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- Day 9
- Aug 16, 2024, 1:55pm
- ☁️ 24 °C
- Altitude: 53 m
GermanyStoppenberg51°29’9” N 7°2’32” E
Ruhr Museum

Im größten Gebäude (90 Meter x 30 Meter x 45 Meter) auf Zollverein, der Kohlenwäsche, befindet sich das Ruhrmuseum.
In der Kohlenwäsche wurde die Rohkohle, ein Gemisch aus Kohlebrocken und Nebengesteinen, zu unterschiedlichen Kohlen behandelt. Dazu lief die Rohkohle von oben nach unten durch gigantische Maschinen.
Als 1986 Schicht im Schacht 12 von Zollverein war, überdauerten die Gebäude und die Maschinen die Arbeit. Noch heute sind die Maschinen der Kohlenwäsche auf den Ebenen vor Ort. Nun stehen sie still, sind Teil eines Museum.
Man fährt mit einer Rolltreppe zum Eingang auf die Ebene 24 Meter. Durch ein Treppenhaus steigt man auf die Ebene 30 Meter mit ihrem zu großen Teilen erhaltenen Maschinenbestand . Hier betritt man das <Portal Industriekultur,> das über alle Ankerpunkte, Halden, Siedlungen der Route der Industriekultur informiert.
Es folgt der <Denkmalpfad>. Ich laufe über schmale Korridore durch den fensterlosen Bunker, vorbei an riesigen Industriemaschinen, rohen Betonwänden und Transportbändern bis zum zweiten Treppenhaus. Hier geht es hoch auf die Ebene 45 Meter und auf das Dach der Kohlenwäsche. Von dort blickte ich auf alle anderen Gebäude der Zechenanlage und der Kokerei.
Den Eingang des <Ruhr Museum> erreiche ich durch ein orange glühendes Treppenhaus, das mich auf Ebene 17 bringt. Hier beginnt der Rundgang durch die Gegenwart der Metropole Ruhr. Auf einer großen Maschinenbühne zur Sortierung des Gesteins und der Kohle werden Fotos zu zahlreichen Themen gezeigt, die die Gegenwart dieser Region, dessen heutige Realität in seiner Geschichte wurzelt. Denn ohne die 277 Zechen aus dem Jahr 1860 gäbe es heute gewiss weniger außergewöhnliche Veranstaltungsorte, weniger Grün in Form von Industrienatur.
Dazu stehen meterhohe Säulen mit einzelnen, sehr unterschiedlichen Exponaten als <Zeitzeichen> herum. Kurze Texte erläutern diese. Da sehe ich Schimanskis Jacke, ein Puppenhaus das die beiden Weltkriege überstand, ein Einmachglas voll Wasser, das eine Mutter 1945, als die Trinkwasserversorgung unzuverlässig wurde, eingekocht hat, Schachtelhalmabdrücke im Gestein und vieles mehr.
Die fensterlosen Bunker der 12-Meter-Ebene sind die Speicher des vorindustriellen Gedächtnisses des Ruhrgebiets. Die naturkundlichen, archäologischen und ethnologischen Exponaten habe ich mir nicht angesehen.
Auf der 6 Meter Ebene wird der gewaltige Umwälzungsprozess der Industrialisierung gezeigt. Es beginnt mit der Entstehung der Kohle vor 300 Millionen Jahren, dann die Industriepioniere im 18. Jahrhundert, im 3. Bereich sind die Veränderungen, die durch die Dampfmaschinen und den neuen Verkehrswegen wie Eisenbahn, Kanäle, Schleusen erzeugt wurden. Der letzte Bereich, die Entwicklung der Hochindustrialisierung mit Großkonzernen, Migration und Arbeitskämpfen, gefolgt von den Zerstörungen in den zwei Weltkriegen und dem anschließenden Wiederaufbau bis hin zum Strukturwandel mit seinen Krisen und neuen Wegen.
6000 Exponate - super gemacht, dazu die spektakuläre Museumsräume.Read more