Grand Canion Tag 1

ПутешественникAbsolut! Die Großstädte sind für die nächsten 4 Monate erledigt 😉
Auch wenn Simon und ich mittlerweile ein paar schicke Oldtimer in der Garage haben, lebt mein Herz schon seit drei Jahren in fester Beziehung mit meinem Toyota. Dieser zuverlässige Reise‑Kumpel war auf vielen Fernreisen mein zweites Zuhause. Ob die Berge des marokkanischen Atlas, die Dünnen der Sahara, die windigen Gegende der Patagonien oder die märchenhaften Städte des weiten Iran - immer bereit den nächsten Abenteuer unter die Räder zu nehmen – Pannen? Fehlanzeige!Umso schmerzlicher war der Abschied in chilenischen Iquique: Ich musste meinen Toyota auf einem staubigen Hafenplatz abstellen und mich einfach verabschieden. Er wurde nur in eine Plane umwickelt und der ungewisseren Zukunft alleine überlassen.
Dann begann die Abenteuer‑Reise: 3 Monate Wartezeit bei der Suche nach einem freien Container, dann 2 Monate im Container auf dem Ocean.
Endlich in Los Angeles angekommen, landete der Container mit meinem geliebter Toyota in den Fängen der kalifornischen Zollbeamten – nur fünf Meilen von meinem Hotel entfernt! Es folgte ein kalifornisches Bürokratie Show, Papierkrieg der Extraklasse: Immer neue Formulare hier, Gebühren da, unnötige Forderungen überall. Mit viel Hartnäckigkeit konnte ich die meisten Ansprüche zurückdrehen, doch insgesamt kostete mich das fast einen ganzen Monat Wartezeit und mehr Geld als erwartet.
Noch in Tijuana erreichte mich endlich die erlösende Nachricht: Der Toyota hat den Kontrollwahn der kalifornischen Zöllner überstanden – wenn auch nicht ganz unbeschadet. Nicht etwa das Auto, sondern mein Portemonnaie wurde beschädigt. Die Kontrolle war nicht nur übertrieben gründlich, sondern wurde auch noch teuer in Rechnung gestellt. Da würde sogar für den Scann und die Kontrolle dem Reisender die Rechnung gestellt. Einmalig in der Welt!😡.
Erst nachdem ich die satte Summe bezahlt hatte, schickte man mir die notwendigen Dokumente zur Abholung.
Ich bin ja einiges gewohnt – ich habe schon in vielen Ländern erlebt, wie Autos gescannt und durchsucht werden. Aber dass man mich dafür auch noch zur Kasse bittet, war eine Premiere. Für mich eine echte Abzocke und eine riesige Sauerei. Als kleine Rache werden alle in mir bekannten Reiseforen vor den Verschiffungen nach Kalifornien gewarnt. Wenn nach USA dann nur durch die Ostküste oder Kanada!
Am Dienstagmorgen – Montag war hier Memorial Day – stand ich also bei der Zoll früh auf der Matte, um mein Auto endlich in Empfang zu nehmen. Danach ging es direkt ins Hotel, um ein paar kleinere Reparaturen und Vorbereitungen zu erledigen. Das Auto musste gründlich gewaschen werden einschl. Polster- und Sitzbezüge.
Auch die Vorräte und Wasser müssen gebunkert werden.
Morgen bringe ich den Toyota dann noch in die Werkstatt für einen Öl- und Reifenwechsel.
Nun ist es Schluss mit Großstädten und wer weiß wann ich den nächsten Walmart ansteuern kann.
Am Mittwoch hieß es dann Abschied nehmen von Tucson – nach fast 2.000 gemeinsam zurückgelegten Meilen. Jetzt kann ich endlich meine „richtige“ Reise starten.
Tschüss Kalifornien! Aus vielen Gründen werde ich dich so schnell nicht vergessen…..Читать далее
ПутешественникNie wiem czy w twoim zyciu jest albo byla kobieta o ktorej bys tak romantyczni i pieknie napisal, az tyle😅🥰🤔
ПутешественникDas stimmt. In Kalifornien ist das Wetter ideal! Nächst angenehme ca. 15 Grad, tagsüber knapp über 20.
Eigentlich hatte ich Mexiko fest in meine ursprüngliche Reiseplanung eingebaut. Vor allem Baja California reizte mich schon lange: wilde Küsten, einsame Wüsten, Kakteenmeere und diese gewisse Weite, die nach Freiheit riecht. Doch es kam anders. Die ungünstige Hurrikansaison zu Jahresbeginn, hohe Kosten für die Verschiffung durch Panama Canal, fehlende sichere Abstellmöglichkeiten für meinen Toyota und – ja – auch gewisse Sicherheitsbedenken als Alleinreisender haben mich damals schweren Herzens von meinen Mexiko-Plänen abgebracht.
Mit dem heutigen Wissen frage ich mich, ob es nicht doch machbar gewesen wäre – oder vielleicht sogar besser so. Besonders wenn ich höre, dass Häfen wie Veracruz als vergleichsweise unkomplizierter Einstieg nach Mexiko gelten.
Jetzt aber stehe ich – fast unbemerkt – unmittelbar an der Grenze. San Diego liegt hinter mir, Tijuana vor mir. Nur ein paar Meter, und ich wäre mittendrin. Und ja, es kribbelt gewaltig 😉
Ich höre viel Gutes über Tijuana. Die Stadt erlebt derzeit so etwas wie eine kleine Renaissance – Street Art, gute Küche, junge kreative Szene. Doch gleichzeitig ist da auch die andere Seite: Nach Jahren des Drogenkriegs galt Tijuana im letzten Jahrzehnt als eine der gefährlichsten Städte der Welt. Und mit den jüngsten Verschärfungen der US-Migrationspolitik, insbesondere unter Trump, sitzen hier Tausende Flüchtlinge buchstäblich fest – gestrandet zwischen Hoffnung und Perspektivlosigkeit.
Übrigens: Die Grenze zwischen Tijuana und Kalifornien ist die meistfrequentierte der Welt. In den ersten vier Monaten des Jahres 2024 wurden fast 13 Millionen Menschen in Fahrzeugen und weitere 4,6 Millionen zu Fuß registriert. Das entspricht einem täglichen Durchschnitt von etwa 200.000 Grenzübertritten! Ein gigantischer Menschenstrom, der zeigt, wie eng verzahnt das Leben auf beiden Seiten ist – trotz aller politischen Mauern.
Unser Besuch war gut organisiert. Wir waren zu viert, begleitet von einem Guide, der uns sicher über die Grenze führte. Auf der mexikanischen Seite übernahm dann ein zweiter Guide. Es folgte eine kurze Busfahrt und anschließend ein etwa dreistündiger Rundgang durch Tijuana.
Wer nun auf erschütternde Szenen voller Elend eingestellt war, wurde (zum Glück?) enttäuscht – oder sagen wir: verschont. Von der Not der gestrandeten Migranten bekamen wir nur wenig zu sehen. Was jedoch unübersehbar war: die massive Präsenz schwer bewaffneter Soldaten.
War es ein Highlight? Nein, nicht im klassischen Sinne. Kein Ort, der mit Schönheit oder Begeisterung lockt. Aber ein Ort, der bewegt – wenn man mit offenen Augen hinsieht. Und genau das habe ich versucht: Aufmerksam, neugierig, mit Respekt. Es war gut, diese Seite der Grenze mit eigenen Augen gesehen zu haben. Der Besuch war keine Sensation, aber ein Erlebnis, das nachwirkt.
Erkenntnis des Tages:
Vielleicht ist es genau das, was Reisen manchmal ausmacht: nicht immer die schönen Postkartenmotive, sondern das echte Leben – und der Blick hinter die Mauer.Читать далее
ПутешественникMensch Gregor, wie lange braucht der Zoll denn noch? Ich hoffe einmal die berechnen Dir keine unverschämte Standgebühr!
ПутешественникDobry pomysl na zorganizowany wypad z przewodnikiem, super refleksje, a Meksyk to moje klimaty, 5 razy tam bylam
ПутешественникIch war vor etwa 34 Jahren dort. Da war die Grenze noch sehr viel „uriger“ und beeindruckend durch die Armeepräsenz. Die Armut drüben war sofort durch bettelnde Kinder ergreifend. Mit 18 war das ein sehr spannendes Erlebnis.
Da ich immer noch nicht mit dem Toyota Richtung Norden starten kann, ziehe ich meinen Plan B weiter durch:
Nun geht’s mit dem Tucson Stadt für Stadt durch Südkalifornien.
Heute steht San Diego auf dem Programm – eine der schönsten und vielseitigsten Städte an der Pazifikküste.
Ich freue mich auf Meer, Geschichte, Flugzeugträger und vielleicht auch ein bisschen mexikanisches Flair.
Zuerst aber habe ich mein Zimmer in Vista bezogen. Ein schickes Haus mit Terrasse und Blick über das riesige Areal des Marine-Stützpunkts Camp Pendleton.
Meine sympathische Gastgeberin Rita hat mir gleich einen Ausflug nach Tijuana (Mexiko) empfohlen – ist ganz in der Nähe und soll ein echtes Erlebnis sein. Als gebürtige Mexikanerin muss sie es wissen. Das merke ich mir!
Premium Outlet Carlsbad – da wird man schwach!
Nur rund 10 Meilen entfernt, in Carlsbad, liegt das Premium Outlet Pendleton – eine schöne Ansammlung von Marken-Geschäften mit Nachlässen bis zu 70 %.
Da wird wirklich jeder schwach!
Ich habe selbstverständlich zugeschlagen: T-Shirts, Caps und Sneaker – jetzt bin ich für lange Zeit gut ausgestattet.
San Diego: Besuch der USS Midway
Heute ging’s nach San Diego. Die Hauptattraktion des Tages: der Besuch der USS Midway, eines riesigen Flugzeugträgers mit beeindruckender Geschichte.
Die Eckdaten:
- Stapellauf: 1945, kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs
- Länge: ca. 296 Meter
- Besatzung: über 4.500 Mann
- Einsatzzeit: von 1945 bis 1992 – stolze 47 Jahre!
Die Midway war zwar zu spät für aktive Einsätze im Zweiten Weltkrieg, kam aber danach weltweit zum Einsatz – unter anderem:
- Im Pazifik und Atlantik während der Nachkriegszeit
- Im Vietnamkrieg, mit Luftangriffen auf Nordvietnam
- Bei der Evakuierung von Saigon (1975) – berühmt als Operation “Frequent Wind”, bei der hunderte vietnamesische Flüchtlinge per Hubschrauber auf die Midway gebracht wurden
- Und schließlich im Ersten Golfkrieg, wo sie zu den ersten Trägern gehörte, die Angriffe gegen den Irak flogen
Die Ausstellung – lebendige Geschichte auf 296 Metern
Die USS Midway ist heute ein Museumsschiff – und was für eines:
Über 30 restaurierte Flugzeuge an Deck: Kampfjets, Helikopter, Transportmaschinen, Zutritt zur Brücke, Kommandozentrale, Funkraum, Schlafräumen, Kombüse und mehr.
Und viele interaktive Stationen: 5 Min. Flugsimulator mit 3D Brille und wackeligen Pilotensessel, da fühlt man sich wie im Kampfflugzeug (habe ein Schiff versenkt und 2 Jets abgeschossen😄👍), Funkraum, Startkatapult.
Kein Wunder, dass die Midway das meistbesuchte Schiffsmuseum der USA ist. Alles ist super organisiert, das Personal ist freundlich – viele sind selbst ehemalige Marines, die gerne aus erster Hand erzählen.
Danach gab’s Besuch vom San Diego Oldtown, aufgebaut nach historischem Muster. Da gab’s einen Hauch von Mexico und erste Eindrucke von dem Siedler Schicksale.
Erkenntnis des Tages:
Jede Katastrophe hat auch ihre guten Seiten.
Wenn die langsamen Zöllner mich nicht ausgebremst hätten, hätte ich diese faszinierende Stadt womöglich nie gesehen.
Und der Besuch der USS Midway – nach der Iowa – wurde für mich zu einem echten Mega-Erlebnis.
San Diego hat mich überrascht, und macht neugierig auf weitere Tage.Читать далее
Nach nicht geplanten drei Wochen in Los Angeles und Las Vegas warte ich immer noch auf meinen Toyota. Die Schlange bei der Zollabfertigung scheint endlos zu sein, und laut meiner Agentin wird es bis kommenden Mittwoch wohl nichts.
Um mir die Wartezeit etwas zu versüßen, habe ich mich spontan auf Neues eingelassen. Ich habe ein paar Joints gekauft – und obwohl Kiffen normalerweise überhaupt nicht mein Ding sind, scheint Cannabis hier in Kalifornien zur Alltagskultur zu gehören. Der Duft liegt buchstäblich in der Luft – sogar auf dem Highway. Das Angebot ist riesig, die Qualität hoch, und die Beratung für Neulinge wirklich gut. Selbst Einsteiger fühlen sich hier verstanden und gut aufgehoben. 😉
Nun habe ich meinen Reiseplan etwas angepasst: Ich mache einen kleinen Schlenker Richtung mexikanische Grenze – mit gemietetem Taycan und festen Unterkünften.
Nächste Woche ziehe ich in ein Airbnb-Zimmer in Vista – ein kleinerer Ort nicht weit vom Ocean zwischen Los Angeles und San Diego. Der Preis ist mit etwa der Hälfte eines Hotelzimmers in L.A. wirklich attraktiv, und die Lage scheint top zu sein: gute Anbindung an San Diego und nah an den Stränden.
Der Besichtigungsplan für San Diego steht fest. Geplant sind Besuche auf dem alten Flugzeugträger USS Midway, in der Old Town und bei zwei historischen Missionen. Außerdem möchte ich einen Abstecher zu den Viejas Outlets machen – sie zählen zu den schönsten Outlet-Zentren der USA.
Mexiko stand bei meiner Reiseplanung ursprünglich nicht zur Debatte, aber wenigstens komme ich nun in Grenznähe und kann ein bisschen von der Atmosphäre dieses faszinierenden Landes schnuppern.
Auch wenn die Verzögerung bei der Autoabholung ärgerlich ist – ich versuche, das Beste daraus zu machen. Nebenbei lerne ich viel Englisch, schaue die NBA-Playoffs und Netflix – alles auf Englisch mit Unterschriften.
Es macht Spaß und bringt mich weiter.
Und natürlich vermisse ich meinen Toyota. Aber wenn ich endlich hinter dem Lenkrad sitze, wird das Glück vollkommen sein. 😄
Heute habe ich einen kleinen Ausflug nach Rancho Palos Verdes gemacht – eine kurvenreiche Fahrt durch eine Gegend mit eindrucksvollen Villen, gepflegten Golfplätzen und einer einsamen Bucht. Ein wunderschöner, ruhiger Ort am Rande der Metropole.Читать далее
ПутешественникDeine Formulierung zu den Joints hat mich amüsiert: “Auch Einsteiger fühlen sich gut aufgehoben und verstanden.“ 😂👍
Die ursprünglichen Pläne, das Death Valley – das Tal des Todes – gemeinsam mit Claus und unserem Toyota zu durchqueren, wurden uns leider von den kalifornischen Zöllnern zunichte gemacht. Nach unseren intensiven Tagen in Las Vegas habe ich mich trotzdem entschlossen, die Rückfahrt nach Los Angeles über einen längeren Umweg durch das Death Valley anzutreten – diesmal allein, mit meinem Ersatzfahrzeug, dem Tucson.
Und das wurde ein echtes Abenteuer: kein Internet, kein GPS Gerät, nur eine gute alte Papierkarte – ganz wie früher. Ich überquerte drei Bergpässe, der höchste lag bei rund 1.200 Metern, und geriet im Tal mitten in einen heftigen Sandsturm.
Im einen bequemen, klimatisierten Auto, alle Wege schön asphaltiert, trotz vielen Kilometern ein Kinderspiel.
Aber trotz aller “Herausforderungen”: Es hat richtig Spaß gemacht, und der Tucson hat sich wacker geschlagen .
Ein bisschen Geschichte gefällig?
Seinen Namen verdankt das Tal einem Ereignis im Jahr 1849: Zwei Gruppen von Siedlern – mit insgesamt etwa 100 Wagen – suchten eine Abkürzung entlang des Old Spanish Trail und gerieten ins Death Valley. Wochenlang fanden sie keinen Ausweg, mussten ihre Ochsen schlachten und das Holz ihrer Wagen als Brennmaterial verwenden. Am Ende ließen sie alles zurück und flüchteten zu Fuß über den Wingate Pass. Eine Frau aus der Gruppe drehte sich beim Verlassen noch einmal um und sagte:
„Goodbye, Death Valley“ – der Name war geboren.
Die Region zählt zu den heißesten Orten der Erde. Am 10. Juli 1913 wurde hier eine Temperatur von unglaublichen 56,7 °C (134 °F) gemessen – ein Rekord, der bis heute Bestand hat.
Ich selbst hatte Glück (oder Pech?) und musste mich “nur” mit 39 Grad ( (102 °F) begnügen.
Erkenntnis des Tages:
Jede Katastrophe hat auch gute Seiten.
Wegen des fehlenden „fahrenden Heims“ fiel die ursprünglich geplante Übernachtung in der Wüste aus. Nachdem ich mir den dafür vorgesehenen Campingplatz bei brütender Hitze angeschaut hatte, war ich ehrlich gesagt ganz froh darüber. Bei diesen Temperaturen draußen in der Kabine des Toyotas zu zweit schlafen ? Claus würde es mir nie verzeihen, lieber nicht.Читать далее