• Seideninsel

    1. Oktober 2024 in Kambodscha ⋅ ☁️ 33 °C

    Nach langem Hin und Her entschied ich mich, die heutige Tour doch nicht abzusagen und alleine daran teilzunehmen. Da es Svenja immer noch nicht gut ging, blieb sie im Hotel, während ich mich um 14 Uhr mit dem Tuk Tuk auf den Weg machte. Da niemand sonst die Tour gebucht hatte, genoss ich heute das Privileg einer privaten Führung.

    Bei strahlendem Sonnenschein und drückender Hitze war der erste Stopp der goldene Tempel. Da die nächsten Tage buddhistische Feiertage sind, brachten die Menschen Essensgaben mit und aßen gemeinsam im Tempel. Als wir ankamen, waren die Einheimischen damit beschäftigt, aufzuräumen und sauber zu machen.

    Anschließend ging es mit der Fähre zur Seideninsel. Dort wurde ich gleich mit einer frischen, köstlichen Kokosnuss begrüßt. Bevor wir die Seidenweberei erreichten, besuchten wir eine kleine Tofu-Farm. Die Produktion fand in einer winzigen, ziemlich schmutzigen Holzhütte statt, in der getrockneter Tofu aufgereiht wurde. Es war zwar interessant zu sehen, aber auch erschreckend, unter welchen Bedingungen dort gearbeitet wird. Für mich unvorstellbar, diesen Tofu zu essen – das hätte meinen Magen sicher ebenfalls umgedreht.

    Mit einer weiteren Fähre kamen wir schließlich zur Seideninsel. Dort wurde mir gezeigt, wie Seide aus den Kokons der gezüchteten Larven und Schmetterlinge gewonnen und zu Kleidungsstücken verarbeitet wird. Zur Begrüßung bekam ich frische, einheimische Früchte, die überraschend gut schmeckten. Besonders beeindruckend war zu sehen, wie viel handwerkliches Geschick erforderlich ist, um die feinen Muster in die Seidenschals zu weben. Ich konnte live miterleben, wie ein Schal entstand – wirklich beeindruckend!

    Nach der Führung war die Tour offiziell zu Ende, doch die Rückfahrt wurde unerwartet abenteuerlich. Es fing plötzlich an, wie aus Eimern zu regnen, und da das Tuk Tuk offen war, war ich bereits nach fünf Minuten komplett durchnässt. Die Krönung war dann ein vorbeirasendes Auto, das eine ganze Welle von der Straße in das Tuk Tuk schwappen ließ. Ich war nun von oben bis unten nass und konnte mir die Dusche für den Abend sparen.

    Morgen steht wirklich mal nichts auf dem Plan, und wir werden uns einfach ausruhen.
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