Cu Chi Tunnel
2024年10月5日, ベトナム ⋅ ⛅ 31 °C
Wir gehen zurück in das Jahr 1968. Aus der Ferne hallen Explosionen, vereinzelte Schüsse durchbrechen die Stille, und der Regen prasselt unaufhörlich auf uns herab. Wo also Schutz suchen vor den Feinden?
Heute hatten wir die Gelegenheit, diesen Schauplatz des Vietnamkriegs selbst zu erleben. Ein Gewitter zog auf, und die Schüsse vom nahegelegenen Schießstand verstärkten die beklemmende Atmosphäre. Nachdem wir in Saigon abgeholt wurden, fuhren wir etwa zwei Stunden in Richtung der kambodschanischen Grenze. Hier ist ein kleiner Teil des 250 km langen Tunnelsystems des Vietcong, das über 20 Jahre per Hand gegraben wurde, zur Besichtigung freigegeben.
In diesem Labyrinth lebten während des Kriegs acht Jahre lang bis zu 30.000 Menschen, die sich vor den Amerikanern versteckten. Nur 12.000 überlebten, die meisten fielen Krankheiten wie Malaria oder Denguefieber zum Opfer. Um auch Bombenangriffe – die zum Alltag gehörten – zu überstehen, waren die Tunnel in drei Ebenen unterteilt. Die erste Ebene, etwa 3 bis 4 Meter tief, bestand hauptsächlich aus Gängen und Bunkern. Die zweite Ebene lag sicherer in 6 bis 8 Metern Tiefe und beherbergte Esszimmer, Schlafplätze und Küchen. Die tiefste Ebene in 10 bis 12 Metern Tiefe diente als Rückzugsort während der schlimmsten Bombenangriffe.
Unser Guide Tony erklärte uns die Details des Tunnelsystems, bevor wir selbst einen Einstieg ausprobieren durften. Tony zeigte uns eine spezielle Technik, wie man sich durch den 20x25 cm kleinen Tunneleingang zwängt. Der Eingang war so geschickt unter Laub verborgen, dass man ihn kaum erkennen konnte. Danach führte er uns zu einem hochgesprengten Panzer, den unterschiedlichen raffinierten Fallen des Vietcongs und dem Schießstand. Schließlich durften wir auch in den Tunnel hinabsteigen. Die Gänge waren gerade einmal 60 cm breit und 80 cm hoch – nur gebückt oder im Entengang konnte man sich vorwärtsbewegen. Ein beklemmendes Erlebnis, das erahnen ließ, wie düster und bedrückend das Leben in diesen acht Jahren gewesen sein musste. Nach 100 Metern war für mich Schluss, der folgende Abschnitt war noch enger, und mit Kamera und Beutel wollte ich das nicht riskieren. Svenja, mutiger als ich, wagte sich als einzige Frau der Gruppe weiter und entdeckte auf dem Weg einen Offiziersraum. Die Hitze unten war enorm, und alle kamen verschwitzt wieder an die Oberfläche.
Zum Abschluss gab es eine Kostprobe des Essens, das die Menschen damals ernährte: Tabiokawurzeln, serviert mit einem würzigen Salz-Ananas-Gemisch. Für uns schmeckte es wie eine einfache Kartoffel, aber damals war es Überlebensnahrung.
Trotz Starkregens war es ein gelungener Tag, der unsere Laune nicht trüben konnte. Abends gönnten wir uns ein traditionelles Banh Mi. Nach etwa 20 Minuten Warten am beliebtesten Stand der Stadt hat es sich auf jeden Fall gelohnt.
Eine kleines Highlight am Abend verschaffte uns noch ein 10-jähriger Vietnamese, welcher uns beim Essen ansprach, weil er sein Englisch üben wollte. Von uns bekommt er eine Eins mit Sternchen :) Nach fünf Minuten kam auch sein älterer Bruder hinzu welcher sogar ein bisschen Deutsch konnte.
Morgen steht dann Streetfood-Tasting und eine kleine Sightseeingtour durch Saigon, heute Ho Chi Minh City, auf dem Plan.もっと詳しく





















旅行者
👍 sehr mutig!!!! Leider nix für mich