosse Gibbon-Familien. Lediglich an den Stränden campieren hie und da Fischer. Diese haben sich auch in vorgelagerten Pfahlbau-Siedlungen niedergelassen und betreiben dort Fischzuchtanlagen und Muschelfarmen.

    Der Ausflug nach Koh Kong bedeutete für Didier und mich fünf Stunden auf dem Langboot hin- und zurückfahren. Während sich Didier vom monotonen Klang des Schiffsmotors und den Wellen in den Schlaf wiegen liess, widmete ich mich meinen Büchern. Derzeit fesseln mich Paul Theroux' Reiseerlebnisse in "The Great Railway Bazaar".

    Auf der Hinfahrt legten wir zwei Stopps ein. Einmal um im Palmenhain von Piroms Vater ein paar Kokosnüsse zu holen und ein weiteres Mal bei einer der Pfahlbau-Siedlungen. Dort wollte die Köchin frischen Tintenfisch für unser Mittagessen besorgen. Währenddem sie und Pirom über den Preis verhandelten, erkundeten Didier und ich das Dorf.

    Die Menschen leben in sehr ärmlichen Verhältnissen. Die einfachen Bauten sind nicht mehr als Bretterverschläge und beherbergen Werkstatt, Schlafzimmer, Tante-Emma-Laden und Küche im selben Raum. Morsche Planken verbinden die Hütten miteinander. Wer daneben tritt, landet drei Meter weiter unten im Meer. Auf einfachen Kohlegrills brutzelten die Frauen verschiedene Spiesse, aber weder Didier noch ich konnte mich dazu durchringen, einen davon zu kaufen.

    Die letzten Meter zum Strand durften wir schwimmend zurücklegen. Angesichts der Hitze nahmen wir diese Erfrischung dankend an. Der Strand war wie aus dem Bilderbuch: Feiner, weisser Sand, türkisfarbenes Wasser, Palmen und bis auf eine Khmer-Familie keine Menschenseele. Und keine lästigen Lautsprecher mit noch lästigeren K-Pop-Hits. Robinson-Crusoe-Feeling eben, schöner und einsamer als die Strände auf Koh Rong und Koh Rong Sanloem.
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