• Mesa Verde NP - Zeitreise in Stein

    9 Jun, Amerika Syarikat ⋅ ☀️ 14 °C

    Nach drei Tagen entspanntem Abhängen auf unserem großartigen Camp oberhalb des idyllischen Query wurde es heute Zeit, weiterzuziehen.
    Es geht weiter nach Süden zuerst durch verschneite Pässe Colorados mit dem Red Mountain Pass auf 3383 Meter auf der Million Dollar Highway Ein malerischer Abschnitt der US Route 550 schlängelt sich durch die San Juan Mountains. Bekannt für ihre atemberaubenden Ausblicke, steilen Klippen und Haarnadelkurven.

    Mein Ziel: Mesa Verde Nationalpark – ein Ort, der nicht durch Naturwunder, sondern durch menschliche Geschichte beeindruckt.
    Hier lebten einst die Ancestral Puebloans, ein Volk, das Felswände in kunstvolle, mehrstöckige Wohnhäuser verwandelte. Über 600 solcher Behausungen sind bis heute erhalten – stille Zeugnisse einer vergangenen Hochkultur.
    Schon die Anfahrt ist ein Erlebnis: Eine kurvige Straße schlängelt sich von der Hochebene bei Cortez hinauf in den Park. Oben angekommen, zieht es mich direkt zum Cliff Palace – der größten Felsenwohnung Nordamerikas. Über 150 Räume auf mehreren Etagen, eingebettet in eine mächtige Felsnische. Der Zugang ist nur mit einem Ranger möglich, aber das lohnt sich: Der Guide erzählt von der ausgeklügelten Bauweise, dem Alltag der Menschen – früher oft “Anasazi” genannt – und ihrem plötzlichen Verschwinden um das Jahr 1300. War es die Trockenheit? Waren es Konflikte? Niemand weiß es genau.
    Nach Machu Picchu in Peru und den Maya-Städten in Guatemala und Honduras ist dies ein weiterer mysteriöser Ort meinen Reisen. Zurück bleiben Ruinen – und viele offene Fragen.
    Ein weiteres Highlight ist das Balcony House – eine Mischung aus archäologischer Führung und Kletterabenteuer. Über Leitern geht es hoch, durch einen engen Felstunnel hindurch, hinein in eine perfekt erhaltene Wohnanlage. Nichts für Leute mit Platzangst – aber ein unvergessliches Erlebnis!
    Auch das kleine Museum lohnt einen Besuch: liebevoll gestaltete Modelle der Siedlungen, Fundstücke, Werkzeuge, Tonkrüge – ergänzt durch anschauliche Zeitachsen und Karten, die mir helfen, das Gesehene geschichtlich einzuordnen.

    Nach dem Parkbesuch steuere ich ein kleines Camp in der Nähe von Mancos an. Weit in der Forest liegend, ein idealer Ort, um in Ruhe über die Erlebnisse des Tages nachzudenken.

    Gedanke des Tages:
    Mesa Verde ist kein typischer Nationalpark. Kein Naturwunder im klassischen Sinne – sondern eine Zeitreise. Wer sich für Kulturgeschichte interessiert, sollte diesen Ort nicht auslassen. Ich bin beeindruckt – und auch ein wenig nachdenklich. Die Menschen, die hier einst lebten, bauten im Einklang mit der Natur. Und obwohl sie verschwunden sind, erzählen ihre Mauern bis heute ihre Geschichte.
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